Archers Campfire

Auszug verlängern warum ?


Offline Michi

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Hab jetzt schon öfter gelesen und gehört das Bogenschützen ihren Auszug durch Übung und Training verlängern!

Nun meine Frage :

Wozu ist das gut ?



Offline Ulrich

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Wer solches sagt, geht davon aus, dass der Auszug am Anfang zu kurz ist.
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline HobinRood

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Man kann auch durch technische Hilfsmittel den Auszug verlängern, zB durch einen "Griff am Griff", also dass der Bigen weiter weggehalten wird.
Vorteile: Durch den längeren Auszug erhöht sich das Zuggewicht und die Beschleunigungsstrecke des Pfeils. Dadurch können größere Weiten erzielt werden, ohne einen neuen Bogen kaufen zu müssen.
Wird bei manchen Weit-Schieß-Disziplinen manchmal gemacht.

Ob das gut aussieht und sinnvoll ist eine andere Frage.

Das man beim "normalen Schießen" gezielt an der Auszugslänge arbeitet, habe ich nich nicht gehört. Nur, dass sich am Anfang durch den "normalen Muskelaufbau" sich ganz natürlich der Auszug etwas verändert.
Bögen:
Bodnik BigBear 64" & Mohawk Chief Hybrid 62", 35#
English Long Bow, 190cm, 40#
Ex: Falco Saga (Hybrid) 65" 37#
Ex: Falco Epos (Hybrid) 62" 37#
Ex: Bodnik Mohawk (Chief) Recurve 62", 30#/35#
Ex: Samick Lightning Recurve 60“, 35#
Ex: Bearpaw Hard Hunter Deluxe Recurve 60“, 25#/35#


Offline Sonuka

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Naja... grundsätzlich würde ich eher anatomisch ran gehen... vorausgesetzt du bist sauber in einem Ankerpunkt gibt´s ja zwei Möglichkeiten... entweder den Ankerpunkt verlagern, oder mit Hilfe von anderem "Setup" die Distanz zwischen Griffhand und Ankerpunkt vergrößern.
Das zweite kannst du machen, wenn du von haus aus "gequetscht" im Anker stehst. Dann kann man mit einem deutlich offeneren, sauberen Setup (Ellenbogen sauber nach hinten, in´s Ziel drücken usw.....) durchaus noch mal 1-2 Zoll rausholen (manchmal auch nur 1-2cm) neben der physikalischen Tatsache dass man dann mehr Pfund aufn Fingern hat, mehr Beschleunigungsstrecke, effektivere Bogennutzung usw....
Steht man dann einfach sauberer im Anker, hat mehr Rückenspannung und in folge dessen sollte ein saubererer Schuss das Ergebnis sein.
Also sehe ich nicht den Zugewinn an purer Auszugslänge als Ziel, sondern den saubereren Schussablauf.
Dauernd was anderes
Sparrow von Chris Unger
Gerne Chinesen (Black Hunter und ähnliches)
Mohawk Chief Recurve


Offline roscho

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Meine 2 ct: Wichtig ist nicht der Ankerpunkt, wichtig ist die Ausrichtung wie Sonuka es beschreibt.

Ich bin da zu 100% seiner Meinung ...

Man kann das auch einfach selbst testen:

Bogen ausgezogen - Hand am Ankerpunkt und dann Zusammenfallen "d.h. Rundrücken bzw keine Rückenspannung" - die Linie Bogenhand - Pfeil - Zugellenbogen verändert sich und man verliert locker 1 bis 2 Zoll Auszugslänge.

Das Kräftedreieck verändert sich massiv
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Landbub

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Hab jetzt schon öfter gelesen und gehört das Bogenschützen ihren Auszug durch Übung und Training verlängern!

Nun meine Frage :

Wozu ist das gut ?

Es ist kein Ziel, das es zu erreichen gibt, sondern ein Effekt einer sich verbessernden Technik. Hast du einen Coach, der von Anfang an auf korrekte bzw gar übertriebene Rückenspannung schaut, wirdst du den Effekt nicht haben.
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.


Offline Waldgeist

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"Die Hauptsache ist der Effekt ... "
(Zitat aus einem Film mit Hanne Wieder)
@ Michi: Es geht also gar nicht um eine beabsichtigte - weil Vorteil bringende Verlängerung des eigenen Auszugs - sondern um das Ergebnis einer verbesserten Technik durch kontinuierliches Training.
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Ulrich

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Was könnte man noch anfügen? Z.B. dass ein Verlängern des Auszugs über das persönliche Optimum hinaus zwar eine höhere Pfeilgeschwindigkeit bringt, aber auf Kosten der Reproduzierbarkeit geht.
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Offline Michi

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Ok wenn die Technik von Anfang an korrekt wäre kann sich der Auszug nicht verlängern!

Bei nicht guter Technik wird er länger mit Verbesserung der selbigen.
Hab’s verstanden.



Offline Michi

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Was könnte man noch anfügen? Z.B. dass ein Verlängern des Auszugs über das persönliche Optimum hinaus zwar eine höhere Pfeilgeschwindigkeit bringt, aber auf Kosten der Reproduzierbarkeit geht.

Aber für Geschwindigkeit kann ich auch einfach  einen stärkeren Bögen nehmen !


Seeker

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„Einfach stärkeren  Bogen nehmen“

Jein ...

Effizienz des Bogens und Beschleunigungsstrecke bringen auch mehr fps ohne überproportional # zuzulegen.

Nur als Beispiel, 2 mal gleicher Bogen (64“):
einmal 35# bei 28“ = 206 fps
2 Zoll mehr ausgezogen ergibt 38#bei 30“ = 215 fps

Jetzt WA Wechsel auf 40# bei 28“ = 215fps

Ergebnis: gleicher v0 Zuwachs bei 2# weniger auf den Fingern.

Auszug:
Ankerpunkt ist Ergebnis eines vollständigen Auszugs und bei einer dir eigenen Anatomie mit Rückenspannung und „bone-on-bone“ letoff Gefühl sobald du da angekommen bis (z.B. youtube suchen nach „the wedge“).

Es gibt auch Probleme bei der Wiederholbarkeit und Trefferlage wenn man überzieht, geht auf die Gesundheit der Schulter.

Lg
Klaus


Offline stöckchenschubser

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Hab jetzt schon öfter gelesen und gehört das Bogenschützen ihren Auszug durch Übung und Training verlängern!

Nun meine Frage :

Wozu ist das gut ?


Betrifft erst mal Anfänger, die die Technik nebst Rückenspannung erst erlernen, zweitens erwerben sie dazu notwendige Kraft.
Das kann aber auch nach längerem Bogenschießen eintreten, einmal wieder Technik, Änderung oder Verbesserung, hier häufig der immer wieder gepredigte Mittelfinger im Mundwinkel als Hemmnis, und natürlich auch Kraft, sowie psychisch, Triggerpunkte die zum Lösen reizen.
Hier hatten wir letztens das Überziehen angesprochen um dem entgegenzuwirken.


Weiter zu ziehen nur um mehr Power aus dem Bogen zu holen, ist zu oft einfach nur sinnlos.
Was nützen 3" mehr Auszug, wenn dadurch die Symmetrie nicht mehr stimmt und der Schütze instabil wird.


Offline Stringwistler

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  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
    • Bestandssehnen vom Stringwistler unter.....

Nur als Beispiel, 2 mal gleicher Bogen (64“):
einmal 35# bei 28“ = 206 fps
2 Zoll mehr ausgezogen ergibt 38#bei 30“ = 215 fps

Lg
Klaus

Auf 2" mehr Auszug nur 1,5lb. Zuwachs pro Zoll bei 64" Bogenlänge?
Was soll das denn für ein Bogen sein? :)

Wenn du allerdings schon 40 Jahre einen Stil bei schießen hast, wo etwas mehr....sagen wir mal...."traditionell jagdlich" ist, dann tust Dir mit so einem angeblichen perfekt ausgerichteten Schießstil mit gerader Haltung und olympisch anmutender Rückenspannung gerade fürs 3D Schießen nicht immer einen Gefallen. :eeew:

Des sind mai 2 Mark.... ;D
Servusla, Gruß Guidl...

https://stringwistler.blogspot.de/

bald nen Spatz TD vom Chris😉
Stegmeyer TD- Hybrid 60"40lb@30"
Gravity Janus 17"ILF mit dito.
White Feather Lark 19"Junxing Pharos Hybr.63",
Jensbows Rayden 64"-38lb.3stripes-rubyred, 65"ILF-Amey XGS Ghosthand+Bosenbows doplCarbonFoamLBs


Offline roscho

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Zitat
dann tust Dir mit so einem angeblichen perfekt ausgerichteten Schießstil mit gerader Haltung und olympisch anmutender Rückenspannung gerade fürs 3D Schießen nicht immer einen Gefallen.

Der Ausrichtung ist es vollkommen wurschd (fränkisch für egal) ob du kniest, sitzt, stehst oder sogar reitest ..

Von Olympisch ist nicht die Rede - nur von der Körpergeometrie und den daraus resultierenden Kraftlinien ...

Man kanns sich schwer machen oder eben leichter ;) - wenn die Kraftlinien passen fällt einen auch das halten und stabilisieren leichter ...

Meine 2 ct
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
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Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Seeker

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@Sehnenzwirbler: FH Peregrine RC

Gelände: sobald man darf komme ich dich mal besuchen für einen Parcours Besuch und ich zeige dir wie man das sogar in den Kniekehlen vom Baum hängend gut hinbekommt - wenn man es kann  ;). Und den tragbaren Radar Chroni nehmen wir auch mit auf den Parcours damit man sieht wie unterschiedlich schnell - oder eben auch nicht - die Pfeile in jedem Gelände sein können...

Ich wette eine Kiste Bier dass wir uns auf dem Parcours viel bessere verstehen als im Forums-battle  8)

Lg
Klaus
« Letzte Änderung: Februar 02, 2021, 04:45:24 Nachmittag von Seeker »