Archers Campfire

Training im Blankbogenschießen, Stringwalking und Bogentuning Ruhrgebiet


Offline Red ll

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Guten Tag und frohe Weihnachten,

ich bin Neu hier im Forum und suche im Ruhrgebiet die Möglichkeit das Stringwalking zu erlernen.
In meinem heimischen Schützenverein in Gevelsberg ist das leider nicht zu finden.

Ich schieße im Januar knapp ein halbes Jahr autodidaktisch und mithilfe des wunderbaren Buches von Martin Godio.

Orientierung bezüglich des Stiles finde ich bei Youtube bei Jake Kaminski und verinnerliche den KSL Cycle als für mich stimmig.

Ebenso ist mir mein heimischer Bogenhändler Sherwood behilflich, das sich keine deutlichen Fehler einschleichen, wobei mit Sicherheit einige vorhanden sind.

Da ich sehr ehrgeizig bin und viel trainiere, konnte ich mich schon sehr verbessern, so das die Pfeilgruppierungen bis 30 m ganz gut sind, wenn alles bestens läuft:-)); was dummerweise nicht immer der Fall ist.

Mein bisheriges SetUp, zu dem ich ein Stück weit zufällig von einem Vereinskollegen gekommen bin ( habe dann nochmals aufgerüstet), ist ein wunderbares Hoyt 25 Formula RX ( der jetzt einem Gillo GT 27 Formula weichen wird) Mittelteil, Spigarelli Spigua Pfeilauflage, Beiter Button, Hoyt Velos 44# Wurfarme( 46-48# je nach Abgriff auf den Fingern)29-30,5 Auszug je nach Abgriff und ich schieße ACE 370 mit 100gr Spitzen.

An der Ausrüstung kann es nicht liegen, da liegen keine Fehlerquellen mehr vor:-)) Außer jeder Menge Unsicherheiten bei mir!!!

Ich würde gerne, wenn es wieder möglich ist Tuniere jeglicher Art schießen und suche deswegen einen Trainer oder Training in meiner Umgebung.

Über Tips Anregungen und Kontakte würde ich mich sehr freuen
Blankbogen: Gillo GT 27,5 Formula, Hoyt Velos Medium, Bogenlänge 70,5“, 44,7-48,7#@28-30“, Beiter Button, Zniper Rest, ACE 370


Offline Axebay

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Moin und herzliches  :welcome:
Schön das Du zu uns gefunden hast  :GoodJob:

Dein Setup klingt ordentlich! Und das autodidaktische Lernen kenne ich (leider) zu gut...

Was erhoffst du dir durch das Gillo GT? Sind es die 2" mehr oder hast du andere Beweggründe? Weil ehrlich gesagt weiß ich nicht ob der Wechsel auf das Gillo GT das Geld wert ist  :angel:

Und noch was: Ist es nicht schwer mit knapp 48# abzugreifen auf durchschnittliche 20m?

Bin selbst SWLer (bis jetzt) und habe Mal spaßeshalber mit meinem Ghosthand (37#) SW versucht und musste schon gewaltig weit runter greifen, hat sich nicht gut angefühlt.
Im Vergleich zu meinem Gillo G2 mit 28# geht das SW sehr angenehm .

Liebe Grüße,
Axe
Verzeiht die Tippfehler, meine Finger sind zu groß fürs Tablet :D


Offline Landbub

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...  im Ruhrgebiet ...

Wenn Du nicht fündig wirst und a) Videos von dir aufnehmen kannst und b) ein wenig English kannst, dann macht Jake Kaminski das remote. Du findest einiges von ihm auf Youtube.
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Offline Absinth

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Offline Red ll

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Vielen Dank für das nette Willkommen heißen und auch die beiden Tips. An den Selbstvideo habe ich auch schon gedacht und werde das wohl auch angehen.
Tatsächlich ist der Kaminski Channel wirklich sehr, sehr gut, sympathisch und mega kompetent.

Ich habe mich aus mehreren Gründen für das Gillo GT entschieden. Zum einen tatsächlich die 27 Zoll, die laut Gillo sogar mit den Formula Wurfarmtaschen 27,5 entsprechen, zum andern die Vielfalt der Tuningmöglichkeiten mit Gewichten um das Bogengleichgewicht zu beeinflussen. Trotz meiner wenigen Erfahrung bevorzuge ich gefühlsmäßig das Formulasystem und konnte da schon einige Vergleiche in meinem Verein mit anderen Kombinationen an MTs und WAs anstellen.
Gillo hat schon einige Specials integriert, die mir als Blankbogenschütze sehr zugute kommen( Bogengeometrie, asymmetrische Stabilisatorenbuchse, hier für ein 400g Gewicht, spezielle Gillo Gewichte,etc.). vor allem verspreche ich mir ein noch angenehmeres Auszugsverhalten.
Gerne hätte ich ein 27er Hoyt RX MT genommen, das es aber leider kaum gibt. Natürlich ist die Möglichkeit mit meinen 44 er Velos mit einem niedrigeren Zuggewicht schießen zu können sehr reizvoll. Mit dem Gillo komme ich mit dem eine Wurfarmpaar klar, wobei ich denke, das es wahrscheinlich doch noch irgendwann einmal Uukhas Vx sein sollen:-))Höher wird kaum nötig sein und jünger werd ich auch nicht.

Bezüglich des hohen Zuggewichtes, Axe, ich komme damit ziemlich gut zurecht und kann recht ruhig und ausreichend lange ankern, ziele ich tatsächlich selten länger als  die von Kisik Lee anempfohlenen 3 Sekunden, zwecks Konzentrationsfokussierung( hört sich echt nach Klugscheißen an, finde ich aber für mich durchaus realistisch)
Außerdem liebe ich das Gefühl der Geschwindigkeit und des Zooms, das diese Kombination aus Zuggewicht und ACEs vermittelt, gerade auf größere Distanz. Der Bogen ist echt sehr, sehr schnell sowohl gefühlt, als auch gemessen bei etwas über 220 fps.
Das höchste Zuggewicht habe ich bei 40 - 55m Abgriff relativ kurz unter der Nocke( Point on ist noch nicht ausgeschossen, denke so bei 65 m, vllt etwas kürzer, traue ich mich noch nicht)Auszug 29;5-30; ca.48lbs auf den Fingern. Bei 18 m  Abgriff , 28 Auszug durch die veränderte Sehnegeometrie, 44 lbs.
Es ist viel angenehmer mit 38 lbs zu schießen, aber es ist mir nicht spannend genug:-).
Tatsächlich erfordert das Zuggewicht aber Training.
 
Ich würde mir wünschen bei einem Walkbacktune einmal eine fachmännische Anleitung zu bekommen, die nicht in Theorie sondern in Praxis besteht. Das „grobe“ Pfeil und Bogentuning ist im Moment, da ich immer noch am Schußablauf und der Technik arbeite, völlig in Ordnung, so daß ich mit den Ergebnissen zufrieden bin, da die größte Fehlerquelle in mir liegt und ich reichlich zu tun habe, diese in ein normales Maß( Tagesform) zu reduzieren.

Ich denke Mitte nächsten Jahres geht es dann in die echte Feinabstimmung. Da ich einfach nur schießen will und weder Lust habe, noch Zeit investieren möchte selbst Pfeile zu bauen, etc, werde ich das nur in Kombination mir Fachleuten bewerkstelligen können. Wozu ich bereit bin ist alles was ich selbst am Bogen und mir beeinflussen kann, zu tun, um möglichst gut zu werden.

Stringwalking übrigens, weil ich liebe es zu genau treffen, wenn ich es denn tue:-)). Es ist hier glaube ich oft ein wenig verpönt zu visieren, kommt es mir vor. Wobei wir bei allen Techniken zielen!

So, daß war etwas ausführlicher,

LG
Karsten
Blankbogen: Gillo GT 27,5 Formula, Hoyt Velos Medium, Bogenlänge 70,5“, 44,7-48,7#@28-30“, Beiter Button, Zniper Rest, ACE 370


Offline puschel

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Hi,

willkommen hier und auch der dunklen Seite des Bogenschießens (beim Zielen, Viesieren, Abgreifen und anderem Hexenwerk...) ;)

Du hast schon einen guten Einstieg gemacht und die Quellen, die du nutzt sind schon echt klasse. Mit Jake Kaminski, KiSik Lee und Co machst du wenig falsch. Dein Material klingt schlüssig und ich bin auch ein Fan vom GT 27 - das Teil ist wirklich fein, die VX+ sind auch klasse, du musst nur "das Fehlen der Wand" mögen, die sind einfach extrem weich um 30'' herum. Mir gefällts, daher schieße ich die VX+ in "lang", was einen72'' Bogen ergibt. Die Arme sind etwas runtergetillert und damit wird die Kurve um 30'' herum noch flacher.
Als weitere gute Quelle werfe ich noch die Barebow-Gruppe bei Facebook ins Rennen. Da tummeln sich die ganzen Experten aus den USA, Schweden und Spanien - und sind wirklich offen für Fragen und helfen dir weiter.

In Sachen Training und Trainer hast du dir echt etwas vorgenommen. Wenn du einen guten Trainer findest, dann sag Bescheid - den suche ich auch immer noch :)

Grundsätzlich kannst du aber zu jedem Trainer gehen, der bereit ist, sich deine Technik anzusehen - und der bereit ist, die paar Unterschiede beim Stringwalking zu übersehen. Letzteres ist manchmal echt ein Problem, hier in der Gegend gibt es einige Trainer, die "Blanke" prinzipiell ablehnen - warum auch immer. Die Bogensport-Akademie wäre mir auch eingefallen, die haben zum einen bei den letzten beiden DFBV-DM gut abgeräumt und sind zum anderen obendrauf auch noch nett :)
Aus welcher Sparte dein Trainer kommt (DSB, DFBV, Bodnik,...) ist völlig egal. Er muss nur offen und "willig" sein. Die grundsätzlichen Dinge sind beim Bogenschießen gleich, egal ob Blank, Recurve oder Langbogen. Wir alle stehen, ziehen den Pfeil und lassen ihn los. Du hast ja sebst schon gemerkt, dass man KSL auch auf andere Stilarten anwenden kann.
Den Theorieteil vom Stringwalking findest du im Netz. Und wenn du deine Abgriffe ausgeschossen hast, dass kommt der öde, langweilige Teil: üben, üben, üben...
Da zitiere ich Jake Kaminski: "Punkte kann man nicht kaufen" oder Stefan Müller, DSB-Bundestrainer Sportwissenschaft: "Man braucht einfach 10000 Stunden Training"
Ich denke da hast du schon den richtigen Ansatz - jetzt gilt es nur deine Trainingszeit sinnvoll und ausgewogen zu nutzen. Du brauchst ein Ziel auf das du hinarbeitest, du musst clever trainieren und du solltest viel davon dokumentieren, z.B. einmal die Woche die Trefferlage deiner Pfeile bei einer Hallenrunde mit einer App, die dir deine mittlere Trefferlage, deine Streuung und die Lage der einzelnen Pfeile (numeriert gewertet) angibt.
Beim Training reicht es völlig aus, wenn ab- und an jemand neben dir steht und dir sagt, ob du gezuckt hast, ob dein Bogenarm fällt, ob deine Hand zuschnappt, ob deine Sehnenhand winkt, ob dein Ellenbogen zu hoch ist... Das muss kein Profitrainer sein, er muss nur wissen, was es beobachten soll.

Mein einziger Kritikpunkt ist (ohne dich gesehen zu haben) dein Zuggewicht.
Für einen Hobbyschützen (ich gehe mal davon aus, dass du nicht Vollzeitsportler bis) ist das Zuggewicht hoch. Du schreibst selbst, dass 38# viel entspannter sind - aber nicht so knallen. Da stimme ich dir völlig zu.

Aber:
1. um dein Zuggewicht sauber zu handhaben, solltest du um die 100 Pfeile am Tag schießen und 2-3x pro Woche das SPT von KSL machen und dazu noch einiges an Funktionsgymnastik als Ausgleich. Das Problem ist nicht, dass du das Gewicht nicht ziehen kannst, sondern, dass du es nach dem Lösen über deine Schultersehnen abbremsen musst. Ohne ausreichendes Training gibt das schnell fiese Schulterprobleme. Frag mal bei einem Bierchen am Lagerfeuer in die Runde der 50-80# Schützen im trad. Bereich...
2. Die Statistik zeigt leider etwas ganz Blödes: Je langweiliger dein Setup ist, desto höher deine geschossene Punktzahl. Mit der Zeit kommst du dann in Bereiche, wo du merkst, dass ein langweiliger, schwerer Alupfeil einfach präziser und konstanter ist als ein Carbonleichtbau. Und mit der Erkenntnis steigst du dann neu in die Materialgeschichte ein und überlegst dir, ob es vielleicht Sinn macht in der Halle einen anderen Pfeil als im Feld, auf der Wiese oder auf Gummitiere zu schießen - und das noch nach Verband getrennt.

nur ein paar Gedanken...

Vielleicht kriegen wir ja hier mal eine Stringwalk-Session bei einem Lagerfeuertreffen hin, wenn das mal wieder erlaubt ist.

Grüße,
Jochen
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Offline Landbub

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Stringwalking übrigens, weil ich liebe es zu genau treffen, wenn ich es denn tue:-)). Es ist hier glaube ich oft ein wenig verpönt zu visieren, kommt es mir vor.

"Verpönt" ist es hier nicht. Es gibt halt gefühlt höchstens 5 Leute der aktiv schreibenden, die sich damit auskennen. Du wirst also nicht allzuviel Praxis Tipps zum richtigen Tab, Pfeilauflage, Rasterbutton etc bekommen. Die beste BB Community gibts auf Facebook. "The BareBow Group". Da kannst Dich mit John Demmer III austauschen :-)
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Offline Red ll

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Hallo Jochen,

danke für deine ausführliche Antwort und die wertvollen Tips. Tatsächlich habe ich gelegentlich an manchen Tagen den Eindruck“Overbowed“ zu sein, in der Regel klappt es aber ganz gut, da ich ziemlich sportlich bin.
Dadurch das ich nun auf eine 70 Zoll Bogen komme, reduziert sich das Zuggewicht um 2lbs  auf 42 Pfund und wenn meine Pfeile dann noch von statischen und dynamischen Spine her passen, schieße ich diese erst mal aus, glaube aber das ich bei meinen 44 bleiben werde.

Ich finde deine Schilderung über die mögliche Konsequenzen ...andere Pfeile andere Bogen, in Bezug auf die Tuniere sehr spannend und beneide dich um deine Erfahrung hierzu. Es könnte aber auch durchaus sein, das ich das mitmache und feststelle, das ist es gar nicht für mich. Bin aber sehr, sehr neugierig darauf. Beginnt ja eh erst Vereinsintern und dann werde Ich es ja  sehen, wie es mir gefällt. Sicher weiß ich, da ich gerne Parkour schieße, das Schätzen von Entfernungen allerdings noch kein bißchen kann.

Tatsächlich schieße ich täglich allerdings zuhause nur auf 17 m und auf den Platz, geschweige denn in die Halle, geht ja leider zur Zeit nicht. Ich trainiere ohne Scheiben, nur um den Schußzyklus zu erspüren, übe Release und Haltung Schritt für Schritt und sehr bewußt, sowie das Halten und Spannen des Bogens in immer länger werden Zeiträumen, schieße auf mehrer Scheibenziele in unterschiedlichen Höhen, um nicht diesen Tunnelblick auf die Zielmitte zu bekommen und in verschiedenen Abständen. Das natürlich alles soweit es mein Zeit erlaubt und ich es stresslos einbinden kann.

Die Idee mit dem dokumentieren ist sehr gut, Danke dafür.

Ich bin Purist und mag es nicht zuviele Dinge zu haben auf die ich mich konzentrieren muss, auf die ich zu achten habe, deswegen denke ich(ganz sicher bin ich mir dessen nicht;-)), bei einem SetUp(wenn es denn dann steht) zu bleiben, mit dem ich alles schießen kann und Jagd fällt ja nun einmal aus, weswegen noch höhere Zuggewichtes für mich keinen Sinn machen, es sei den aus Spaß an der Freud und weil man es kann.  Ich glaube, das da Pfeiltechnisch nicht mehr viel kommen kann außer einem X10 und bei meinen Spine auch kaum ein leichter und schneller. Deswegen bin ich so „hochwertig“ eingestiegen und weil es ein Schnapp war, außer den Velos. Krasser Preis.

Das Prinzip üben, üben, üben mit einer konkreten Zielsetzung  ist mir zum Glück vertraut und die Rückschläge nach einem jedem ... jetzt hab ich es aber verstanden.. und  einem danach völlig verlorenem wüsten Pfeilbild ebenso. Es wird besser, viel besser und macht soviel Spaß.

Dunkle Seite? ;-)) gibt es denn nicht nur Bogenschießen?

Bezüglich Facebook und der Barebowgroup. Ja, das ist sehr, sehr reizvoll, aber ich möchte nicht auf Facebook oder ein anderes Soziales Netzwerk, bin inkonsequent genug mit Whatsapp, Google und Co.

Vllt outen sich ja noch der ein oder andere technische BogenschützeIn ;-) Visier reizt mich übrigens nicht(noch nicht, wer weiß)wobei ich diese Schützen sehr bewundere und mir sehr gerne Finale anschaue. Unfassbare Leistungen, kaum zu glauben, ganz großes Kino und alles andere als leicht, echte Hochleistung, wie ich finde.

Ich freu mich sehr über eure Anteilnahme und auch auf viele schöne Treads.

Ein solches Lagerfeuer, fand ich auch sehr schön,  Jochen.

Entschuldigt meine vielen Worte, bin da wohl etwas ausgehungert:-))
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Offline Sir Robin

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Moin Karsten, keine Sorge, es gibt hier noch ein paar weitere Bogenschützen die Spaß am Visieren und Tunen haben 🙂
Ich bin auch mit dem Gillo GT in 25" unterwegs und habe mir hier im Forum die VX+ in long dazu kaufen können.
Das ist für mich eine echte Traumkombination.

Auch wenn du, wie du schreibst, die sozialen Medien begrenzen möchtest, solltest du vielleicht für die barebow group eine Ausnahme machen. Hier sind in manchen Posts echte Perlen zu finden. Wenn sich Martin Ottosson, John Demmer und Erik Jonsson untereinander austauschen kann man einiges lernen.

Für lange Autofahrten kann ich dir noch den Podcast von thepush empfehlen. Vor allem die Technikserie geht ins Detail der NTS Lehrmeinung. Zusammen mit Godio, Kaminski und Kisik Lee bist da echt super informiert.


Offline puschel

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Hi,

:)
wir sind ja beim "getting started", also denke ich (und das ist wirklich nur ein Schuß ins Blaue), dass du an deinem Setup nichts ändern musst. Für den Anfang bist du definitiv am oberen Ende des Machbaren und es macht derzeit keinen Sinn mit mehreren Setups zu spielen. Das war nur ein Ausblick in die Zukunft.
Auch der Wechsel auf einen X10 halte ich für sinnlos. Der X10 ist ein Pfeil der entwickelt wurde um auf 70m noch einen kleinen Vorteil gegenüber dem ACE zu bekommen, diese Distanz schießt du mit dem Blankbogen nicht. Wenn du wirklich zuviel Geld übrig hast und gerne testest wäre maximal der Test gegen den Nano pro extreme interessant, da das ein reiner Carbonpfeil ist. Aber (Fazit aus der Barebow-Gruppe): Lohnt nicht und ist nur ein Hype
Der ACE ist allerdings nicht so der Pfeil für 3D, bei unbekannten Distanzen und kleinen 3D-Zielen geht schon mal was daneben - und da ist ein 30€-Schaft vielleicht etwas schade.
Spannender finde ich den Ansatz mit dem minimal reduzierten Zuggewicht. 42-44# beim 70''-Bogen empfinde ich zB bei meinem Feld-Setup auch als angenehm, aber im Sommer trainiere ich definitiv mehr und daher reduziere ich im Winter auf unter 40#. Wie schon geschrieben, mach dir nichts kaputt und die Pfundzahl ist nur eine Zahl ohne Bedeutung, solange du keine Elefanten jagst. Meine Tochter schießt 12# und kommt damit auch auf 18m in die Scheibe und die Pfeile bleiben stecken.
Dokumentieren ist klasse ich nutze MyTargets für Android - das ist kostenlos und für mich völlig ausreichend). Ich finde es faszinierend zu sehen, was man da rausziehen kann, zB für mich eine Einbruch nach Pausen oder ein nachlassen in den letzten Passen. Man darf es nicht überbewerten, aber hilfreich ist es, solange man sich dann nicht von der Statistik beherrschen lässt.
Zur dunklen Seite - es gibt nur eine Seite. Wir stehen an der Schießlinie nebeneinander und nicht gegenüber. Ich schieße nicht gegen andere, nur gegen mich selbst. Aber manchmal macht es schon Spaß, etwas zu ärgern ;)
Zur Theorie und den sozialen Netzwerken kann ich nur Sir Robin zustimmen: Die Barebow-Gruppe lohnt sich, alleine schon vom passiven Mitlesen. Da sind echt Perlen dabei. Und wenn du noch einen Schritt weitergehen willst, dann nimm dir ein Herz und schreib die genannten Jungs an. Du wirst dich wundern, was du auf konkrete Fragen für Antworten bekommst. Da kann man echt nur neidlos anerkennen, dass die Jungs ihren Sport leben und ihr Wissen teilen.

Vielleicht schreibst du einfach mal, was so deine nächsten Ziele sind. Welche Turniere, welcher Verband? Halle, 3D, Feld, Wiese? Vielleicht auch dein Stand zur Zeit und wo du hinwillst...

Grüße,
Jochen
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Offline Red ll

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Danke Sir Robin, für den Podcast Tip ebenso wie für die Favebok Anregung, es reizt mich schon sehr. Mal sehen wie lange ich noch standhaft bin. Ich habe die Video und Filmbeiträge von the Push schon gesehen und diese fand ich schon sehr spannend und informativ.
Die ACEs sind wirklich schweinteuer, zum schlecht werden und mit Sicherheit gäbe es da ganz sinnvolle andere Alternativen Bisher habe ich mir damit geholfen immer mal wieder einen oder zwei zu kaufen, das ging. Ich finde, das mag anmaßend klingen, den Unterschied fühlbar und sichtbar.
Es ist wie mit Gitarren, man kann auf allen spielen und gute Spieler sehr sehr gut, hat man aber einmal ein echtes Schmuckstück gespielt, wirkt das andere etwas fader und natürlich ist da auch ein Placebo Effekt vorhanden, aber nur ein bißchen.
Dann habe ich den Mega Ebay Kleinanzeigen Schnapp gemacht und meinen Spine aus einer Gruppe ACE Pfeile für sage und schreibe 11 € das Stück inklusive der Pins für die Nocken und Easton ACE 100 gr Breakup Spitzen. Das war mein Weihnachtsgeschenk(ich befürchte ich war dieses Jahr sehr großzügig damit;-) und somit bin ich stolzer Besitzer von ... jeder Menge Pfeile auch für 3D, für eine echte Apokalypse allerdings noch zu wenige. Für längere Distanzen ein Set mir Spinwings, für 18 m mit Naturfedern und einen Großteil mit den Vanes die mich bisher am meisten überzeugen den AAE Max in kurz. Trocken, schnell und bissig.
Tja, Jochen, wo will ich hin und wo stehe ich?
Ich habe bei den meisten Dingen ein ziemlich genaues Bild vor mir von dem was ich erreichen will. Hoch genug das es nahe der Hybris liegt, jedoch in Teilabschnitte gegeliedert, die gut zu bewältigen sind. Ich bin noch zu neu hier, um direkt als vollspritzen wirken zu wollen;-), deswegen schweige ich hier zunächst. Ich möchte auf Tunieren im oberen Drittel mitspielen, soviel weiß ich genau. Was ich nicht genau weiß, wie schon erwähnt, ob mir das Spaß macht und ob das machbar ist.
Wo ich stehe?  Sachlich : Im Moment sieht meine Bilanz in etwa so aus, das ich auf 16- 18 m mich innerhalb des Gold Roten bewege mit seltenen Ausreißern ins Blau und die Gruppen dicht sitzen in einem 8-15 cm Durchmesser. Im Bereich bis 10 m mit wenigen Ausreißern mehr im Gold als im Rot, Blau selten. Auf 25-30 m bis vor der Schließung der Plätze(wir konnten bis vor dem jetzigen Lockdown noch schießen, auch wenn es kalt war)ist die Streuung größer, viel mehr Blaue auch schon mal schwarz,, bewegt sich aber immer noch mehr im Rot Goldenen Bereich. Bei 40 m nach Verfassung mit großer Streuung auch im Blauen Bereich und echte Treffer selten, von wirklicher Kontrolle noch sehr sehr weit entfernt und bei 50 treffe ich immerhin die Scheibe bzw.  schon die Auflage, aber ohne Kontrolle.
Wie ich schon schrieb, ist es zwischendurch immer wieder so, das ich denke... was hast du eigentlich die ganze Zeit gemacht... Katastrophe und dann echt frustrierend wüst. Meistens gelingt es mir mit ganz großer Konzentration auf den Schußzyklus, zumindest noch einen so angemessenen Abschluß zu finden, das ich hoffe, das meine „Körpergedächtnis“, wenn es soetwas  gibt, etwas positives mitnimmt. diese Guten Ergebnisse gelingen allerdings immer erst nach eine Phase des Einschießens, wobei es sich insoweit verbessert hat, als ich jetzt nicht (meist nicht) total daneben schieße, jedoch genug, da ich ein jedes mal enttäuscht bin.
Ich finde es schwer es so zu beschreiben, das es nicht abgehoben klingt.
 Ich habe, trotz Verein, nicht viele Vergleiche, da bei meinem Eintritt diese Jahr Ende August alles im  Corona Schatten lag. Es gibt wohl einige recht gute Visier und Compoundschützen und eine oder zwei, sehr nette Vereinskollegen, die auch recht ordentlich mit dem Blankbogen schießen(deren zweit Bogen, eigentlich Langbogen Fans). Die sind schon sehr lange Schützen und ich glaube ich würde dann, bei gleicher Erfahrung, gerne etwas sicherer Schießen. Ich weiß also in keinster Weise, was so Standard ist und auch das internet gibt da nicht viel her.
Meine Güte, kurz fassen kann ich mich ja richtig gut. Ich bin halt sehr ehrgeizig und mache das was ich tue am liebsten gut. Deswegen sind so hohe Ideale sowohl Segen als auch Fluch. Denke ich erzähle damit weder etwas neues, noch etwas besonders spannendes.
Ich kann dir gerne mal ein Bild meines Schießstandes auf dem Dachboden schicken, aber bestimmt eher nicht sooo öffentlich;-))
Entschuldigt, wenn ich nicht immer sofort und manchmal auch erst Tage später antworte, das ist dann kein Desinteresse.
LG
Karsten
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Offline puschel

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Hi Karsten,

danke für die ausführliche Beschreibung - in vielen Aspekten davon finde ich mich selbst wieder ;)
Ich denke mal, eine gewisse Nähe von gesundem Ehrgeiz zu leichter Besessenheit ist nicht zu leugnen. Auf der einen Seite wichtig, um motiviert zu sein, auf der anderen Seite gefährlich, weil hohe Ziel schnell fiesen Frust erzeugen.
Ich würde an deiner Stelle jetzt versuchen zum einen den Kontakt zu den Schützen im Verein zu bekommen, die zu Verbandsturnieren gehen, damit du den Ablauf drumherum lernst. Zum Anderen Versuch doch mal einen Weg zu finden, wie du an den aktuellen Online-Turnieren teilnehmen kannst. Die gibts gerade zB bei Dakota, DSB und WA. Da kriegst du ein Gefühl wo du stehst und auch etwas Übung für die kommenden Verbandsturniere, die DSB und DFBV dezentral und vmtl mit Ergebniserfassung per App laufen werden.
Der Rest braucht Zeit - leider viel Zeit. Die 80-20-Regel passt hier leider auch, auf 80% des Möglichen kommst du mit 20% des Aufwands, für die restlichen Prozent brauchst du die restlichen 80% Aufwand - oder ewig ;)
Immer schöne kleine Schritte und nie Angst vor großen Turnieren. Dann wirst du nie verlieren: Du gewinnst oder du lernst dazu :)

Grüße
Jochen
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Offline TheTTP

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Hallo Karsten,

Wenn Du eine gute Trainingsmöglichkeit für Stringwalking im Pott gefunden hast, sag auf jeden Fall Bescheid. Ich komme vom westlichen Ende des Ruhrgebiets (eher schon Niederrhein)  und bei unserem Sportverein ist Stringwalking auch nicht wirklich verbreitet.

Aktuell ist es ja nicht so einfach bei Vereinen mal reinzuschauen, da alles geschlossen ist.

Deine Ambitionen für Turniere kann ich gut nachvollziehen. Ziele helfen dran zu bleiben und nur wenn die Ziele hoch genug sind, bekommt man raus, wie gut man wirklich werden kann.


Offline rabu

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Google doch mal die Ergebnislisten des DBSV, bzw. Des NRW Teils des DBSV. Als ich noch in dem Verband geschossen habe waren da eine Menge Stringwalker aus dem Pott aktiv. Dann die Vereine in den Listen mal google......

Müsste eigentlich etliche geben, Stringwalking ist die visierlose Art Scheiben zu schiessen eigentlich in jedem Verein.

Gruß
Ralf


Offline Red ll

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Danke für den Tipp , Rabu, soo dringend ist es auch noch nicht und die Verzweiflung nicht groß genug. Wäre halt toll gewesen, wenn ihr hättet sagen können... ja, da und dort!
Im Grunde ist es dennoch schön, das es so „ speziell „ zu sein scheint, das die Kommentatoren bei den Mens Gold Finals Demmer vs. Dillinger im Grunde keine Idee davon haben, warum zum Teufel die beiden so gut schießen, so gut das viele Top Visier Recurve Schützen es kaum vermögen und Demmer in Vegas ganz vorne bei den Tops mitschießt und ein echt normaler Buddytyp mit Job und co ist.
Ich mag das Gefühl in dieser „Lücke“ mit zu spielen. Das Thema Zielen oder Visieren , Instinktiv, Intuitiv und Co ist ja ein Dauerbrenner und wird sehr leidenschaftlich diskutiert, was ich nicht wirklich spannend finde, weil ja jede Technik und Ansicht sehr schöne Ansätze verfolgt. Es scheint mir ausschließlich persönliche Präferenz und keine Frage von richtig oder falsch zu sein.

Schade ist es jedoch, das die verschiedenen visierlosen Techniken nicht offiziell ebenso fachgerecht vermittelt werden, wie die klassischen Vertreter der anderen Stile. Aber, da es bei diesem Sport oder diesem Hobby, Leidenschaft, Weltanschauung, was auch  immer nicht darum geht morgen schon alles zu können ist es ja auch nicht so schlimm.
Unfassbar tröstlich und beruhigend finde ich es, daß im Barebowbereich auch die Topschützen irgendwie auch im Trefferbild, je nach Verfassung und Situation( Cortina Field Chanpionship, ich glaube 2018), echt voll daneben schießen und das mit diesem Könne in der Erfahrung. Das ist so erdend und herrlich beruhigend.
Ich denke, theTTP, das wir uns auch in diesem Forum sehr gute Tips geben können und vllt finden ja noch einige mehr Freude an dieser wirklich effizienten Art des Schießens, die für mich, in dem hoch konzentriertem Ablauf jedes einzelnen Schrittes, des persönlichen Zyklus etwas sehr, sehr meditatives hat. Ich mag es konzentrierte 3er oder 6 er Passen zu schießen, inne zu halten, im Followe Through( dem bewussten beenden den Schußzyklus, nach dem Release) den Ablauf zu rekapitulieren und unabhängig vom Treffer oder nicht, zu fühlen, war das ein guter Schuß. Wer daß bauch von Eugen Herrigel: Zen in der Kunst des Bogenschießens gelesen hat versteht bestimmt, was ich meine. Ein Muß, wie „ Inside the Archer „ Kisik Lee und Tyler Brenner. Unbedingte Empfhelung 49,90€ gibt es in englisch und deutsch. Englisch ist besser und der KSL völlig übertragbar oder in Teilen zu adaptieren für jede Art des schießens. Mich hat das so weit nach vorne gebracht.

Mal wieder ein Roman:-))

LG
Karsten
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