Archers Campfire

Hornhaut an Unterseite des Ringfingers - mache ich etwas falsch?


Offline Kreta

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 975
  • Friede und ein langes Leben

Offline deerhunter

  • Oh ein Pfeil
  • **
    • Beiträge: 54
Hallo an Alle,

ich würde das Thema gern aufgreifen, weil ich exakt die gleiche, unleidliche Erfahrung mache zur Zeit. Die Hornhaut an der Unterseite meines Zughand-Ringfingers hat in den letzten Wochen enorm zugelegt. Statt der (als Ausgangswert) empfohlenen Lastverteilung von 50/40/10 auf Zeige-, Mittel- und Ringfinger, scheint es, dass ich zuletzt mehr und mehr in Richtung 40/10/50 agiert habe.

Ich habe dann ein Video aufgenommen und einem befreundeten Tai-Chi-Enthusiasten gesendet, der mir nicht nur beschienen hat, dass meine Schultern (insb. des Zugarmes), nach 'Innen' fallen und ich meinen Schulterbereich nicht mehr öffnen kann, sondern ich zudem im oberen Rücken ziemlich buckelig geworden bin (Morbus Bechterew?). Aber das geht ja quasi Hand-in-Hand.

Ich vermute, dass ich über Wochen mehr und mehr eine Schonhaltung eingenommen habe, die dann dazu geführt hat, dass mein Ringfinger immer stärker belastet wurde. Damit würde ich unbedingt dem Hinweis von roscho zustimmen.

Scheinbar ist Rückenspannung durch nichts zu ersetzen, als noch mehr Rückenspannung.  ;)
Ich habe keine Ahnung, was mit meinem Rücken passiert ist, allerdings bin ich auch Schreibtischtäter, und ich vermute, dass ich einfach erschlafft bin...

Daher wäre ich für einen Tipp hinsichtlich geeigneter Übungen bspw. mit Theraband o.ä. sehr sehr dankbar. Ich habe schon daran gedacht, wieder ins Iyengar-Yoga (für versteifte Wessies...) einzusteigen. Das war am Ende das Einzige, dass mich von den immer wieder kehrenden Schmerzen eines alten Bandscheibenvorfalls befreien konnte.

VG
« Letzte Änderung: Juli 22, 2022, 04:21:25 Nachmittag von deerhunter »
carpe diem


Offline roscho

  • Administrator
  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 7677
Ohne Bilder bzw Videos sag ich dazu: Physio fragen ..

Es gibt xx Übungen aus QiGong, Yoga und auch physiotherpeutisch dazu, aber das geht nur mit Anleitung/Überwachung

Alles andere ist a) Kaffeesatzleserei und auch b) unverantwortlich da es zu weiteren Schäden kommen kann.
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline deerhunter

  • Oh ein Pfeil
  • **
    • Beiträge: 54
Ja, das ist wohl so, ich werde mal meinen Yoga-Lehrer, der auch ausgebildeter Physiotherapeut ist, um eine Privataudienz bitten. Ich denke, das ist gut angelegtes Geld.
carpe diem


Offline Chris Yarbrough

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 19
Ich habe inzwischen meinen Handschuh auf die richtige Seite gedreht und dafür gesorgt, dass der Ringfinger nicht mehr im tiefen Anker sitzt, sondern leicht davor, dadurch hatte ich schonmal eine starke Entlastung. Jetzt arbeite ich am gesamten T und dem Ellbogen und denke es geht in die richtige Richtung.

Bezüglich Übungen bei Schreibtischgeplagten kann ich von meiner eigenen Physio etwas aufzählen, aber das ersetzt natürlich nicht die medizinische Diagnose und Beratung.

1) Hände vor dem Brustbein ineinanderhaken und mit den Schulterblättern auseinanderziehen. Kombinierbar mit Löse-Übung der Finger. Oder halt Gummiband.
2) Planken halte auf einer Matter. Jeweils vorne und auf dem Rücken. Falls der Rücken nicht geht, dann auf den Rücken legen, Ellbogen aufstützen, Brustbein raus, Schulterblätter zusammen.
3) Hand austrecken und mit gestrecktem Arm nur über die Bewegung des Schulterblatts vor und zurückführen. Mit leichtem Gummiband ergänzen.
4) Mobilisierung oberer Rücken.

Aber ich kenn jedenfalls das Problem. Ich hab mit 17 Jahren einen 42 Pfund Bogen ohne Probleme geschossen. Jetzt, nach fast 15 Jahren Rumsitzen zitter ich bei 25 Pfund und bekomm die Rückenspannung kaum noch hin. Mein Physiotherapeut hat meine Muskeln zwischen den Schulterblättern als verkümmert und chronisch verspannt beschrieben, dadurch komplett unterversorgt. Durch mein Bogentraining habe ich aber jetzt schon innerhalb weniger Wochen spürbare Erfolge, ich denke mit ein bisschen Anleitung geht das schon alles wieder!


Offline deerhunter

  • Oh ein Pfeil
  • **
    • Beiträge: 54
So, morgen Privattermin beim Physio, ich werde berichten. Inzwischen, habe ich folgendes unternommen:

- einen leichteren Bogen genommen
- Handschuh gegen Tab getauscht
- bewußtes Belasten der Finger, der Ringfinger liegt eigentlich nur noch an der Sehne auf
- bewußtes Senken der Schultern nach dem Auszug
- volle Konzentration aufs Lösen

Zumindest hat sich das Trefferbild deutlich verbessert. Mir fehlte sogar anfangs die Kraft im Unterarm, um Zeige- und Mittelfinger mehr zu belasten, das hat sich mittlerweile gebessert, auch weil ich das Zuggewicht des Bogens verringert habe (ca 4 lbs dank ILF).

Danke an Chris, aber folgendes habe ich nicht verstanden:

2) Planken halte auf einer Matter. Jeweils vorne und auf dem Rücken. Falls der Rücken nicht geht, dann auf den Rücken legen, Ellbogen aufstützen, Brustbein raus, Schulterblätter zusammen.
« Letzte Änderung: Juli 26, 2022, 08:15:42 Nachmittag von deerhunter »
carpe diem


Offline Chris Yarbrough

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 19
Die normale Plank-Übung für den Bauch und Kernbereich kennt man ja, siehe Bild. Aber für die Rückenmuskulatur kann man das ganze auch umgedreht auf dem Rücken machen. Wichtig ist, dass man die Schultern unten lässt, das Brustbein nach vorne und die Schulterblätter zusammendrückt. Später kann man das dynamisch erweitern. Z.B. immer ein Bein kurz anheben oder immer ein Bein und gegenüberliegenden Arm anheben und halten, etc.

In der Rückenhaltung lassen sich auch umgekehrte Liegestütze machen, das spricht dann den unteren Schulterblattmuskel an.



Offline deerhunter

  • Oh ein Pfeil
  • **
    • Beiträge: 54
Ah ok, danke!

Bei mir sind nach Meinung des Physiotherapeuten, stärkere Anzeichen eines Upper-Cross-Syndroms zu erkennen. Meine Schultern fallen nach vorne, ebenso wie mein Kopf und ein damit verbundener Rundrücken!

Bei mir als Bildschirmarbeiter nicht selten, dazu kommt eine schlechte Haltung beim Hantieren mit dem Smartphone. Symptome wie häufigere Verspannungskopfschmerzen und Kribbeln im kleinen Finger, kann ich bestätigen. Am Ende kann das einen Bandscheibenvorfall in der oberen Wirbelsäule bedeuten.

Der PT hat mir nun 8 Übungen gezeigt, die im Wesentlichen darauf abzielen, die obere Wirbelsäule und die Rotatorenmanschette zu aktivieren, Brust- und oberen Trapezmuskel zu dehnen und unteren Trapez- sowie die tiefen Halsbeuger zu kräftigen. Ein Plank, war allerdings nicht dabei.

Tja, sitzen ist das neue Rauchen...
carpe diem


Offline roscho

  • Administrator
  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 7677
@deerhunter: und jetzt üben üben üben ...  :klasse:
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline deerhunter

  • Oh ein Pfeil
  • **
    • Beiträge: 54
@ roscho: Jupp, 20 min/Tag sollen reichen, ich muss auch nicht alle Übungen in der gleichen Einheit machen, aber tun muss ich etwas, sonst wird es nicht besser.  ::)

Eine zu hohe Zugschulter kann bedeuten, dass Brustmuskel verkürzt, und unterer Trapezmuskel zu schwach sind. So bekommt man die Schulter einfach nicht mehr weit genug herunter und die Sehne liegt in der Folge deutlich verstärkt auf dem Ringfinger auf. So jedenfalls macht das für mich durchaus Sinn.
carpe diem