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Holzpfeil-Schäfte gewogen - unterschiedliche Länge???


Offline Cayuga

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Hallo Leute,

ich habe nun schon zum zweiten Mal - bei zwei verschiedenen Händlern - eine mich misstrauisch machende Feststellung gemacht. Ich bestelle immer gewogene Schäfte. In diesen beiden angesprochenen Fällen fiel mir auf, dass die Schäfte unterschiedlich lang sind. Bei einem anderen Hersteller hatte ich diese Erfahrung noch nicht gemacht (der hatte aber den benötigten Spine nicht vorrätig).

Konntet Ihr das auch schon feststellen? Wird hier versucht, die +-0,5 Gramm Toleranz über die Länge hinzubekommen? Oder ist es bei manchen Herstellern produktionsbedingt so, dass die Schäfte unterschiedlich lang sind? Bestellt wurde immer 32 Zoll volle Länge.

Danke für Eure Berichte und Einschätzungen
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Offline Coureur de bois

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Hi, wie ist den die Längendifferenz ?
Bei meinen Schäften ist mir über Jahre soas nicht aufgefallen.
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Offline perkolat

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Wie groß sind denn die Längenunterschiede die Du festgestellt hast? Zwei oder drei Millimeter Unterschied habe ich bei Händlern (habe vergessen welche) als Schneidetoleranz gesehen. Das könnte natürlich auch bei Holzschäften so sein, wenn die abgelängt werden.
Es kann evtl. auch sein, dass die Schäfte aus frischem Holz auf Länge geschnitten und später getrocknet werden. Dann schrumpft das Holz ggfs. unterschiedlich stark. Aber ob das so gehandhabt wird, weiß ich nicht, ist nur eine spontane Idee.  :unschuldig:


Offline Cayuga

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Die Längendifferenz beträgt 6 mm zwischen längstem und kürzestem Schaft. Als Schneidetoleranz wäre mir die Differenz zu groß. Aber die Sache mit dem Schwund könnte es sein.
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Offline Uller

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An "Schwund" in der Länge um bis zu 6mm will und kann ich nicht glauben....

Wiegen sie denn alle im bestellten +/- 0,5 g Bereich ?

Wenn ja, kann das Gewicht doch nur über die Länge manipuliert sein....

Überlesen hatte ich oben "die volle Länge"....hier kann es natürlich auch sein, das die Abweichung aus unterschiedlichen Chargen stammt, die gewichtsmäßig zusammensortiert wurden...

Kommt aber aufs Gleiche raus...
« Letzte Änderung: März 04, 2021, 09:54:39 Nachmittag von Uller »


Offline Cayuga

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Wiegen kommt morgen dran. Heute nur mal ausgepackt und gerollt. 6mm heißt ja +-3mm von der Mitte. Wenn die Schneidetoleranz auch +-1mm wäre, dann müsste Schwund bzw. Längenwachstum bei +-2mm sein. Bei 32 Zoll, also 813 mm wären das +-0,25% oder 0,5%, wenn ich nur eine Richtung berücksichtige (also nur Schwund). Kann das denn sein?
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Offline Uller

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Das Holz sollte zu trocken sein, um mit unseren Mitteln messbar zu schwinden...

Habe aus eigenem Interesse gerade 4mm von einem 11/32 Zedernschaft abgeschnitten...0,1g / 0,5 Karat.... ;D

 :bow:


Offline stöckchenschubser

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Bei 32" gehe ich davon aus, dass die nicht abgelängt wurden und noch im Herstellungszustand sind, da wären 6mm durchaus drin.
Das endgültige Wiegen sollte erst nach dem Herstellen der endgültig  benötigten Länge stattfinden, dann entweder sortieren oder durch etwas schleifen Gleichheit herstellen.


Offline Stringwistler

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Also hab da noch nie hingemerkt aber ich weiß daß unterschiedliche Hersteller auch unterschiedliche Längen produzieren und gern mal 5-8mm beschei... um am Ende vieleicht gerade noch einen Schaft mehr rauszubekommen. Das Sägeblatt ist ja auch schon 2-3mm dick und 5x gesägt und der Baum ist gut 1cm verschnitten.  :Achtung:
Übrigens wird die Längenbeschei....ei auch schon immer bei den Carbonpfeilen gemacht und die schrumpfen garantiert nicht. So sind nicht selten genug 30" Schäfte eben nur 29,5 bis 29,75" lang.
fällt eben nur auf wenn man das Gewicht gpi überprüft.
Bei den Holzpfeilen sind meiner Meinung nach 1Gramm genau nicht nur das Problem, hab ich auch schon bestellt. Doch beim nachspinen lagen die dann teils +-5-7lb. auseinander, das sind 1,5 Spinegruppen, das ist vor allem beim Prim. Bogen ohne Pfeilauflage viel viel wichtiger, weil du da extrem um den Bogen rum schießt. Das liegt oft daran, daß viele Händler einfach bei einem Großhändler bestellen, die Schäfte waren beim spinen evtl. zu frisch und durch den letzten Lager-Trocknungs- und Ruheprozess verändert sich das wohl oft noch etwas, vor allem wenn die Händler die offen im Verkauf lagert, da spielt Feuchtigkeit im Raum eine große Rolle. Fichte nimmt da deutlich mehr Feuchtigkeit auf wie Tanne und Kiefer, hab ich schon gemerkt.

Mai zwa Pfennig  ;)
Servusla, Gruß Guidl...

https://stringwistler.blogspot.de/

bald nen Spatz TD vom Chris😉
Stegmeyer TD- Hybrid 60"40lb@30"
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Jensbows Rayden 64"-38lb.3stripes-rubyred, 65"ILF-Amey XGS Ghosthand+Bosenbows doplCarbonFoamLBs


Offline roscho

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Zum Thema "Schwinden" durch Trocknung Holz schwindet praktisch nicht in der Länge, nur in der Breite.

Da Pfeile ja in die Länge geschnitten/geschliffen sind ist ist die Trocknungsschwindung keine Erklärung für die 6 mm Unterschied.

https://www.befestigungsfuchs.de/blog/das-schwinden-und-quellen-von-holz/
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline Coureur de bois

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Wenn das Holz aus der Trockenkammer kommt, sollte es die optimale (gewünschte) Feuchte von meinetwegen 15-18 % haben.
Wird es dann z.b. "zu hause" gelagert kann es schon mal 10 % Feuchte hinzu gewinnen, der Effekt ist dann nicht Schwund sondern es quillt auf bzw. kann sich einen Hauch längen.
Ich würde schauen ob einzelne Schäfte aufgequollen sind....(Dickte ist veränderlich)
coureur

P.S. Roscho bevor zu fragst, ich habe mal auf dem Holzplatz meine Lehre gemacht...da haben wir Luft (zwischen den Brettern) verkauft.

« Letzte Änderung: März 05, 2021, 10:09:25 Vormittag von Coureur de bois »
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Offline roscho

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@Coureur de bois: ich frag nix ;) - hab in meiner Jugend (lang ists her) auch im Sägewerk gejobbt

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline arrowfan

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Mein Tipp:

- Schäfte alle auf eine Länge bringen und dann auswiegen.

Da ich schon sehr viele Holzpfeile ausgewogen habe, kenne ich diesen Unterschied auch.
Da sich der statische Spine der Schäfte ja nicht ändert ist es wichtig das eine ausgewogene Gruppe
von +/- 0,5 g immer die gleiche Länge hat.

Gruß Rolf


Offline Cayuga

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Ich bestelle immer gewogene Schäfte, da mir ein einheitliches Gewicht wichtiger ist als ein Sonderspine. Damit das Sinn macht, müssen die Schäfte natürlich gleich lang sein (wie von arrowforge gesagt). Wobei der Test von Uller mich beruhigte. Ich komme auf ähnliche Ergebnisse. Mein 7mm Stückchen 11/32 Fichte wiegt 0,2 g. Das Gewicht von 6 mm ist damit zu gering, um damit zu manipulieren.

Meine Rückfrage beim Hersteller ergab folgende Antwort (ich hatte ihm nur gesagt, dass sie unterschiedlich lang sind, aber nicht um welche Strecke):

Die Schäfte sind normalerweise 815 mm lang. Ältere Schäfte waren 820.


Das erklärt für mich den Unterschied. Den verbleibenden Unterschied von 1mm lassen wir mal weg (Sägeungenauigkeit oder evtl. meine Messungenauigkeit)
@ roscho: Das Holz in der Längsrichtung nur extrem minimal schwindet, habe ich jetzt auch mehrfach im Internet gelesen. War mir bisher gar nicht bekannt. Danke dafür.
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Offline Andi33

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Wenn Holz aus der Trockenkammer kommt hat es meistens einen Feuchtgehalt von 8-10 Prozent und wenn es in nicht beheizten Räumen gelagert wird werden es vileicht 12-15 Prozent.Feuchter wird das Holz nur wenn du es gißt in der Hoffnung das die Schäfte wachsen.
In der Länge schwindet das Holz nur um 0,3 Prozent von ganz naß bis staubtrocken.In der Breite schwindet Holz 5-10 Prozent.