Archers Campfire

Bogenschießen => Training => Thema gestartet von: Helle am Oktober 08, 2025, 07:46:43 Nachmittag

Titel: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Helle am Oktober 08, 2025, 07:46:43 Nachmittag
Hallo liebe Gemeinde,
das letzte halbe Jahr habe ich richtig mit mir zu kämpfen gehabt ein richtiges Setup für meinen Bogen zu finden. Habe alles probiert:
- Ellebogen nicht so hoch —> fühlte sich falsch an und half nichts
- Zughand lockerer —> keine Veränderung aber natürlich beibehalten
- offene Hand beim Abschuss —> fühlte sich falsch an

Habe vorgestern dieses Video gesehen und bin heute auf den Parcours gekommen, weil mir zu Hause die Möglichkeit fehlt:

https://youtu.be/Hf_v0bjY89o?si=c87JRVbNyEx5nl4c

Was soll ich sagen. Dieser kleine „Gamechanger“ lässt mich endlich wieder einen tollen Rohschaft ausschießen und die Pfeile fliegen wieder wie am Schnürchen. Ich hatte vorher die Finger vorne auf dem Bogen nur „liegen“, ohne Druck.
Das sich das „Auflegen“ bei mir so negativ auswirkt, hätte ich nie für möglich gehalten, deshalb bin ich erst so spät drauf gekommen.
Also, falls jemand vllt auch nicht mehr weiter weiß… Manchmal ist es etwas ganz kleines, was großes bewirken kann :)

Schönen Abend euch

Helle
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: WernerF am Oktober 09, 2025, 11:20:03 Vormittag
Werd ich ausprobieren, sofern ich nicht eine Stunde lang bei jedem Schuß darauf vergesse, da passiert etwas in mir,
ich vergesse immer was ich vorher wollte, ein arger Automatismus.

Aber wenn Jeff es meint und Helle sagt es hat was bewirkt.. dann schauen wir mal.
Im Besonderen leichtere  Zuggewichte könnten so weiter stabilisiert werden ?

Ist doch Jeff Phillips mein allerliebster You-Tube-Buddie,
so lässig wie er versenkt keiner die Stifte,
eine didaktische Legende...
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Gartenpinguin am Oktober 09, 2025, 02:24:14 Nachmittag
Das ist spannend, aber nicht weil es ein "Trick" oder "Geheimnis" sein soll.
Für uns die wir Informationen aus allen Quellen beziehen ist so ein Umstand mehr als selbstverständlich.

Was ich daran spannend finde ist der weitläufige Irrglaube, dass es nur "diese eine Technik" gäbe oder dass ein kleiner Trick zukünftig alle Probleme beseitigen könne.

Viele Schützen fangen ja an, indem sie eine eine Technik beigebracht bekommen. Sie schießen damit ganz passabel und halten es fortan für die eine, die richtige Technik - weil sie ja funktioniert.
Und diese Ansicht verteidigen viele dann rigoros. Da steckt viel Psychologie (Eingestehen von Fehlern, Anerkennung von Unwissenheit, Demut...) dahinter, aber darauf will ich jetzt nicht hinaus.

Wie häufig sehe ich Lehrer oder Händler, die einem jede andere Meinung, Haltung oder Technik im Dialog aus dem Kopf prügeln.
Man mache etwas falsch, irgendwas anderes stimme nicht, man müsse noch Gegenstand XYZ dazukaufen damit alles passe... einfach weil es ins eigene Bild gehöre.


Aber es ist eben nicht der einzige Weg da draußen. Insbesondere nicht beim Bogenschießen.
Man muss sich nur mal anschauen, wie unterschiedlich die Bögenklassen verwendet werden:
Man greift einen Primitivbogen nicht wie einen Compoundbogen.
Und ein Reiterbogen mit entsprechendem Khatra ist nochmal ganz anders.

Ich habe sechs Bögen zu Hause und schieße jeden anders. Jeden greife ich anders. Jeder hat andere Druckpunkte in meiner Hand.

Tja, und am Ende ist es auch eine persönliche Präferenz. Der Griff ist nur ein Teil des Systems.
Das Moment was auf den Bogen im Moment des Lösens wirkt ist die Summe aus allen Komponenten. Die Körperspannung, Schulterposition, Körperausrichtung, Anbauteile und Lösetechnik sind da ebenso wichtig, wie der Griff. Hinzu kommt dass jede Hand anders ist und daher ein Griffstück anders fühlt und greift. Manchmal kann man einen Bogen fest packen, weil sich alle Fehler des Gesamtsystems perfekt kompensieren und manchmal addieren sich kleinere Komponenten und machen alles schlimmer.

Das sind halt Sachen, die jeder für sich selbst herausfinden muss. Was die Leute eher brauchen als so ein "Guck-mal-hier-das-ist-mein-Geheimnis-Video" ist eine Aufklärung darüber, was das Gesamtsystem macht, wie es funktioniert und welche Möglichkeiten einem zur Verfügung stehen um seinen eigenen Weg und Stil zu finden. Und dieser Weg muss dann auch zur Anwendung passen. Nützt mir ja nichts einen olympischen Recurvebogen mit Khatra schießen zu wollen. Anderer seits fände ich es spannend das mal zu sehen.
Und was ich noch gar nicht erwähnt habe, ist ob man technisch-zielend oder traditionell-inuitiv an die Sache rangeht.

Also: Finde ich generell super, dass dieser Hinweis zum Griff so gut vermittelt, gezeigt und erklärt wird. Jedoch sollte man das eben auch vorsichtig genießen und wie zuvor nicht als alleinige Wahrheit abstempeln.

Für all diejenigen denen das hilft ist es natürlich eine super Sache.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Landbub am Oktober 09, 2025, 04:42:44 Nachmittag
Meine Videomädchen wüden sagen "Viel Film für wenig Inhalt" :-)


Also: Finde ich generell super, dass dieser Hinweis zum Griff so gut vermittelt, gezeigt und erklärt wird. Jedoch sollte man das eben auch vorsichtig genießen und wie zuvor nicht als alleinige Wahrheit abstempeln.


Kennst Du einen Bogen / Schießstiel, wo man den Bogen tatsächlich festhält?
Bei mir bekommen selbst Tradi-Schützen eine Handschlaufe oder Fingerschlinge und nach jedem Schuss will ich den Bogen da drin baumeln sehen. Erst wenn das gut funktioniert, dürfen sie den Bogen mit den Fingern "fangen", aber nicht "halten". Dann kommt die Schlinge auch wieder weg, weils halt zu Tradibögen nicht wirklich passt. Das ist ein wesentlicher Unterschied und wird meist sehr gut verstanden.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Helle am Oktober 09, 2025, 05:29:18 Nachmittag
Ich wollte euch nur von „meiner“ Erfahrung erzählen und hatte wirklich das letzte halbe Jahr keinen Spaß am schießen. Der Pfeil ist mir auch immer links vom Shelf und hat da ordentlich seine Spuren hinterlassen. Wie gesagt, ein Rohschafttest war da nicht ansatzweise drin da jeder Pfeil rechts unten angezeigt hat. Egal ob viel zu hart oder viel zu weich. Also lag es an mir. Das wusste ich. Da ich aber immer öfter lese, dass Leute Probleme mit dem äußeren Shelf haben, habe ich mir gedacht, ich teile meine Erfahrung.

Jetzt ist bei mir auf jeden Fall wieder das Feuer entfacht und das soll auch so bleiben  :fire: :bow:



Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: WernerF am Oktober 09, 2025, 05:47:30 Nachmittag
Teil 1 von 3
Weil ich eigentlich ohnehin fast jeden Tag ein wenig herumschieße
hab ich den Zauber mit dem "Fingerdruck vorne" als Zusatzoption gegen tork
ganz einfach für mich ausprobiert.

Ich habe ja gerade einen Anlaßfall und da passt dieser test gut.

Vorgeschichte:
Vor wenigen Tagen hat mich am Parcours in Ritten ein Parcours-Nerd ( Micha aus Leipzig)
wegen meiner überschweren Pfeile (12-13 gpp) etwas verspottet und mich solange gequält bis ich einen seiner Sargnägel eingespannt habe ( 700er Iridium Fertigpfeil,300grain).
Blöderweise hab ich auf 35m ein geometrisch symmetrisches X in eine Scheibe gehauen.
Er hat mir diesen Pfeil vererbt.

Da so ein leichter Pfeil für mich zum Formschießen im schweren Gelände auf Stein
mit dem leichten Bogen keine Brüche zeigt und ich auch auf 10 gpp wie mit dem Jagdbogen komme war das interessant um meine enormen Pfeilkosten zu hinterfragen.

Also ich schieße mich gerade auf Fels ohne Backstopp mit leichtem Equipment ein - da im Wechsel zum schwereren Jagdbogen dabei extrem sauber gearbeitet werden muß - und der Jagdbogen dann geradezu wohltätig einfach auch exakt zu schießen ist.

Der leichte Bogen ( #30 auf "31) hat nämlich in meiner noch dafür nicht eintrainierten Hand etwas tork.

Das war der Hintergrund für den heutigen willkommenen Test.

Ein wenig den Griff lernen ( 20 auf die Scheibe) und dann ab in den Wald.
An der Scheibe musste ich den Handgriff etwas angewohnen, kann wenn nicht erwartet ein wenig prellen,
bei richtigem Druck aber vergeht das.  Voraussetzung : genau wie Jeff es zeigt machen, keinesfalls den Griff anders fest halten!

Hier die Schußkanäle und Ergebnisse (weit jenseits von IFAA - weil sich Fehler nun mal mit der Entfernung verdeutlichen)
Das Ergebnis war schon erstaunlich, erwartet war eher vielleicht sogar gleich mal eine Verschlechterung.

Aber man muss das WOLLEN, aufgeschlossen sein und dann ist es jedenfalls eine interessante Erfahrung.

Bei leichten Zuggewichten könnte das wirklich Jagdbogenschützen welche ansonsten eher  mit viel Zuggewicht schießen technisch unterstützen, man fühlt den leichten Bogen etwas "intimer"...

erste Situation ( ich kenn die auf meinem Parcours natürlich auswendig)
2 Geländewellen über Wiese durch Wald, Fasan 40, Sau ca 60 (wurde hoher 5er bei Sau, aber exakt line wie auch Fasan)
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: WernerF am Oktober 09, 2025, 05:51:47 Nachmittag
Teil 2
Ha - Helle - das es hier erstmal in die Fresse gibt musst Du aushalten.
Denkst Du Dir dass Landbub das ausprobiert?
Hat doch schon eine Meinung !

Ergebnis Sau 2 ( ca 60, leichte LANGE Bodenwelle davor )
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: helmut10 am Oktober 09, 2025, 05:52:55 Nachmittag
Meine Videomädchen wüden sagen "Viel Film für wenig Inhalt" :-)


Also: Finde ich generell super, dass dieser Hinweis zum Griff so gut vermittelt, gezeigt und erklärt wird. Jedoch sollte man das eben auch vorsichtig genießen und wie zuvor nicht als alleinige Wahrheit abstempeln.


Kennst Du einen Bogen / Schießstiel, wo man den Bogen tatsächlich festhält?

.........




Ja!

Meine....und das ist nicht nur einer  ;)
Und alles "Tradi"-Bogen von Recurve, über Hybrid bis zum Langbogen
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: WernerF am Oktober 09, 2025, 05:55:44 Nachmittag
Teil 3 v 3
Hirsch auf etwa 65

wie gesagt - mein eigener Parcours, ich kenne die Schüsse.
Den Pfeil nicht und Erfahrung mit leichtem Setup auf 10gpp kommt auch erst langsam.

Aber eine Verschlechterung kann ich nicht bemerken.
Für dieses SetUp werde ich da noch ein wenig herumprobieren!
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Landbub am Oktober 09, 2025, 06:03:15 Nachmittag

>> Kennst Du einen Bogen / Schießstiel, wo man den Bogen tatsächlich festhält?

Ja!

Meine....und das ist nicht nur einer  ;)
Und alles "Tradi"-Bogen von Recurve, über Hybrid bis zum Langbogen

Hmm ... und wozu? Also, ich meine: machst du das, weil du es nicht anders kannst oder weil du damit Vorteile gewinnst?

Hintergrund der Frage: bei einem Reiterbogen sieht man, dass geübte Schützen den ganzen Bogen bewegen, fast so, als würden sie erst nach dem Release in Rückenspannung gehen. Dass man da den Bogen festhalten muss, kann ich mir gut vorstellen.
Bei einem Primbogen, den ,an über den Handrücken schießt, auch.
Aber bei einem Recurve? Das interessiert mich, was man da durch Klammern gewinnt.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: roscho am Oktober 09, 2025, 06:05:50 Nachmittag
Bei praktisch allen traditionellen Asiatischen Daumentechniken wird der Bogen fest gehalten, ebenso bei europäischen ELB‘s und Amerikanischen Flatbows ..

Eigentlich wird nur bei Modernen Olympischen Bögen (mit Schlinge) und Compoundbögen der Bogen ganz locker gehalten

Aber jeder wie er will …
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Landbub am Oktober 09, 2025, 06:13:02 Nachmittag

Eigentlich wird nur bei Modernen Olympischen Bögen (mit Schlinge) und Compoundbögen der Bogen ganz locker gehalten


Guck dir mal die Bilder von der EM an. Man siehts oft nicht so gut, aber ich würde sagen: die meisten schießen auch mit Holz einen tiefen Eingriff und haben die Finger locker. genau  unsere neue Europameisterin machts natürlich nicht :-)

Aber darum ja die Frage: wozu hält man einen "normalen Trad. Recurve" fest? Wo ist der Vorteil?
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: kungsörn am Oktober 09, 2025, 06:21:38 Nachmittag
Der gute Jeff benutzt einen Bogenköcher. Da hat ein fester Griff gravierende Vorteile.
Ansonsten ist jede Technik perfekt, solange sie absolut konstant angewendet wird.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Helle am Oktober 09, 2025, 06:24:06 Nachmittag

>> Kennst Du einen Bogen / Schießstiel, wo man den Bogen tatsächlich festhält?


Aber bei einem Recurve? Das interessiert mich, was man da durch Klammern gewinnt.

Ich kann es mir bei mir (nach heutigem Stand) nur so erklären, ich denke dass der Druckpunkt im bogen nicht zu 100% stimmt und ich bei keinem Druck von vorne, sich der Bogen nach dem Ablass, nach links dreht. Der Druckpunkt ist aber immer der selbe und er fühlt sich auch gut an.
Drücke ich vorne jedoch „leicht“ dagegen, ist der Bogen ruhig und die Pfeile gehen sauber raus. Es spricht ja keiner wirklich von umklammern bzw „würgen“.

Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Landbub am Oktober 09, 2025, 06:27:45 Nachmittag
Ansonsten ist jede Technik perfekt, solange sie absolut konstant angewendet wird.

Da möchte ich schon rein anatomisch widersprechen. hast den Druck nicht mehr auf der Daumenwurzel und hast die Hand gerade, wirkt sich das auf den Unterarm bis rauf zur Schulter aus. Auch das rausdrehen des Arms wird damit unnötig schwerer.

Oder andersrum: Hätte es Vorteile beim Treffen, würden es Fitanesen auch so machen. Denn die Bögen sind in deren Handhabung durchaus vergleichbar mit trad. Recurves.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: cweg am Oktober 09, 2025, 06:33:16 Nachmittag
Als ich noch Instinktiv geschossen hab, habe ich den Bogen auch immer mehr oder weniger festgehalten. Damals hab ich viele Videos von Jeff Kavenagh und Clay Hayes geschaut. Beide sind auch Bogenjäger und halten ihren Bogen richtig fest. Beim 70“ ILF Stringwalking halte ich den Bogen nicht fest und habe eine Fingerschnur. Ich finde beide Varianten haben ihre Berechtigung, kommt halt auf die „Schule“ an.

https://youtube.com/@jeffkavanagh?si=VgugYMWlkDPSJ01y

Spannend finde ich die Aussage von Clay Hayes, dass man den Bogen verreisst, wenn die Ausrichtung nicht stimmt.

https://youtu.be/G-r1IqWjkKw?si=fTHlUSnaOqjnilXM

Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Farkas am Oktober 09, 2025, 07:49:42 Nachmittag
Heute probiert und auf Anhieb besser gruppiert...
...mit Ilf,natürlich ohne Bogenköcher.


Teste ich dann mit meinen Holzis auch noch.


Auffällig,-die seitliche Stabilisierung des Bogens.
Vergleiche ich meine vorherige "Klammerung" ;D
mit Fingerdruck von vorn,merkte ich schon ohne
Auszug eben eine deutliche seitliche Fixierung des
Bogens.

Die zum Handwurzeldruck im Verhältnis,durch
Auszug "Spannkraft",wesentlich geringere
Fingerdruckkraft ändert (bei mir) nichts am
Druckpunkt oder Handauflagewinkel.....



Meine Meinung,-dadurch das der Bogen sich nicht mehr
seitlich wegdrehen kann,folgt man (ich) mit dem Sehnenauszug
optimal-ohne seitlichen (oder deutlich weniger) Verzug dieser.
Man "spürt"wenn die Sehne seitlich kommt.....

Ohne Finger zieht,bei ungenauem (versetztem) Auszug,
es den Bogen halt schief,da locker in der Hand und zum
verhindern des Wegdrehens unfixiert.



Auf alle Fälle eine spannende Sache.
Natürlich bestimmt nicht für Jederman oder jeden Bogen
allgemeingültig.

Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: kungsörn am Oktober 09, 2025, 07:50:03 Nachmittag
Ansonsten ist jede Technik perfekt, solange sie absolut konstant angewendet wird.

Da möchte ich schon rein anatomisch widersprechen. hast den Druck nicht mehr auf der Daumenwurzel und hast die Hand gerade, wirkt sich das auf den Unterarm bis rauf zur Schulter aus. Auch das rausdrehen des Arms wird damit unnötig schwerer.

Oder andersrum: Hätte es Vorteile beim Treffen, würden es Fitanesen auch so machen. Denn die Bögen sind in deren Handhabung durchaus vergleichbar mit trad. Recurves.
Das Herausdrehen des Ellenbogens ist doch überwiegend Übungssache. Zumindest meine Wenigkeit hat kein Problem damit. Egal wo der Druckpunkt ist.
Ansonsten streben die Fitanesen eine Technik an, bei der ungewollte Änderungen im Ablauf möglichst geringe Auswirkungen haben.
Ein Dartspieler hat ja nicht die bessere Trefferquote, weil er den Dart besonders kräftig oder locker wirft, sondern weil er es immer mit der exakt gleichen Bewegung tut.

Ein Bogenköcher erzeugt immer ein Drehmoment um die vertikale Achse. Das lässt sich mit festem Griff ggf. besser kontrollieren.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Helle am Oktober 09, 2025, 07:58:10 Nachmittag

Ein Bogenköcher erzeugt immer ein Drehmoment um die vertikale Achse. Das lässt sich mit festem Griff ggf. besser kontrollieren.

Also ist das der Grund wieso es mir den Bogen immer raus dreht. Dachte es ist mein Druckpunkt. Aber hört sich auch plausibel an. Durch den Druck kommt er mir jetzt zumindest nicht mehr aus.

Danke für den Hinweis  :youRock:
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: BorDry am Oktober 09, 2025, 08:14:17 Nachmittag
Hallo, vielen Dank Helle :thankyou: You made my day :).
Ich halte es wie HelmutF ;) erst schiessen dann schreiben 8).
Mit meinem Bogen, einem flüsterleisen 21" Spiderbow MT mit 7,5" Standhöhe, 3mm Tiller und ca. 13mm Nockpunkt und Border CV 9 Wood XL mit 37' auf 29,5", der mit 10 gpp Pfeilen einfach nur Fump macht, habe ich heute auf meinem Hausparcour mit bekannten Entfernungen (5-54m) und den mir bekannten Ergebnissen  8) mit dem "Fingerdruck vorne" getestet und signifikant weniger torque und damit bessere Trefferlagen erzielt.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Landbub am Oktober 09, 2025, 08:14:50 Nachmittag
Ein Bogenköcher erzeugt immer ein Drehmoment um die vertikale Achse. Das lässt sich mit festem Griff ggf. besser kontrollieren.

Kann ich nachvollziehen.

Zum Ellenbogen:
Nimm mal einen ziemlich-Anfänger, der damit noch Probleme hat. Dem kannst du oft sagen "Dreh den Arm raus" und auch vormachen. Meist klappt das nicht.
Dann drück dem mal einen Squashball in die Handfläche der Bogenhand. Vielleicht so auf Ringfinger-Höhe. Ist nicht so wichtig, der sortiert sich an die richtige Stelle. Und dann lass den in den Bogen greifen und du hörst ein "aahhh! Jetzt gehts". Glaubst nicht? Probiers :-)

Dass DU das kannst und viele andere erfahrene Schützen hier, glaub ich gerne. Auch dass ihr damit gut trefft. Das machts aber nicht automatisch richtig.

Ich würde sogar behaupten: ich sehe deinen Arm von der Uhr aufwärts bis zur Schulter und kann dir nach der Setup Phase, spätestens nach der Auszugsphase sagen, wie du in den Bogen greifst. Toque ist nur einer von vielen Nebeneffekten.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Helle am Oktober 09, 2025, 08:50:44 Nachmittag
Hallo, vielen Dank Helle :thankyou: You made my day :).
Ich halte es wie HelmutF ;) erst schiessen dann schreiben 8).
Mit meinem Bogen, einem flüsterleisen 21" Spiderbow MT mit 7,5" Standhöhe, 3mm Tiller und ca. 13mm Nockpunkt und Border CV 9 Wood XL mit 37' auf 29,5", der mit 10 gpp Pfeilen einfach nur Fump macht, habe ich heute auf meinem Hausparcour mit bekannten Entfernungen (5-54m) und den mir bekannten Ergebnissen  8) mit dem "Fingerdruck vorne" getestet und signifikant weniger torque und damit bessere Trefferlagen erzielt.

Freut mich zu hören, denn nur das war mein Ziel. Gleichgesinnten zu helfen, die vllt auch einen kleinen Denkanstoß brauchen, wie ich. Es ist nicht "der RICHTIGE Griff", den gibt es nämlich nicht. Jeder wie er sich wohl fühlt und mit seinem Trefferbild zufrieden ist.

Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Grendel am Oktober 09, 2025, 09:13:11 Nachmittag
Teil 3 v 3
Hirsch auf etwa 65

wie gesagt - mein eigener Parcours, ich kenne die Schüsse.
Den Pfeil nicht und Erfahrung mit leichtem Setup auf 10gpp kommt auch erst langsam.

Aber eine Verschlechterung kann ich nicht bemerken.
Für dieses SetUp werde ich da noch ein wenig herumprobieren!

Frage zwischendurch... wie heisst der Parcours? Oder ist das eine private Anlage?

Gruß aus Salzburg
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: WernerF am Oktober 09, 2025, 09:43:06 Nachmittag
Ist bei mir rund ums Haus, wohne quasi im Wald/Waldrand, alter Steinbruch.
Hat mindestens IFAA Standard, aber überwiegend Großwild.
Wird von meinen Spezis aber nicht wirklich gouttiert weil pfeilmordend (Granitsteinbruch)
Pflocklos. Jagdspitze moglich (sinnvoll nur auf Jagddistanz) .
Privat. Begleitung notwendig da zt Pfad nicht erkennbar. Kostenfrei.

Aber solche Wälder gibts im nahen  Bayerrn auch!  Stärker besetzt!

Eines meiner Hobbies neben Gemüsebau und Angeln.
Wer auf der Vorbeireise ein wenig spielen will -
und noch so den Geist der alten Jagdbogner pflegt -
gerne nach Abstimmung,  ein Angebot an Diejenigen welche im Forum auch was beitragen!
Ich schieße das Jahr durch.
Stand 2025/10

Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Helle am Oktober 09, 2025, 10:07:29 Nachmittag
Ist bei mir rund ums Haus, wohne quasi im Wald/Waldrand, alter Steinbruch.
Hat mindestens IFAA Standard, aber überwiegend Großwild.
Wird von meinen Spezis aber nicht wirklich gouttiert weil pfeilmordend (Granitsteinbruch)
Pflocklos. Jagdspitze moglich (sinnvoll nur auf Jagddistanz) .
Privat. Begleitung notwendig da zt Pfad nicht erkennbar. Kostenfrei.

Aber solche Wälder gibts im nahen  Bayerrn auch!  Stärker besetzt!

Eines meiner Hobbies neben Gemüsebau und Angeln.
Wer auf der Vorbeireise ein wenig spielen will -
und noch so den Geist der alten Jagdbogner pflegt -
gerne nach Abstimmung,  ein Angebot an Diejenigen welche im Forum auch was beitragen!
Ich schieße das Jahr durch.
Stand 2025/10

Wow, respekt. Das is ja cool  :youRock:
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Kuckingen am Oktober 10, 2025, 10:29:44 Vormittag
Die Mädels haben Recht, das Video ist zu Lange! Das Festhaltens des Bogens führt zu Verspannungen und oft zum verreißen des Bogenarmes.

Das Kanten des Bogens irritiert mich jedes mal wieder. Wieso macht man das? Ich kenne keinen Bogenschützen im LB oder TB Bereich der den Bogen kantet und bei den top 10 ist
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Kelpin am Oktober 10, 2025, 10:51:25 Vormittag
Das Kanten des Bogens irritiert mich jedes mal wieder. Wieso macht man das? Ich kenne keinen Bogenschützen im LB oder TB Bereich der den Bogen kantet und bei den top 10 ist
Wenn ich den Bogen senkrecht halte sieht das rechte Auge zur Hälfte nur den Bogen (Ziel ist verdeckt). Ob man mit Kanten "ganz nach oben" kommt kann ich nicht beurteilen.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Dexter am Oktober 10, 2025, 11:39:05 Vormittag
Die Mädels haben Recht, das Video ist zu Lange! Das Festhaltens des Bogens führt zu Verspannungen und oft zum verreißen des Bogenarmes.

Das Kanten des Bogens irritiert mich jedes mal wieder. Wieso macht man das? Ich kenne keinen Bogenschützen im LB oder TB Bereich der den Bogen kantet und bei den top 10 ist

Schau dir die Videos von Robin Shoot mit Timon W an, beide kanten, der eine extrem. Dann checkst du die Platzierungen und schon hast du 2 Beispiele.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Tomas am Oktober 10, 2025, 11:57:36 Vormittag
So, ich habe das jetzt auch mal probiert, und denke es kann funktionieren wenn der Druck mit den Fingern immer gleich ist. Wie immer beim Bogenschießen. Habe schon immer mit lockerer oder ganz offener Bogenhand geschossen und den Bogen erst nach dem Schuss „gefangen“ . Nach ca. 100 Versuchen, allerdings nur auf 13 Meter würde ich auch behaupten, dass die Gruppierung besser ist. Eventuell aber auch , weil ein neues Element in meinem Schussablauf mehr Konzentration erfordert und damit irgendwie den Schuss für mich kontrollierter macht. Fühlt sich erstmal seltsam an, ist aber für jemanden, der mit offener Hand schießt trotzdem einfach. Habe für mich aber festgestellt, dass es am besten mit meinem Mohawk Mittelteilen funkioniert, weil die vorne eine glatte Fläche ( für die Fingerspitzen ) haben. Mein Isidor hat eingearbeitete Fingerrillen, damit wil es nicht so funktionieren.
Ist auf jeden Fall mal einen Versuch wert.
Grüße Tomas
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: roscho am Oktober 10, 2025, 12:00:29 Nachmittag
In diesem Thread treffen (wie so oft hier) zwei Schulen/Lehrmeinungen/stilrichtungen aufeinander ...

Der zitierte YT Kanal heisst "Instinctive Archery Addiction" - die meisten von Jeffs Tipps beziehen sich auf das Instinktive Schiessen (bei der Bogenjagd) - aber auch 3 D

Was Landbub & Kuckingen hier vertreten ist die "europäische" 3D Sportschule/Blankbogen/Barebow Schule ....

Das sind einfach 2 Welten .. beide schiessen Bogen aber EBEN UNTERSCHIEDLICH ..

Und was das Kanten und Erfolg angeht - leider inzwischen verstorben aber wahrscheinlich einer der besten Schützen der Welt (was traditionell angeht)

Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Kreta am Oktober 10, 2025, 12:03:14 Nachmittag

Das Kanten des Bogens irritiert mich jedes mal wieder. Wieso macht man das? Ich kenne keinen Bogenschützen im LB oder TB Bereich der den Bogen kantet und bei den top 10 ist

Ich schon Christian Vorderegger zum Beispiel.
Es gibt auch andere die Top sind und das machen. Was ha nur beweist, das es ebenjenen individuellen Stil gibt. Vieles hängt da auch am Körperbau und der individuellen Anatomie.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: cweg am Oktober 10, 2025, 12:13:51 Nachmittag
Die Mädels haben Recht, das Video ist zu Lange! Das Festhaltens des Bogens führt zu Verspannungen und oft zum verreißen des Bogenarmes.

Das Kanten des Bogens irritiert mich jedes mal wieder. Wieso macht man das? Ich kenne keinen Bogenschützen im LB oder TB Bereich der den Bogen kantet und bei den top 10 ist

Weil die, die du kennst wahrscheinlich alle nicht mehr instinktiv schießen.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Landbub am Oktober 10, 2025, 12:21:49 Nachmittag
wahrscheinlich einer der besten Schützen der Welt (was traditionell angeht)

Kein Widerspruch, aber guck dir mal das Bild an in deinem Post. Der Kopf, der Hals.. manche Trainer nennen das einen Schildkrötenhals. Egal, wie man es nennt, das ist anatomisch nicht optimal. Bei den 10 Pfeilen auf der Niederwildjagd vielleicht egal, bei einem Trainingspensum von 200 oder 300 Pfeilen pro Woche wird das irgendwann "zwacken im Gnack", wie wir hier in Bayern sagen.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: roscho am Oktober 10, 2025, 12:32:26 Nachmittag
Am "Gnack" hats ihn nicht erwischt, eher am Herz ..

Aber ja: anatomisch nicht optimal (wie vieles bei der Jagd und im Gelände) aber 300+ Pfeile hat er in der Woche sicher auch geschossen.

Ich rede ja in keinster Weise gegen anatomisch korrektes Bogenschiessen, aber Stil / Technik & Form sollte eben auch immer an die "eigene" Anatomie aber auch an das Umfeld/die Umgebung angepasst sein.

Der eine schiesst gern standardisierte Wettkampfbedingungen, ich gehe am liebsten roven im ziemlich unwegsamen Gelände ...

Ich schiesse auch Bögen bis maximal 60", das ist für andere hier im Forum nach deren Meinung VIEL zu kurz ..

Leben & Leben lassen .. und: Versuch macht kluch ..
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Treppenwangenrollator am Oktober 10, 2025, 12:34:31 Nachmittag
Fester Bogengriff:
dummer Fehler. Absoluter Konsistenzkiller. Es wird eine zusätzliche Spannung im Bogenarm erzeugt, die besonders bei Ermüdung variieren wird. Auch hindert man dann den Bogen sich selbst zu „zentrieren”, was dann manchen dazu verleitet, das auf den „falschen“ Tiller zu schieben. Das Schnappen direkt nach dem Ablass ist mindestens genauso schlimm.
In meiner Zeit als Intuitivling hab ich mir ziemlich schnell die offene Bogenhand angewöhnt und darauf geachtet, dass sich der Bogen beim Nachhalten frei bewegen kann.  Bessere Konsistenz, Handschock nicht mehr wirklich ein Thema, Verreissen hat deutlich geringere Auswirkungen.

Kanten:
bei Systemschützen schädlich, bei Intuitivschützen quasi die Methode, um die seitliche Trefferlage einzustellen. Rechtshandschütze: Trefferbild zu weit links, den Bogen mehr kanten, Trefferbild zu weit rechts, den Bogen wieder mehr in Richtung senkrecht. Ganz einfach.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Landbub am Oktober 10, 2025, 12:49:49 Nachmittag
Ich schon Christian Vorderegger zum Beispiel.

Es gibt da viele, die, sagen wir: "anders" schießen. Unten, das Bild (gemacht vom Peter Lange) zeigt Judith Wenzl auf der EM. Es ist nicht vorbildlich. Aber was die so getroffen hat, wissen wir alle und verdient den fettesten Respekt.
Dennoch dient sie nicht als Vorbild, was dem Stil angeht. Und drum reagieren viele Bogenlehrer auf den Satz "wer trifft hat recht" so emotional.

Und da kommen halt viele Tradis her: irgendwann mal angefixt mit dem Bogenschießen, viel selber erarbeitet, ein paar Sachen abgeschaut (da sind wir schon beim Problem: bei wem? Bei dem der am besten trifft?), ein paar Tips angenommen, darunter sicher auch kontraproduktive, aber ein paar Wochen Training auf der Bogenwiese abgelehnt, weil Scheiben sind ja doof. Ja, ich übertreibe. Aber i.W. läufts doch so. Und bei einigen kommt dann eben Talent, Ehrgeiz und Fleiß zusammen und die Leute werden richtig gut, trotz kompletter Fehlstellung schon im Setup, vom Alignment reden wir da gar nicht mehr. Und andere sagen "schau, wie der schießt. Und trifft am besten von allen". Howard Hill... gebeugte Knie. Rundrücken. Aber alles getroffen.

 Wie man einen Recurve am köperschonendsten, am reproduzierbarsten, in der Summe am besten schießt ist sehr gut erforscht und dokumentiert. Egal obs Koreaner, Chinesen, Amerikaner, Brasilianer, Australier, sogar Österreicher sind. Es machen alle bis auf Nuancen gleich, die offen für eine "Lehre" sind
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Kuckingen am Oktober 10, 2025, 01:17:59 Nachmittag
Von Instinktiv habe ich auch nie geredet und tue ich auch nie.

Es gibt Gründe, warum Bogenschützen sehr erfolgreich schießen. Der feste Stand. Das T und niedrige Schultern bei BEIDEN Armen. Aufrecht ohne Hohlkreuz. Der richtige Griff und damit auch das Halten des Bogens. Die Körperspannung. GERADER Kopf und Bogen.

Nicht jeder kann alles perfekt umsetzen. Das hat viel mit Verletzungen, Alter und auch der Einstellung zu tun. Aber es gibt einen Weg zum erfolgreichen und freudvollen Bogenschießen. Das wollen viele, vor allem 3D Schützen nicht hören, aber es beginnt und endet an Scheibe. Und das Kanten gehört nicht dazu.

Am Beispiel von Url Günther, LB, ÖSTM WA 3D Goldfinale.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: cweg am Oktober 10, 2025, 02:03:56 Nachmittag
…der 3Under und damit mit Sicherheit Gap schießt.

JA, schulisch gesehen, gehört der Griff locker, da bin auch voll mit dabei. Aber geht man vom schnellen, instinktiven Schuss in einer jagdlichen Situation aus und wehe das Tier bewegt sich dann noch, ist das Festhalten eher der richtige Weg, wobei im ersten gezeigten Video die Finger  auch eher 45° anliegen und nur Zeige- und Mittelfinger den Druck ausüben. Meine Erfahrung ist auch, je kürzer der Bogen, desto schwieriger oder gar kontraindizierter ist es, den Bogengriff locker zu lassen. Die Narben vom Sehnenklatscher von vor 10 Jahren mit einem Reiterbogen habe ich heute immer noch.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: WernerF am Oktober 10, 2025, 02:07:23 Nachmittag
Kuckingen -vielleicht hätte er sich mit etwas Kanten Gold geholt......
Der Sieger hat mit enormen Handdruck nach vorne - sehr freier Stil - deutlich auch erfogreich gepunktet.
Ich kann in dieser Bogenklasse auch noch den Franz Harg ausgraben, da müsste Dir doch regelmäßig schlecht werden?
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: WernerF am Oktober 10, 2025, 02:29:39 Nachmittag
Im Finalduell hatte Klaus die Finger zumindest führend aniegen , Reini betont offene Hand
daß nur als Nachtrag für fehlende Beispiele am Stockerl.
https://streamster.tv/events/oestm-3d-2025-2/#

Aber Jagdbogner können daraus nichts für sich ableiten -
ausser vielleicht daß hier keine absoluten Gesetzmäßigkeiten vorliegen.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Kreta am Oktober 10, 2025, 02:40:50 Nachmittag
Nachdem die ganze Diskussion jetzt auch die Gesundheit miteinschliesst.

Tut mir leid aber der hohe Anker vieler WA Schützen ist aus Gesundheitlichen Gründen ein Wahnsinn.

Bandscheibenvorfälle sind da leider oft im Bereich Hws und Bws vorprogrammiert.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Landbub am Oktober 10, 2025, 02:52:27 Nachmittag
Tut mir leid aber der hohe Anker vieler WA Schützen ist aus Gesundheitlichen Gründen ein Wahnsinn.

Ist das nicht eher andersrum? WA Schützen ankern normalerweise unterm Jochbein. Also Zeigefinger unter den Knochen.
Ich sehe eher bei anderen Schützen gelegentlich Anker neben dem Auge mit Daumen nach oben.

Wichtiger ist nebenbei, dass bei der Auszugsphase der Ellenbogen nicht weit über Schulterhöhe geht. Also in der Bewegung. Wenn man mal ankert, ist das sicher nicht gut, aber weit weniger kritisch.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: rso am Oktober 10, 2025, 02:52:41 Nachmittag
und wieder sind wir in kürzester Zeit im Themennirvana. >:(

Das AusgangsVideo habe ich mir unter Qualen angesehn, das hätte man in 1 min abhandeln können ohne 1000fachen Gamechanger.
Darum mag ich diese Laber Rhabarber YouTube Dinger nicht.

Das ändert aber nichts am Ausgangspunkt, den ich durchaus interessant finde und bis jetzt (durchwachsen) getestet habe. Schlechter werde ich damit zumindest nicht  ;)
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Springer am Oktober 11, 2025, 11:56:23 Vormittag

Am Beispiel von Url Günther, LB, ÖSTM WA 3D Goldfinale.



Sorry für OT, aber interessant finde ich, sieht J. Kaminskis BB Anker sehr ähnlich, oder?
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: TMbow am Oktober 11, 2025, 05:23:15 Nachmittag
und wieder sind wir in kürzester Zeit im Themennirvana. >:(

Das AusgangsVideo habe ich mir unter Qualen angesehn, das hätte man in 1 min abhandeln können ohne 1000fachen Gamechanger.
Darum mag ich diese Laber Rhabarber YouTube Dinger nicht.

Das ändert aber nichts am Ausgangspunkt, den ich durchaus interessant finde und bis jetzt (durchwachsen) getestet habe. Schlechter werde ich damit zumindest nicht  ;)

Hehe, der Kollege aus dem Video ist da aber auch ein extrem Beispiel. Er wiederholt sich einfach extrem und braucht auch erstmal ein wenig bis er auf den Punkt kommt. Iwo muss der content halt auch herkommen, d.h. künstlich in die Länge ziehen.
Ich glaube man braucht auch mittlerweile mehr als zwei Hände um abzuzählen wie oft er von 3Under auf Split Finger und wieder zurück gewechselt ist und wieso das dann jeweils das Beste ist was man machen kann  ;D
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Helle am Oktober 12, 2025, 12:58:22 Vormittag
Ich glaube man braucht auch mittlerweile mehr als zwei Hände um abzuzählen wie oft er von 3Under auf Split Finger und wieder zurück gewechselt ist und wieso das dann jeweils das Beste ist was man machen kann  ;D


Da muss ich dir Recht geben  :agree:
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Kuckingen am Oktober 12, 2025, 11:26:43 Vormittag
Sehr interessant zu dem Thema, dieses Video von Jake Kaminski.

https://www.youtube.com/watch?v=lIPjws1Ux2Y

Überhaupt erklärt er Dinge sehr gut und Anschaulich. Unabhängig von der Bogenklasse!
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: BorDry am Oktober 12, 2025, 12:36:29 Nachmittag
Spontan, wo ist der Fehler ?
Tradis haben das Geweih am Ziel ! ;D 8)
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: cweg am Oktober 12, 2025, 01:07:07 Nachmittag
Spontan, wo ist der Fehler ?
Tradis haben das Geweih am Ziel ! ;D 8)

???
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: kungsörn am Oktober 12, 2025, 01:36:04 Nachmittag
BorDry, das sind Antennen am Bogen von Kaminski. Kein Geweih. 8)
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: BorDry am Oktober 12, 2025, 06:32:12 Nachmittag
Für CWEG ???, mit solchen Antennen am Bogen musst du nicht einmal wissen was torque heisst.
Bei einem Stück Holz in der Hand mit WA dran solltest du wissen was torque heisst.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: cweg am Oktober 12, 2025, 07:05:12 Nachmittag
Für CWEG ???, mit solchen Antennen am Bogen musst du nicht einmal wissen was torque heisst.
Bei einem Stück Holz in der Hand mit WA dran solltest du wissen was torque heisst.

Hast du schonmal olympisch geschossen?
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: BorDry am Oktober 12, 2025, 07:12:59 Nachmittag
Ich verstehe Ihre Frage nicht ??
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Bambus am Oktober 12, 2025, 07:23:11 Nachmittag
Die Mädels haben Recht, das Video ist zu Lange! Das Festhaltens des Bogens führt zu Verspannungen und oft zum verreißen des Bogenarmes.

Das Kanten des Bogens irritiert mich jedes mal wieder. Wieso macht man das? Ich kenne keinen Bogenschützen im LB oder TB Bereich der den Bogen kantet und bei den top 10 ist
Dann ist kennst du nicht allzuviele Schützen. Und warum das gemacht wird wurde ja schon beschrieben.

Viele Schützen bei LB und im traditionellen (primitiv-) Bereich, gerade auch sehr Gute kanten selbstverständlich.
Ich halte mich jetzt nur für einen durchschnittlich guten Scjhützen, aber ich kante je nach Schuß zw. 10° und 90°, bei Reiterbögen auch über 90° .
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Landbub am Oktober 12, 2025, 08:02:08 Nachmittag
mit solchen Antennen am Bogen musst du nicht einmal wissen was torque heisst.

Das ist bullsh… so nicht richtig.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Kuckingen am Oktober 12, 2025, 08:04:11 Nachmittag
Ich kenne sehr viele Bogenschützen. Kanten sieht man nicht mehr oft.

Zu Kaminskys Videos, achtet auf die GEMEINSAMKEITEN nicht auf die Unterschiede. Gerade die 3D Bogenschützen können sehr viel von Olympic Recurve und Compound lernen und ihre herngehensweise!
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Gartenpinguin am Oktober 12, 2025, 08:43:38 Nachmittag
Ich kenne sehr viele Bogenschützen. Kanten sieht man nicht mehr oft.

Zu Kaminskys Videos, achtet auf die GEMEINSAMKEITEN nicht auf die Unterschiede. Gerade die 3D Bogenschützen können sehr viel von Olympic Recurve und Compound lernen und ihre herngehensweise!

Also wer richtig 3D ausübt, der kommt früher oder später um das Schräghalten (Kanten) des Bogens nicht drum herum. Das passiert entweder wenn Äste im Weg sind, oder weil man mit dem Oberkörper so tief Richtung Boden muss, dass man den Bogen nicht mehr aufrecht halten kann.
So mancher Schuss erfolgt sogar liegend.
Ganz vorne dabei: Bodnik und seine Turniere. Da findet fast kein "normaler Schuss" in stehender Haltung statt.

Traditionelle Schützen mit bestimmten Ankerpunkten und Zielsystem müssen sogar kanten, damit das dominante Auge über den Pfeil kommt (siehe zum Beispiel auch Clay Hayes).

Und Leute mit traditionellen Kriegsbögen (Warbows) jenseits der 80lbs, kommen zwangsweise um das Kanten nicht drum herum, weil das Kanten und Oberkörper anschrägen erst die Muskulatur für die Zugkraft freischaltet.

Ja, wir Tradis können viel vom olympischen Stil visualisieren und lernen, aber umgekehrt ist das genauso richtig.

Die Wahrheit ist nun mal, dass es in allen Bereichen und Stilen so ziemlich alles vertreten ist und umgesetzt wird. Und Leute mit angeblich schlechter Haltung sind dann plötzlich mehrfache Weltmeister. Von außen Meckern kann man immer, aber nicht in den Schützen hineinsehen und warum er etwas so tut, wie er es tut.
Der Trick ist es nunmal sich ganz auf seinen Schießstil einzulassen und SELBST zu hinterfragen, wenn etwas nicht ganz so rund läuft wie man es möchte. Der Fremdeinfluss von außen ist zu groß und zu voreingenommen und verwirrt im schlimmsten Fall sogar noch mehr als dass es hilft.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Landbub am Oktober 12, 2025, 10:20:24 Nachmittag
Also wer richtig 3D ausübt, .....

es kommt... ganz bestimmt .... das Wort ...

DA ISSES!

Bodnik 

Dieses Verkaufsgenie, das ähnlich wie Porsche mit dem Porsche-Cup erst den Leuten Geld für den Bogen abnimmt und dann nochmal für Turniere, wo man nur mit Shrew Bögen hin darf... dafür Respekt.


Für den Satz "kannst du schon Bogenschießen oder zielst du noch"  - tiefe Verachtung.


Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: BorDry am Oktober 12, 2025, 10:37:30 Nachmittag
Lieber Landbub,
ich schätze deine technisch engagierten Beiträge sehr !
Aber: Das ist bullsh… so nicht richtig.
Dazu: Achtung, das war  :Achtung:
Hier geht es um Äpfel und Birnen :pop:
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Gartenpinguin am Oktober 12, 2025, 11:37:04 Nachmittag

es kommt... ganz bestimmt .... das Wort ...

DA ISSES!

Bodnik 

Dieses Verkaufsgenie, das ähnlich wie Porsche mit dem Porsche-Cup erst den Leuten Geld für den Bogen abnimmt und dann nochmal für Turniere, wo man nur mit Shrew Bögen hin darf... dafür Respekt.


Für den Satz "kannst du schon Bogenschießen oder zielst du noch"  - tiefe Verachtung.


Verstehe die Echauffierung nicht. Habe da wohl einen wunden Punkt getroffen, das tut mir Leid.
Es ist mir egal wie exklusiv Bodnik seinen Kram ausrichtet und ausübt oder was seine Zitate aus der Vergangenheit sind. Aber an dem Schießstil ändert das nun mal nichts. Und es ändert auch nichts daran, wann der Bogen schräg gehalten wird.
Ich habe das erwähnt, weil es leicht zu finden ist und man direkt die Bilder im Kopf hat, was 3D eben noch alles sein kann.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Landbub am Oktober 13, 2025, 12:24:02 Vormittag
Verstehe die Echauffierung nicht. Habe da wohl einen wunden Punkt getroffen, das tut mir Leid.

Das hast du tatsächlich. Weniger mit dem Henry-Beispiel, sondern mit deiner Aussage:

Also wer richtig 3D ausübt, .....

Das heisst ja nix anderes, als dass alle anderen, die nicht kanten oder aus dem Knien oder kopfüber an einem Ast hängend es eben NICHT RICHTIG ausüben.
Und das ist genau die Rhetorik, die Henry in seinen Vorträgen und Kursen pflegt. Darum hat mich das so sehr an ihn erinnert, noch Zeilen bevor du den Namen erwähnt hast. Übrigens, der Henry sieht das ganz entspannt. Ich hab ihn mal darauf angesprochen, es ist schon Jahre her, und er meinte da ganz sachlich, dass er SEINE Kunden adressiert und die wollen sowas hören. Er ist ein guter Geschäftsmann, aber halt auch ein Spalter. Von einem Michelle Frangili oder Sid Ball wirst du nie hören, dass die eine oder andere Bogenart oder Schießstiel besser oder schlechter ist. OK, der Michelle mag Uukha nicht, aber das hat technische Gründe.



Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Landbub am Oktober 13, 2025, 12:35:38 Vormittag

Aber: Das ist bullsh… so nicht richtig.


Da hast du recht, meine Wortwahl tut mir leid.
Aber es ist halt so falsch, dass es nicht falscher sein kann. Die Stabis haben damit nix zu tun. Toquing findet vor dem Release statt. Ist die Sehne mal losgelassen, passiert in den paar Millisekunden, wo der Pfeil noch an der Sehne ist, gar nix mehr.

Ich könnte mir sogar vorstellen, das ist jetzt etwas Spekulation, dass mit Stabis Torquing sogar noch schlimmere Auswirkung hat, weil es eben im Auszug stattfidet und sich aufgrund der Stabis in der Expansionsphase nur noch träge korrigieren lässt. Nicht umsonst schaut jeder Coach darauf, dass die Bogenhand beim Setup richtig sitzt und später nicht mehr verändert wird.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Gartenpinguin am Oktober 13, 2025, 01:06:43 Vormittag

Das heisst ja nix anderes, als dass alle anderen, die nicht kanten oder aus dem Knien oder kopfüber an einem Ast hängend es eben NICHT RICHTIG ausüben.


Dann habe ich mich wohl sehr, sehr doof ausgedrückt.

Gemeint war, dass jeder Schütze früher oder später eine Antwort auf die die gleichen Probleme finden muss, wie sie irgendwann jeder erleben wird.
Und das funktioniert natürlich für jeden Schützen anders.

3D wird mannigfaltig ausgeübt, primär jedoch nach Regelwerk und den klassischen Turnieren/Parkouren oder teilüberlappend mit der richtigen Bogenjagd.
Das "3D richtig ausüben" ist dahingehend schlecht ausgedrückt weil ich voreingenommen denke, dass viele Schützen unter 3D einfach nur das auf Gummitiere schießen verstehen - fast ausschließlich aus stehender Haltung mit allen Bogenklassen (und die EM und WM im 3D Schießen bekräftigen dieses Bild auch immer wieder).

Für mich ist 3D alles - vom Parkour und Turnier nach Regelwerk hin zum Spaßturnier und Freestyle, also bewegliche Ziele, das Schießen aus unkomfortablen Grundhaltungen und auch das Schießen durch Äste/Hindernisse/Schussfenster. Egal ob stehend, kniend, liegend, sitzend, reitend, auf einem Skateboard gezogen oder gar auf einem Rodeo-Ochsen gedreht. Ich denke dabei nicht an die Schaumstofftiere, sondern das Erweitern des Ziels um eine Dimension und das Loslösen der anderen beiden Dimensionen. Alles wird variabel. Und das ist der Punkt wo Fragen aufkommen, wie man dann noch sein Ziel sehen oder treffen kann.
Das Kanten ist eine Lösung auf eine Vielzahl an Problemen. Einen kürzeren Bogen zu verwenden ist eine andere. Wer ein Schussfenster nicht schießen kann, muss auch mal mit halbem Auszug die Bogenlampe herausfordern. Es ist die Individualität und die Fähigkeit Probleme zu Lösen, die so faszinierend ist.

Mit "3D richtig ausüben" denke ich an die Vielzahl von Schüssen und Problemen die einem präsentiert werden können. Immerhin wird 3D ja als eigenständige (Turnier-) Disziplin asoziiert und wird dank des Regelwerkes auch penibel ausgeübt. Der Freestyle-Bereich ist dabei nicht so groß und folgt keinem Regelwerk. Es ist für mich persönlich aber Teil der Gesamtheit des 3D-Bogenschießens.

Und so wie das Kanten des Bogens eine Lösung auf bestimmte Probleme ist, so ist der Griff des Bogens eine Lösung auf einige andere Probleme. Es ist von der Disziplin und dem Ziel abhängig, was am besten für einen funtkioniert.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Landbub am Oktober 13, 2025, 09:47:27 Vormittag
Gemeint war, dass jeder Schütze früher oder später eine Antwort auf die die gleichen Probleme finden muss, wie sie irgendwann jeder erleben wird.
Und das funktioniert natürlich für jeden Schützen anders.

Verstanden. Und ja, wenn man derartige "Jahrmarktsturniere" mag, ist das alles richtig, was du schreibst.
Ich nenne die etwas abfällig so, weil die m.M.n. weniger mit der Jagd zu tun haben, als irgendwelche "Schuss-Autobahnen" eines WA Wettkampfes. Ein Jäger schaut immer darauf, einen sauberen und sicheren Schuss abgeben zu können.
"Normale" Spassturniere sind anders, da gibs mal ein bewegtes Ziel, vielleicht mal ein Ziel, wo man einen bereitgelegten Kinderbogen mit komplett krummen Bambuspfeilen nehmen muss, etc. Alles OK.
Aber auf dem Bauch liegend unter einem gefallenen Baum durchzuschießen oder ein Ziel zu treffen, wo man nur den Rücken hinter einer Kuppe sieht und die Flugkurve durch reduzierten Auszug steuern muss, oder, auch schon gesehen: den indirekten Schuss. Also über ein Brett als "Bande" im flachen Winkel... das ist Jahrmarkt. Solange sowas den Leuten Spass macht, warum nicht. Nur ist das kein "jagdliches Turnier".
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Kuckingen am Oktober 13, 2025, 10:58:48 Vormittag
Kriegsbogen? Ernsthaft? Das ist für die Archäologie interessanter als sportlicher Wettkampf. Da ruiniert man sich nachhaltig den den Körper anstatt gesunden Sport zu betreiben!  Bogenschießen ist so ein breites Feld und gerade die 3D Schützen sind die engstirnigsten.

Auch fahren Bodniks Turniere unter Jahrmarkt, sehr guter Begriff dafür.  Um etwas frei Wolfgang Ocenasek zu zitieren. Das erste worauf er als Bogenschütze für einen sauberen und guten Schuss achtet ist der saubere Stand. Und dieser Mann war ein Perfektionist.

Ich war einmal auf einem Turnier, wo man nur den Buckel des Ziels vom Pflock gesehen hat und mit 180 cm bin ich guter Durchschnitt bei der Größe. Ersten ist so ein Ziel nicht sicher und zweitens nicht sportlich. Habe es ausgelassen, es den Veranstalter gesagt und war nie wieder dort. Mit Sicherheit am Parcours darf nicht gespaßt werden!

Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Long John am Oktober 13, 2025, 02:46:42 Nachmittag
Ich habe mir das Video jetzt auch einmal angesehen.

Der hier postulierte "Gamechanger" ist nichts wirklich Neues oder Spektakuläres. Von Urte Paulus wird dieser Griff als sog. "Treppchenstellung" der Finger schon lange empfohlen.

Ich kenne aber auch einige traditionelle Schützen, die mit Fingerschlinge und offenem Griff schießen und damit ziemlich gut treffen. Ich persönlich denke, dass man bewährte Methoden aus dem Olymp. Recurve gerne auch auf den traditionellen Bereich sinnvoll übertragen darf.

Gleichzeitig gibt es aber auch solche, die den Bogen voll umgreifen und fast würgen, und auch Titel gewinnen.

Insofern kann man auf viele Arten zum Erfolg kommen.

Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: kungsörn am Oktober 13, 2025, 04:36:07 Nachmittag
Die Zirkusnummern des Herrn Andersen oder Fergusons Tablettenschießen sind die eine Sache. Da kann man sich gerne drüber auslassen.
Bandenschüsse und Pfeilschnippereien hab ich aber auch auf den abgefahrensten Freizeit- oder Jagdbogenturnieren noch nie erlebt.

Insbesondere BHR hat doch den jagdlichen Aspekt sogar (…noch) im Namen und zum ursprünglichen historischen Umgang mit Bogen und Pfeil gehört auch der Einsatz auf dem Schlachtfeld
– Feuermachen und Bohren konnte man damit auch. ;)

Dummerweise lassen sich wichtige Aspekte der Bogenjagt garnicht bzw. nur mit erheblichem Aufwand im Turnier umsetzen
(Zeitfenster, Geräuschpegel, spontane Bewegungsmuster, Deckung, waidgerechter Energiebedarf).
Dies führt nun blöderweise dazu, dass beim Turnier ausgerechnet Diejenigen Vorteile haben, die am wenigsten jagdtauglich unterwegs sind (empfindliche und komplizierte Mechanik,
lange und laute Bögen, zeitaufwendige Zieltechnik, leichte Zuggewichte mit wenig Energie im Pfeil usw.)

Das bisschen verbleibend Jagdliche (z.B. topografische Bedingungen) wird dann noch regelmäßig beim Veranstalter moniert,
weil man knieend mit 74“ nicht ins senkrechte T kommt und ein richtiger Bogenschütze so nicht schießen könne.  :bang:
Das habe ich selbst mehrfach erlebt.

Und nein. Eine WA-3D-Autobahn ist überhaupt nicht jagdlich – kein bisschen. Das ist einfach nur Feldbogen ohne Gelb/Schwarze Auflage.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Kickaha am Oktober 13, 2025, 08:46:05 Nachmittag
Ein sauberer Stand ist "jagdlich" wohl eher schwer zu gewährleisten, wenn ich an die Bogenjagd-Doku denke, die hier vor einiger Zeit diskutiert wurde. Stundenlang auf einer Astgabel sitzend auf eine Wildschweinrotte warten ist wohl das Gegenteil eines FITA-gemäßen Standes. Genauso dürfte es sich bei der Pirschjagd verhalten.
Und 3D-Schießen ist nun einmal keine Jagdsimulation, 3D ist Spaßschießen, und da dürfen dann auch einige unrealistische Herausforderungen dabei sein.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Kreta am Oktober 14, 2025, 06:55:43 Vormittag
Also mal zurück zum Thema:

Habe den festen Griff letztes mal gegen meine Fingerschlinge getauscht. Mir hat er nichts gebracht. Die Trefferlage blieb in etwa gleich. Warum nehme ich zB die Fingerschlinge? Einfach weil es sich für mich gewohnt anfühlt und ich damit nach dem Schuss gut analysieren kann, was eben passiert ist.

Es gibt eben keine seeligmachende vollkommen perfekte Lehrbuchmeinung, sondern durchaus Varianten. Das sieht man auch bei den Oly Bewerden KSL, Koreanische Schule, offener Stand leicht offen, Parallell. Da hat jeder seine kleinen individuellen Varianten.

So ist das leichte Kanten für manche Frauen mit grösserer Brust oft hilfreich, um die Sehne etwas aus dem Weg zu bringen. Persönlich finde ich das Kanten irgendwie cool, aber es klappt bei mir nicht so gut. Weswegen ich aufrecht schiesse. Lediglich beim Aufziehen kante ich vorher, damit der Pfeil auf der Auflage bleibt. Also alles leichte Varianten der „Lehrmeinung“.

Insofern die Gesundheit gewährleistet ist, so ist die echte Herausforderung für mich beim 3D Schiessen seinen eigenen Stil zu finden und dazu zu stehen.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Pterodactylus am Oktober 14, 2025, 09:19:37 Vormittag
Ein sauberer Stand ist "jagdlich" wohl eher schwer zu gewährleisten, wenn ich an die Bogenjagd-Doku denke, die hier vor einiger Zeit diskutiert wurde. Stundenlang auf einer Astgabel sitzend auf eine Wildschweinrotte warten ist wohl das Gegenteil eines FITA-gemäßen Standes. Genauso dürfte es sich bei der Pirschjagd verhalten.
Und 3D-Schießen ist nun einmal keine Jagdsimulation, 3D ist Spaßschießen, und da dürfen dann auch einige unrealistische Herausforderungen dabei sein.


So is es, die „jagdlich“ Fetischisten auf den 3D Parcours sind für mich nicht ernst zu nehmen, aber fein wenn man die Vorstellung braucht ein 3D Parcours wäre ein Jagd äquivalent und sie stellen sich vor wie es wäre….. Kopfkino halt.
Immer noch besser als wenn sie auf echte Tiere ballern würden,

Vielleicht sollte man denen mal sagen das jeder Schuss über in etwa 15 Meter aus ethischer Sicht mit einem traditionellen Bogen unverantwortlich wäre, da der Pfeil einfach zu lange braucht um sein Ziel zu erreichen und niemand voraussehen kann wie sich das Tier in dieser Zeit bewegen wird (von der nötigen Präzision mal abgesehen).

Mit einem 300 feet plus Compound holst noch ein paar wenige Meter zusätzlich raus, aber all die „jagdlich“ Fetischisten müssten um es realistisch und ethisch zu halten oft vom Kinderpflock schießen.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: kungsörn am Oktober 14, 2025, 03:41:53 Nachmittag
Warum schießt man auf jagdliche 3D-Ziele, wenn man diejenigen, die das entwickelt und geprägt haben, nicht ernst nimmt?  :wtf:

Und warum werde ich den Eindruck nicht los, dass so Mancher Schütze nur deshalb 3D schießt,
weil er sich mit seinen Ergebnissen bei Barbow und Feldbogenbereich persönlich nicht ausreichend gewürdigt fühlt? :bang:
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Landbub am Oktober 14, 2025, 04:38:59 Nachmittag
Und warum werde ich den Eindruck nicht los, dass so Mancher Schütze nur deshalb 3D schießt,
weil er sich mit seinen Ergebnissen bei Barbow und Feldbogenbereich persönlich nicht ausreichend gewürdigt fühlt? :bang:

Wo werden Bogensport Ergebnisse schon gewürdigt?
Ich kann dir aber sagen, warum ich gerne 3D schieße: die unbekannten und kurzen Entfernungen. Bei Feldbogen kennt man die Distanzen und bei 12 von 24 Scheiben sind die sogar auf dem Pflock angegeben. Das ist was gaaaaaanz anderes.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Kickaha am Oktober 14, 2025, 05:19:56 Nachmittag
Zitat von: kungsörn
Und warum werde ich den Eindruck nicht los, dass so Mancher Schütze nur deshalb 3D schießt,
weil er sich mit seinen Ergebnissen bei Barbow und Feldbogenbereich persönlich nicht ausreichend gewürdigt fühlt? :bang:
Keine Ahnung, habe noch nie Blankbogen und Feldbogen geschossen.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Kuckingen am Oktober 14, 2025, 05:23:20 Nachmittag
 Der Ursprung mag das Training für die Bogenjagd in den USA gewesen sein. Wenn man nun Wettbewerbe daraus macht, ist ein Regelwerk UNUMGÄNGLICH. Wenn man ernst genommen werden, muss man sich selbst ernst nehmen.

Und bevor alles noch mehr OFF Topic wird, sind dies meine letzten Worte in diesem Thread!

Alles ins Gold!
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: roscho am Oktober 14, 2025, 09:44:56 Nachmittag
Ich weiß bis heute nicht ob ich es faszinierend oder beängstigend finden soll wie SCHNELL und wie LANG ein eigentlich einfaches Thema in (wohlgemerkt) Training das von einem amerikanischen YT Kanal namens INSTICTIVE ARCHERY ADDICTION in die immer gleiche Diskussion abdriftet

Was ist jagdlich ? Was ist die „richtige“ Technik ?
Da stehen sich Meinungen/Ansichten so diametral gegenüber das es aus meiner Sicht überhaupt keinen Sinn macht zu diskutieren…

Dabei ist (schon allein durch die Anzahl der Bogentypen beim 3D Schießen) es doch praktisch unmöglich EINE allgemein gültige Technik zu postulieren

Einen Klassischen Hill Bogen kann man nicht so schießen wie einen modernen Sport Recurve/Barebow … das muss doch eigentlich jedem klar sein.

Ich gestehe: deswegen hab ich schon einige Zeit gar keine Lust mehr mich an solchen Diskussionen zu beteiligen…

Was ich aber erbitte: Bitte trotz mancher Emotionen sachlich bleiben… Fetischisten ist aus meiner Sicht doch wirklich übertrieben
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Kreta am Oktober 15, 2025, 07:12:58 Vormittag
Bin da bei dir Roscho!

Leider wird auch auf ein im hegelianischem Sinne synthetisierendes Posting nicht eingegangen.

Stattdessen werden weiterhin Lehr und andere Meinungen postuliert. Eine echte Diskussion beinhaltet  für mich auch Erkenntnisgewinn. Und möge es auch nur sein, seinen eigenen Standpunkt zu überdenken.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: bowmanmane am Oktober 15, 2025, 10:05:08 Vormittag
 :yes:
Genau so ist's!
Das Thema ist schon lang keins mehr und immer aus der selben Ecke wird jede Gelegenheit genutzt, um 3D-Schiessen schlecht zu machen und Gebetsmühlenartig immer auf die alleinseligmachende Lehrbuchtechnik hinzuweisen.
Lähmend und ermüdend.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: BSCausBKK am Oktober 15, 2025, 10:13:16 Vormittag
Eine echte Diskussion beinhaltet  für mich auch Erkenntnisgewinn.

Wenn ich das richtig verfolgt habe haben einige hier einen wohl messbaren Erkenntnisgewinn gehabt, ich selbst gehöre auch dazu.
Ich dachte vorher dass ich mittlerweile halbwegs vernünftig den Bogen halte, aber durch Anregungen hier und ein paar Tests ist eine Fehlerquelle minimiert worden, danke dafür
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: The Barebow Factory am Oktober 15, 2025, 10:37:41 Vormittag
Ich bin der Meinung, dass das hier in Teilen durchaus eine Diskussion ist, aus der man sehr gut vielschichtige Informationen ziehen kann.
Niemand hat die allgemeingültige seligmachende Lösung. Es sind alles nur Lösungsansätze.
Ich persönlich nehme solche Informationen mit, probiere sie aus und entscheide dann, ob sie geeignet sind, dass ich sie weiterverfolge.
Es kann auch sein, dass ein bestimmter Aspekt mir selbst nicht taugt, aber vielleicht jemanden, der zu mir kommt.
Je breitgefächerter die Wissensbasis ist, umso besser kann ich an mir oder an anderen arbeiten.

Vielleicht sollte man diese Diskussion einfach selektiver lesen. Private Befindlichkeiten einzelner Schreiber kann man dabei gut ausblenden. Zumindest mach ich das so.  ;)
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: Kreta am Oktober 15, 2025, 11:18:57 Vormittag
Danke den letzten Schreibern hier. Etwas mehr Pragmatismus ist schon hilfreich.

Schönen Tag noch und ein Paar Pfeile sollen dabei sein.
Titel: Re: „Fester Griff“ am Bogen
Beitrag von: lakeshooter am Oktober 15, 2025, 12:28:21 Nachmittag
Den "festen Griff" habe ich jetzt nach dem Anschauen des Videos für mich auch mal probiert, konnte aber keinerlei Unterschiede feststellen, solange ich keinen Bogenköcher verwendet habe (mag ich im Normalfall nicht, daher auch erst mal ohne probiert).
Ich habe ja schon in diversen Bogenvorstellungen geschrieben, dass ich bei ettlichen Bogenmodellen eine Verdrehung des Bogens beim Montieren eines Bogenköchers feststellen konnte. Und beim Schießen mit "festem Griff" konnte ich tatsächlich eine Verringerung der Verdrehung feststellen und dadurch auch eine etwas bessere Gruppierung.

Der "feste Griff" stellt zumindest für mich somit eine Möglichkeit dar, das zusätzliche Gewicht des Bogenköchers und die dadurch entstandene geänderte Masseverteilung des Bogens entgegen zu wirken.
Dies ist aber (zumindest bei mir) je nach Bogenmodell, Bogenköchermodell etc unterschiedlich, und der "feste Griff" ist bei mir eher eine Möglichkeit als eine generelle Hilfe.

Somit, war das Video zumindest für mich interessant, dass ich damit meiner "Bogenköcherproblematik" entgegenwirken kann.
Verwenden werde ich den "festen Griff" dennoch nicht und weiterhin den Bogenköcher eher weglassen, da ich dann auch keine "Probleme" mit habe ;)