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Do it yourself => Bauanleitungen => Thema gestartet von: Astaron am Juli 01, 2018, 04:04:07 Nachmittag
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Hi,
ich hab mir vorgenommen meine eigene flämisch gespleiste Sehne zu machen.
Hab mir ein Sehnenbrett und ne Anleitung gesucht und einfach losgelegt.
Klappt eigentlich ganz gut.
Ich hab nur ein Problem. Ich mach die Öhrchen und danach soll ja die Sehne zur Mittelwicklung hin dünner werden
Zur Zeit mach ich es so, dass ich nach jedem cm einen Faden rausschneide. Dann sieht man natürlich die einzelnen Fäden rausstehen. Sieht nicht so schick aus. Zwar kann man mit dem Feuerzeug die Fäden noch zu einem Punkt zusammenbrennen aber schön sieht das trotzdem nicht aus.
Kennt jemand dafür eine besser Lösung?
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Hast du mal ein Bild von deinem Sehnenbrett.
Normalerweise sind die Enden bei einem Sehnenbrett so, daß die sich schon beim Abschneiden sich verjüngen.
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Ja ist auch bei meinem Sehnenbrett so.
Hier mal ein Bild. Ist zwar nicht meins aber das hab ich nachgebaut.
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Da hilft nur die einzelnen Fäden mit Messer die letzten 10cm auszudünnen. ;D
Macht zwar arbeit und kostet Zeit, lohnt sich aber wohl doch, oder?
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Wenn man sehr sauber arbeitet geht das auch mit einem Sehnenbrett und der Ausdünnung dort.
Man muss nur die Spannung halten und üben üben üben. Meine ersten Sehnen sahen auch nicht besser aus.
Ich hab mir das auch alles selber beigebracht mit dem Youtube Video von trinitatis
https://www.youtube.com/watch?v=Lnn1aIZRb5w
https://www.youtube.com/watch?v=PdSEcE-zMdg
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Beim Trinitas siehts aber auch nicht besser als bei mir aus, oder? :)
Youtube videos hab ich mir echt schon viele angesehen. Aber hab bisher noch keines gefunden wo es so gut aussieht wie beim stringwistler.
@ Stringwistler.
Du meinst mit ausdünnen das ich den einzelnen Faden in der Mitte halbiere, oder?
Dann sind sozusagen alle gleich lang. Oder meinst du das anders?
Du musst mal wieder einen Sehnenbaukurs anbieten, damit ich das mal gscheid lerne.
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Nimm eine (leicht gebogene) Schere aus dem Maniküre-Etui! Spanne die Sehne stramm auf, dann fasse ein herausstehendes Fadenende mit der Linken, ziehe es mit etwas Kraft stramm, und schneide es mit der Schere in der Rechten bündig auf dem Spleiß ab. Wölbung der Schere ZUR Sehne. Das Strammziehen bewirkt, dass das Fadenende beim Schnitt wieder etwas zwischen die Wicklungen des Spleißes kriecht und nach dem Wachsen ist es fast unsichtbar.
Rabe
PS: Verschmelzen, lästerhaft "Kokeln" genannt, ist weder nötig noch schön. Nach 5 Schlägen kannst Du den ersten Faden raus lassen, danach nach jedem 2. oder 3. Schlag den nächsten. Aufgehen tut da nix...
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@Astaron
Bei der Stringwistler-Methode wird jeder einzelne Faden vor dem Zwirbeln ausgedünnt, so dass er nicht so U sondern so V aussieht. Man klemmt das Fadenende zwischen Daumen und scharfe Klinge und zieht es mit Gefühl durch, mehrmals.
@Rabe
Das Rauslassen der Fäden beim Spleißen ist doch für den Bau ohne Sehnenbrett gedacht? Mit Brett werden die Fäden ja schon beim Zuschnitt unterschiedlich lang.
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OK erstmal danke für die Tipps. Ich denke ich werde das bei der nächsten Sehne mal ausprobieren.
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Genau, ich dünne bei jedem Faden der Sehne, bei einer 16+4 Strang mit 4 Fäden Extra/Seite sind das immerhin 48 Fäden die ich mit sehr sehr scharfen Messer die letzten 10-12 cm, einzeln zwischen Daumen und Messer stetig bis auf Null ausdünne, damit dabei ein konisches Ende entsteht.
Dadurch wird beim Spleiß kein nachträgliches abschneiden oder abflammen der Fäden mehr nötig, denn es steht ja nichts mehr raus das man behandeln muß. Daß eine solch hergestellte Sehne leicht, selbst mit etwas Übung, einiges mehr an Arbeitszeit benötigt, ist wohl klar und deshalb auch etwas teurer sein muß.... :GoodJob:
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Ich dachte ich gewöhne mich dran - wird aber nix.
Die gespleissten Enden meiner selbst gemachten flämischen Sehnen schauen immer doof aus der Sehne raus.
Abfackeln führt zu kleinen, unansehnlichen Klümpchen - Abschneiden geht nicht so kurz das es gut aus sieht.
Gibt es noch bessere Möglichkeiten? :help:
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Aber klar doch...
Die Fäden einzeln ausdünnen bevor du den Spleiß machst.... 😁
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Du meinst den einzelnen Faden nochmal in seine Einzelteile auftrieseln und dann alle 5mm? abgestuft abschneiden?
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Das gäbe dann den "Stufenschnitt der Sehnenstränge" ne, der Guido hat oben geschrieben wie er´s macht.
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Du meinst den einzelnen Faden nochmal in seine Einzelteile auftrieseln und dann alle 5mm? abgestuft abschneiden?
Nein, ich dünne jeden Faden mit dem Messer einzeln die letzten 10cm bis auf 0 konisch aus.
Das macht zwar viel Arbeit, aber ergibt einen sehr schön konisch verlaufenden flämisch Spleiß...
https://photos.app.goo.gl/u2KKEmXtacGGqimw7
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Ich lasse die Fäden beim Spleißen erst mal lang, und nehme alle 3 - 4 Windungen einen raus.
Dann wird die Sehne aufgespannt, und nun nehme ich eine, leicht gewölbte feine Hautschere, mit der Außenseite der Wölbung zur Sehne hin.
Ich fasse jedes rausstehende Fadenende einzeln, ziehe es kräftig (Stärke: Knoten-Machen beim Schuhe-Binden) und schneide es unter Spannung mit der Schere bündig ab....
...und schwupppi…
… verschwindet das Ende in dem Spleiß...
Gekokelt habe ich noch nie... Bisher hat jede Sehne gehalten...
Bei Indianerbogen gehe ich allerdings anders vor: da schneide ich die rausstehenden Fäden auf 2 cm Länge ab und lasse sie so, als "Puschel"...
Bogen mit "Puschelfaktor" …. ;D
Rabe
Anhang 1: Nix steht raus...
Anhang 2: Indianer-Version...
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Du meinst den einzelnen Faden nochmal in seine Einzelteile auftrieseln und dann alle 5mm? abgestuft abschneiden?
Nein, ich dünne jeden Faden mit dem Messer einzeln die letzten 10cm bis auf 0 konisch aus.
Das macht zwar viel Arbeit, aber ergibt einen sehr schön konisch verlaufenden flämisch Spleiß...
https://photos.app.goo.gl/u2KKEmXtacGGqimw7
Ich muss gestehen, das ich es immer noch nicht verstanden habe! :bahnhof:
Bin ich jetzt doof? :Achtung:
Wie dünnt man denn einen Faden konisch aus? :help:
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Ich lasse die Fäden beim Spleißen erst mal lang, und nehme alle 3 - 4 Windungen einen raus.
Dann wird die Sehne aufgespannt, und nun nehme ich eine, leicht gewölbte feine Hautschere, mit der Außenseite der Wölbung zur Sehne hin.
Ich fasse jedes rausstehende Fadenende einzeln, ziehe es kräftig (Stärke: Knoten-Machen beim Schuhe-Binden) und schneide es unter Spannung mit der Schere bündig ab....
...und schwupppi…
… verschwindet das Ende in dem Spleiß...
Gekokelt habe ich noch nie... Bisher hat jede Sehne gehalten...
Bei Indianerbogen gehe ich allerdings anders vor: da schneide ich die rausstehenden Fäden auf 2 cm Länge ab und lasse sie so, als "Puschel"...
Bogen mit "Puschelfaktor" …. ;D
Rabe
Anhang 1: Nix steht raus...
Anhang 2: Indianer-Version...
Das Sehnengarn lässt sich gar nicht so leicht exact schneiden. Habe extra die Schere der Mädels heimlich geschliffen - trotzdem ist es eher ein Rupfen...
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Indem man mit einem sehr scharfen Messer mehrmals am Ende beginnend , immer 2 cm tiefer ansetzen, über den Faden "schabt"
Gruß
Ralf
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Indem man mit einem sehr scharfen Messer mehrmals am Ende beginnend , immer 2 cm tiefer ansetzen, über den Faden "schabt"
Gruß
Ralf
:klasse: danke Ralf... ;)
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Indem man mit einem sehr scharfen Messer mehrmals am Ende beginnend , immer 2 cm tiefer ansetzen, über den Faden "schabt"
Gruß
Ralf
:klasse: danke Ralf... ;)
Hallo Meister des Sehnenzwirbelns,
hat das auch einen technischen Vorteil oder geht's da nur um die Optik?
Ich hab mich bisher an den rausstehenden Enden nicht gestört...
LG
Wolfgang
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Manche stören auch Schrammen und Macken in ihren Bögen nicht und manchem auch eine Beule im Auto, oder eine mit Gaffatape geklebte Stoßstange.... ;D
Sicherlich ist so eine perfekt ausgeführte Sehne auf einem Recurve wegen dem absolut gleichmäßigen Abrolleffekt auf die Wurfarme auch etwas leiser und vielleicht auch schneller...
Aber hauptsächlich wollen meine Kunden auf einem makellos und perfekten Stegmeyer, Falkenholz und wie die deutschen und weltweiten perfekt und makellos gebauten Bögen der Bogenbauer heißen, auch eine gleichwertig und perfekte und makellose angepasste Sehne haben...
Vielleicht ein bisschen viel makellos perfekt... ist aber so.... :Achtung:
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:agree: genau so muss das! :agree:
Danke!
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:yes:
Ich mach das mittlerweile auch immer mit Ausdünnen der Enden. Wenn man den Dreh mal raus hat haut das wunderbar hin und das Ergebnis spricht für sich.
Einfach mal Üben (z.B. mit Dacron, dann ists nicht ganz so teuer).
Ich nehme immer ein sehr scharfes Opinel her, die haben schön dünne klingen.
Der Druck muss nur richtig dosiert sein, sonst ist schnell mal der ganze Faden ab. Ziel ist es immer etwas ab zu schaben und ihn so dünner zu bekommen.
Was übrig bleibt legt sich schön mit Wachs an die Sehne an
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Das Sehnengarn lässt sich gar nicht so leicht exact schneiden. Habe extra die Schere der Mädels heimlich geschliffen - trotzdem ist es eher ein Rupfen...
DAS ist aber weniger eine Frage des Garnes oder der Spleißtechnik, sondern eine der Scherenqualität oder der Schleifkunst...
Eins scharfe Schere schneidet auch Sehnengarn wie Butter... 8)
Rabe
(PS: Selten sieht man so grobe Schleif-Fehler wie beim Scherenschleifen! Tipp: Kaufe Dir extra dafür eine neue Hautschere einer Markenfirma wie z.B. Pfeilring... dann schnippt das... ) ;)
So was: https://www.otto.de/p/pfeilring-hautschere-459778643/#variationId=459781891
PPS: Bei einem Verkaufspreis zw. 15,00 und 20,00 € mag man sich fragen: Wieso soll ich so viel ausgeben, es gibt ganz identische Modelle doch schon für 1,50 €.?
Was man Billig-Scheren (und -Messern) aber nicht ansehen kann ist: Die Stahlqualität! Einen wirklich scharfen - und langfristig scharfen - Schnitt erhält man nur bei hochwertigem Stahl. Und die Qualität eines Stahls wird nicht nur durch die Zusammensetzung und Reinheit bestimmt, sondern auch durch seine Behandlung im Schmiedevorgang! Klar, man kann auch minderwertige Produkte teuer verkaufen, aber unmöglich hochwertige Produkte billig!
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Also hier nochmal ein Bild wie die Fäden dann ausgedünnt aussehen, mach ich ja ständig.
Nachher gibt's dann noch das fertige Resultat. :upsidedown:
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Und hier das Resultat...
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Sorry für das Ausgraben dieses Threads, aber ich habe das mit dem Ausdünnen der einzelnen Fäden gerade ausprobiert. Wie in Deinem Foto @Stringwistler werden die Enden dann fast farblos. Was mich nun verwundert ist Dein Endresultat. Warum wird der Spleiß bei Dir nicht blass? Oder täuscht das Foto? Bei mir sieht es aus, als hätte man dick Wachs drauf geschmiert und noch nicht verrieben…
Danke und viele Grüße
Fabian
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Sorry für das Ausgraben dieses Threads, aber ich habe das mit dem Ausdünnen der einzelnen Fäden gerade ausprobiert. Wie in Deinem Foto @Stringwistler werden die Enden dann fast farblos. Was mich nun verwundert ist Dein Endresultat. Warum wird der Spleiß bei Dir nicht blass? Oder täuscht das Foto? Bei mir sieht es aus, als hätte man dick Wachs drauf geschmiert und noch nicht verrieben…
Danke und viele Grüße
Fabian
Wieso sorry?.... ist doch i.O. ;)
Es kommt immer drauf an, wie genau man die Fäden und vor allem wie lange man die ausdünnt.
Neonfarben verlieren da deutlich schneller die Farbe wie andere Farben.
Und das eine Sehnengarn mehr wie ein Anderes....
Wenn du das Bündel auf 10cm ausgedünnt hast, musst du es gleich wieder mit einem guten, gefärbtem Sehnenwachs einwachsen, dann ist durch das Bienenwachs auch die Lichtbrechung auf den weißen Fäden ganz anders wie bei einem billigen Synthetikwachs, von denen ich sowieso nicht viel halte. ::)
Gutes Gelingen... :klasse:
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Danke, hast Du mir einen Tipp für ein geeignetes Wachs?
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Danke, hast Du mir einen Tipp für ein geeignetes Wachs?
Na klar, mein Duftwachs selbst gerührt und nicht geschüttelt..? 😂 :yes:
Aus Bienenwachs und Kolophonium und einigen Zudaten... 😄