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Bogenschießen => Allgemein => Thema gestartet von: aurelium am Januar 06, 2018, 05:44:44 Nachmittag

Titel: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: aurelium am Januar 06, 2018, 05:44:44 Nachmittag
Verfolge gerade den anderen Thread mit dem Zustand von Parcours. Meinen ersten richtigen Parcoursbesuch habe ich ja noch vor mir. Dass die sich nicht wirklich rechnen können, ist einleuchtend. Daher eine ganz ketzerische Frage:

Müssen es denn immer diese teuren Tiere sein? Ich kann mir einen Parcours auch sehr spannend vorstellen mit anderen Zielen. Letzten Endes ist es ja das Gelände, die frische Luft und die Position des Ziels (besonders wenn beweglich), die Erlebnis und Herausforderung ausmachen. Ein Crossover aus Feldbogen und 3D, sozusagen.

Ich habe im Verein schon auf Tiere geschossen. Das war ganz lustig, aber Schaumstoff hin oder her, beim Zerstückeln von starren Eichhörnchen und Enten kommt nicht wirklich Begeisterung auf. Die sind ja schon tot. Und wenn sie lebendig wären, würde ich nicht ohne triftigen Grund auf sie schießen wollen. Auf ein Wildschwein schon gar nicht.

Jagen ist archaisch und befriedigt Ur-Instinkte, aber wenn das Ziel sich nicht erschrecken und flüchten kann, ist es einfach kein Jagen mehr. Warum dann also so tun als ob?
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Cayuga am Januar 06, 2018, 05:55:35 Nachmittag
Tierattrappen, insbesondere von heimischen Tieren, passen sich am Besten in die Landschaft ein. Das Auge schießt mit. Ein ungepflegter Feldbogenparcours mit völlig zerschossenen Zielen, weichen, sich in Auflösung befindlichen Strohballen und von der Nässe und den Pfeilen aufgelösten Auflagen macht gar keinen Spaß. So was hatte ich mal. Nein danke.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: BowLaw am Januar 06, 2018, 06:02:57 Nachmittag
Jagen ist archaisch und befriedigt Ur-Instinkte, aber wenn das Ziel sich nicht erschrecken und flüchten kann, ist es einfach kein Jagen mehr. Warum dann also so tun als ob?
Die Gummitiere flüchten nicht und ich kann nicht jagen - das gleicht sich aus.
Beide tun so als ob  :) :)

Gegenfrage: Auf was würdest du denn gerne schießen ?
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: testjan am Januar 06, 2018, 06:08:11 Nachmittag
Feld macht auch tierischen Spaß, mir jedenfalls. Aber angeblich ist ein Feldbogenparcours aufwendiger instand zu halten, als ein klassischer 3D-Parcours. Fällt mir schwer zu glauben, wurde aber schon oft gesagt.
Leider ist das Feldschiessen derart unpopulär geworden, dass es jedenfalls hier unten so gut wie keine Parcours gibt. Ich kenne nur zwei und die sind nicht öffentlich. Schade!
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: aurelium am Januar 06, 2018, 06:15:46 Nachmittag
Strohballen und Papierscheiben sind wohl eher ungeeignet, wegen des inzwischen permanent schlechten Wetters.

Ich dachte an mit Schaum gefüllte Mörtel-Eimer, kleine Lamellenscheiben mit farbigen Einsätzen, frei pendelnde Schießsäcke oder Würfel, ein Marterpfahl mit Ringen in verschiedener Höhe, sowas halt. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Waldgeist am Januar 06, 2018, 06:45:22 Nachmittag
Hm - natürlich könnten es auch anders gestaltete Ziele sein. Aber hättest Du Lust z.B. auf Fahrzeuge jedweder Art und Größe
oder andere gegenständliche Ziele zu schießen? Der Spaßfaktor ist bei mir bei 3 D - Viechern  und 2 D - Bildern einfach größer.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: testjan am Januar 06, 2018, 06:52:40 Nachmittag
Wir hatten mal einen großen Jutesack auf recht weite Entfernung hängen, darunter hing noch ein kleinerer Sack. Das war ein äußerst beliebtes Ziel, der Herausforderung wegen. Den großen Sack hat man relativ leicht getroffen, bis der erste Pfeil steckte. Dann war es wegen der Pendelbewegung schon schwieriger...

Äpfel, Pilze und anderes Gemüse sieht man in letzter Zeit immer öfter stehen.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: BowLaw am Januar 06, 2018, 06:55:04 Nachmittag
@Mescalero:
Der Parcours in Hirschau hatte jedenfalls mal Scheiben rumstehen - die haben den allerdings überarbeitet, ich weiß nicht, ob die noch da sind bzw. gepflegt wurden.

Ich selber würde sicher auch auf einem Parcours schießen, auf dem unterschiedliche Gummi Kfz stehen - einmalig ist das eine lustige Sache.

Wenn ich aber dann für meine Turniere (nur Kirmesturniere) trainiere, dann hätte ich schon gerne Tiere, weil die eben in der Regel auf einem Wettbewerb auch gestellt werden (na gut, ein Apfel oder sowas ist da auch mal dabei, wenn der Ausrichter ein wenig Witz besitzt).
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Tabula am Januar 06, 2018, 06:58:09 Nachmittag
Äpfel, Pilze und anderes Gemüse sieht man in letzter Zeit immer öfter stehen.
Dn Giftpilz / Fliegenpilz kenne ich mittlerweile, aber anderes Gemüse war bislang noch nicht dabei.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: BerndS am Januar 06, 2018, 06:59:32 Nachmittag
Tierattrappen, insbesondere von heimischen Tieren, passen sich am Besten in die Landschaft ein. Das Auge schießt mit.

Tatsächlich machen mir auch die Fantasyziele viel Spaß, z.B. der hier:
(https://ascendrocks.files.wordpress.com/2017/12/archfire_laatzen_001.jpg)

oder auch schön, ein über 2m großer, böser Wolf... ich mag es, wenn es auch etwas "exotischer" ist. Sehr schön fand ich einen "Esstisch" mit Tischdecke und Gummiratten drauf...
Aber klar, für das reine Bogenschießen würde auch ein gestopfter Sack als Ziel reichen.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: ßimon thumb am Januar 06, 2018, 07:03:37 Nachmittag
Eine Wassermelonenatrappe wär auch okay ...
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Ralf_HH am Januar 06, 2018, 07:05:35 Nachmittag
Wo hat denn ein Kfz. sein Kill? In der ekeltronischen Motorsteuerung?  8)

Gruß, Ralf
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Ari am Januar 06, 2018, 07:08:12 Nachmittag
Die Cola-Flaschen aus Ethafoam gibt´s ja auch!

Da lassen sich ja bestimmt noch andere Motive damit umsetzen!
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: tombows am Januar 06, 2018, 07:33:30 Nachmittag
Von leithold gibt's nen Kürbis und ne Karotte halt für Vegetarier  :upsidedown:
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: testjan am Januar 06, 2018, 07:45:03 Nachmittag
In Buch gibt es Coladosen als Klappziele, auch nicht schlecht. Fünf oder sechs Stück nebeneinander und natürlich nicht aus Blech sondern Schaum.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Buersti am Januar 06, 2018, 07:47:15 Nachmittag
mmcfrafts macht auch witzige Sachen. Mir würde ein Fantasyparcours, gepaart mit anderen originellen Zielen, auch gut gefallen.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Kuckingen am Januar 06, 2018, 07:48:22 Nachmittag
Tja 3D kommt halt doch von der Jagdsimulation.

Gut ich bin Sportler und so sehe ich es.

Wenn ich ernsthafte Feldparcours in der Nähe hätte, würde ich diese schießen. 3 Pfeile in das Ziel muss man erst mal schaffen. Man sieht auch sofort ob man schießen kann oder nur Glück hat.

Es hat sich bei uns damals herausgestellt, dass die Feldscheiben wesentlich sperriger sind zum Tragen und aufstellen als eine 3-D Tiere. Die wesentlich längeren Schussbahnen bis zu 60 Meter sind schwierig zu finden und frei zu halten.
Da lobe ich mir die kürzen Distanzen der WA, 30/45 M.

Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Tabula am Januar 06, 2018, 08:18:03 Nachmittag
Mir würde ein Fantasyparcours, gepaart mit anderen originellen Zielen, auch gut gefallen.
:agree: Da bin ich gerne dabei. Find ich witzig.
Schon allein aus dem Grund, dass nicht jeder weiß, wo das Kill ist.  ;)
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Stringwistler am Januar 06, 2018, 08:41:29 Nachmittag
Sorry Leute.... Wenn ich hier lese auf was ihr alles so schießen würdet und da noch Spaß habt?.... Da bin ich dann auf jeden Fall von der ganz anderen Fraktion. Tiere jagdähnlich in Szenen nachgestellt und wenn möglich auch mit Hindernissen und aus Deckung raus, Da blüht mir das Herz auf. :youRock:
Mit Gemüse und KFZ im Wald kann ich gar nix anfangen und mit Scheiben leider auch nicht.
Dann bin ich halt ein eher jagdlich eingestellten Bogenschütze drum auch Jagdbogenschütze. ;D
Gemüse gehört in den Garten,
Autos auf den Parkplatz,
Ringscheiben auf die Schießwiese
und weil wir grad dabei sind....
Trolle und so Fantasiesachen ins Kinderzimmer.
Sorry, aber auf solches Zeugs steh ich auch nicht.
Und ich weiß, daß ganz viele Leute genau so wie ich denken... zum Glück...  :klasse: 
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Landbub am Januar 06, 2018, 08:56:38 Nachmittag
Ich finds wichtig, dass es der Realität nachempfunden Gummipuppen sind. Nur so kann man ohne Fernglas auf die vitalen Regionen (Kill Zone) zielen. Ich würde nicht wissen, wo ein Fabelwesen sein Herz hat. Auf Verbandsturnieren habe ich auch noch nie was anderes gesehen als Nachbildungen realer Tiere.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: tempest am Januar 06, 2018, 08:58:43 Nachmittag
Wenn es um die Simulation der Jagd ginge, dann dürften die Ziele nicht weiter als 20 Meter stehen und die Zugkraft der Bogen ab 40# aufwärts mindestens. Etwas fad und anstrengend. Aber ein vegetarischer Parcours könnte mich schon reizen. Fliegenpilz auf 30 Meter....
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: aurelium am Januar 06, 2018, 09:14:51 Nachmittag
Selbstverständlich werde ich auch auf 3D-Tiere schießen und meinen Spass damit haben. Aber ich finde halt dass statische Puppen sich überhaupt nicht anfühlen wie Tiere. Die sind starr und tot und wackeln auch noch beim Treffer. Wie Kirmes-Geisterbahn anno 1950. Das Erlebnis ist für mich nicht intensiver, als auf ein Möbel, ein Schwämmchen, einen Würfel oder eine Schaumscheibe zu schießen (zumindest war das bei meinen bisherigen Versuchen im Verein so - vielleicht fühlt sich das im Wald anders an).

Fantasy und Autos sind allerdings auch nicht mein Ding.

Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Kuckingen am Januar 06, 2018, 09:20:17 Nachmittag
Darum geht es ja. Den Spagat finden zwischen ernst zu nehmenden Sport und der Tradition aus der Jagdsimulation heraus. Wenn ich zwischen der Wahl stehe, geht der Sport vor.

Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: stöckchenschubser am Januar 06, 2018, 09:20:31 Nachmittag
Das Ganze ist auch fürs Auge.
Eine Gruppe Rehe schön drapiert, teil wie man sie in der Realität antrifft hat was ganz anderes
als wenn da jetzt eine Feldscheibe steht, oder ein Strohballen mit ner Scheibe drauf.
Feld ist ganz cool, ab und an mache ich unseren Feldparcours, besseres Training gibt es nicht.

Natürlich kann man auch mal Spaßziele einbauen wie die Cola Dosen oder den Fliegenpilz, warum nicht,
wenn man Spaß dran hat.
Die Frage ist was wollen die Besucher, unsere zum großen Teil trainieren, für Turniere und Meisterschaften,
da stehen dann aber keine Dosen oder Äpfel.

Ich persönlich, so für mich, würde auch menschenähnliche Ziele schießen,
ist anderswo normal und ich bin es gewöhnt.
Ist in D halt nicht unbedingt erlaubt und macht kein gutes Bild bei den verwöhnten möchtegern Moralaposteln.


Zitat
Aber ich finde halt dass statische Puppen sich überhaupt nicht anfühlen wie Tiere.

Du vergisst eins, der Jäger schießt nach Möglichkeit auf Tiere die sich nicht bewegen.
Auch wenn das heutige 3D damit nicht viel zu tun hat, so hat es doch seinen Ursprung
dort und wie bei vielen anderen Sportarten, wird die Disziplin eben dran ausgerichtet.

Aber im Grunde genommen hast du es absolut richtig erfasst, man schießt auch eine Scheibe,
nur dass diese scheibe nicht rund ist, sondern eben viele Formen haben kann, was den Schwierigkeitsgrad nicht verringert.

Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Ra's al Ghul am Januar 06, 2018, 09:34:16 Nachmittag
Die Basis  war eben die Bogenjagd. eine Art der Jagd, die ich viel ehrlicher empfinde, als mit einer Büchse auf 150m und lautem Knall auf die Viecher zu schießen.
Wer ein Problem mit dem Schießen auf Tiernachbildungen hat, sollte sich fragen, an welchem Baum sein letztes Schnitzel oder Gulasch gewachsen ist. Manchmal ist da schon eine ganz ordentliche Doppelmoral dabei.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Stringwistler am Januar 06, 2018, 09:52:37 Nachmittag
Da fängt es nämlich auch an....
Es gibt nichts schöneres wie eine in Szene gesetzte jagdlich gestellte Situation wie z. B. ein trinkendes Reh am Bachlauf wenn der Morgennebel noch aufwärts zieht und die Sonnenstrahlen blitzen im Bachbett. Oder eine Saurotte in der Kuhle und die Frischlinge tummeln sich dabei....
Das ist doch schon nur fürs Auge ein Schmaus und dann darf man darauf auch noch schießen... fantastisch...
Wenn ich mir allerdings dann einen Zähne zeigenden mit Schmerz verzerrtem Gesicht dort stehenden Fliegenpilz vorstelle, Der aussieht wie wenn ihm ein Packstein im Anu... stecken geblieben ist....dann möchte ich alles andere als auf so einen Pfiffer schießen...  ;D
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: aurelium am Januar 06, 2018, 09:59:10 Nachmittag
Also, ich bin kein Vegetarier und habe kein Problem mit der Jagd (wenn's Jäger sind). Nur für's Protokoll.  Gerade deswegen finde ich die statischen Atrappen ja so ... nun ja, gebremster Schaum.

Was ich allerdings pervers finde ist das "jagen" von eingezäunten Tieren, das Schießen auf Kleintiere zum "Spaß", usw. Es gibt genug Entfremdung und Auswüchse in dem Bereich, aber das ist ja nicht das Thema hier.

Bis wir autonome Tier-Roboter-Herden mit künstlicher Intelligenz haben wird es noch ein paar Jahre dauern ...
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Stringwistler am Januar 06, 2018, 10:08:30 Nachmittag
Genau... das ist nicht das Thema hier...  :ontopic:
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Grizzly am Januar 06, 2018, 10:09:19 Nachmittag
Also eine Pilzgruppe um einen Troll ist auch was Tolles. Mit Sonderwertung. Wer den Troll trifft muss einmal um die Gruppe tanzen.

Es ist doch piepegal, was da steht. Tier, Gemüse, Drache, Auto oder Spiegelei. Hauptsache immer wieder was anderes.
Feldbogen hat was, ist aber wesentlich berechenbarer von den Entfernungen her. Das ist gut trainierbar unnd kommt den zielenden und mehr technischen Schützen zugute. Die Situationen wiederholen  sich immer wieder. Letztes Jahr bei der LM war ein Walk Up dabei. Die 3D Schützen waren das gewöhnt und hatten weniger Probleme dabei.😈
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: nordstern am Januar 06, 2018, 10:12:20 Nachmittag
Jupp, Cola-Flaschen, alte Autos, hatte mal auf einem Turnier ne UHU-Klebetube als Ziel, vielleicht den Schaumstoffwürfel als alten Fernseher anmalen und den etwas größeren so lassen als Kühlschrank und dem Jutesack noch einen blauen überstülpen, dann ist das nicht mehr archaisch, sondern moderne Realität im (Müll)-Wald.
:Achtung:

Es ist Herbst, Wetter durchwachsen, ich gehe eine Anhöhe hinauf und sehe bergab auf einer kleinen Lichtung vor mir ein äsendes Reh, den Bock und das groß gewordene Kitz, das sich an einem jungen Baum gütlich tut. Die Wolken brechen auf und Sonnenlicht flutet den Wald. Im leichten Wind werfen die letzten Blätter an den Bäumen ihr verwirrendes Spiel auf den Boden. Der Bock ist aufmerksam und scheint etwas zu wittern, ich genieße die Szene...

...auch wenn sie aus Gummi waren

Ich geb dem stringwistler 100 "Likes"

lg
nordstern
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Kuckingen am Januar 06, 2018, 10:34:02 Nachmittag
In Österreich wird bei Gehege sogar die Tötung mit dem CO-Bogen empfohlen. Es reduziert den Stresspegel der anderen Tiere bei Einzelentnahmen.

Ich habe schon Trolle und Dinos bei Verbandsturnieren geschossen. Gibt ja keine Regel die das verbietet.
Wobei ich sagen muss, dass ich diesen bekannten Troll nicht für CO empfehlen kann. Wenn schon mein 40 Pfunder schon fast durchgeht wirds beim CO nicht besser.

Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: BowLaw am Januar 06, 2018, 10:35:45 Nachmittag
Was seid ihr romantisch - das kann ich aber auch:

Diese Szene, wo die wildgewordene Schnecke, so schnell wie sie kann, auf den lachenden Fliegenpilz zukriecht und die rettenden Bogenschützen den armen Pilz davor bewahren gefressen zu werden.

Einfach wunderbar!
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: nordstern am Januar 06, 2018, 10:52:55 Nachmittag
Nene, Du hast wohl noch nie eine echte Schnecke "wetzen" gesehen.  :)

Das war eine Weinbergschnecke und der Fliegenpilz sah nur so aus, ist aber ein Steinpilz.
Als Jäger und Sammler packe ich beides ein und mach was leckeres mit Knofi draus.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Stringwistler am Januar 07, 2018, 10:07:39 Vormittag
@Nordstern
Da bin ich aber mal froh daß es doch noch Anhänger eben solch fantastisch gestellten Szenen gibt.

Ja, das wird deutlich immer weniger weil es eben auch eine Menge Arbeit mehr macht.
Heute sieht man immer mehr lustlos, schnell schnell im Wald verteilte Scheiben wo man sich vorher nicht mal die Mühe macht trüber nachzudenken. So stehen Perlhühner von einem Vielfraß gestellt.  :wtf:
Ja... auch da fängt wohl die Globalisierung und das "Multi-Kulti" an...  ;D
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: th am Januar 07, 2018, 10:18:49 Vormittag
Guido ich bin da ganz bei dir. Mir gefällt es einfach, wenn da schön gestellte Schüsse am besten auch noch mit Tiergruppen im Wald stehen. Da macht das schießen richtig Spaß.
Ich habe auch kein Problem damit jemandem zu sagen, dass ich tatsächlich auf lebenden Tieren nachgebildete Scheiben schieße. Das wurde ich tatsächlich so von einem Grundschullehrer gefragt. Ich halte nicht viel von der deutschen Doppelmoral.
Aber ob Scheibe oder 3D-Ziel. Das wichtigste bleibt doch einfach :bow: :bow: :bow:
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: wolfsspur am Januar 07, 2018, 10:41:41 Vormittag
@Nordstern
Da bin ich aber mal froh daß es doch noch Anhänger eben solch fantastisch gestellten Szenen gibt.

Ja, das wird deutlich immer weniger weil es eben auch eine Menge Arbeit mehr macht.
Heute sieht man immer mehr lustlos, schnell schnell im Wald verteilte Scheiben wo man sich vorher nicht mal die Mühe macht trüber nachzudenken. So stehen Perlhühner von einem Vielfraß gestellt.  :wtf:
Ja... auch da fängt wohl die Globalisierung und das "Multi-Kulti" an...  ;D

Ja, bla früher war alles super und eh viel besser.   •gähn

Allein in der kurzen Zeit, in der ich schiesse, sind etliche neue Parcours entstanden. Und sehr viele davon super gestellt und abwechslungsreich. Oft sehr viel besser als div alteingesessene.
Ich persönlich habe mit Monstern, Dinos etc kein Problem. Im Gegenteil - die Vielfalt machts.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Cayuga am Januar 07, 2018, 11:30:13 Vormittag
Die Diskussion ist nicht, ob es früher oder heute besser ist, sondern, ob es immer Tierattrappen sein müssen.
Ganz am Anfang der Diskussion hatte ich schon gesagt, dass das Auge mitschießt. Diese Meinung wird ja auch von einigen hier vertreten. Weitestgehend stimme ich Stringwistler zu; schön gestellte Tiergruppen, aus heimischen Tieren, passen am Besten in unseren Wald. Wobei die Betonung auf schön gestellt liegt. Dazu gehört zum einen ein interessanter Schuss mit Kniffelfaktor, zum anderen aber auch das Einbetten in die Landschaft.
Ich kann auch mal mit einem Krokodil an einem Tümpel oder einem Flussbett leben, aber nicht einfach lieblos in Wald und Flur verteilt. Und wenn mal ein Apfel oder Urtier, dann bitte thematisch zusammengefasst und nicht den Dino zwischen Reh und Wildsau und später wieder den Flugsaurier zwischen Eule und Luchs.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Goldfinger am Januar 07, 2018, 12:45:47 Nachmittag
.....Ich persönlich, so für mich, würde auch menschenähnliche Ziele schießen,.....

Bin ich ganz bei Dir.
Z.B. ein Parcour aus deutschen und internationalen Politikern.
(Ohne jetzt welche beim Namen zu nennen)  ;D


Andreas
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Stringwistler am Januar 07, 2018, 01:08:40 Nachmittag
@wolfsspur
Niemand sagte hier daß es früher besser war und "bla" schon gar nicht.  :schuldig:

@alle
Also sorry, menschenähnliche Ziele auf Turnier oder öffentlichem Parcours, geht leider gar nicht, da denke ich wieder anders drüber.
Was sich aber jemand im Garten oder in sein Grundstück stellt als Ziel, muß jeder selbst wissen.  :o Obwohl wirklich auch ich so manchem Politiker gerne einen Bluntpfeil auf den Ar.... knallen würde...  ;D
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: aurelium am Januar 07, 2018, 01:28:52 Nachmittag
Stimme Cayuga voll zu: Insgesamt sollte die Zusammenstellung stilgerecht und homogen sein. Ein zum Parcours umgebauter Schrottplatz mit ausschließlich bizarren Schrott-zielen wäre für mich ebenso stilgerecht, wie ein Parcours mit ausschließlich Tieren und "liebevoll nachgestellten Tiergruppen" im Wald. Für den Freizeit-Ninja vielleicht auch eine zur Nahkampfszenerie umgebaute Fabrikhalle ...

Aber ansonsten auf menschenähnliche Ziele schießen? Mein Vorschlag Barbiepuppen auf Stramitscheiben zu fesseln wurde mit gaanz finsteren Blicken abgelehnt  :unschuldig:
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: BerndS am Januar 07, 2018, 01:33:43 Nachmittag
Stimme Cayuga voll zu: Insgesamt sollte die Zusammenstellung stilgerecht und homogen sein. Ein zum Parcours umgebauter Schrottplatz mit ausschließlich bizarren Schrott-zielen wäre für mich ebenso stilgerecht, wie ein Parcours mit ausschließlich Tieren und "liebevoll nachgestellten Tiergruppen" im Wald.

Ein Endzeitparcours? Finde ich gut!

Im ArtchersPark steht zur Zeit auch eine ca. 1,5m große Spinne, die Ihr "Netz" zwischen zwei Baumstämmen gespannt hat. Fand ich auch einen sehr lustigen Schuß.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: aurelium am Januar 07, 2018, 01:47:13 Nachmittag
Neulich mit Sturmhaube, Rückenköcher und Carbonbogen in der Dämmerung - alles zufällig in schwarz, inklusive der Klamotten - das hatte ganz ungewollt was von Ninja. Da kam mir die Idee mit der Fabrikhalle.

Oder auf 880.000 m2 indoor (http://www.tilta.earth). Das hat dann aber wirklich gar nichts mehr mit traditionellem Bogenschießen zu tun, es sei denn man würde das Setting ein klein wenig modifizieren. Aber ganz ehrlich, ist LARP wirklich soviel anders? Lasst die Jungs doch spielen!
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: wolfsspur am Januar 07, 2018, 02:54:05 Nachmittag
@wolfsspur
Niemand sagte hier daß es früher besser war und "bla" schon gar nicht.  :schuldig:

Doch nur so kann man Deinen Beitrag oben lesen. :schuldig:
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: carpe noctem am Januar 07, 2018, 03:05:08 Nachmittag
Das schießen auf menschenähnliche Ziele ist in Deutschland eh nicht erlaubt bzw wird in den Verbänden untersagt.
Im europäischen Ausland ist man da nicht so... Ich hab schon auf einem Wikingerfestival in Schweden osmanische 3D Ziele gesehen in Lebensgröße.


Eleven hat da so einiges im Programm:
http://www.tirocomarco.pt/en-gb/product/product?product_id=3718 (http://www.tirocomarco.pt/en-gb/product/product?product_id=3718)
https://thearcheryshop.co.uk/larp-foam-targets/4079-eleven-larp-castle-foam-target.html (https://thearcheryshop.co.uk/larp-foam-targets/4079-eleven-larp-castle-foam-target.html)
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: wolfsspur am Januar 07, 2018, 03:26:18 Nachmittag
Das Castle find ich ja schon cool. Hätte ich Spass dran.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Kuckingen am Januar 07, 2018, 03:40:55 Nachmittag
Ich gebe zu die Burg sieht gut aus.

Ich selbst würde jedem Turnier fern bleiben und werde es niemals gut heißen wo man auf menschliche Abbildungen schießt.  :troll:

Zu sehr schlägt da die Erziehung meiner Eltern und auch die Geschichten meines Großvaters vom WK 2 durch.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Erik am Januar 07, 2018, 06:50:31 Nachmittag
tut mir leid, und mir is klar dass es viel um öffentliche Wahrnehmung geht, aber was ich in jungen und auvh erwachsenen Jahren schon auf Menschen am Computer oder Playstation geschossen hab dürfte in die Millionen gehen...
wer da nicht unterscheiden kann hat ganz andere Probleme...

ich muss jetzt auch nicht auf Menschenbilder schießen, aber ich find Drachen, Trolle, Pilze oder Gemüse cool und ne klasse Abwechslung... ich find man muss da nicht so fixiert sein, aber das is nur meine Meinung und hauptsache es gibt viele schöne Parcours.
mir is die Schuss-Situation viel wichtiger...
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Stringwistler am Januar 07, 2018, 06:54:10 Nachmittag
Kein Wunder... Osmanische Ziele.... ist ja auch ein Reitervolk, da liegt das doch ganz anders in der Tradition. ;D

Und selbstverständlich ist das ja nur meine Meinung.
Ihr könnt doch gern was anderes toll finden, ich will es ja keinem abspenstig machen... Gott behüte. ;D
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Kuckingen am Januar 07, 2018, 06:59:35 Nachmittag
Was Egoshooter angeht bin kein Unschuldslamm.

Ich mag Trolle, Pilze usw. Ist nett, sind schön gemacht und ich will daheim einen Drachen ausstellen.
Mein Neffe würde sich freuen wie nie.

Da Wälder als öffentlicher Raum gelten bzw wahrgenommen werden, es sowieso schon denkbar schwierig ist die Behörden milde zu stimmen, einen 3-D Parcour zu genehmigen und es viele fremd anmutet "Jagen" zu spielen, mit einem Sportgerät, dass gerne als Waffe wahrgenommen wird, kann man nichts dümmeres tun als auch noch menschliche 3-D Ziele aufzustellen. Egal ob Zombie, egal ob Ritter wie auch immer. Ein 3-D Parcour ist nicht hinter nicht hinter verschlossenen Türen, in meinen eigenen vier Wänden.

Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: aquadrat am Januar 08, 2018, 09:37:32 Vormittag
Guten Morgen,

nein, es müssen nicht immer Tiere sein, Dinos, Trolle, Schwammerl alles OK. Was ich nicht mag ist wenn auf einer Runde 3D und Feld gemischt wird. Oder Grundsätzlich wenn es so thematisch gar nicht mehr zusammen passt. Und auf einen Lost-Place-Endzeit-Walking-Dead-Zombie-Parcours hätte ich ja mal voll Bock!

Gruß, Andi
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: stöckchenschubser am Januar 08, 2018, 10:02:03 Vormittag
Man ist ja schon so weit, dass von den Verbänden nicht mal Affen gestellt werden, wie die Lemuren von Wild Crete usw.
Außerhalb von Deutschland ist man da weiter, da stehen auch Gorillas, die kennen eben den Unterschied zwischen Fiktion und Realität.
In Deutschland heuchelt man lieber Doppelmoral und geht anschließend im Discounter Fleisch kaufen.

Nicht dass ich menschliche Ziele brauchen würde, es würde mir nur nichts ausmachen.

Letztlich ist es auch wieder eine Frage, was ist der Kunde bereit zu zahlen, wenn jetzt nur Äpfel und Pilze auch einem Parcours stehen.

Hier gabs früher ein Turnier, Kirche hatte verboten Tiere zu stellen, also hat die Jugendwerkstatt Amöben, Einzeller,
Sprengstoffpakete usw. gebaut. War ne echte Herausforderung, da jedweder Erfahrungswert fehlte.
Für ein Turnier klasse, für einen festen Parcours? Eher nicht.

Gegen Dinos, Trolle, Drachen ect. ist nichts einzuwenden, besonders wenn man sie schön stellt.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Sabiji am Januar 08, 2018, 10:59:11 Vormittag
Interessante Diskussion.
Bei einem 3D-Turnier letztes Jahr stellte der Ausrichter u. a. ein riesiges Handy als Scheibenauflage hin. Mit 3 Pfeilen sollte man die Zahlentasten und der letzte dann die Ruftaste treffen. Die getroffenen Zahlentasten sollten die Wertung sein, aber nur, wenn die Ruftaste im Anschuss getroffen wird. Das führte zu enormen Unwillen und am Tag 2 wurde das Handy durch ein 3D-Tier ersetzt.
Bei einem anderen Turnier gab es eine Fun-Station, bei der man mit einem Rattanbogen und Pömpelpfeilen auf eine Büchsenpyramide schoss. Ich fands lustig. Die meisten anderen nicht. Kam das Jahr darauf auch nicht wieder vor. Oder ein Hunterschuss, eingebaut in eine 3-Pfeil-Runde mit 3 Viechern: ein dickes, großes sehr nah mit wenig Punkten, ein kleines, weiter weg gestelltes Tier mit hoher Wertung und sehr großes, weiter weg gestelltes Tier mit mittlerer Wertung. Mann konnte sich aussuchen und damit Pokern, was man als Wertung einheimsen wollte. Kam merkwürdiger Weise auch schlecht an.
Jetzt mag einer sagen: ja bei Turnieren ist so etwas doof, da geht's ernsthaft um Punkte! Aber das waren alles Spaßturniere (logischerweise).

Es ging schon los wie manche Tiere gestellt waren, z.B. Gänse oder Enten direkt am Ufer eines See oder Tümpels. Ein Fehlschuss, und der Pfeil schwamm im See. Ein äußerst reizvoller Schuss. Die Pfeile wurden mit einem Paddelboot wieder eingesammelt. Aber in Gesprächen war nicht jeder begeistert...

Feldbogen ist in unserer Region ziemlich im A..., weil es kaum Interessenten dafür gibt. Ich habe 2 Jahre lang LM und KM mit geschossen und war so gut wie der einzige Instinktiv-Schütze. Jetzt könnten wieder andere, ja beim DSB sind die Quali-Zahlen für eine DM astronomisch hoch, weil die Teilnehmer dort mehrheitlich Abgreifer sind. Aber ich sehe es im eigenen Verein. Pro Monat hatten wir immer abwechselnd ein 3D und ein Feldbogenturnier veranstaltet. Seit letztem Jahr haben wir Feldbogenturniere aufgegeben, weil man die Interessenten an einer Hand abzählen konnte.

Deswegen wundert es mich, dass hier so viele "Flexible" posten. Aus meiner Erfahrung in der Realität kenne ich was anderes.

Ansonsten halte ich es wie Kuckingen. Mit typischen Jagdwild kann man ein Parcours im öffentlichen Raum beim 3D noch erklären, von mir aus noch mit diversen Fantasie-Zielen, wie Monsterspinnen, -Schnecken, -Spatzen, -Drachen oder Dinos. Gegen ein Kürbis wird keiner was haben. Aber bei Affen, besonders Gorillas und so weiter kann ich mir vorstellen, schüttet man Öl ins Feuer derjenigen, dem dieser Sport eh schon suspekt ist.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Sonuka am Januar 08, 2018, 11:14:53 Vormittag
Grundsätzlich finde ich 3D aus dem Zusammenhang interessant, weil eben das Naturerlebnis ungetrübt ist. Man hat im Wald Tiere in Ihrer natürlichen Umgebung (weswegen ich mit nem Krokodil auf nem Waldhübel nix anfangen kann). Ein Gorilla Bergauf im Wald.... was geileres gibt´s aus meiner Sicht halt nicht (den Schuss haben wir im Sommer auf dem Parcours gestellt, ein TRAUM!) Zu Turnieren kann ich mir durchaus auch Scheiben statt Viecher Vorstellen, wobei bei einer Scheibe halt immer glasklar ersichtlich ist wo der Pfeil hin muss. Macht halt weniger Spaß auf Scheibe, weil es nicht so natürlich aussieht.
Ich würde z.B. in einem aufgelassenen Industriekomplex sehr wohl auf andere Ziele(Ventilhebel, Schaltknöpfe, Zielscheiben, Coladosen, usw.) schießen können, ohne Einschränkung gegenüber dem 3D schießen im Wald zu verspüren. Das Ziel muss halt in die Umgebung passen, weswegen ich auch Ratten inmitten eines Reifenstapels ganz schick finde.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Kuckingen am Januar 08, 2018, 11:28:15 Vormittag
Mit Gorilla bzw Affen sind mir in Österreich selbst keine Probleme bekannt.

Wir haben unseren Feldparcours im 3-D Parcour integriert. War einfacher wegen den Schussbahnen. Man musste ja nicht beides auf einmal schießen. Fordernder als 3-D war Feld. Den Feldparcours haben uns die Grünen abgedreht.

Die Spaßziele finde ich cool. So lange sie keinen Pfeilverlust inkludieren, wie Ziele aus Metall mit weichem Kill.
Wechselnde Wertungen empfinde ich nur als unnötig kompliziert.

Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: BerndS am Januar 08, 2018, 12:31:18 Nachmittag
Interessante Diskussion.
Bei einem 3D-Turnier letztes Jahr stellte der Ausrichter u. a. ein riesiges Handy als Scheibenauflage hin. Mit 3 Pfeilen sollte man die Zahlentasten und der letzte dann die Ruftaste treffen. Die getroffenen Zahlentasten sollten die Wertung sein, aber nur, wenn die Ruftaste im Anschuss getroffen wird. Das führte zu enormen Unwillen und am Tag 2 wurde das Handy durch ein 3D-Tier ersetzt.

Das finde ich mal ne tolle Idee eigentlich. Schade, dass das nicht angekommen ist bei den Teilnehmern. Das von Dir beschriebene Szenario klingt für mich nach einer aus sportlichen Sicht herausfordernden/kniffligen Prüfung, die eigentlich mit Sportsgeist Spaß machen sollte. 

Vielleicht bin ich aber auch deshalb einer von den "flexiblen", weil für mich ein 3D Parcour nicht unbedingt was mit Jagd zu tun hat, und ich deswegen nicht unbedingt jagdliche Szenarien brauche. Mit meinem 35# Bogen dürfte ich in den meisten Ländern wohl eh nicht jagen.

Übrigens, die Ziele im Finale der World Archery 3D in Frankreich letzten Jahres hatten u.a. eine große Muschel mit zwei Perlen und ein Gargoyl als Ziel.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Sabiji am Januar 08, 2018, 02:02:54 Nachmittag
Naja, ich denke ein Parcoursbauer oder Turniersteller hat es schon nicht leicht. 3D erfreut sich eben wachsender Beliebtheit. Aber die Schützen sind eben auch nicht gleich. Was der eine cool findet, findet ein anderer unmöglich.
Der Steller eines Turniers bei uns in der Region ist für ziemlich "spezielle" Schüsse "berüchtigt". Unter anderem bei einem Turnier im vergangenem Herbst galt es einen Wolf zu schießen, der in der Sichtachse vom Pflock aus durch einem querliegenden Stamm körpermittentechnisch verdeckt war. Man hat mehr oder weniger nur Kopf, Hals und den obersten Rücken gesehen (und ich bin 1,87 m). Das Kill und der Rest waren nicht zu sehen. Der Stamm befand sich allerdings etwa auf halber Distanz, so das man das Kill durchaus treffen konnte, da die Parabel des Pfeil ja über den Stamm führt. Reine Kopfsache, man musste sich den Stamm regelrecht weg denken. Ich fand diesen Schuss äußerst reizvoll, aber beim Warten auf die Siegerehrung bekam man mit, das auch dieser Schuss sehr kontrovers diskutiert wurde.
Oft habe ich gelesen, dass viele gerne tricky gestellte Schüsse mögen. In der Realität aber habe ich das Gefühl, dass derart gestellte Turniere immer mehr entschärft werden, weil sich Schützen beschweren, dass bestimmte Schüsse ja unmöglich zu schießen seien. Das trifft auch auf ein anderes Turnier meiner Region zu. Man war stets in "banger" Erwartung, was einem als nächstes blüht. Die Entfernungen waren dabei äußerst moderat, die Schüsse selber aber durchweg anspruchsvoll. Die letzten beiden Jahre waren die meisten Schüsse dort recht simpel zu schießen.Sicherlich hängt es auch mit der körperlichen Verfassung einiger zusammen, die eben nicht mehr knien, oder sich anderweitig "verbiegen" können.

Langes Geschriebsel, kurzer Sinn: ich wag lieber ein Parcours mit konventionellen Tieren, wo ich überlegen muss, wie ich am besten den Treffer setzen kann. Ein Schuss wird für mich nicht dadurch interessanter, wenn das Tier kein Dachs, sondern ein Kürbis, eine Coladose oder ein Monsterpils ist.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Grizzly am Januar 08, 2018, 03:28:37 Nachmittag
Wegen der Nichtakzeptanz von "anderen" Zielen.

Sind oft die Schützen, die die Sache extrem ernst angehen die meckern.

Wir haben hier in der Gegend ein Spaßturnier. Schuß von der Eisenbahn gab es schon. Riesiger beweglicher Drache. Schuhe aus 10 m, aber im Liegen. Blasrohr, Darts, Durch den drehenden Eimer auf die Fita Scheibe. Immer ein Sack und immer der Telschuss. Stoffköppe mit Apfel. Und der der Schuß vom Barhocker mit Schnaps vornweg.

Die Meckerer und ernsten Schützen bleiben weg und es ist trotzdem sofort ausgebucht.

Also einfach machen und stur bleiben. Es gibt genug Leute, die das Turnier füllen. Ist das Hobby oder geht es ums Leben ??????
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Landbub am Januar 08, 2018, 03:43:19 Nachmittag
Oft habe ich gelesen, dass viele gerne tricky gestellte Schüsse mögen. In der Realität aber habe ich das Gefühl, dass derart gestellte Turniere immer mehr entschärft werden, weil sich Schützen beschweren, dass bestimmte Schüsse ja unmöglich zu schießen seien. Das trifft auch auf ein anderes Turnier meiner Region zu. Man war stets in "banger" Erwartung, was einem als nächstes blüht. Die Entfernungen waren dabei äußerst moderat, die Schüsse selber aber durchweg anspruchsvoll.

Anspruchsvoll und "tricky" sind 2 paar Stiefel. Wenn Du ein Turnier nach WA oder DFBV machst, dann steht / liegt da nix zwischen Pflock und Ziel. Das heisst aber nicht, dass es da nicht steil bergauf / bergab, knapp an Hindernissen vorbei oder ins Dunkle gehen darf. Was total nervt sind Schüsse, wo man sich nicht "ordentlich", also wie gelernt hinstellen kann, sondern dank Überbau oder Gestrüpp den Bogen waagrecht halten muss oder beinahe im Dreck liegen muss. Bodnik macht das so und sagt "so schaut die Jagd" aus. Was Quatsch ist. Jeder Jäger sucht sich seinen Platz so, dass er da sauber stehen und visieren kann. oder er seht auf 3m höhe im Baum.
Und natürlich solls auch Spassturniere geben. Ein Schuss durch nen hohlen Baumstamm - warum nicht? Oder der Hirsch auf 120m. Jenseits aller Sinnhaftigkeit, aber macht dennoch spass. nur nicht zum Trainieren.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Stringwistler am Januar 08, 2018, 05:53:39 Nachmittag
Genau sowas ist mein Ding.
Verrenken oder im Knieen unter einem Ast durch, den Bogen schräg halten müssen.... Einen Schuss-Flugkanal durch ein Loch im Gebüsch deuten können müssen und dann auf kurze, jadliche Entfernugen, wie ich das liebe... ja... so macht das einem instinktiven Spaß. :klasse: :klasse: :klasse:
Klar daß da die Systemler alt ausschauen können.... und das ist ja auch ok so.
Denn nichts gefällt jedem.... sowas, mir aber schon.... ;D ;D ;D
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Cayuga am Januar 08, 2018, 08:40:56 Nachmittag
Genau deswegen stellt Henry die auch so: damit kein Systemschütze eine Chance hat. Ich liebe diese Art von Turnieren, genau wie Du Guido. Bin halt auch durch und durch Instinktivschütze.
Bei uns in der Nähe, genau genommen in der Eifel, gibt es ein extrem beliebtes Spaßturnier: Das verrückte Dorfturnier. Das findet wirklich großteils im Dorf statt und hatte 2017 rund 300 Schützen! Dort schießt Du auf Ratten an Mülltonnen, auf Hasen im Stall (durch den Draht), auf einen Stahlhahn, vom hellen in einen dunklen Stall oder auf einer Kloschüssel sitzend auf sich in einer Badewanne duschende Bären. Alles witzig, aber beim letzten Turnier hat ein Visierschütze mit Compound gerade mal 4 Punkte unter maximaler Punktzahl geschossen und sich „aufgeregt“, dass er 1 mal NUR Körper getroffen hat.   Da ist es auch gut, dass es andere Turniere gibt. Aber dennoch gehe ich wegen der Atmosphäre und dem Spaß auch zum verrückten Dorfturnier. Die Vielfalt macht’s halt.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Stringwistler am Januar 08, 2018, 10:12:44 Nachmittag
Na so was gefällt mir schon auch.
Da kenne ich auch eins, Steinhaus bei Fulda....
Da machen die 4 Jungs sich auch so eine Arbeit mit Scheiben bauen, Die man sonst nirgends hat.
Da sitzen 2 Elstern vor einem Holzstoß Brennholz und du denkst... O Gott, hoffentlich geht keiner vorbei und ins Stirnholz. Dann gehst hin und siehst daß das Holz um die Elstern rum 20cm nachchinten geklopft ist und die vermeintlich wirkenden Brennholzscheide täuschend echt aus Ethafoam nachgebaut sind. Oder ein Hühnerstall mit Maschendraht und Holzrampe rauf. Auf der Rampe ein schlanker Marder und da denkst das gleiche... Soweit geiler Stall, hoffentlich nagle ich da nicht rein. Und dann ist der halbe Stall aus Ethafoam gebaut... usw.... Das macht schon Für und ist nochmal eine andere Adresse...  ;)
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: aurelium am Januar 08, 2018, 10:40:27 Nachmittag
Ich beneide euch im die vielen Möglichkeiten im Süden!
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Landbub am Januar 09, 2018, 12:09:36 Vormittag

Klar daß da die Systemler alt ausschauen können.... und das ist ja auch ok so.


Es geht da gar nicht um Systemschützen. Eigentlich hast da mit jedem Bogen, den man nicht übers Shelf schiesst, verloren. Ein befreundeter erfolgreicher Langbogenschütze meinte mal, der Henry wird einen Teufel tun und ein Turnier so stellen, dass ein Fita-Bogen gewinnen kann. Schließlich verkauft er sowas nicht. Aber das ist ein anderes Thema. Mir gehts z.B. um meine Schützlinge, denen man in jedem Training die saubere, angespannt-aufgerichtete Körperhaltung beibringt und dann sollen sie da in die Knie gehen, um in der Asbell'schen Kackstellung zu schiessen. Ich mein, da kann man den Bogen auch mit den Füssen halten und ziehen. Dass man damit gut treffen kann, sieht man im Behindertensport. Nur - die Leute könnens halt nur so. Schützen ohne Beeinträchtigung lernen aber genau das Gegenteil von dem, was da gefordert wird.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: aquadrat am Januar 09, 2018, 08:16:39 Vormittag
 :) so was ähnliches denke ich mir immer bei bewegten Zielen, da trainiert man ewig wie ein Verrückter um Ruhe in den Schußablauf zu bekommen und plötzlich soll man schnell auf was bewegtes schießen... aber schießen tu ich dann trotzdem  ;D

Gruß, Andi
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: testjan am Januar 09, 2018, 08:17:42 Vormittag
Das ist einer der Gründe, warum Scheibenschützen, insbesondere Recurveler, solchen Turnieren mittlerweile fernbleiben. Als ich mit dem Schießen anfing waren auf unserem Turnier immer auch Teilnehmer mit ihrem voll aufgerödelten Recurve dabei, neben Compoundern und natürlich der Masse an traditionellen Schützen.
Bewusst unschiessbar gestellte Ziele und die permanente Häme haben dazu geführt, dass diese Leute schon seit Jahren nicht mehr kommen. Ich finde das mehr als bedauerlich, weil die Vielfalt in unserem Sport ein Teil der Faszination ist.

Von mir aus kann es Schüsse geben, bei denen man sich um einen Baum winden muss oder im Dreck knien, um ihn schießen zu können. Alternativ könnte man vielleicht ein zweites Target anbieten, entsprechend weiter gestellt aber frei schießbar oder so. Wenn man denn wollte...
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: roscho am Januar 09, 2018, 08:22:44 Vormittag
Ah, die klassische Diskussion "Was ist die richtige Haltung beim Bogenschiessen" ;)

Auch übers Shelf kann mit System geschossen werden, und mit einem Hunter Rest kann man auch den Bogen kippen.

Und über die richtige Haltung und den Schussaufbau beim "traditionellen" Schiessen ist auch schon viel geschrieben worden. 

Aus meiner Sicht eine wenig zielführende Diskussion weil es "DAS" traditionelle Schiessen nicht gibt - genauso wenig wie DEN traditionellen Bogen.

Wenn man YT Videos von Clay Hayes und Ryan Kohatsu ansieht schiessen die auf der Jagd sehr wohl im knieen und ein lange WA Ankerphase wird wohl kaum ein Selfbow Schütze machen.

Ich selbst trainiere  2 mal jährlich mit Max Linke (DSB A Trainer) und weiss sehr wohl um die biomechanischen Vorteile der olympischen Technik, denke aber man sollte da nicht so dogmatisch sein.

Aus meiner Sicht ist jede Schusstechnik die anatomisch NICHT schädlich ist ok, man sollte immer auf die Biomechanik des Schützen eingehen - und auch auf dessen Vorlieben.

Der eine schiesst lieber "pseudojagdlich" - der andere lieber offen und im Stehen.

Unser "Hobby" (und ich sage bewusst HOBBY und nicht Sport) ist aus meiner Sicht viel zu facettenreich als das man sich auf EINE Art und Weise festlegen könnte.



Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Stringwistler am Januar 09, 2018, 08:33:45 Vormittag
Gut gebrüllt Löwe...  ;D
So sehe ich das auch.
Für jagdliches Bögen gibt es genug Jagdbogenturniere...
Für Fitabögen Feld-und Scheibenturniere.
Wieso bitte soll dann ein Jagdbogenturnierausrichter wegen einiger vollausgestatten Recurvlern mit Fitabogen extra Würste kochen? Wenn er doch eigentlich froh ist, daß davon nicht zu viele kommen.
Denn Erfahrungsgemäß halten diese Schützen fast immer den Betrieb auf, bis sie ihren perfekten Stand gefunden haben, das Visier nachgestellt, Die Konzentrationsphase abgeschlossen ist. Selbst mehrere Male in meiner Gruppe, oder Gruppen vor mir so erlebt...  ;D
Es gibt einfach Stilarten, die kann man schlecht auf Turniere in einen Topf werfen.
Die restlichen passen ja eigentlich auch alle gut zusammen.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: roscho am Januar 09, 2018, 08:53:01 Vormittag
Ich würde es auch gar nicht auf Turniere festmachen wollen, da muss eh der Turnierausrichter entscheiden WEN er dabei haben will - und was das Gelände so her gibt.

Sondern eben auch auf Parcoure an sich.

Die meisten sind doch Vereinsparcoure die eben auch öffentlich zugänglich sind - zu einem großen Teil aber auch von Vereinsmitgliedern genutzt werden.

Und da ist es doch wohl klar das diese Parcoure auch nach Mitgliederpräferenzen gestellt werden.

Ich persönlich gehe auch sehr gerne roven - und mein Lieblings-Rovinggelände ist recht abenteuerlich und wild - ebenso die Schüsse und Schusspositionen - ein WA ähnlicher Stand ist da selten möglich (das Max als Norddeutschen auch schon zur Verzweiflung gebracht)

Aber jeder eben so wie er will - gerade bei unserem Hobby macht es doch die Vielfalt der Möglichkeiten (und Bogentypen)



Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Sabiji am Januar 09, 2018, 08:53:45 Vormittag
Ich denke nicht der Bogen macht´s, es hängt an dem, der dahinter steht. Ich bin bei einem ILF (Formula) Bogen hängen geblieben, weil ich meine Zugkraft nach einen Bandscheibenvorfall wieder aufbauen musste. Jetzt ist mir das Ding so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich kaum Ambitionen habe zu wechseln. Ich benutze ein 68" BHR-Monster mit allem Button und Jagdstabi-Gedöhns und schieße dazu noch mit olympischen Kinnanker. Ich kann bis um die 30 Meter nur intuitiv schießen, da ich sonst wenige Meter vor mir in den Dreck visieren müsste. Nur bei weiten Entfernungen splitte oder gappe ich. Und dennoch mag ich schwierige Schüssen mit knien, verbiegen oder sonst was.
Landbub: die konservative Ausbildung ist gut und richtig, da ich auf diese Weise am ehesten und besten reproduzierbare Schüsse lerne. Aber ab einem bestimmten Level besitzt doch jeder die Intelligenz, seine "Grundausbildung" an erschwerte Bedingungen anzupassen. Zu mindestens sehe ich das als Herausforderung. Und ich denke, ich bin nicht un-erfolgreich in der Vergangenheit gefahren.
Das ganze jagdliche gequatsche geht mir eh auf den Zünder. Nein, aus abenteuerlichen Verrenkungen würde keiner einen realen Schuss bei der Jagd wagen, es sei denn, es geht ums bloße Überleben. Es ist ein Sport den wir machen und warum sollten auch kurze Entfernungen nicht sportlich (= anspruchsvoll und tricky) gestellt werden. Ich sehe auch nicht, dass das 2 unterschiedliche Schuhe sind, nur weil der Begriff "anspruchsvoll" gerne für weite Limit Schüsse missbraucht wird.


Wenn Du ein Turnier nach WA oder DFBV machst, dann steht / liegt da nix zwischen Pflock und Ziel. Das heisst aber nicht, dass es da nicht steil bergauf / bergab, knapp an Hindernissen vorbei oder ins Dunkle gehen darf. Was total nervt sind Schüsse, wo man sich nicht "ordentlich", also wie gelernt hinstellen kann, sondern dank Überbau oder Gestrüpp den Bogen waagrecht halten muss oder beinahe im Dreck liegen muss.

Nun, WA und DFBV wären für mich 2 unterschiedliche Schuhe, aber egal. Bei einer DBSV-LM hatte ich mich mal mit Kampfrichtern in der Wolle, weil dort ein Schuss tatsächlich nicht zu schießen war. Das hat die ums verrecken nicht interessiert. Es war ein Schuss mitten in einem Steilhang weit auf einem Bären. Da ich als Blanker antrat, musste ich und ein zweiter Blanker in meiner Gruppe ein Pflock weiter schießen als die Intuitiven, also ein Stück höher im Hang. Ich stand am Pflock und sagte, das haut nicht hin, ich werde mit dem Pfeil durch die Parabel definitiv in den Ästen der Bäume hängen bleiben, egal was ich mache. Und es war auch so,  mein Pfeil spielte Billard in den Ästen. Mein Blank-Kollegen erging es nicht anders. Darauf hin wollte es ein Jagdbogenschütze mal von unserem Pflock versuchen. Sein Pfeil kam in 2 Teilen am Boden an. Unsere Gruppe beschwerte sich darauf hin, da Querschläger ja auch ein Sicherheitsrisiko darstellen. Die zuckten nur mit den Schultern, laberten was von einer 90 cm Range-Möglichkeit im Halbkreis hinter dem Pflock und waren froh, wieder weiter sinnlos im Parcours rum zu spazieren.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Kuckingen am Januar 09, 2018, 10:13:00 Vormittag
Ich teile Roschos und Sabijis Meinung.

Jäger sind wir im 3D Bereich keine. Unser Hobby ist ein Sport. Warum es dann Jagdbogen nennen? Warum soll ein schwieriger Schuss nur weit sein. Das verrenken bei vielen Zielen, so wie es wohl der Bodnik macht wird nicht hilfreich sein. Für mich ist er vor allem Geschäftsmann.

Da sind die Ansätze des DSB, also die WA sehr viel fairer. Da hat man Zwergschütze wie als Riesenschütze möglichst gleiche Bedingungen.  Das ganze Tier muss zu sehen sein und die Schussbahn frei. Wenn man das Gelände auszunutzen weiß, bekommt man viele reizvolle Schüsse hin.
Wir hatten im letzten Parcour einen riesigen Keiler auf 24 Meter. Davor ein Hügel, dazwischen ein Bach und gerade  aus. Denkbar einfach. Aber Hügel und Bach täuschten die Entfernung weit höher an als erwartet. Da kann man schon schlecht treffen. 
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: roscho am Januar 09, 2018, 11:06:29 Vormittag
Da muss ich etwas widersprechen ;)

Für mich ist unser Sport ein Hobby ;) - ich schiesse vor allem für mich und aus Freude am Schiessen, Turniere sind für mich sekundär tertiär.

Wenn ich das wettkampftechnisch machen würde wäre ich bei der WA Regelung (da gebe ich dir vollkommen recht) - aber so geniesse ich knifflige Situationen mit meinem Jagdbogen ;)



Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: aurelium am Januar 09, 2018, 11:14:33 Vormittag
Für mich ist es ein (Breiten)sport: Für jedermann zugänglich, aber ohne Wettkampfzwang. Ich mag das Wort "Sport" deswegen, weil es a) den gesundheitsfördernen Aspekt und b) das persönliche Streben nach Vollendung betont (Perfektion ist ja gottseidank unmöglich). Ein Hobby ist eher sowas wie .... Briefmarken sammeln ;-)
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: testjan am Januar 09, 2018, 11:27:36 Vormittag
Wieso bitte soll dann ein Jagdbogenturnierausrichter wegen einiger vollausgestatten Recurvlern mit Fitabogen extra Würste kochen? Wenn er doch eigentlich froh ist, daß davon nicht zu viele kommen.

Genau diese Einstellung macht unseren Sport langweiliger, einige Veranstalter haben hier auch ganze Arbeit geleistet. Klar gibt es eingefleischte Fitanesen, die zur Abwechslung mal ein 3D-Turnier schießen wollen. Ebenso Langbogenscützen, die mal Halle oder ein Scheibenturnier cool finden. Diese elitäre Scheuklappensicht macht das teilweise unmöglich, sehr schade.

Es sind übrigens auch ebenso oft traditionelle Schützen, die den Betrieb aufhalten, weil sie ewig viel Zeit mit Suchen verbringen. Versierte Visierschützen brauchen zwar lange zum Schießen, treffen aber meist und zwar mit dem ersten Pfeil.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: stöckchenschubser am Januar 09, 2018, 11:53:43 Vormittag
Ein Turnier und auch Parcours hat als oberste Prämisse Sicherheit.
Daran  sind Schussfesnter, Stand und Hindernisse auszurichten.

Da verzichtet man schon mal gerne auf einen geilen Schuss, wenn gewährleistet wird,
dass niemand mit nem Pfeil im Buckel aus dem Wald kommt.

Btw, es gibt keine gut gestellten Turniere die nicht für irgendeine Bogenklasse geeignet sind,
wer es kann, der schafft es für jede Klasse entsprechend schwierig zu stellen.

Hier steht oft genug die Arroganz gegenüber anderen Sportlern im Vordergrund

Und bei vernünftiger Organisation git es auch weder Auflaufen noch Warterei.

Bedauernswert ist eine zunehmende Faulheit in Verbindung mit Hauptsache Startgeld zu beobachten,
gibt schon diverses wo wir nicht mehr hinfahren.

Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Kuckingen am Januar 09, 2018, 12:10:45 Nachmittag
Sicherheit geht vor, darum gehe ich ja nicht mehr zum Vorderegger. 2 Mal auf einem Parcour, nein danke.

Backstops helfen sowohl bei Turnieren als Parcours die Sicherheit zu erhöhen, Pfeilbruch zu reduzieren und Pfeile schneller zu finden. Also auch weniger auflaufen.

Startgeld? Stöckchenschubser, deine Aussage verstehe ich nicht ganz.
Ich als Ausrichter habe gerne Vorkassa. Da brauche ich bei der Anmeldung nur abhacken wer kommt und kein Wechselgeld suchen. Kann dann meist mit einem Blick noch eine Bogenkontrolle machen. Die ich mit den Listen der Schiedsrichter abgleichen kann.

Wir machen auch bei unseren Breitensportturnieren Bogenkontrolle. So viele Schützen wissen nicht, welchen Bogen sie schießen.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Ralf_HH am Januar 09, 2018, 12:26:00 Nachmittag
Mir ist noch nicht ganz klar, welche Schüsse auf einem 3D-Turnier für einen OR-Schützen "unschießbar" sein sollen. Der Schusskanal selbst kann es ja wohl nicht ausmachen, denn der OR-Schütze mit Kinnanker hat den Pfeil allenfalls eine Handbreit tiefer als der Schütze mit Anker im Mundwinkel. Da macht der Größenunterschied eines kleinen zu einem großen Schützen mehr aus. Und wenn es sein muss, kann ich auch meinen OR für den Schuss kanten oder waagerecht halten. Das Visier stimmt dann natürlich nicht mehr, aber dann muss ich halt mal für einen Schuss über die Pfeilspitze gappen oder nach Bauchgefühl schießen. Aber wenn die Abschussposition so ist, dass ich ungewohnterweise kanten muss, dann müssen das vermutlich auch die Langbogner mehr als sie es normalerweise tun. Und die Compounder mit ihren kurzen ATA-Werten sind fein raus...

Mich stört es eher, wenn ich auf einem Parcours beide Hände brauche, um die Abschussposition zu erreichen, oder mich gar mit dem Bogen abstützen muss. Das habe ich im letzten Jahr erlebt. Das Turnier (übrigens ein offizielles) war aufgrund extrem seifiger Bodenverhältnisse reichlich grenzwertig und es haben mehrere Schützen aus allen Bogenklassen vorzeitig aufgegeben.

Gruß aus dem Norden, Ralf
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Landbub am Januar 09, 2018, 12:35:03 Nachmittag
Wieso bitte soll dann ein Jagdbogenturnierausrichter wegen einiger vollausgestatten Recurvlern mit Fitabogen extra Würste kochen? Wenn er doch eigentlich froh ist, daß davon nicht zu viele kommen.

Genau diese Einstellung macht unseren Sport langweiliger, einige Veranstalter haben hier auch ganze Arbeit geleistet.

Das ist leider so, dabei gibt es ja durchaus viel Erfahrung von Verbandsturnieren. Nur 2 Beispiele: Nicht mehr als 2 Compounder pro Gruppe, weil ins Innenkill vom Hasen halt grad mal 2 Pfeile sauber passen. Also müsste man bei mehr Compoundern zwischendurch schreiben und Pfeile ziehen. Und man sollte die 2 Minuten Regel verbindlich machen. Letzten Herbst war ich auf einen Turnier, da waren es nur 90 Sekunden, die man am Pflock hatte. Ging auch gut. Solche Regeln findet man bei Vereinsturnieren leider eher selten.

Zum schiessen: Dass man sich an einem Steilhang mit einem Knie auf den Boden begibt, weil die Elastizität der Hüften dem Paulaner-Spoiler weichen mussste, ist ja OK. Aber dass man das Ziel nur treffen kann, wenn man auf dem Bauch liegt, weil man unter einem liegenden Baum durchschiessen muss, das ist dann reine Schikane. Und das Gebüsch vor der Nase ist auch gar nicht so ungefährlich, denn ein Pfeil so früh nach dem Bogen abgelenkt kann recht seltsame Richtungen einschlagen.
Unter Tricky verstehe ich Ziele, wo man schwer die Entfernung schätzen kann, z.B. stand mal auf einem Turnier ein Hirsch auf 40 - 45m ungefähr, der aber nur so gross war wie ein Reh. 80% haben den ersten Pfeil drüber geschossen. Ich auch. Oder bei Spassturnieren immer gerne gesehen: 2 Schweine und drumrum Frischlinge. Es zählt nur die rechte Sau, halb verdeckt von der linken. Kill sichtbar. Wer die falsche Sau trifft hat da Null punkte. Wer gar keine trifft, hat Negativ-Punklte (Verweigerer bestrafen).
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: roscho am Januar 09, 2018, 12:37:34 Nachmittag
/mod on: Wir sind hier aber schon etwas weg von TIEREN zu TurnIEREN ;)

Sollten wir wieder zurück ;)





Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Grizzly am Januar 09, 2018, 12:53:36 Nachmittag
3D bedeutet 3Dimensional.

Kann also alles sein. Viele maulen, wenn nicht. Wenn man dann mal nachhakt bleibt am Ende übrig: Was der Bauer nicht kennt......

Kennen bedeutet, Grösse und Entfernung aus der Erfahrung abschätzen zu können. Wenn da jetzt mal was anders ist, dann sinken die Chancen zu treffen natürlich. Das kostet Punkte, und die Punkte sind bei vielen Schützen wichtig.

Wenn ein Jagdturnier ausgeschrieben ist, dann würde ich auch animalische Ziele erwarten, auch selbstgebaute um die inneren Visiere mal durcheinander zu bringen  :schuldig:. Bei einem Kohlkopf oder einem Handy würde ich in dem Fall auch den Kopf schütteln.
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: Stringwistler am Januar 09, 2018, 01:27:06 Nachmittag
So liebt halt jeder seine eigenen Arten 3D-Tiere zu schießen.
Was dem einen gefällt, kann dem anderen Missfallen.
Deswegen gibt es heute ja auch so viele 3D-Turniere, daß man sich das auspicken kann, was einem da am meisten anspricht.
Ob einem das sportlich oder eher jagdlich gestellte dann eher anspricht, muß jeder für sich entscheiden. ;)
Wenn mir ein Turnier dann missfällt, fahre ich halt nicht mehr hin und fertig. Es gibt ja wohl echt genug Auswahl davon.
Und manche "Künstler" können sogar eine so prima Mischung von all dem hinbekommen, daß jeder auf seine Kosten kommt.
Da gibt es halt dann auch weite Schüsse ohne irgendwas in der Flugbahn und auch mal einen jagdlichen kurzen Schuss aus der Deckung durch ein 50cm Loch im Busch... daß dafür dann natürlich auch genug Backstop und Abstand zur nächsten Scheibe ein unbedingtes Muss ist, versteht sich wohl von selbst. :)
Titel: Re: Müssen es immer Tiere sein?
Beitrag von: stöckchenschubser am Januar 10, 2018, 01:54:03 Nachmittag
Zitat
Startgeld? Stöckchenschubser, deine Aussage verstehe ich nicht ganz. [/qpute]

Hauptsache Startgeld ist kassiert, ob das Turnier was taugt ist dann zweitrangig.
Leider  haben einige gute Turniere dahingehend abgebaut.


Letztlich gilt einfach, ein Schuss hat so gestellt zu sein, dass jeder ihn zu gleichen Bedingungen schießen kann,
Groß oder Klein, Links oder Rechts, LB oder CP.
Wer das nicht hinkriegt sollte keinen Parcours stellen.

Schüsse wo man sich hinlegen muss oder über Gebühr verrenken sind Blödsinn,
erstens weil völlig an jeglicher, doch so gerne zitierter jagdlicher, Realität vorbei,
zweistens betreiben wir einen Familiensport, sprich der Opa mit dem Enkel, und beide sollen es können.
Man kann so viel mit Gelände und Licht arbeiten, man braucht weder Pendel, Gimmicks oder akrobatische Einlagen
für einen guten Parcours.

Wie schonmal gesagt, man kann auch anderes als Tiere stellen, man muss es nur anständig machen.
Gab mal eine Station mit ner Ethafoamplatte als Haus und Backstop.
Davor der Troll mit nem Drachen an der Leine. Coole Idee.