Archers Campfire

Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle?

Gast · 24 · 3909

Moserfred

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Erst mal sorry, falls die Frage im falschen Bereich gelandet ist. Eigentlich eine Pfeilfrage, aber für Intuitivschützen wohl weniger von Relevanz…
Derzeit schieße ich beim Blankbogenschießen (mit Stringwalking) einen gemischten Pfeilsatz aus Avalon Classic (Geradheitstoleranz lt. SSA ±0,005") und Avalon Tyro (±0,007"). Mit meinen Trainingsringzahlen bin ich mittlerweile - wie ich meine - auf einem recht guten Niveau angelangt. Über die Geradheitstoleranzen der Pfeilschäfte hatte ich mir bisher nicht wirklich viel Gedanken gemacht.
…Bisher…
Nun stelle ich mir langsam die Frage, ob mit einer enger tolerierten Munition vielleicht doch nochmal ein Ring mehr rausspringt.
Ab welchem Niveau rentiert es sich, über die Geradheitstoleranzen der Schäfte nachzudenken? Was meint Ihr?
Und reicht es, ±0,003" zu holen, oder soll man eher in die Vollen gehen (±0,001")?
Sind die Angaben der Hersteller wirklich vergleichbar (z. B. Skylon vs. Victory vs. Aurel)?
Fragen über Fragen…
« Letzte Änderung: Juli 06, 2022, 10:15:13 Nachmittag von Moserfred »


Offline Absinth

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  • Einer trage des anderen Last...
Ab wann spielt die Geradheit der Pfeile eine Rolle? Ab genau diesem Punkt…


Nun stelle ich mir langsam die Frage, ob mit einer enger tolerierten Munition vielleicht doch nochmal ein Ring mehr rausspringt.

Wenn du es wieder aus dem Kopf bekommst bleibe bei den bisherigen Pfeilen, mit ihrer Ungeradheit  ;-)  - wenn es dir nicht aus dem Kopf geht dann wechsele.

Falls du wechselst… Kaufe dir einen Satz Easton Avance 0,0025 (oder gleichwertig) im passenden Spine. Baue dir daraus zunächst 6 Pfeile fertig und wähle 6 deiner bisherigen Pfeile aus. Nun lass die jeweils 6 Pfeile gegeneinander antreten, mache eine Trefferanalyse der jeweils 6 über einen gewissen Zeitraum und schaue, was dir die Trefferanalyse zeigt.

Viel Spass dabei… :bow:



Offline aquadrat

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Wie Absinth schon schrieb:
Es könnte anfangen eine Rolle zu spielen wenn du anfängst Statistiken über die Trefferlagen jedes einzelnen Pfeils zu erheben um die "besten" aus deinem Satz auszuwählen.
Bei mir spielt es nachweislich keine Rolle, entweder weil ich nicht präzise genug schieße und / oder weil die 50m Distanz noch nicht ausreicht um für mich signifikante Unterschiede zu zeigen.

LG, A.
Heavy Metal Archery
Bogen der Saison: Win&Win CX7, Uukha Irbis medium 40#, Spiga ZT, Shibuya Button, Avalon BB Gewicht je 184g Mitte und Unten, RCore "The Master", 18 Stang FF+ Endlos -> IFAA BH-R od. WA BB 32#@29,25", 68"


Offline Landbub

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Wenn Carbon mitspielt, immer ausschießen.
Kanns für VAPs sagen: bei den Gelben passen alle, bei den Roten könnten meist 10 von 12 Gelb sein. Und die 2 "falschen" auch nur, weil ich sie volle Länge schieße.
Wenn Du nach vielleicht 20-30 Passen noch keine klare Tendenz der Ausreisser hast, gibts keine oder zu schießt zu schlecht. Bei mir trifft das auf den Blankbogen zu, da streue ich mehr als "krumme" Pfeile. Compound kann ich meine Turniersets ausschießen.
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Offline puschel

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Hi,

das ist eine so gute Frage :)
Ich habe für mich bei verschiedenen Tests festgestellt, dass ich (solange der Pfeil nicht sichtbar eiert) bei der Geradheit des Schafts wirklich ein Auge zudrücken kann. Ich bin mit Aurel Agil von 001 bis 006, über Easton Avance, ACE, VAP, chinesische NachbauVAPs, Speeddemon, X7, RX7 usw durch einige Schäfte durch und kann eigentlich nur sagen, dass es an der Gesamtabstimmung des Pfeils und meinen Fähigkeiten liegt, wo der Pfeil landet und wie er gruppiert.
Ich würde vielleicht 2 Schlüsse ziehen wollen.
1. Wenn du Pfeile kürzt, dann kürze von beiden Seiten
2. Der größere Fehler entsteht durch die leichte Varianz im Kleben der Federn/Vanes, ...

Grüße,
Jochen
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Sovren 27/NikaN3 - 41#@30''
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Online BärTiger

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Über krumme Pfeile mache ich mir fast nur bei Holz Gedanken
und da auch nur wenn mich bei aufgelegtem Pfeil die Spitze anschaut  :Achtung:


Moserfred

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Danke schon mal für die beruhigenden Antworten. Ich werde dann demnächst mal die Trefferlagen der einzelnen Pfeile erfassen und sehen, was dabei herauskommt.
Es steht sowieso ein neuer Pfeilsatz an, da werde ich mal Skylon Radius (±0,005") und Skylon Brixxon (±0,0015") mischen. Bin schon gespannt, ob man was erkennt…


Offline ßimon thumb

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Da kommt dann heraus ob du etwas erkennst, also ob die Unterschiede in deinen gekauften Pfeilen in deiner persönlichen Streuung untergehen oder eben nicht.


Offline Axel

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Ich würde vielleicht 2 Schlüsse ziehen wollen.
1. Wenn du Pfeile kürzt, dann kürze von beiden Seiten

Hallo Jochen,

warum ist das kürzen von beiden Seiten relevant bzw. besser als nur von einer Seite?

Danke und Gruß,
  Axel


Offline Landbub

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Weil ungenauigkeiten v.a. an den Enden (beiden!) auftreten. Und die kannst dann wegsägen.
Leg den Schaft auf die Rolle, da sieht man das ganz gut, wenn was nicht passt.
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Offline roscho

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Bevor ich Geradheit investiere würde ich in sowas investieren: https://www.essentialsarchery.com/produktseite/arrow-inspector-spinner

und Pfeile entsprechend kürzen und bauen
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Moserfred

  • Gast
Sooo Leute, ich hab für mich eine Entscheidung gefällt.
Ich bin noch relativ frisch im Blankbogensport (seit Dezember ’21 betreibe ich die Technik des Sehnengehens), und es steht bald mein allererstes offizielles Turnier an (Jubiläumsschießen des PSV München). Deshalb trainiere ich derzeit soviel es geht und habe mich dabei auch diesem Thema mit weit über 2000 Schuss gewidmet.
Ich habe mir einen gemischten Pfeilsatz gebaut, bestehend aus Skylon Radius (±0,005") und Skylon Brixxon (baugleich zum Radius, allerdings in der Sortierung ±0,0015"). Die Pfeile hab ich vollkommen identisch aufgebaut:
Schaftlänge gleich (im Bereich von weniger als 1 mm), Spitze Skylon Bulge 100 gn, AAE EP16-Vanes, Nockende mit Garn gewickelt, Bohning F-Nocks. Beim Testen immer 3 Radius und 3 Brixxon, Pfeile öfter durchgetauscht und wechselnde Schussreihenfolge.
Das Ergebnis hat mich wirklich überrascht.
Auf den Entfernungen 20 m und 30 m (ich trainiere auch die 1440er Runde), bewegen sich die Ringzahlen in einem Bereich von ca. 1 % Abweichung. Das ist für mich statistisches Rauschen.
Bei 40 m liegt die Abweichung bei 2 %.
Bei 50 m, meiner meistgeschossenen Entfernung, bin ich bei 4 % angelangt. Wenn ich auf die Compoundscheibe schieße, und/oder einen eher schlechten Tag habe, werden die Unterschiede noch sehr viel deutlicher. Die Kombination aus schlechtem Tag und kleiner Scheibenauflage hat bei mir einen Unterschied von annähernd 40 % [sic!] ergeben…
Wenn ich jetzt den Schwellenwert zum statistischen Rauschen mal konservativ auf 2 % setze, bleiben  von den ermittelten 4 % bei 50 m immer noch 2 % übrig…
Das macht schon einen Unterschied. Ob ich jetzt 590 in der 720er-Runde schieße, oder über 600 komme, ist mir den Aufpreis zwischen den beiden Schaftmodellen definitiv Wert.
Das ist auch in etwa der Unterschied meiner Trainingsleistungen, als ich von einem kompletten Satz Brixxon auf Radius umgestiegen bin (von den 610ern auf 590er abgefallen). Mit dem Gemischten Pfeilsatz wurde es meist ein ungefähres 600er Ergebnis.
Leider sind die Brixxons mit 700er Spine seit geraumer Zeit nicht lieferbar…

Was ich mir einbilde, von dem Vergleich abzuleiten:
bei kürzeren Entfernungen ist die Geradheitssortierung bei gängigen Carbonschäften noch egal, der Pfeil befindet sich noch in der Stabilisierungsphase und es spielen auch noch andere Sachen eine größere Rolle (z. B. Gelenke-Alignment).
Wenn der Pfeil in die stabile Flugphase übergeht, spielt die Geradheitssortierung eine zunehmende Rolle.

Liege ich da falsch?

Wie seht Ihr das?


Offline perkolat

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Wenn ein Pfeil etwas „eiert“ sollte das meiner Ansicht nach nicht zwingend in schlechteren Ringzahlen enden. Der kann ebensogut etwas mittiger treffen, wie ein sehr gerades Exemplar. Einen wirklichen Unterschied wird es nur bei sehr engen Streukreisen geben. An der Stelle bin zumindest ich dann aber raus.  :thankyou:



Offline Landbub

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Liege ich da falsch?

Wie seht Ihr das?

Aus eigener Erfahrung würde ich jetzt die Pfeile nachmessen, um zu sehen, ob es wirklich einen Unterschied gibt. Die Psyhologie (Besser muss besser sein), spiet einem da gerne einen Streich.
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