Archers Campfire

Sind wir als -traditionelle Schützen - ein gallisches Dorf ?


Offline Waldgeist

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Das deckt sich auch mit der Entwicklung im Bereich der DSB angehörenden Vereine. Es treten immer mehr Blankbogner zu den offiziellen Meisterschaften an. Auch die Gründung eines eigenen Verbandes der Tradis ist ein Indiz, dass um das gallische Dorf herum vielleicht schon eine Provinz entstanden ist.
« Letzte Änderung: Februar 05, 2018, 11:04:11 Vormittag von Waldgeist »
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Cicero


Offline nordstern

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Bei UNS (D) boomt eher das "Nicht-technische" Schiessen mit "traditionellen" Equipment, in den USA scheint der Trend aber eher weg davon zu gehen, zumindest hin zum Systemschiessen.

Sehe ich anders, es glauben ganz viele, dass sie instinktiv schießen, nutzen aber doch (unbewusst) ein System. Gab von Vorderegger mal einen interessanten Beitrag dazu.

Ein Leben ohne Bentis ist möglich, aber sinnlos.

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Offline nordstern

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@roscho

Früher wurde z.B. das Kanten des Bogens als richtige Lehrmeinung verbreitet. Dann kam die Meinung auf, dass sei schlecht zu reproduzieren, also senkrecht halten.

Heute sind wir bei kerzengerade, 3under, Pfeil nahe am Auge und Sehne vor dem selben. Das ist für mich nicht intuitives Schießen, weil die dreidimensionale Sicht aufs Ziel fehlt.

Und damit kommen wir wieder zur Frage, was ist instinktiv, was ist traditionell.
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Offline Langbogner

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Gute Frage!
Für mich war es immer diese Definition:
"Traditionell" bezieht sich auf die Ausrüstung / das Equipment und "instinktiv" auf die verwendete Schießtechnik / Zieltechnik.
Gruß Oli,

ein ehemaliger Langbogener
und aktueller Mohawk Hybridbogener.
Im Herzen aber ein ewiger Langbogener.


Offline roscho

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Und damit kommen wir wieder zur Frage, was ist instinktiv, was ist traditionell.


Die beiden Begriffen werden gerne, DÜRFEN aber nicht vermischt werden.

"Instinktiv" bezeichnet ein "Ziel"System (ich seh schon Schläge auf mich herab sausen) - Traditionell bezieht sich auf "Ausrüstung"

Und auch nicht unser "traditionell" mit "traditional".

Traditional Archery ist für die Amis (und da kommt dieser Begriff her) alles VOR Compound bezogen auf Amerika (America first ;) - schon damals).

Zeitlich also von Pope/Young über Howard Hill bis Papa Bear ..

upps der Langbogner war schneller,  :agree:
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
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* Albert Einstein


Offline Waldgeist

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"Traditionell" bezieht sich auf die Ausrüstung / das Equipment und "instinktiv" auf die verwendete Schießtechnik / Zieltechnik."
So ist es ...
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Offline Ralf_HH

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Dass "traditionell" nicht dasselbe ist wie "instinktiv", wurde ja hier schon angeführt und ist, glaube ich, auch soweit klar.

Mich würde interessieren, inwiefern es unter den "traditionellen" Bogenschützen im engeren Sinne - also nicht denen, die traditionelles Material in die Gegenwart herüberretten, sondern denen, die Bogenschießen als Überlebenstechnik betrieben - das gab, was man heute "Systemschützen" nennt.

Haben die Native Americans über die Pfeilspitze gezielt? Die Engländer mit ihren Langbögen, wenn gezieltes Schießen und nicht Steilfeuer angesagt war?

Wurden vielleicht sogar primitive Visiere (Stöckchen am Bogen) verwendet?

Gibt es dazu historisch untermauerte Erkenntnisse bzw. weiß jemand etwas darüber?
« Letzte Änderung: Februar 05, 2018, 12:07:13 Nachmittag von Ralf_HH »
Beste Grüße aus dem Norden, Ralf

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Offline nordstern

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Gut, meine Frage scheint schlecht formuliert zu sein.

Definiere "instinktives Zielsystem".

Für mich ist das "intuitive" wie beim Freiwurf Basketball oder das Papierknöllchen in den Papierkorb werfen.
Wenn ich bei weiten Schüssen den Bogenarm korrigiere, ist das bewusstes Handeln und damit verlasse ich den intuitiven Bereich.
Wenn ich für die links/rechts Abweichung irgendwie "peile", ist das noch "instinktiv" ?
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Offline roscho

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Dass "traditionell" nicht dasselbe ist wie "instinktiv", wurde ja hier schon angeführt und ist, glaube ich, auch soweit klar.

Mich würde interessieren, inwiefern es unter den "traditionellen" Bogenschützen im engeren Sinne - also nicht denen, die traditionelles Material in die Gegenwart herüberretten, sondern denen, die Bogenschießen als Überlebenstechnik betrieben - das gab, was man heute "Systemschützen" nennt.

Haben die Native Americans über die Pfeilspitze gezielt? Die Engländer mit ihren Langbögen, wenn gezieltes Schießen und nicht Steilfeuer angesagt war?

Wurden vielleicht sogar primitive Visiere (Stöckchen am Bogen) verwendet?

Gibt es dazu historisch untermauerte Erkenntnisse bzw. eiß jemand etwas darüber?

Wenn dich das interessiert, dann würde ich an deiner Stelle einen eigenen Thread dazu aufmachen

Allein schon "Native Americans" gibt es so nicht - da gab es x verschiedene Bogentypen und Auszüge ..

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline roscho

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Gut, meine Frage scheint schlecht formuliert zu sein.

Definiere "instinktives Zielsystem".

Für mich ist das "intuitive" wie beim Freiwurf Basketball oder das Papierknöllchen in den Papierkorb werfen.
Wenn ich bei weiten Schüssen den Bogenarm korrigiere, ist das bewusstes Handeln und damit verlasse ich den intuitiven Bereich.
Wenn ich für die links/rechts Abweichung irgendwie "peile", ist das noch "instinktiv" ?

Nichts davon ist aus meiner Sicht noch instinktiv ;)

Jay Kidwell: "das Auge der Fliege auf dem Fell des Bären" ;) - oder für schwächere Augen der "rote Punkt"

Fokus NUR auf das Ziel (aim small miss small) - sobald irgend etwas bewusstes dazukommt ist es nicht mehr instinktiv/intuitiv

Das ist nicht besser/schlechter - das sollte einem nur bewusst sein. 

meine 2ct
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline nsb

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Gerade merke ich, mir ist ziemlich egal, wie das genannt wird, was ich mit meinen Bögen mache  :bow:
Gutgeh'n!
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Offline Ralf_HH

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Dass "traditionell" nicht dasselbe ist wie "instinktiv", wurde ja hier schon angeführt und ist, glaube ich, auch soweit klar.

Mich würde interessieren, inwiefern es unter den "traditionellen" Bogenschützen im engeren Sinne - also nicht denen, die traditionelles Material in die Gegenwart herüberretten, sondern denen, die Bogenschießen als Überlebenstechnik betrieben - das gab, was man heute "Systemschützen" nennt.


Wenn dich das interessiert, dann würde ich an deiner Stelle einen eigenen Thread dazu aufmachen


Hatte ich schon drüber nachgedacht und werde ich machen. Hier geht die Frage möglicherweise unter.
Beste Grüße aus dem Norden, Ralf

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Offline nordstern

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@roscho
Dann beantworte ich deine Frage
"Deswegen die Frage: sind wir "instinktiven Schützen" die letzten Gallier ?"
eindeutig mit ja.

Würde mich mal interessieren, wie viele von denen, die in der Umfrage mit "instinktiv" abgestimmt haben, nach deiner Definition
"Fokus NUR auf das Ziel (aim small miss small) - sobald irgend etwas bewusstes dazukommt ist es nicht mehr instinktiv/intuitiv"
wirklich instinktive Schützen sind.  ;)

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Offline Stringwistler

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  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
    • Bestandssehnen vom Stringwistler unter.....
@roscho
Dann beantworte ich deine Frage
"Deswegen die Frage: sind wir "instinktiven Schützen" die letzten Gallier ?"
eindeutig mit ja.

Würde mich mal interessieren, wie viele von denen, die in der Umfrage mit "instinktiv" abgestimmt haben, nach deiner Definition
"Fokus NUR auf das Ziel (aim small miss small) - sobald irgend etwas bewusstes dazukommt ist es nicht mehr instinktiv/intuitiv"
wirklich instinktive Schützen sind.  ;)

Da kann ich dir nur zustimmen.
So bald man bewusst außer das Ziel noch etwas warnimmt ist nix mehr intuitiv- instinktiv. ;D
Wir waren gestern Nacht wieder Leuchtnocksschießen auf unserem Vereinsparcours.
Da haben wir mit kleinen LED-Lampen nur die Tiere angeleuchtet... mal mehr mal weniger.... und manche nur ohne Licht bei klarem Himmel geschossen. Am Schützen gar kein Licht, mit tasten den Pfeil auf die Sehne und bestenfalls hat man Rotlicht beim Nocken zur Hilfe.
Will sagen, da ist nix mehr mit zielen, da siehst du nix und musst dich voll auf dein Gespür verlassen....

Das ist instinktives Schießen..... und stellt euch vor, wir haben sogar die nicht beleuchteten Scheiben, die man echt nur in Umrissen wargenommen hat, weil es ja frisch gescheit hat, meistens getroffen.
Sogar bis 40m auf den Grizzly der mit LED Lampe angeleuchtet war, hat das gefunzt, obwohl man manchmal echt nicht mal mehr
sein Gefühl "jetzt passt es, lösen" gehabt hat.....
Deshalb sind wir da auch immer die gleichen und die Zieler kommen da schon gar nicht, weil sie zu viele Pfeile im Schnee suchen müssen. Die findet man aber bei 10cm Schneedecke prima... denn da leuchtet ja die Nocke durch.... :youRock:
« Letzte Änderung: Februar 05, 2018, 12:41:31 Nachmittag von Stringwistler »
Servusla, Gruß Guidl...

https://stringwistler.blogspot.de/

bald nen Spatz TD vom Chris😉
Stegmeyer TD- Hybrid 60"40lb@30"
Gravity Janus 17"ILF mit dito.
White Feather Lark 19"Junxing Pharos Hybr.63",
Jensbows Rayden 64"-38lb.3stripes-rubyred, 65"ILF-Amey XGS Ghosthand+Bosenbows doplCarbonFoamLBs


Offline roscho

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Würde mich mal interessieren, wie viele von denen, die in der Umfrage mit "instinktiv" abgestimmt haben, nach deiner Definition
"Fokus NUR auf das Ziel (aim small miss small) - sobald irgend etwas bewusstes dazukommt ist es nicht mehr instinktiv/intuitiv"
wirklich instinktive Schützen sind.  ;)

Nach den Ergebnissen der Umfrage UND den Posts hier: Mich auch
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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