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Bogenschießen => Pfeile => Thema gestartet von: paluma am Februar 02, 2020, 11:48:37 Nachmittag

Titel: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: paluma am Februar 02, 2020, 11:48:37 Nachmittag
In letzter Zeit bin ich mehrfach Schütz(inn)en begegnet, die mit Pfeilen ausgerüstet waren, welche auf den dazugehörigen Bögen niemals ordentlich fliegen konnten.
Zum einen liegt das vermutlich daran, dass Anfänger hier einfach viel zuwenig Einblick in die Materie haben. Und dass es sicher auch fortgeschrittene Schützen gibt, die sich mit dem Thema nicht auseinandersetzen wollen/können und sich auf "fachkompetenten" Rat verlassen.

Bestes Beispiel: Eine gute Freundin ist über ihren Partner vor fünf Jahren zum Bogenschießen gekommen,  sie schießt eine sehr saubere Technik, trotzdem sind Treffer Glückssache.
Sie schießt auf ihrem 25# Onepiece-Holzrecurve übers Shelf Pfeile mit einem Spinewert von 700, 80gn-Spitzen, und dazu Vanes. Wie diese Pfeile fliegen, kann man sich vielleicht vorstellen.  :bang:

Diese Pfeile wurden ihr - passend zu ihrem Bogen - von einem namhaften Händler im süddeutschen Raum verkauft, der sich selbst als "Leistungstrainer, Mentalcoach und Therapeutischer Bogenlehrer" bezeichnet.

Von einer solchen Person erwartet man doch als Kunde entsprechend fachlich fundierte Beratung!???

Und ihr Partner (inzwischen Ex), ein sehr erfolgreicher Schütze mit zig Jahren Erfahrung, sieht diesem Elend zu und sagt nichts dazu...

Ich konnte mir das jetzt nicht mehr länger mit ansehen, vorgestern haben wir zusammen einen Rohschafttest gemacht. Damit sind wir jetzt bei einem 1000er Spine mit 110gn Spitzengewicht (bei voller Schaftlänge, also 29") gelandet.

Dazu könnte ich jetzt noch mehr Beispiele aufzählen (mindestens zwei andere überregional bekannte Händler, seit Jahren im Geschäft), und alle bieten auch Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene an.

Ich frage mich, was denken die sich dabei? Gibt es für diese Händler "ernstzunehmende" und "nicht ernstzunehmende" Schützen, wobei man sich bei letzteren nicht soviel Mühe geben braucht? Ist ja egal, was man denen in die Hand drückt, Hauptsache, das Glump ist verkauft?

Oder die Herren der Schöpfung, die ihren Frauen ihre abgebochenen Schäfte vermachen - "für ihren Auszug reicht es ja noch"...?

Mich interessiert, was ihr damit für Erfahrungen gemacht habt, ob euch so etwas auch schon öfter begegnet ist, und was ihr darüber denkt.

Was die "Fachhändler" angeht:
Ich habe mir sogar schon überlegt, ob man nicht einmal als "Testkäufer" in die bekanntesten Geschäfte gehen sollte, sich als "Anfänger" beraten lassen ... und dann nach vorher festgelegten Kriterien die Fachkompetenz der Beratung bewerten.

Das Ergebnis wäre sicherlich interessant  O:-)

Und unser Forum hier könnte als Basis für eine bundesweite Aktion dienen  :upsidedown:
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Uller am Februar 03, 2020, 12:12:20 Vormittag
Um mal einen Anfang zu machen....

Grundsätzlich sollte man beide Seiten bewerten ! Den Käufer und den Verkäufer .... ;)

Viele Anfänger bestellen einfach online irgendetwas, in der Annahme das könnte so passen...

Ebensoviele sind nicht in der Lage, vernünftige Angaben zum Bogen , zur Auszugslänge, etc. zu machen..

Geht man natürlich persönlich in ein Fachgeschäft, hat seinen Bogen dabei, und im günstigsten Fall ist noch eine Schießbahn vorhanden....

sieht die Welt schon ganz anders aus....

Also bitte von vorne herein auch den Auftritt des Käufers mit bewerten...

Und nein...ich verkaufe keine Pfeile.... :unschuldig: ;) ;D
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: paluma am Februar 03, 2020, 12:45:39 Vormittag
Um mal einen Anfang zu machen....

Viele Anfänger bestellen einfach online irgendetwas, in der Annahme das könnte so passen...

Ebensoviele sind nicht in der Lage, vernünftige Angaben zum Bogen , zur Auszugslänge, etc. zu machen..


Sicher, es gibt viele Schützen, auf die das zutrifft.

Aber wenn eben diese Schützen sich dann - statt online zu kaufen - mit ihrem Bogen in ein Fachgeschäft gehen, eben weil sie selbst sich nicht genug auskennen, dann sollten sie doch professionellen Rat erwarten können, egal, wie sie als Käufer auftreten!
Ich denke, gerade bei diesen Leuten sollte sich ein Fachhändler, der sein Metier ernstnimmt, besonders viel Mühe geben.

Die Leute, die reinkommen und genau wissen, was sie brauchen, die kommen normalerweise auch ohne Hilfe des Händlers klar  ;)

Und um festzustellen, dass 700er Schäfte mit Kunststoffvanes auf einem 25#-Bogen übers Shelf geschossen nicht passen, dazu braucht man keine Schießbahn...

Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Uller am Februar 03, 2020, 12:53:33 Vormittag
Da gebe ich Dir vollkommen Recht liebe Paluma !

Ich wollte mit meinem Beitrag ja auch nur ein wenig Spreu und Weizen trennen....


 :agree:
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: rabu am Februar 03, 2020, 12:57:13 Vormittag
Paluma, ich bin völlig bei dir!

Ich wundere mich auch oft über die Pfeile "vom Fachhändler empfohlen".

Gefühlt schiessen die Hälfte aller Männer mit 500er Spine, egal was für ein Bogen.

Aber es gibt eben auch die anderen Händler ....... und da sind einige die ich sehr schätze dabei.

Ich empfehle ja grundsätzlich Bogenschiessen im Verein oder mit erfahrenen Schützen zu lernen, und die sollten so etwas verhindern.

Liebe Grüße
Ralf
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: lakeshooter am Februar 03, 2020, 07:09:52 Vormittag
Spinetabellen sagen halt nicht immer viel aus, und die passenden Pfeile zu finden geht nicht in einer halben Stunde, da sind viele Händler einfach zeitlich oder vom Lager her nicht in der Lage genau das passende mit dem Kunden rauszusuchen. Zumal ein Anfänger mit einem Rohschafttest meist eh hoffnungslos überfordert ist.

Ich habe meinen ersten 28er Matrix damals auch mit 600er GT Traditional gekauft. Heute frage ich mich, wie das überhaupt fliegen konnte, aber ich traf mit der Kombination für einen Anfänger absolut zufriedenstellend (und die GTs habe ich aufgrund ihrer Haltbarkeit heute noch die meisten).

Heute bin ich einige Erfahrungen und viele verschiedene Bögentests reicher und habe zum Glück einen reichen Fundus an Pfeilen daheim, und stelle bei jedem Bogen fest, dass das Setup der Bögen immer "komplizierter" wird. Derzeit sind 4 Bögen daheim (38-41lbs) und alle haben einen anderen Spine. Der 38er Tiras wird mit 700er Spine, der 40er Runi mit 600ern geschossen, der Predator Impact mit 41 Pfund verschießt 500er Pfeile und der CH mit 40lbs braucht wohl 400er. Pfundzahlmäßig sind da 3lbs Unterschied, Spinegruppen sind es 4. Laut Tabelle sollte bei denen praktisch der selbe Spine passen.

Bei olympischen Bögen über Button und Auflage kann ich mir vorstellen sollte ein Händler einen recht gut passenden Pfeil auf Anhieb aus dem Regal ziehen können, bei den Tradi-Bögen ist das um Längen komplizierter (Form des Shelfs, anderer Centercut, …).
Ist dann der Händler noch ein Verkäufer, bei dem Tradi-Bögen eher die Ausnahme sind, kann ich mir durchaus vorstellen, dass die teils "überfordert" sind.

Gerät man dann als Anfänger an so einen Händler, dann kann ich mir durchaus vorstellen, dass ggf. ein sehr "seltsames" Setup rauskommt, und dies sieht man ja an deinem Beispiel Paluma schon daran, dass der Händler über Shelf mit Plastik-Vanes schießen lässt. Das geht zwar durchaus, aber für einen Anfänger ist das sicherlich keine allzugute Idee.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: aged younger am Februar 03, 2020, 07:34:34 Vormittag
Solche Fälle sind in der Tat erschreckend,
aber es widerstrebt mir mir vorzustellen, dass es sich dabei um böse Absicht/ wissentliche Fehlberatung handelt ...

ist es nicht ein heute weitverbreitetes Phänomen, dass
- manche Menschen völlig unmotiviert Ihrer Arbeit nachgehen
- Firmen und Personen sich als Profis darstellen, obwohl sie es nicht wirklich sind
- sich nicht mehr alle "berufen" fühlen und daher wenig bestrebt sind, einen wirklich guten Job abzuliefern (hauptsache die Kohle reicht)
- manch ein Fachmann keine Lust oder Courage mehr aufbringt, den bereits "fachlich vorinformierten Kunden" umzustimmen - wider besseren Wissens
- ...

Ich erlaube mir kein Urteil über andere, wenn nicht zweifelsfrei klar ist wie sich etwas tatsächlich zugetragen hat; und erfahrungsgemäß gibt es immer unterschiedliche Sichtweisen  ::)
Aber deswegen zum "Tester" werden?

Mal ehrlich:
Im Netz gibt es tausende von "Bewertern", die sich sich über alles möglich auslassen, krititsieren und loben - aber was dahintersteckt weiß man erst, wenn man es probiert hat; 8)
wie hat meine Frau immer so schön gesagt, wenn ich meine Kids vor möglichen Risiken beim Kaufen gewarnt habe:
"lass mal, selbst Deine Kinder haben ein Recht auf negative Erfahrung - auch/ insbesondere daraus lernt man..."

Nicht falsch verstehen:
andere vor Unheil bewahren zu wollen ist richtig und gut, aber auch nur in sehr gewissem Maße sinnvol und erfolgreich  ;)



Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Gekko am Februar 03, 2020, 08:03:58 Vormittag
Hallo,

war am WE auf der Bogenmesse und konnte mich wieder mal persönlich davon überzeugen dass viele Verkäufer wenig Ahnung von ihren Produkten haben.
Vor Allem bei den großen Händlern. Beim kleinen Bogenbauer wo der Chef selbst am Messestand steht schaut's natürlich ganz anders aus, da kann man auch mal ordentlich fachsimpeln.

Oft kommt dann wohl auch noch hinzu dass die Händler das verkaufen wollen was grad da ist.
Und wenn ein 700er Spine mit Vanes der weichste vorhandene Pfeil ist, dann wird der auch verkauft.
Auch wenn wahrscheinlich ein 1000er besser passen würde.

Eine Freundin schießt mit Trainer in einem Verein.
Als wir einmal zusammen am Parcours waren ist mir aufgefallen dass ihr Nockpunkt so weit am oberen Ende der Mittelwicklung sitzt dass der Zeigefinger oberhalb kaum Platz hatte.
Im Bogengeschäft hatten sie die Sehne verkehrt rum montiert und den Nockpunkt gesetzt, dem Trainer ist es über mehrere Trainingseinheiten nicht aufgefallen.
Der Fehler war in dem Fall schnell korrigiert, aber warum sieht das ein Trainer nicht?


LG
Wolfgang
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Stringwistler am Februar 03, 2020, 08:20:48 Vormittag
Ich hab das auch schon sehr oft erfahren dürfen, daß Leute mit Setup kamen, das nie passen könnten. Nicht selten waren da aber auch Antworten dabei wie "die Pfeile haben mir vom Aussehen aber besser gefallen, gab es aber nicht anders"!
Sicherlich gibt es Händler die mangels gut sortiertem Lager, nicht alle Spinegruppen, von jedem Schaft auf Lager haben. Stell Dir mal vor was da der Händler für enormen Wert nur an Schäften am Lager hätte? Das können echt nur große Händler stemmen. Allerdings sollte er wenigstens die Spinegruppen von 25-45lb halbwegs vernünftig, wenn auch mit verschiedenen Modellen abdecken können. Das Problem heute ist doch wohl eher, daß es Leute gibt, die gerade mal 2-3 Jahre Bogen schießen, sich anmaßen dann gleich Bogenschießkurse, Bogenbaukurse anbieten, oder gar einen Shop dafür aufzumachen. Dann kann natürlich so was rauskommen, daß einfach die Kompetenz fehlt. Solche wollen dann eben einfach nur Geld verdienen und die fachliche Beratung kann dann schon ab und an auf der Strecke bleiben. 
So was wirst du aber auch nie verhindern können.  ::) Ebenso kann ein Händler auch nicht mit jedem Kunden Rohschafttest machen, das würde ja wohl wirklich den Zeit-Verdienst-Rahmen sprengen... Denn ein Händler hat wohl auch nicht die nötige Zeit dazu, er muß sich da auf eine vernünftige Einschätzung verlassen... Ob er es dann auch kann oder nicht, ist eben nur mit sehr viel Erfahrung möglich. Manchen Menschen ist das Material, das sie auch nutzen gut genug und wollen es gar nicht anders... hab ich auch schon sehr oft erlebt, als ich Leute auf ihr nie passendes Setup mit total wedelnden Pfeilen auf Parcours oder Turnieren ansprach. :)
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: testjan am Februar 03, 2020, 08:23:08 Vormittag
Weil sein Fokus woanders liegt, der muss auf wichtigere Dinge achten.

Als ich vor Jahren zum Schnupperschießen in einem Verein für olympische Recurves war, bekam ich einen Vereinsbogen mit 26 oder 28 Pfund samt Zubehör und halbwegs passenden Pfeilen ausgehändigt. Die Pfeile flogen aber nicht gut raus, vermutlich wegen meiner nicht vorhandenen Technik.
Der (zertifizierte) Trainer lief zu seinem Auto und kam mit einem Bündel ACC zurück und gab sie mir mit den Worten: „Damit sollte es gehen.“ Ging es natürlich nicht, die Dinger hatten einen Spine von um die 500 und waren schwer wie Armierungseisen - das waren die Compoundpfeile des Trainers!

So bizarre Pfeilempfehlungen gibt es also nicht nur bei Händlern, die irgendwas verkaufen wollen sondern auch bei vermeintlich fachlich versierten Leuten ohne jedes kommerzielle Interesse.

Dem Verein bin ich übrigens nicht beigetreten....
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Stringwistler am Februar 03, 2020, 08:24:47 Vormittag

Der Fehler war in dem Fall schnell korrigiert, aber warum sieht das ein Trainer nicht?
LG Wolfgang

Nicht bei jedem wo Trainer draufsteht, ist auch ein Trainer drin...  :Achtung:
Titel machen noch lange keine Helden.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Landbub am Februar 03, 2020, 09:08:57 Vormittag

Der Fehler war in dem Fall schnell korrigiert, aber warum sieht das ein Trainer nicht?
LG Wolfgang

Nicht bei jedem wo Trainer draufsteht, ist auch ein Trainer drin...  :Achtung:
Titel machen noch lange keine Helden.

Weil man auf sowas nicht schaut. Bestenfallls dann, wenn die Sehnenhandlektion dran ist. Heute haben Sehnen auch oben gut Länge, damit sie nicht im Sichtfeld enden. Es ist ist also nicht immer einfach zu sehen und es beeinflusst das Schussverhalten kaum, wenn der NP stimmt.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Landbub am Februar 03, 2020, 09:13:06 Vormittag
Zum Thema:
Das ist nicht so einfach. Nimmt man weiche Pfeile, beschwert sich der Kunde, dass sie leicht brechen. Audderdem ist die Spannweite gross. Auf meinem 34# BB have ich Sätze von 400, 600 und 800. Bei allen ist der RS in der Gruppe.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Kedde am Februar 03, 2020, 09:23:13 Vormittag
Zum Thema:
Das ist nicht so einfach. Nimmt man weiche Pfeile, beschwert sich der Kunde, dass sie leicht brechen. Audderdem ist die Spannweite gross. Auf meinem 34# BB have ich Sätze von 400, 600 und 800. Bei allen ist der RS in der Gruppe.

Dem kann ich nur zustimmen. Auf meinem Black Kiowa kann ich 570, 600,630 und 700ter schießen. Auf meinem Hybriden von Grombard 700ter und 1000der.
Welche Pfeile ich dann favorisiere bedarf dem persönlichen Befinden beim schießen. Da heißt es nur ausprobieren und nochmal ausprobieren.
Wobei das Setup vom Eingangsthema natürlich mumpitz ist.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Marcus am Februar 03, 2020, 09:27:31 Vormittag
Zitat
Diese Pfeile wurden ihr - passend zu ihrem Bogen - von einem namhaften Händler im süddeutschen Raum verkauft, der sich selbst als "Leistungstrainer, Mentalcoach und Therapeutischer Bogenlehrer" bezeichnet.
 

Da ich den angesprochen Händler wirklich gut kenne, wage ich mal diese Aussage zu bezweifeln. Ich kenne viele Anfänger (bestimmt über 50), die bei diesem Händler gekauft haben. Kein einziger davon kam mit solchen bzw. total unpassenden Schäften zurück. Klar passieren immer mal wieder Fehler, aber das tue ich mal ins Reich der Legende ab.

Das Anfänger bzw. viele Schützen mit den falschen Pfeilen unterwegs sind, liegt meiner Meinung nach eher daran, dass sie sich nicht mit dem Thema befasst haben, bzw. allein und ohne die Hilfe erfahrener Schützen bzw. Verein unterwegs sind. Die wollen sich auch nicht mit dem Thema beschäftigen, sondern möglichst schnell auf den Parcours gehen. Und noch schneller immer einen Kill schießen. Die wenige Freizeit muss schließlich optimal genutzt werden. Dann wird noch schnell beim billigsten Online-Händler der billigste Pfeil bestellt, ohne auf Spine oder Spitzengewicht zu achten und schon ist der Mix komplett. Erfahrungsgemäß bleiben diese Schützen nicht allzu lange bei dem Hobby, sondern probieren bald wieder das nächste Trending aus.
Viele dieser Neulinge wollen auch nicht wirklich wissen, was sie falsch machen, bzw. wie es besser gemacht wird. Die wollen möglichst schnell den Erfolg. Einige geben dann viel Geld aus, weil sie denken das Material macht es aus. Die verbrennen dann viel Geld und kommen auch nicht weiter.
Ich denke, dass es einfach nicht genug Vereine gibt, die den traditionellen Bogensport betreiben. Die meisten Vereine bei uns in der Gegend sind FITAnesen.
Und wie gesagt, viele wollen sich nichts sagen lassen, da kann dann keiner helfen.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: puschel am Februar 03, 2020, 09:46:33 Vormittag
Hallo,

ich würde zur Vorsicht raten :)
Auf meinem Bogen schieße ich Pfeile von 390 bis 650er Spine, von 34'' bis 30,3'' von 80gr Spitze bis 225gr Spitze, von Stricknadel bis Baumstamm - Holz, Carbon, Alu. Eine Empfehlung ist immer nur eine Empfehlung basierend auf dem, was der Schütze sagt - es sei denn er und sein Bogen werden komplett vermessen und optimiert. Beim letzteren glaube ich kaum, dass das der "normale" Schütze bezahlen möchte.
Nichtsdestotrotz sind auch so viele "Meinungen" und "Glaubensansätze" unterwegs - wenn die sich mit etwas Eitelkeit beim Schützen oder Ahnungslodigkeit und Halbwissen beim Berater treffen komme sicher sehr spannende und frustrierende Ergebnisse raus.
Auch zum "500er Spine" - 500er Spine ist nicht "500er Spine" - zwei unetrschiedliche Pfeile (Länge, Durchmesser, Spitze, Feder, Nock,Cresting führen schon dazu, dass der eine fliegt, der andere taumelt.
Da pauschal den Fachhändler zu verurteilen fände ich falsch.

Pfeilabstimmung ist daher immer wieder gern genommenes Thema für unsere Stammtische und Trainingssessions dazu :)
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Ulrich am Februar 03, 2020, 10:04:43 Vormittag
Zum Thema:
Das ist nicht so einfach. Nimmt man weiche Pfeile, beschwert sich der Kunde, dass sie leicht brechen...

Die Anforderungen an einen Anfängerpfeil sind halt widersprüchlich. Wegen des tiefen Zuggewichtes sollten sie möglichst leicht sein, sind dann aber naturgemäss dünnwandig, was ihnen aber schlecht bekommt, weil Anfänger gern auf Holzpfosten, Scheibenumrandungen und moosbewachsene Steine schiessen. Das jedenfalls meine Erfahrungen mit den "ungefähr passenden" ersten Pfeilen.
Der zweite Satz war dann überschwer, zwei Klassen zu hart und entsprechend lang. (Rückfrage vom Händler: ob ich einen derart langen Auszug hätte?) Man stelle sich nun die Reaktion eines altgedienten Cp-Schützen vor, der sah, wie sich diese Pfeile aus meinem 25-Pfund Selfbow in hohem Bogen Richtung Ziel schraubten!
Trotzdem war ich mit dieser Kombi monatelang glücklich.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: paluma am Februar 03, 2020, 11:24:10 Vormittag

Es mag ja sein, dass auf dem einen oder anderen Bogen auch steife Pfeile bzw. übers Shelf auch Pfeile mit Vanes fliegen - aber das ist sicherlich nicht die Regel. Und gerade ein Händler, der seit Jahren Kurse gibt für Anfänger und Fortgeschrittene, sollte doch genug Erfahrung mitbringen, um hier eine einigermaßen zutreffende Auswahl zu treffen.

Mal im Ernst:
Wer von den Schützen hier, die sich mit Pfeilabstimmung auskennen, würde guten Gewissens ein solches Setup empfehlen wie eingangs erwähnt?

Und wenn man dann als Händler nichts Adäquates auf Lager hat, dann wäre es doch korrekt zu sagen: Sorry, tut mir leid, aber ich habe momentan keine passenden Pfeile für dich.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Sonuka am Februar 03, 2020, 11:33:04 Vormittag
Schwieriges Thema....
Was die Empfehlung zu Bogen und Pfeile angeht.... was den Anfängerbogen angeht, DA gibt´s ja schon Uneinigkeit, so wird von einigen z.B. die in "unserer" Bogenfibel verwendeten Tabelle bemängelt dass wir u.U. zu kurze Bögen empfehlen.
Was Pfeile und Spine angeht, da ist es schon erschreckend, dass viele Verkäufer sich nicht die Zeit nehmen, den Schützen einfach mal zu vermessen.
Auf der anderen Seite wenn ein Kunde in den Laden geht und sagt: "Ich brauche Pfeile für einen 30 Pfund Bogen und eine Länge von 28"." Dann bekommt er halt im Zweifelsfall entsprechende Pfeile.... ob die 28" passen? Ohne Bogen am Mann, keine Ahnung! Ob die 30 Pfund passen? Genauso wenig!
Den Kunden wieder nach Hause schicken und sagen: Bring doch mal beim nächsten mal den Bogen mit?! Werden die wenigsten machen.
Das ist halt immer so ne Sache.
Aber nichts desto trotz wurde mir am Anfang auch der letzte Sch.... angedreht. Warum? Weil der Verkäufer null Ahnung hatte, darum!
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Waldgeist am Februar 03, 2020, 12:08:03 Nachmittag
Inzwischen ist durch mehrere Beiträge belegt, dass es nicht nur den einen passenden Pfeil gibt. Natürlich ist das Spektrum der sinnvollen Optionen irgendwo auch mal begrenzt. Dennoch - ich finde ich es schwierig, ein eindeutiges Urteil zu fällen. 
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Marcus am Februar 03, 2020, 01:01:01 Nachmittag
Manchmal wollen Menschen auch nicht zugeben, dass der Fehler bei ihnen liegt. Dann erzählen sie vielleicht auch abenteuerliche Geschichten. Ach ja, und manchmal verstehen Anfänger auch nur das, was sie verstehen wollen. Ich find das schwierig.
Neulich hatte ich einen Anfänger da, der einen neue Langbogen dabei hatte. Gekauft hat er ihn bei einem kompetenten Fachhändler, der seit Jahren im Geschäft ist. Der Bogen hatte eine Standhöhe von maximal 6,5 Zoll.  Als ich erwähnte, dass das vielleicht nicht so optimal ist, meinte der Kollege der Händler hätte ihm das so eingestellt. Ich hab ihm dann erklärt, dass sich die Sehne erst mal setzen muss, und es anfangs gut sein kann, dass er öfters nachschauen muss, ob es noch passt. Ich kann jetzt natürlich sagen, dass der Fachhändler da schuld ist, vielleicht hat der Kollege in der Flut der Information aber irgendwann den Überblick verloren. Wie auch immer, jetzt weiß er Bescheid und kann drauf achten.

Wie schon erwähnt, braucht es für die Eröffnung eines Bogenfachgeschäfts auch keine Qualifikation. Das es dann weniger gute Händler gibt ist klar. Dass es hin und wieder zu Fehlern und Missverständnisen kommt ist auch klar. Einen Händler-Pranger hier zu installieren finde ich aber schlimm. Euch sollte bewusst sein, dass ihr mit solchen Geschichten vielleicht ganze Existenzen zerstören könnt. Gerade weil ich ganz sicher bin, dass der eingangs erwähnte Fachhändler hier sicher unschuldig ist. Der Faden ging aber ja um die absurden Spinewerte. Sorry, also zurück zum Thema.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Waldgeist am Februar 03, 2020, 01:21:11 Nachmittag
Womit Du nicht unrecht hast ...  :agree:
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: roscho am Februar 03, 2020, 01:46:53 Nachmittag
Jetzt mal als Mod - der auch schon etwas länger im Bogensport unterwegs ist und auch schon einige Sachen -auch mit Händlern - erlebt hat

Zitat
Wie schon erwähnt, braucht es für die Eröffnung eines Bogenfachgeschäfts auch keine Qualifikation. Das es dann weniger gute Händler gibt ist klar. Dass es hin und wieder zu Fehlern und Missverständnisen kommt ist auch klar. Einen Händler-Pranger hier zu installieren finde ich aber schlimm. Euch sollte bewusst sein, dass ihr mit solchen Geschichten vielleicht ganze Existenzen zerstören könnt. Gerade weil ich ganz sicher bin, dass der eingangs erwähnte Fachhändler hier sicher unschuldig ist. Der Faden ging aber ja um die absurden Spinewerte. Sorry, also zurück zum Thema.

Ich bin auch der Meinung das wir auf keinen Fall hier einen "Pranger" aufbauen sollten - noch dazu auf "Hörensagen".

Wenn mann hier die Spinediskussionen verfolgt stellt man schnell fest zu welchem Informationswirrwarr und falschen Begrifflichkeiten es kommen kann, und was dann bei der Kommunikation Händler <> Kunde dabei rauskommt .. uiuiui...

Was ich an der Beschreibung von Paluma viel schlimmer finde ist das der (Ex)-Partner  "Und ihr Partner (inzwischen Ex), ein sehr erfolgreicher Schütze mit zig Jahren Erfahrung, sieht diesem Elend zu und sagt nichts dazu..." eben nichts dazu sagt ..

Entweder im Laden oder dann eben im "Betrieb"  ...
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Landbub am Februar 03, 2020, 01:59:29 Nachmittag
Roschos Argument unterstützend:
Viele Bogenläden sind one man shows. Und für Freitag Nachmittag, Samstag kommt halt die Aushilfe dazu. Diese schmeisst auch den LAden, wenn der "Chef" mal die bestellen 10 Stammitscheiben ausliefert, weil der Besteller im Umland seinen Bogenplatz hat, aber kein Auto mit Anhänger.
oder wenn der Chef mal krank ist. Und die Ausgilfe kennt sich jetzt super gut mit Blasrohr aus, aber nicht so doll mit Bögen und Pfeilen.
oder der Chef einfach mal tierisch genervt ist, weil ein Bestellkunde einen 1800 EUR Compound im Rahmen der Frist kommentarlos zurückgesendet hat.
Oder weil der Papa, nach 6 Monten Bogensport, schon kurz vor dem Las Vegas Shoot steht und deshalb eine Stunde lang über die richtige Ausrüstung für seinen 5 jährigen Sohn lamentiert, selber aber den Bogenständer seiner Leihausrüstung nicht zahlen will, weil dieser schon beim Empfang einen abgebrochenen Fuss hatte.

Kurz: Es sind Menschen, die dort arbeiten. Es sollen keine Fehler passieren, aber dem ist halt nicht so.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Ulrich am Februar 03, 2020, 02:14:48 Nachmittag
>>Mal im Ernst:
Wer von den Schützen hier, die sich mit Pfeilabstimmung auskennen, würde guten Gewissens ein solches Setup empfehlen wie eingangs erwähnt?<<

Gegenfrage: Welche Schützin, die bemüht ist, sich zu verbessern, würde sich 5 Jahre mit unpassenden Pfeilen abplagen?
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Hartl am Februar 03, 2020, 02:26:23 Nachmittag
Zitat
Diese Pfeile wurden ihr - passend zu ihrem Bogen - von einem namhaften Händler im süddeutschen Raum verkauft, der sich selbst als "Leistungstrainer, Mentalcoach und Therapeutischer Bogenlehrer" bezeichnet.
 

Da ich den angesprochen Händler wirklich gut kenne, wage ich mal diese Aussage zu bezweifeln. Ich kenne viele Anfänger (bestimmt über 50), die bei diesem Händler gekauft haben. Kein einziger davon kam mit solchen bzw. total unpassenden Schäften zurück. Klar passieren immer mal wieder Fehler, aber das tue ich mal ins Reich der Legende ab.



Sorry Marcus, auch wenn dir der hier gemeinte Händler noch so ans Herz gewachsen ist, gehört die Aussage für mich leider nicht ins Reich der Legenden.

Ich kenne die angesprochene Frau auch, die ist so unvoreingenommen und unbedarft an die ganze Sache ran gegangen, die hat bis heute noch nicht richtig verstanden, was es mit dem Setup auf sich hat und wie das alles zusammen hängt. Wenn das eine Legende ist muss sie uns schon ganz schön angelogen haben.

Aber abgesehen davon, nichts ist unmöglich. Der eine oder andere hat ja schon "Pferde vor der Apotheke kotzen gesehen".

Aber jetzt weg von der emotionalen subjektiven Seite, zu einer Frage, die hoffentlich sachlich und objektiv zu beantworten ist.

Für mich als Primitivling nicht nachvollziehbar, wie auf dem selben Bogen 570 und 700, 700 und 1000 oder 390 bis 650er Pfeile geschossen werden.

Wenn ich beim TRB/LB mit dem Spitzengewicht variiere oder beim BHR am Button schraube, Okay. Aber sonst versteh ich nicht wie das gehen soll.

Habt ihr da RST gemacht oder befiederte Pfeile ausprobiert?
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Marcus am Februar 03, 2020, 02:29:20 Nachmittag
Okay, also zurück zum Thema. Gerade bei Anfängern entwickelt sich der Stil sehr schnell. Ein Pfeil, der nach 6 Wochen Bogensport passt, kann nach 6 Monaten nicht mehr passen. Auch bei den Profis gibt's immer mal wieder Änderungen im Stil, was sich dann auch auf das Material auswirken kann. Was ganz sicher nur mit viel Abstimmung funktioniert, ist eine normale Plastikvane über das Shelf. Wobei ich da auch schon gesehen habe, dass das funktioniert.
Ich finde das Thema Ausbildung von neuen Bogenschützen sehr interessant, vielleicht könnten wir ja einen Leitfaden dafür entwickeln. Das würde den Schützen ohne Verein/Trainer/Mentor sicher helfen und vielleicht solche Fehler wie im Eingangspost verhindern.

Sorrx Hartl, da hast du geantwortet, während ich auf Senden geklickt habe.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Marcus am Februar 03, 2020, 02:34:35 Nachmittag
Zitat
Für mich als Primitivling nicht nachvollziehbar, wie auf dem selben Bogen 570 und 700, 700 und 1000 oder 390 bis 650er Pfeile geschossen werden.

Wenn ich beim TRB/LB mit dem Spitzengewicht variiere oder beim BHR am Button schraube, Okay. Aber sonst versteh ich nicht wie das gehen soll.

Wenn der Bogen über die Mitte geschnitten ist, fliegen auch deutlich zu steife Pfeile noch. Da spielt der Spine dann nicht mehr die große Rolle.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: ßimon thumb am Februar 03, 2020, 02:45:00 Nachmittag
Für mich als Primitivling nicht nachvollziehbar, wie auf dem selben Bogen 570 und 700, 700 und 1000 oder 390 bis 650er Pfeile geschossen werden.
Mit Carbonpfeilen in unterschieldlicher Länge und mit unterschiedlichen Spitzengewichten kann man den dynamischen Spine so weit angleichen, dass das durchaus möglich ist. Trotzdem gibt es eben auch total unpassende Setups.
Damals (tm), als ich mit nem TD4 anfing, habe ich bei 23# 500er mit 100grs Spitze geschossen, einfach weil es damals sonst keine Pfeile in meiner Länge gab. Heute gibt es sogar 33" Pfeile in Spinewerten zwischen 300 und 1800. Nicht von Easton ... da wird irgendwie alles abgeschnitten, was man gebrauchen könnte, aber es gibt sie. Daher finde ich es für 2020 nicht mehr so toll, dass ein so viel zu steifes Setup wie im Beispiel noch verkauft wird. Wenn man mit den am Markt verfügbaren Materialien nur "lang genug" und "nicht viel zu schwer" erfüllen kann, habe ich da mehr Verständnis für. Genau wie ich auch Verständnis für Fehler habe. Kommt halt auch mal vor. Genau wie ein Trainer auch nicht immer auf alles achten kann. Dafür ist das Bogenschießen einfach zu komplex.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Marcus am Februar 03, 2020, 02:47:01 Nachmittag
Weil ich die verdammte PM-Funktion wieder nicht finde, muss ich do h noch hier kurz nachfragen:
Zitat
Sorry Marcus, auch wenn dir der hier gemeinte Händler noch so ans Herz gewachsen ist, gehört die Aussage für mich leider nicht ins Reich der Legenden.

Ich kenne die angesprochene Frau auch, die ist so unvoreingenommen und unbedarft an die ganze Sache ran gegangen, die hat bis heute noch nicht richtig verstanden, was es mit dem Setup auf sich hat und wie das alles zusammen hängt. Wenn das eine Legende ist muss sie uns schon ganz schön angelogen haben.
Ich will jetzt nicht als Fanboy abgestempelt werden, aber das klingt für mich eher nach einem Missverständnis. Könnte das sein? Wie gesagt, ich kenn genug Händler denen ich das so zutrauen würde. Bei dem genannten Händler kann ich das kaum glauben.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Hartl am Februar 03, 2020, 03:00:11 Nachmittag


Die Frage ist doch:

Warum will ich denn überhaupt einen möglichst genau passenden Spine, auch bei einem fast oder über die Mitte geschnittenen TRB/LB oder auch BHR?

Letztendlich doch, um es der Bogen-Pfeilkombination zu ermöglichen, den maximalen Wirkungsgrad zu erreichen und den Pfeil so gerade wie möglich zum Ziel zu beschleunigen.

Denn nur wenn ich das weitgehendst erreicht hab, ist diese Kombination in der Lage, die ganzen kleinen  Fehler und Variablen die ich als Schütze mit einbringe zu kompensieren und trotzdem noch einigermaßen zu treffen.

Mit einer Schießmaschine kann ich die haarsträubendste Kombination verschießen, so lange alles gleich bleibt und ich die Entfernung kenne, kann ich mit der entsprechenden Einstellung jedes mal treffen.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: roscho am Februar 03, 2020, 03:04:13 Nachmittag
Zitat
Für mich als Primitivling nicht nachvollziehbar, wie auf dem selben Bogen 570 und 700, 700 und 1000 oder 390 bis 650er Pfeile geschossen werden.

@Hartl: bei glasbelegten Bögen die relativ mittig geschnitten sind, geht im Zusammenspiel mit Carbonpfeilen (mit ihrer schnellen Schwingungsstabilisation) schon einiges, sowohl über Länge als auch an Spitzengewicht ...

klar: weicher und kürzer geht irgendwann nicht mehr, aber länger und vorne schwerer geht eigentlich immer.

Schau mal in die Tabelle ;

http://www.shootingthestickbow.com/ArrowGuide.html

1" länger oder 50 gn schwerer machen schon eine 100er Spineklasse aus ...

als Beispiel könnte ich mit meinem Setup (42#@28" Shrew, Auszug ca 27,5) von 28" 700er mit 60 gn Spitzen bis 400 in 30" und insgesamt 200gn Spitzengewicht alles bis 20 m rohschaften ...




Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: puschel am Februar 03, 2020, 03:19:27 Nachmittag
Jetzt geht die Diskussion auseinander...

1. Der Fachhändler: Ich möchte keinem HdV ans Bein pie...n, und gehe davon aus, dass ein guter Fachhändler einem Anfänger einen funktionierenden Pfeil abstimmen kann - wenn er denn alle Infos hat, denn sonst kann er nur raten. Und raten muss ich auch - jedesmal, wenn ich einen neuen Schaft in die Finger nehme. Die ganzen Tabellen und Excels nützen da erstmal wenig - es bleibt eine Ratehilfe. Und gerade bei einem Anfänger kann das empfohlene Setup auch ganz schnell daneben liegen, wenn der Auszug dann etwas weiter wird oder sich die Technik minimal ändert. Ich mag aber auch nicht verschweigen, dass ich auch schon Händler erlebt habe, die mir bestimmte (vörrätige) Produkte oder Auslaufbestände besonders nahegelegt haben - auch die soll es geben, aber selbst da würde ich mir mit einer pauschalen Watsche sehr schwer tun.

2. Die Frage: was will ich denn haben?
>Für mich als Primitivling nicht nachvollziehbar, wie auf dem selben
>Bogen 570 und 700, 700 und 1000 oder 390 bis 650er Pfeile geschossen werden.

Nun ja, weil es einen anderen Zweck erfüllen soll. Auf dem Langbogen schieße ich draussen eher dünnere, gebarrelte leichte Schäfte mit wenig Spitze und wenig Feder, in der Halle fette, schwere supersteife Pfeile mit 225er Spitze und fast FluFlu-Flügeln. Warum: Weil ich Systemschütze bin und der Pfeil im gewünschten Zielbereich im Fenster meines Systems sein soll. Da ist meine Zielvorstellung fast die beschriebene Schießmaschine "wenn ich die Entfernung kenne treffe ich dann immer" - das wäre mein Traum ;)

Also - was will ich: Das Optimum für meine Anwendung
Kann das ein Anfänger abschätzen - nein ;)

Kann das ein Händler für den Anfänger abschätzen - nein ;)
Er trifft eine Entscheidung für einen guten Kompromiss, der ggf. auch noch eine Evolutionsstufe beim Anfänger mitmacht und ansonsten robust und nicht zu teuer ist.
Wenn der Händler das jetzt nicht leistet und kein Trainer da eine Empfehlung mit auf den Weg gegeben hat, dann bleibt auch noch der Weg zu einem anderen Trainer/Händler - und trotzdem würde ich selbst dann noch nicht sagen, dass man einen Händler öffentlich steinigen müßte/dürfte...

Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Hartl am Februar 03, 2020, 03:34:47 Nachmittag
Danke Ronny,

das glaube ich dir auch ohne in die Tabelle zu sehen.

Aber das zeigt mir doch nur, dass viele der hier gemachten Angaben und Argumente genauso viel Wert haben, wie die alte Bauernregel:

Kräht der Gockel auf dem Mist, ändert sich´s Wetter oder s bleibt wie`s ist.

Mit Länge und Spitzengewicht krieg ich fast alles hin. Fragt sich nur, wie sieht die Parabel letztendlich aus.

Das sind doch alles keine Argumente oder Rechtfertigungen dafür, dass versch. Händler dem unbedarften Kunden so einen Mist verkaufen.
So was und ähnliches hab ich doch auch schon zigmal erlebt.

Ich will hier auch niemanden an den Pranger stellen, aber wenn ich so was mit kriege, geht mir der Hut hoch.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: roscho am Februar 03, 2020, 03:52:58 Nachmittag

Mit Länge und Spitzengewicht krieg ich fast alles hin. Fragt sich nur, wie sieht die Parabel letztendlich aus.

Das sind doch alles keine Argumente oder Rechtfertigungen dafür, dass versch. Händler dem unbedarften Kunden so einen Mist verkaufen.
So was und ähnliches hab ich doch auch schon zigmal erlebt.

Ich will hier auch niemanden an den Pranger stellen, aber wenn ich so was mit kriege, geht mir der Hut hoch.

Da wiederum bin ich ganz bei dir, mich schüttelt es auch manchmal arg wenn ich so was mit kriege ...

Ein Forum ist sicher ein guter Platz um Rat zu einem Setup ein zu holen, aber sicher KEIN guter Platz für einen Händlerpranger, dazu ist es viel zu "unkontrolliert" ...
Wenn jemand ein Produkt vorstellen will, das geht sicher gut in dieser Plattform, ein Händlertest geht gar nicht ..

Was geht ist Lob für einen Händler wenn der Service ausreichend beschrieben ist (hatten wir ja schon mal  ´mit "Wo bestellt ihr am liebsten") ...
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Marcus am Februar 03, 2020, 03:55:44 Nachmittag
Da hast du vollkommen Recht Hartl, wenn der Händler nur am schnellen Euro interessiert ist und den Kunden absichtlich nicht gut berät, oder nur sein Material schnell los werden möchte, könnt ich auch kotzen. Das es das gibt ist auch keine Frage. Ich hab das aber bisher nur bei Händlern erlebt, die hauptsächlich Online ihr Geschäft machen. Da war nach ein paar Gesprächen auch schnell klar, dass der Kollege keine Ahnung hat. Wenn es bei den mir als kompetent bekannten Händlern allerdings zu solchen Problemen kommt, frag ich mich halt eher woran das liegt. Um auf Palumas Anfangsidee zurück zu kommen, könnten wir eine Liste mit Händler-Empfehlungen erstellen? Das wäre für Anfänger sicher hilfreich.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: cweg am Februar 03, 2020, 04:18:29 Nachmittag
Das Einzige, was für Anfänger hilfreich ist, ist sich aktiv einen erfahrenen Bogenschützen zu suchen, der ihn/sie begleitet.

Das Beispiel, was hier beklagt wird, ist ein Negatives (wo viele Faktoren dazu geführt haben), die anderen 1000 gut Beratenen spielen scheinbar keine Rolle.

Gute Händler wurden schon oft genug hier im Forum genannt. Ungefragt alles vorkauen halte ich für kontraproduktiv.

Das ist meine Meinung zum Thema.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: kungsörn am Februar 03, 2020, 04:39:24 Nachmittag
Aus anderen nicht Bogen-Foren weiß ich, dass Diskussionen mit Benennung von Händlern und sonstigen „DamitGeldverdienenden“ auch recht schnell mal zu bösem Blut führen können.
In einem Fall, der auch für mich persönlich sehr emotional war, endete das mit Abmahnungen und Unterlassungsaufforderungen gegen den Forumbetreiber.
Ich sehe das wie roscho und cweg.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: stöckchenschubser am Februar 03, 2020, 09:32:12 Nachmittag
Ich kenne genau zwei Gründe.
Der Händler der den Mist verkauft, ob nun aus Gier oder weil er es selbst nicht besser weiß.
Der andere Grund ist der unerfahrene, teilweise noch nach Jahren im Sport, Bogenschütze


Hier noch eine Mischung aus wenig Arbeit für mich und die sind bei XY gut geflogen.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: paluma am Februar 03, 2020, 11:44:36 Nachmittag
Danke euch allen, so viele Antworten - und ich hatte während der Arbeit heute keine Möglichkeit, mal hier reinzulesen, geschweige denn, zu reagieren.
Darum möchte ich erst jetzt hier auf einige Einwände / Beiträge eingehen:

1. Es ging/geht mir NICHT darum, hier bestimmte Personen an den Pranger zu stellen (deshalb hatte ich auch keinen Namen genannt).

2. Das war auch nur EIN Beispiel, ich habe ähnliches schon öfters erlebt. Z.B. Schützen kennengelernt, die unbedarft ihre völlig unpassende Anfängerausrüstung bei einem (anderen) bekannten Händler erstanden haben. Oder selbst im Laden gestanden, während andere Schützen - betreffs Pfeilauswahl "beraten" wurden. Da wurde dann sogar auf 5m "probegeschossen" und festgestellt - der Pfeil fliegt ja ganz wunderbar... ich hab mir dann fast die Zunge abgebissen, um nichts zu sagen.

3. Was mich grundsätzlich tierisch aufregt, ist die Einstellung, der/die kann eh nicht schießen, der/die merkt eh nicht, ob die Ausrüstung passt oder nicht. Ich frag mich dann jedesmal, wie denn der-/diejenige jemals ordentlich schießen lernen kann, wenn er/sie noch nie einen ordentlichen Pfeilflug erlebt hat - und sich unbedarft auf das Urteil von Händlern oder sogar Freunden verlässt, denen es einfach wurscht ist, ob der- oder diejenige in unserem schönen Sport weiterkommt oder irgendwann frustriert aufgibt.

Sehr positiv finde ich die Idee von Marcus, eine Liste mit Händlerempfehlungen... und dazu hätte ich sogar sofort mindestens eine Empfehlung  ;)

Für mich ist die Quintessence aus diesen Antworten, dass ein Bogenneuling einfach sehr viel Glück haben muss, wenn er gut beraten werden möchte - sei es, weil er an den Hiwi beim Fachhändler gerät, weil der Händler gerade schlechte Laune hat, weil in seinem Verein keiner Lust oder Zeit oder genug Ahnung hat, um ihm wirklich weiter zu helfen, oder weil er die Bogenpaten hier im Forum noch nicht entdeckt hat  ;)

Oder er muss es so machen wie ich in den ersten Jahren als Bogenschützin - lesen, was man in die Finger kriegt, zu allen Fragen in den einschlägigen Foren stöbern, sich auch mit komplexen Fragen eingehend auseinandersetzen und allen, die man für kompetent hält, Löcher in den Bauch fragen... und natürlich ausprobieren und nochmal ausprobieren und Erfahrungen sammeln.
Das ist halt auch nicht jedermanns Sache, und die Frage ist, ob es das sein muss?

Eigentlich kann ich für mich aus dieser Diskussion nur eine Konsequenz ziehen, und zwar, mich zusammen mit Hartl als Bogenpaten hier im Forum einzutragen - als Hilfe z.B. bei der Suche nach dem richtigen Pfeil, Nockpunkteinstellung, oder auch z.B. als Begleitung beim Ausrüstungskauf; ich rede mal mit ihm, gemeinsam kommen wir immerhin auf 34 Jahre Erfahrung im traditionellen Bogenschießen  8)

Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: bogensport-deutschland am Februar 04, 2020, 12:19:58 Vormittag
Daran sind übrigens nicht immer die bösen Händler Schuld. Ich habe schon oft erlebt, dass "wohlmeinde" Vereinskollegen unbedarften Anfängern ihr überschüssiges Material "andrehen".
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: paluma am Februar 04, 2020, 12:25:41 Vormittag
@ bogensport-deutschland:

... weil in seinem Verein keiner Lust oder Zeit oder genug Ahnung hat, um ihm wirklich weiter zu helfen...


sag ich doch  ;)
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: aged younger am Februar 04, 2020, 06:46:17 Vormittag
Eigentlich kann ich für mich aus dieser Diskussion nur eine Konsequenz ziehen, und zwar, mich zusammen mit Hartl als Bogenpaten hier im Forum einzutragen - als Hilfe z.B. bei der Suche nach dem richtigen Pfeil, Nockpunkteinstellung, oder auch z.B. als Begleitung beim Ausrüstungskauf; ich rede mal mit ihm, gemeinsam kommen wir immerhin auf 34 Jahre Erfahrung im traditionellen Bogenschießen  8)

 :klasse:

wäre schön wenn diesem Beispiel noch einige mehr folgen würden;

wenn ich die Diskussionen und Beiträge hier im Forum ganz allgemein verfolge würden sich sicherlich noch einige mehr als "Anfangsbegleiter" eignen - allerdings wurde die Meßlatte für einen Paten (meiner persönlichen Meinung nach) sehr hoch gesetzt, was vermutlich einige potentielle "Anfangsbegleiter" abgeschreckt hat.

Ich selbst bin schon recht lange als "Pate" in der Landkarte markiert -  habe aber auch schon überlegt, dies zurückzuziehen;
(den zuletzt formulierten Anforderungen an einen Paten werde ich sicherlich nicht gerecht)
Aber als "Anfangsbegleiter" reicht mein Potential hoffentlich aus, um Neueinsteigern zu einem positiven Start und offenen Blick für die Facetten unseres schönen Hobbies zu verhelfen.

Zum Schluß:
vor zu großem Zulauf an Neulingen braucht man sich in der heutigen Zeit ebenfalls nicht wirklich zu fürchten.
Die Zahl der Autodidakten, "Youtube Schüler" etc. ist schon immens, und die die Rat suchen wenden sich hauptsächlich an "offizielle" Vereine und Institutionen.
Unser Lagerfeuer ist schließlich nicht das Zentrum des deutschen Bogensports  ::) oder doch?

Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Daniel124 am Februar 04, 2020, 07:28:40 Vormittag
Drei meiner Bekannten haben zu unterschiedlichen Zeitpunkten bei zwei verschiedenen Event-/Kurs-anbietenden kommerziellen Parcoursbetreibern in BW trad. Recurve-Bögen zwischen 20 und 30 Pfund erstanden. Sie waren Einsteiger, die Pfeile gemäß Verkäuferempfehlung hatten jeweils einen 600er Spine.
Dazu fette Sehnen.

Bei gemeinsamen Parcoursbesuchen hatte keiner der drei wirklich Spaß: Bei nahen Zielen flogen die Pfeile links vorbei, weite erreichten sie schier nicht. Eine Lernkurve war natürlich so nicht möglich.

So was geht gar nicht.
Bin da bei Paluma: Man muss sagen dass sowas vorkommt, vielleicht hilft es dem einen oder anderen mitlesenden Interessenten oder verzweifelten Anfänger, der das Problem für viele Fehlschüsse und nicht-besser-werden ausschließlich bei sich selbst sucht.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Daniel124 am Februar 04, 2020, 07:56:12 Vormittag
Eine Vermutung zum "was ist der Grund dafür?":

Meist werden billige käufliche Fertigpfeile weiterverscherbelt, zumindest trifft das auf meine Bekannten zu. Da ist die Auswahl an hohen Spinewerten mit Naturbefiederung offensichtlich klein bis gar nicht vorhanden.

Man müsste also bei Pfeilbauern einkaufen oder selber bauen, dabei bleibt nicht mehr so viel Platz für Gewinn wie bei einem billigen Fertigpfeil.
Oder es braucht Argumentationsgeschick, um einem Anfänger 6-10 Pfeile für € 10 oder mehr pro Stück zu verkaufen.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: roscho am Februar 04, 2020, 08:04:05 Vormittag
Zitat
Eigentlich kann ich für mich aus dieser Diskussion nur eine Konsequenz ziehen, und zwar, mich zusammen mit Hartl als Bogenpaten hier im Forum einzutragen - als Hilfe z.B. bei der Suche nach dem richtigen Pfeil, Nockpunkteinstellung, oder auch z.B. als Begleitung beim Ausrüstungskauf; ich rede mal mit ihm, gemeinsam kommen wir immerhin auf 34 Jahre Erfahrung im traditionellen Bogenschießen 

Vorfälle wie diese(r) waren der Grund warum wir das Bogenpatenprogramm ins Leben gerufen haben,  wie schon geschrieben sind mir diese auch nicht fremd.

Eventuell müssen wir dieses Programm etwas besser platzieren, ebenso wie die kleine Bogenfibel ...

Und was die Anforderungen an die Paten angeht: HHMMM was soll ein Pate können ?

Das können wir gerne (an anderer Stelle) nochmal diskutieren, eventuell wäre es eine Idee das zweistufig zu machen "Onkel" und Pate ;)

Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Sonuka am Februar 04, 2020, 08:54:17 Vormittag
Ich habe Mittlerweile festgestellt ( im Rahmen meines ersten Kurses im Verein) .... das auch die Bogenfibel ohne Erklärung lediglich einen Einstieg bietet mit der Erkenntnis: Verdammt da muss man so viel wissen?!
Mit der Zusätzlichen Erkenntnis: Evtl. muss ich dazu irgendwann mal Videos dazu machen.... Kapitel für Kapitel... oder auch nicht.... am Ende sollte sich ein Anfänger schon auf den HdV Verlassen können.
Aber wer hat nicht schon Abenteuerliche Geschichten von Anfängern und deren Equipment gehört...
Verbunden mit den Weisheiten Alteingesessener, die von sich ausgehen und nicht sehen, dass es Leute gibt, die einfach nur schießen wollen.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: nordstern am Februar 04, 2020, 08:55:09 Vormittag
Wie wird das Patenprogramm denn angenommen?

Vielleicht könntest Du an besagter anderer Stelle eine Umfrage einbauen: Null, Anfragen, aber kein Kontakt, einmaliger Kontakt und mehrmaliger Kontakt, oder so ähnlich. Alles nur für fremde Bogenschützen, keine vorherigen persönlichen Bekanntschaften.

Den 500er Universalschaft auf einem Anfängerbogen habe ich auch schon mehr als einmal gesehen. Interessant waren die Antworten. Bei allen hatte der Trainer oder ein Bekannter das so ausgesucht, und die müssen es ja wissen, weil...

Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: roscho am Februar 04, 2020, 09:42:07 Vormittag
Wie wird das Patenprogramm denn angenommen?

Vielleicht könntest Du an besagter anderer Stelle eine Umfrage einbauen: Null, Anfragen, aber kein Kontakt, einmaliger Kontakt und mehrmaliger Kontakt, oder so ähnlich. Alles nur für fremde Bogenschützen, keine vorherigen persönlichen Bekanntschaften.

Den 500er Universalschaft auf einem Anfängerbogen habe ich auch schon mehr als einmal gesehen. Interessant waren die Antworten. Bei allen hatte der Trainer oder ein Bekannter das so ausgesucht, und die müssen es ja wissen, weil...

Ich hab im Allgemein mal einen neuen Thread zum Patenprogramm aufgemacht

https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=4966.0

Ich bitte dort weiter zu diskutieren, bin aber der Meinung das wir das Patenprogramm noch etwas pushen sollten ...
Ich persönlich kenne nur sehr wenige die da Anfragen hatten - wenn dann war es aber immer sehr gut !

Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Marcus am Februar 04, 2020, 12:15:44 Nachmittag
Ich weiß nicht, ob es an dieser Stelle passt, aber ich hab gerade noch mal über das Thema nachgedacht. Kann es vielleicht auch sein, dass wir zu hohe Erwartungen an den Fachhandel stellen?
Pfeiltuning oder gar Rohschafttests sind eigentlich ja nicht wirklich Sache des Händlers, oder? Die Zeit, die der Händler da reinstecken muss, bekommt er letztendlich ja nicht bezahlt. In der heutigen Zeit wird es wahrscheinlich eher so sein, dass der Fachhändler nach einer solchen der Beratung vielleicht einen Satz Schäfte verkauft. Nehmen wir mal an der Kunde kauft 12 fertige Pfeile, da macht der Händler dann im besten Fall 150 Euro Umsatz. UMSATZ, nicht Gewinn, wohlgemerkt. Danach gehen viele ins Web und bestellen die Teile dann da, wo es am billigsten ist. Am besten gleich in China, ist ja sagenhaft billig da. Das ist aber einanderes Thema.
Natürlich erwarte ich, dass der Händler die passenden Pfeile zu dem ebenfalls von ihm verkauften Bogen verkauft. Und ebenfalls erwarte ich, dass alle Schützen und Schützinnen gleich gut beraten werden. Ich muss aber letztlich schon selbst wissen, was ich kaufen will. Und ich muss mir auch im klaren darüber sein, dass mein Gegenüber mit seiner Dienstleistung Geld verdienen will. Ich glaub das nehmen viele Bogenschützen dem Händler aber krumm. In anderen Sportarten ist das übrigens nicht so extrem, finde ich. Da wird das eher akzeptiert. Die Sportarten sind aber auch nicht so emotional wie der Bogensport. Fußball, Tennis oder so was halt  8)
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: rabu am Februar 04, 2020, 12:29:50 Nachmittag
Ich weiss, das sich gute Bogenläden bei guten Kunden die Zeit nehmen und zum Teil auch Rohschäfte ausschiessen.
Das Tuning würde ich aber gar nicht erwarten.
Tunen soll jeder selber soweit er kann und will, aber wenigstens ein halbwegs passender Pfeil sollte schon drin sein.

Wenn ich überlege das ich als Privatperson ein Pfeilsammelsurium habe mit dem ich bestimmt für jeden Bogen zwischen 25 und 55# einen passenden Pfeil zusammensuchen und mindestens leidlich zum fliegen bringen kann, dann sollte das ein Fachhändler auch können. (Oder sich nur Händler nennen)

Ich glaube das feintuning muss der Schütze grundsätzlich selber machen, da sind zuviele variablen drin.

Gruß
Ralf


Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: testjan am Februar 04, 2020, 12:34:16 Nachmittag
Prinzipiell ist das schon so. Aber: es gibt durchaus Händler, die sich die Zeit nehmen, als Beispiel sei Sherwood in Herne genannt. Da ist v.a. am WoE so viel los, dass man eine Nummer ziehen und warten muss. Die sind nicht billig aber offenbar gibt es genug Kunden, die den Aufpreis für den Mehrwert gern zahlen.
Das würde ich übrigens auch machen, wenn ich einen solchen Händler hier hätte. Natürlich gibt es auch da genügend Kunden, die sich ihre Pfeile genau einmal tunen lassen und in Zukunft sehen, wo sie ein paar Euro sparen können, das scheint aber nicht die Masse zu sein. Immerhin ist Sherwood seit vielen Jahren im Geschäft und noch ist es so, dass sich guter Service bezahlt macht.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Daniel124 am Februar 04, 2020, 04:30:58 Nachmittag
Also ich erwarte nicht dass ein echtes Tuning angeboten wird.
ABER dass er als Fachhändler im Face-toFace-Verkauf EINIGERMAßEN passende Pfeile zu seinen Bögen mitverkauft.
Sprich dass wenn er der eins-sechzig-Frau einen Zwanzigpfünder verkauft ihr einen Satz 1300er Pfeile mitgibt. Die er hat bauen lassen oder selbst herstellt. Und nicht 600er Prügel weil die einfach zu beschaffen sind.
Und den vielleicht höheren Preis argumentiert mit dem einfachen Absatz: "Willst du treffen oder nicht? Dann setze die 30 € Mehrpreis. Es zahlt sich beim Wiederfinden der Pfeile und beim Schieß-Spaß allemal aus."
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: HarryS am Februar 05, 2020, 09:07:28 Vormittag
Hallo
Klar bekommt der Händler den RST nicht über die Pfeile bezahlt. Das sollte aber nicht das Problem sein. Wenn ich weiß dass sich da jemand kompetentes wirklich Zeit für mich nimmt, dann bin ich gerne bereit das auch als Dienstleistung zu bezahlen. Kommt mich am Ende immer noch günstiger als 10 Verschiedene Pfeile zu kaufen um dann festzustellen dass die alle nicht fliegen. Das ist doch der Vorteil des Händlers, dass er in der Regel für viele Schäfte auch Fertigpfeile im Regal liegen hat. Die kann man dann vor Ort grob auswählen um dann zu dem Schaft zu kommen der es wird und den dann entsprechend fienzutunen (also auch kürzen). Sicher das dauert seine Zeit, aber wo liegt das Problem sich vorher auf einen Stundensatz zu einigen und das dann auch zu bezahlen.

Klar, will ich nicht für jede Beratung in jedem Laden zahlen, aber wenn der Beratungsaufwand (wobei das wohl eher eine Trainerstunde als Beratung ist) den mit dem Produkt zu erzielenden Gewinn übersteigt dann doch lieber für die Beratung bezahlen als mehrfach zu kaufen.

Wenn der Händler für den RST bezahlt wird, kann es ihm am Ende auch egal sein, mit welchem Pfeil ich (teuer oder billig) aus dem Laden gehe.

Gruß Harald
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: lakeshooter am Februar 05, 2020, 09:24:26 Vormittag
Schöne Vorstellung Harry, aber leider meiner Erfahrung nach allzu oft an der Realität vorbei.

Viele Anfänger bekommen schon dicke Backen und große Augen, wenn man ihnen sagt, dass die "Anfängerausrüstung" 150-200€ kosten wird (Bogen, Köcher, Pfeile, Armschutz, Handschuh, Tasche, Spannschnur, …), dann braucht man denen gar nichts mehr von irgendwelchen zu zahlenden Händler-Pfeilabstimmungsstunden erzählen, sondern da wird dann in 90% der Fälle auf den kostenlosen Rat des Verkäufers gehört, auch wenn wir dem Anfänger vielleicht was ganz anderes geraten haben.


Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Ulrich am Februar 05, 2020, 09:35:00 Vormittag
Also ich erwarte nicht dass ein echtes Tuning angeboten wird.
ABER dass er als Fachhändler im Face-toFace-Verkauf EINIGERMAßEN passende Pfeile zu seinen Bögen mitverkauft.
Sprich dass wenn er der eins-sechzig-Frau einen Zwanzigpfünder verkauft ihr einen Satz 1300er Pfeile mitgibt. Die er hat bauen lassen oder selbst herstellt. Und nicht 600er Prügel weil die einfach zu beschaffen sind.
Und den vielleicht höheren Preis argumentiert mit dem einfachen Absatz: "Willst du treffen oder nicht? Dann setze die 30 € Mehrpreis. Es zahlt sich beim Wiederfinden der Pfeile und beim Schieß-Spaß allemal aus."

Ich hoffe, die Pfeile sind dann auch anständig befiedert. Sollte sich der Kunde doch für mickerige Vanes entscheiden, würde ich ihm als Dreingabe einen FluFlu draufpacken.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Waldgeist am Februar 05, 2020, 09:41:06 Vormittag
@ lakeshooter:
Deswegen sage ich den Neuanfängern stets, dass "das Teure am Bogenschießen sind die Pfeile"; insbesondere in der Anfangszeit.
Und das nicht nur wegen Pfeilbruch  ;)
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: tombows am Februar 05, 2020, 11:06:59 Vormittag
Leute ihr kommt vom Thema weg,

die im ET erwähnte Schützin hat seit 5 Jahren einen Bogen in der Hand, da sollte sie keine Anfängerin im klassischen Sinn mehr sein.

Auch wenn sie sich mit dem Thema nicht tiefergreifend befasst, sollte sie soviel Frau sein, dass sie über ihr Setup nachdenkt und meckert, wenns nicht passt.
Wenn sie zufrieden ist mit dem wie sie schießt / trifft ist alles gut, wenn sie nicht trifft muß sie selbst nach Wegen suchen dies zu ändern.

Da wäre dann der Weg sich von jemandem Hilfe zu holen, der/die von der Materie Ahnung hat, hier ist selbst ein Fachgeschäft (zu denen auch ich mich zähle) nicht
immer in der Lage oder auch willens manche Sachen zu korrigieren.

Ich hab im November einem Anfänger eine Bogenausrüstung verkauft,
28 lbs Recurve, Auszug ca. 29#.

Hab ihm zu dem Bogen 800er Stricknadeln in VL mit 75 gn Spitze gegeben, da er vor hat sein Zuggewicht noch zu steigern, hab ihm die Pfeile schießen lassen, flogen ganz gut.
Letzte Woche kam er und wollte stärkere WA haben, 34 lbs. Nach etwas zureden hab ich ihm 32 drauf geschraubt, hat vom Zuggewicht her gepasst (war genug).
Dann wieder seine alten 800er probiert, von seinen anfänglich 12 Stück waren nur noch 7 Stück da, flogen jetzt noch besser als mit 28 lbs.
Dann ein Blick in seinen Köcher 6 Warrior mit 600 Spine, Länge 30#, die sind natürlich auch nicht sauber geflogen, dann mein Blick und er erklärt mir, ich hab zu Weihnachten einen
Amazon Gutschein geschenkt bekommen, da hab ich halt Pfeile gekauft. :bang:

So oder so ähnlich sieht das Leben eines Fachhändlers auch sehr oft aus.

PS gerade heute früh hab ich eine Nocke Slimline verkauft :bahnhof:

Tom
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: puschel am Februar 05, 2020, 12:54:42 Nachmittag
Hier bin ich doch komplett bei Tombows :)

Was erwarte ich vom HdV als freie Dienstleistung wenn ich Schäfte kaufe:
Die Abfrage: Was für ein Bogen? Was für ein Zuggewicht otf? Welcher Auszug?
Danach eine Empfehlung, was da passen würde.

Was erwarte ich von einem HdV als optionale Zusatzleistung gegen Taler?
RST, Tuning, ...

Was erwarte ich von einem guten Kunden?
Vertrauen, dass das schon passen wird, wenn ich selbst keine Ahnung habe

Wo sehe ich das große Delta:
Beim "Umfeld" des Käufers - wenn ich selbst keine Ahnung habe und einmal im Training nach Empfehlungen frage, dann bekomme ich mehr Meinungen als Personen anwesend sind und ganz, ganz, ganz viele Phrasen und Pseudoweisheiten. Wenn ich schon etwas habe und das dann vorzeige gibt es ungläubiges Kopfschütteln, weil "das doch nicht passen kann"

Da kann ich schon diesen Thread und die beteiligten Seiten verstehen. Wenn man anfängt sich auf den Weg zu begeben diesen Tuningprozess verstehen zu wollen, stellt man ganz schnell fest, dass dieser Weg nicht einfach ist und es ein frustrierender Weg ist. Selbst nach Jahren lernt man noch ständig dazu und lernt neue Ausnahmen kennen. Das Anpassen eines Pfeils auf einen Schützen ist eine absolut individuelle Angelegenheit, die auch etwas Zeit braucht. Ich gehe mal davon aus, dass ein HdV jeden Schützen gerne auf diesem Weg begleitet und bisher habe ich es bei allen! Händlern erlebt, dass diese dann auch ihre Empfehlung hinter der des betreuenden Trainers zurückstellen.
Sollte es jetzt der Fall sein, dass dieser Thread ausdrücklich nur in die Richtung geht, dass ein Händler willentlich und wissentlich einen falschen Pfeil verkauft hat, weil er gerade da lag, dann ist das natürlich ein Problem - aber das löst sich nicht durch eine Liste von Händlern, die mal einen Fehler gemacht haben. Mal ehrlich - die Bogenwelt ist doch ein Dorf und wenn so ein Verhalten häufiger vorkommt, dann gibt es den Händler schnell nicht mehr - rein durch Mundpropaganda ;) Es gibt hier doch soviele Themen zu Empfehlungen für Bögen, Pfeile, tabs, etc. - die sollten doch reichen und die finde ich besser als eine Negativliste :)
Für mich steht einfach in Stein gemeißelt, dass jeder Anfänger gut betreut werden muss und das auch über eine erste Einweisung hinaus - ich bin ein Fan von Patensystemen. Nur so bleibt der Spaß am Schießen erhalten und wir machen Werbung für unseren Sport.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: BowLaw am Februar 05, 2020, 01:30:46 Nachmittag
Danke für den Post von Tombows - da bin ich bei ihm - aber das ist eigentlich doch das, was Paluma ganz am Anfang geschrieben hat.
Der Fachhändler soll/kann eine Empfehlung aussprechen, die "einigermaßen" passt - und zwar hier in der Diskussion immer bezogen auf irgendwelche 0815 Bögen mit Carbonpfeilen.

Bei einem Recurve mit 30lb@28" sind sicherlich Spinewerte zwischen 900 bis 600 "vertretbar", wenn auch schon sehr grenzwertig - 1000 bzw. 500 halte ich persönlich eben dann für "absurd" im Sinne des Eingangsposts.

Wenn ein Kunde die Pfeile dann gerne hätte, weil sie so schön schwarz oder dünn oder sonstwas sind - na dann würde ich sie ihm natürlich auch verkaufen, er möchte sie ja gerne haben - aber nur mit entsprechend deutlichem Hinweis (der dann auch gerne mal vom Kunden vergessen wird befürchte ich).
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: kustg am Februar 05, 2020, 02:48:27 Nachmittag
Ich bin da bei Tombow: Wir erwarten Beratung als Kunde. Würde der Händler ja auch vermutlich geben, aber erstens weiß er nicht, ob er einen Youtube-Absolventen vor sich hat, der Beratungen brüsk zurückweisen wird. Zweitens dürfte die Bereitschaft noch weiter sinken, wenn man das Verhalten der Kundschaft sieht, nämlich sich im Fachgeschäft beraten zu lassen und dann online zu kaufen (Ein Bekannter kann mir davon ganze Opern singen).  Wir freuen uns über den netten Plausch. Und sind dann nicht bereit, 2 Euro mehr pro Pfeil zu bezahlen als  beim online- Händler ? Wovon soll der örtliche Händler denn leben? An den Bögen verdient er ja kaum. Wir sollten noch viel mehr bei unserem  Händler vor Ort kaufen (oder wenigstens in real existierenden Geschäften), schließlich beklagen  wir uns immer über verödende Innenstädte und haben es doch selbst in der Hand.



Pranger: Halte ich nix von; selbst im sogenannten finsteren Mittelalter gab es eine Gerichtsverhandlung, bevor man an den Pranger gebunden wurde...

Alles andere wurde bereits vorgetragen.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Hartl am Februar 05, 2020, 05:32:57 Nachmittag
Langsam sind wir uns, glaube ich doch alle einig, dass hier keiner an den Pranger gestellt werden soll.

Obwohl es fast alle schon mal erlebt haben und somit bestätigen können, dass es viel wissentlich falsche oder einfach nur inkompetente Beratung und ebensolche Verkäufe gibt,                        können und werden wir das Problem nicht lösen.

Letztendlich bleibt uns nur eins. Genau wie Paluma in ihrem Resümee geschrieben hat, wir müssen versuchen, den Anfängern und unbedarften Bogenschützen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Jeder für sich zu Hause im Verein oder Freundeskreis und wir alle zusammen hier im AC Forum.
Titel: Re: absurde Spinewerte - was ist der Grund dafür?
Beitrag von: Daniel124 am Februar 05, 2020, 05:50:19 Nachmittag
Genau. Zuschauen, ansprechen, Hilfe anbieten.
Wurde bisher immer dankend angenommen - die Leute kommen vorbei, wir schießen in der Scheune Rohschäfte aus dem Fundus, dann wird bestellt, manchmal mit verschieden schweren Spitzen. Danach wird gemeinsam abgestimmt. Wir richten die Schäfte auf Länge und pappen die Spitzen rein. Wenn nötig gebe ich ein Befiederungsgerät mit, manchmal mache ich die Pfeile fertig.
Als "Preis" nehme ich einen Rohschaft und auch mal Probierspitzen aus der Bestellung.
Davon profitieren der Neue und eventuelle Nachfolger.