Archers Campfire

Rückenspannung und Release (Rick Welch)

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Offline Erbswurst

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Ja genau. Es handelt sich in Grunde um eine übersetzte und kommentierte Version des alten Schinkens aus dem 17. Jh.
Sehr viele Details des Schussablaufs lassen sich aber 1:1 auf westliche/modernere Bògen übertragen oder adaptieren, die Sache mit der Rückenspannung gehört dazu, finde ich.

Ebenso die stabile Schulter der Bogenhand; ich könnte das nie so anschaulich erklären also versuche ich es gar nicht erst…
« Letzte Änderung: Juni 10, 2021, 06:14:09 Nachmittag von Erbswurst »
"Sei nicht heut' der und morgen der und übers Jahr ein weiß Gott wer.
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Offline Ciaoarco

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Alles in allem ein sehr spannendes Thema und auch die Links bzw. Verweise auf weiterführende Literatur sind klasse, danke dafür! Einzig „verunsichert“ fühle ich mich, wenn es darum geht, was jetzt letztendlich verändert oder gar umgelernt werden soll...was es denn dann bringen möge oder ob man (ich) mit bewährtem weitermacht. Auch wenn’s „besser“ ginge...


Offline Thom

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Wurde eigentlich schon einmal
der saubere Ablass in einen Vergleich zum Zuggewicht gesetzt.

Bei 20, 30, 40 # spielt dieser ich denke viel mehr eine Rolle
als bei 50# und wie im Video 65#
Wo die Sehne sich mit dem Pfeil ja viel schneller in die Richtung stabilisieren müsste
Die Sehne sich dem Schützen durch das höhere Zuggewicht, quasi aus den Fingern zieht..
Die Flugkurve ist auch flacher und hat so Reserven auf dem normalen Parcours falls die Ablasshand
Etwas noch vorne geht.

Was sagen die 50# Schützen unter uns dazu?


Viele Grüße Thomas
DerBow Victor 40#
Jens Rayden 36# 40#
Juro Landbogen 32#, Bodnik Longbow 40#


Offline Erbswurst

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Meiner Meinung nach ist der Ablass immer und völlig unabhängig vom Zuggewicht kritisch und eine der häufigsten Ursachen für versaute Schüsse.

Die Idee, Creeping u.ä. wäre weniger schlimm je höher die Pfundzahl ist, scheint einer dieser ewigen Mythen zu sein.

Ich persönlich jedenfalls habe mit 50# keinen einzigen Punkt mehr geschossen als mit 30.
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Online Ulrich

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Ich sehe das wie Erbswurst.

Unglaublich, wie weit man bei unsauberer Technik mit einem leichten Bogen daneben schiessen kann. Allerdings ist es sehr viel leichter, sich eine saubere Technik anzueignen als mit einem starken Bogen.

Mit dem starken Bogen gibt`s Probleme, die einen möglichen Vorteil beim Lösen mehr als neutralisieren: Stimmt das Kräftedreieck nicht, bewegt sich der Bogen seitwärts, bevor der Pfeil weg ist. Das merkt man, wenn man den Bogen beim Nachhalten erst wieder in Richtung bringen muss.

Leichter Bogen versus schwerer Bogen endet unentschieden. Gewinnen tut das persönlich richtige Zuggewicht mit den passenden Pfeilen.

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Zum Stil von  Rick Welch: Für den Schönheitspreis müsste er die Hand am Schluss locker über der Schulter hängen haben.

Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Online roscho

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Ein auch im Forum bekannter Trainer sagte mir einmal das man einen sauberen Ablass am besten mit einem Nullbogen lernt.

Wenn einem die Sehne die Finger aufreißt ist das kein sauberer kontrollierter Ablass .

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Online Ulrich

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Alles in allem ein sehr spannendes Thema und auch die Links bzw. Verweise auf weiterführende Literatur sind klasse, danke dafür! Einzig „verunsichert“ fühle ich mich, wenn es darum geht, was jetzt letztendlich verändert oder gar umgelernt werden soll...was es denn dann bringen möge oder ob man (ich) mit bewährtem weitermacht. Auch wenn’s „besser“ ginge...

Wenn man etwas von Rick Welch mitnehmen kann (was ich von ihm lerne) ist: mehr Mut für individuelle Lösungen und Anpassungen. Letztlich aber sind fruchtlose Bemühungen nach Ratschlägen und Lehrmeinungen, die man irgendwo mitbekommen hat, nicht verloren. Kehrt man zum altbewährten zurück, wird sich dies in der Ausführung verändert haben. Zum Besseren natürlich.
Hier ein Beispiel: Ich pflegte längere Zeit einen statischen Release mit ständig drohendem Kollaps (etwa jeder fünfte Pfeil flog nach links oben). Mit der Bemühung um Rückenspannung und die Perfekte Linie wurde mein Release schulbuchmässig dynamisch. Das sah zwar gut aus und fühlte sich auch locker an, aber der Umstand, dass ich in meinem Alter den Kopf nicht mehr ringsum drehen kann wie ein Huhn, führte dazu, dass ich gelegentlich den Fokus verlor. Und der offene Blick aufs Ziel ist bei der instinktiven Methode unverzichtbar. Also habe ich den Auszug leicht verkürzt und damit ist der Ellbogen halt wieder etwas aus der Linie. Aber der Kollaps ist weg, etwas weniges an Dynamik ist geblieben.

Zurück zu Rick Welch: Man sieht nur wie er schiesst und winkt aber nicht seinen Werdegang,
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Offline vielevielegoldene

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"dass man einen sauberen Ablass am besten mit einem Nullbogen lernt."


ja, finde ich auch, mache ich auch wieder regelmäßig, mit Gummibändchen ohne viel Zug. Da sah ich schon einige spez Kleingeräte  zum Kauf

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