Archers Campfire

Kurswechsel


Polaris

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... denn hier möchte ich nur erfahren aus welchen Gründen jemand intuitiv anfängt,
und dann Visier und System besser findet.


🌹

Ich hatte doch geschrieben, dass ich "Intuitiv" angefangen habe und dann auf "System" gewechselt habe.. und sicherlich besser damit treffe (zumindest auf weitere Entfernungen).. Letztlich bin ich aber in beiden Welten zu Hause und denke zum Einen, dass sich ja Nichts gegenseitig ausschließen muss und zum Anderen, dass du das letztlich für dich selber herausfinden müsstest..  ;) .. denn egal wie viele "Geschichten" du dazu hörst.. kann dir Keiner das Sammeln von Erfahrungen diesbezüglich abnehmen...


Offline Rose🌹

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  • la vie en rose 🌹
Danke euch Allen,
manchmal läuft so eine Umfrage halt nicht wie erwartet,
aber interessant waren die Antworten allemal.

Und auch wenn ich mich wiederhole,
für mich ist intuitiv Schiessen immer noch wie Magie,
und ich würde es gegen Nichts tauschen.

🌹


Offline Landbub

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Der Intuitive Schütze ist vom Typ eher nicht leistungsorientiert, sonder eher der Freigeist.

Heisst das jetzt umgekehrt, dass leistungsorientierte Schützen keine Freigeister sein können?`
Mir scheint, der Vergleich humpelt gar sehr.
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Offline Landbub

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Danke euch Allen,

für mich ist intuitiv Schiessen immer noch wie Magie,
und ich würde es gegen Nichts tauschen.

🌹

hast du es denn mal versucht? Man kann nur gewinnen. Mindestens an Erfahrung.
Magie ist so eine Sache... meist diente sie als Erklärung für Themen, für die es noch keine Wissenschaft gab.
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Offline Olaujung

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Ich bin zwar nicht hart gewechselt, aber inzwischen ist der BB sehr oft (aktuell gut 50%)  meine Wahl.
Dies schwankt aber, wodurch ich letzten Sommer für 3 Monate nur BB schoss und mich dann wieder teilweise zu Tradis hingezogen fühlte.

Mein "Problem" mit intuitiven Bogenschießen ist, dass es nur funktioniert wenn ich geistig "frei" bin.
Bin ich also allein und kann die Stille der Einsamkeit genießen, kommen auch sehr passable Ergebnisse raus.
Sobald man aber beim Turnier an der Linie steht und Links und Rechts auch noch jemand werkelt, der ggf. noch besser schießt, dreht mein Spatzenhirn durch (seit 8 Jahren hab ich es nicht in den Griff bekommen).
Ich verrenne mich so schlimm in meinen Gedanken (das konnte ich vorgestern doch Besser, den Typen neben mir muss ich überbieten usw.), dass die Ergebnisse gut um ein Drittel einbrechen und ich nicht mehr wirklich konkurrenzfähig bin. :bang:

Klar da sitzt der stärkste Gegner zwischen den eigenen Ohren.

Mit dem BB war ich zwar noch nicht bei offiziellen Turnieren, aber auch wenn andere Schützen dabei sind (z.B. Training oder zufällig im Parcours) bin ich mit System deutlich stabiler, da mein Oberstübchen mit abschätzen des nächsten Abgriffs usw. beschäftigt ist.
Ich hab also beim Systemschießen gefühlt weniger Zeit mich geistig zu verrennen und bleibe besser beim Wesentlichen:
dem Ziel das getroffen werden will ;)

Falco Trophy Vintage 66" 46#
Fairbow Vertex Custom 68" 47#
Fairbow Rebel 70" 53# (ASL)
Vikingbow Custom Odin 62" 45#
Exe Scream 17" + Uukha Irbis Long 62" 44#
Bearpaw Slick Stick 58" 50#

BB: WNS Vantage CX 25" + WNS FC-100 long 70" 38#


Offline Rose🌹

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Keine Magie, nur wie. Und ich weiß wie es geht,

und für das was und wie ich schiessen möchte, ist das Intuitive die einzige Möglichkeit.



🌹






Offline arcodivetro

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Das "warum so und nicht so" wird nie eindeutige Antworten ergeben (zumindest bei unserem Thema), aber vielleicht gute Geschichten
Warum fahren manche Motorradfahrer mit alten Einzylinder-Kickstartern mit max. 30 PS, wo es doch auch schnelle  Mopeds mit 200 PS gibt. Der Preis ist da wenige relevant (erhalte mal alte Kräder ...), aber es gibt gute Geschichten.
Warum schießen Bogenschützen mit ggü. den modernen CP geradezu lächerlichen Holzstöcken? Auch hier gibt es gute Geschichten.

Wer nur über Trefferbilder argumentiert wird letztendlich bei so etwas landen müssen: https://www.steyr-arms.com/de/sportwaffen/ssg-08/ , da gelingen Schüsse über 1000 Meter (erfordert aber auch Training).
Letztlich ist auf Gottes weiter Flur ja Platz für alle, Spaß am Tun und Freude am Gelingen, so definiere ich Erfolg, nicht nur beim Bogenschießen.
Ich schieße mit meinem Trainings-Recurve (auch mal mit Visier) "besser" (Trefferbild) als mit meinem intuitiv-Hybrid, aber ich liebe zweiteres.
Jetzt bin ich vom Thema etwas abgeschweift - Verzeihung (jetzt ahnt ihr auch welche Motorräder ich fahre, wobei für Kickstart bin ich zu alt ;) ).
... und alle ins Blatt! A.D.Vetro


Offline Ulrich

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Danke euch Allen,

für mich ist intuitiv Schiessen immer noch wie Magie,
und ich würde es gegen Nichts tauschen.

🌹

hast du es denn mal versucht? Man kann nur gewinnen. Mindestens an Erfahrung.
Magie ist so eine Sache... meist diente sie als Erklärung für Themen, für die es noch keine Wissenschaft gab.

Hirnforschung gibt`s schon lange. Das Problem dabei, der zu untersuchende Gegenstand ist zugleich der untersuchende. Genau so gut könnte man einen Rosinenkuchen fragen, wie er schmeckt. Drum hat es etwas magisches, wenn einer mit Pfeil und Bogen eine fliegende Aspirintablette zerkleinert. Ich gehe da mit Rose einig. Das macht einen beträchtlichen Teil der Faszination aus. Obschon diese Fähigkeit hart erarbeitet ist, gibt`s letztlich keine rationale Erklärung.
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline Bazi

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Ich habe keine eigene Geschichte, aber eine aus meinem neuen Verein:
Ein Pärchen, das fleißig mit ihren Klapprädern schießt, hat mir erzählt, dass sie mit "Intuitiv" angefangen hätten, dann aber umgestiegen seien, weil ihnen das andere zu schwer und trainigsintensiv war, um erkennbare Fortschritte zu erzielen. Mit Klapprädern sei das alles viel einfacher und muskulär weniger mühevoll. Sie schießt ein 40 lbs Gerät, er eine 60 lbs Maschine. Beide haben keine Turnierambitionen, wollen aber Parcours (Autobahnen) schiessen.
Die Ehrichkeit, kein Herumgeeiere, warum technisches Schiessen um so viel besser sei,  hat mich überzeugt! 


Jack Ryan

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Der Intuitive Schütze ist vom Typ eher nicht leistungsorientiert, sonder eher der Freigeist.

Heisst das jetzt umgekehrt, dass leistungsorientierte Schützen keine Freigeister sein können?`
Mir scheint, der Vergleich humpelt gar sehr.

Mit dem Begriff "Freigeist" möchte ich auf keinen Fall etwas ab- oder aufwerten. Mir ist kein besseres Wort in dem Moment eingefallen. Ich möchte nur zum Ausdruck bringen, dass der leistungsorientierte Schützen sich eher in einem engeren Korridor bewegt, als der intuitive Schütze. Im Prinzip gibt es da nur eine Richtung, top Material und top Schießtechnik. ZB. könnte der intuitive einen fliegenden Anker haben und (für sich) zufriedenstellende Ergebnisse erreichen. Als leistungsorientierter Compounder wäre ein fliegender Anker eher nicht von Vorteil ;). Und ein Handschlaufenrelease findet man Vorne auch eher seltener. 


Offline slowmo-nocker

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Moin Rose,

jetzt hast Du mich aber echt neugierig gemacht: Welches Ergebnis der Umfrage hattest Du erwartet?

Mal abgesehen davon, habe ich nach etwa 3 Jahren von "intuitiv" auf "systematisch" gewechselt, weil es mir jemand erklärt hat. Purer Zufall also.
Waum ich für diese "Verführung anfällig"  war, hat sich mir erst mit der Zeit erschlossen. Selbstverständlich war da auch der Ehrgeiz beteiligt, zu treffen. Aber inzwischen bin ich ziemlich überzeugt davon, dass ich "intuitives" Schießen nicht begreife. Vielleicht ist das eine Art von Wahrnehmungsstörung oder Verarbeitungsschwäche, aber ich bin nicht in der Lage, mir z.B. eine Flugparabel vorzustellen. Ich konnte "spots picken" so viel ich wollte, das änderte gar nichts. Ich hab versucht, den Zielcomputer durch wechselnde Distanzen zu füttern, aber er hat die Nahrung verweigert. Dieses Mirakel des "intuitiven Schießens" hat sich mir nicht offenbart und ich konnte es mir auch nicht zu Nutzen machen. In dieser Angelegenheit bin ich vollkommen unmusikalisch.
Mit dem Systemschießen ist das alles ganz anders. Das kann ich handhaben, mir erklären. Auch das muss geübt werden, aber ich verstehe was ich warum tun muss.

Man soll ja nicht die eigenen Erfahrungen verallgemeinern oder qua anekdotischer Evidenz neue Gesetze postulieren. Trotzdem stelle ich mal als Hypothese in den Raum, dass es Menschen gibt, die auf Grund ihrer "Ausstattung" nicht in Lage sind, befriedigend intuitiv zu schießen. Und mit befriedigend meine ich nicht nur eine Ring- oder Punktzahl im Vergleich zu anderen Schützen, sondern auch das subjektive Empfinden des Schützen, der in seinem Bemühen sich das intuitive Schießen zu eigen zu machen, nie ein Gefühl der Befriedigung erlangen kann. Es ist, als ob das intuitive Schießen etwas von mir verlangt, dass ich nicht leisten kann. So bleibt es immer außerhalb von mir und ich komme nicht mit ihm zusammen.

Gruß Dirk


Offline Rose🌹

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Ich habe erwartet, dass für viele das Intuitive zu ungenau, zu schwammig ist, und sie sich nicht vorstellen können,
dass es funktioniert.
Auf ein System oder Visier kann man leichter aufbauen und schneller besser werden.
Also Unglaube, oder Ungeduld ganz grob gesagt.

Aber auch den zeitlichen Grund habe ich erwartet.
Beim Intuitiven muss man über Jahre mit viel Training dran bleiben, ich vermute bei den Anderen kann man auch mit wenig Aufwand passable Ergebnisse erzielen.

Das ist so in etwa, was ich erwartet habe.

Und dann gibt es noch die Menschen, die in allem was sie tun, sofort Spitze sein müssen.
Die treibt das Intuitive wohl schier in den Wahnsinn, doch von der Fraktion habe ich keine Meldungen erwartet.
Ähnelt der Ungeduld, hat aber einen ganz anderen Motor.

🌹


Offline Landbub

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Ich habe erwartet, dass für viele das Intuitive zu ungenau, zu schwammig ist, und sie sich nicht vorstellen können,
dass es funktioniert.
Auf ein System oder Visier kann man leichter aufbauen und schneller besser werden.
Also Unglaube, oder Ungeduld ganz grob gesagt.

🌹

Kein Unglaube oder Ungeduld. Eher „ingenieurmässiges“ Vorgehen. Schiessen. Bewerte. Korrigieren. Besser treffen.
Aus meinem Berufsleben (Unternehmensberater für digitale Trasformationen) wäre der Deming Circle anwendbar:
Plan (Abstand schätzen, …)
Do (Sauber schiessen)
Check (war der Schuss sauber? Hat man gut getroffen?)
Act (korrektive Massnahmen ergreifen, im einfachsten Fall: Abstandsschätzung korrigieren)
Und dann gehts mit diesen Veränderungen von Vorne los mit einem zu erwartenden besseren Ergebnis.

Da tut man sich halt viel leichter, wenn man auf ein Wertesystem zurückgreifen kann und nicht nur auf ein Gefühl.
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Offline paluma

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Aber genau so gehen doch viele erfahrene Instinktivschützen auch vor.
Sie schätzen vielleicht nicht den Abstand auf den Meter, aber sie analysieren das Gelände (was könnte täuschen: hell/dunkel/Kuppe/Senke/bergauf/bergab etc).
Dementsprechend sucht man sich den Punkt auf dem Ziel (der berühmte "rote Punkt")
War dann der erste Schuss z.B. zu hoch, und man ist sich sicher, dass man sauber geschossen hat, sucht man sich einen Punkt ensprechend weiter unten
Man kann Prinzipien aufstellen wie Wegweiser. Oder wie Galgen.

Hans Kaspar


Offline Landbub

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Aber genau so gehen doch viele erfahrene Instinktivschützen auch vor.
 schätzen vielleicht nicht den Abstand auf den Meter, aber sie analysieren das Gelände (was könnte täuschen: hell/dunkel/Kuppe/Senke/bergauf/bergab etc).
Dementsprechend sucht man sich den Punkt auf dem Ziel (der berühmte "rote Punkt")
War dann der erste Schuss z.B. zu hoch, und man ist sich sicher, dass man sauber geschossen hat, sucht man sich einen Punkt ensprechend weiter unten

Es geht um den zweiten Schuss bei DH. Der ist bei Systemschützen immer besser als der erste. Wenn nix anderes schief ging. Bei instinktiven ist die bei weitem nicht so der Fall. Man kann keine „5cm zu hoch“ korrigieren, sondern nur „etwas niedriger“ schiessen. Das ist ein essentieller Unterschied
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