Archers Campfire

Rohschafttest: Details


Offline klemmnockerl

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Ich habe eine Frage an die Pfeilbaufraktion!

Wie geht ihr vor beim Einrichten des korrekten Spinewertes?
Ich habe die in Frage kommenden (ungekürzten) Schäfte mit 33" auf 5m und 10m geschossen und weiß jetzt welcher noch gerade zu weich und welcher schon zu hart ist.

Mein Auszug ist 30,5". Pfeillänge denke ich wäre so mit 31" plus/minus passend.
Was hat jetzt aber den größeren Einfluss auf den Spinewert: Längenänderung (Kürzung) oder Änderung des Spitzengewichtes?
Kürzt ihr die Pfeile auf die ungefähre Länge und macht den Rest mit dem Spitzengewicht, oder wird zuvor schon das gewünschte Spitzengewicht dem Pfeil verpasst und der Rest wird mit der Länge gemacht, oder wie geht ihr dabei vor?

Danke im Voraus!

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Offline roscho

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https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=357.0 ;)

und

https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=3099.0

und

https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=3000.0

Zitat
Kürzt ihr die Pfeile auf die ungefähre Länge und macht den Rest mit dem Spitzengewicht, oder wird zuvor schon das gewünschte Spitzengewicht dem Pfeil verpasst und der Rest wird mit der Länge gemacht, oder wie geht ihr dabei vor?

Beide Methoden funktionieren und sind eher "philosophisch" zu betrachten

ICH gehe immer vom Spitzengewicht aus (100 gn Messinginsert und 100 gn Spitze) da ich nur einen Satz Pfeile für 3D und Roving haben will und tune dann über die Schaftlänge, andere tunen über das Spitzengewicht und Schaftlänge (möglichst kurz und leicht) aber möglich ist alles ...

Ich will nicht sagen das ein Faktor besser ist.
« Letzte Änderung: Dezember 16, 2020, 09:47:56 Vormittag von roscho »
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Ulrich

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Ich denke, es kommt nicht zuletzt auf die Zielmethode an. Für Intuitiv habe ich eine fixe Länge und passe das Spitzengewicht an. Grund: das Zielbild, das sich bei ungleicher Länge nicht mehr interpretieren lässt.
Mit Visier spielt die Länge keine Rolle, ausser natürlich, wenn man einen Klicker hat (was ich nicht habe).

Holzpfeile, selbst wenn einseitig gespint und gewogen, reagieren unterschiedlich. Da wird jeder einzelne getestet und bekommt dann das passende Sitzengewicht. Bis 25m machen 2 Gramm mehr oder weniger kaum etwas aus bzw. ich kann bei meinen Schiesskünsten keinen Unterschied mehr feststellen. Ungleiche Länge hingegen wirkt sich deutlich aus.
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline Landbub

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Ich denke, es kommt nicht zuletzt auf die Zielmethode an. Für Intuitiv habe ich eine fixe Länge und passe das Spitzengewicht an. Grund: das Zielbild, das sich bei ungleicher Länge nicht mehr interpretieren lässt.
Mit Visier spielt die Länge keine Rolle, ausser natürlich, wenn man einen Klicker hat (was ich nicht habe).

Es ist genau andersrum. Der intuitive Schütze nimmt den Pfeil gar nicht war. Weder im primären noch peripheren Sichtfeld. Ihm ist die Länge egal. Er gleicht intuitiv das Pfeilgewicht und die Bogenstärke ab und kann somit auch mit stark unterschiedlichen Pfeile treffen. Sicher hilft es, wenn alle gleich sind, aber ob lang oder kurz ist egal.

Anders beim Systemschiessen, wo man z.B. der PoA auf kurze Entfernungen problematisch weit unter dem Ziel ist, man also auf einen Punkt halten muss, der 1m in der Erde senkrecht unter der 11 ist. Der wandert bei langen Pfeilen nach oben. Hier ist also die Pfeillänge eine wichtige Größe zum Einstellen des "spot on" Punkts,

Fall Du mit Visier tatsächlich ein Visier gemeint hast, also einen vom Pfeil unabhängigen Punkt / Pin, dann hast natürlich recht. Da ist die Pfeillänge egal. Aber nicht für das Visieren im Allgemeinen, wo eben oftmals die Pfeispitze "der Pin" ist.
« Letzte Änderung: Dezember 16, 2020, 12:32:45 Nachmittag von Landbub »
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Offline Ulrich

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 :ontopic:Landbub, stell dir vor, ich habe mit Visier tatsächlich Visier gemeint. Sonst hätte ich Visieren geschrieben.

Intuitiv liegt der Pfeil im Blickfeld, wird aiso wahrgenommen, nicht bewusst, sondern unterbewusst. Das ist der springende Punkt. :ontopic:
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline Axebay

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:ontopic:Landbub, stell dir vor, ich habe mit Visier tatsächlich Visier gemeint. Sonst hätte ich Visieren geschrieben.

Intuitiv liegt der Pfeil im Blickfeld, wird aiso wahrgenommen, nicht bewusst, sondern unterbewusst. Das ist der springende Punkt. :ontopic:

Wenn der Pfeil unterbewusst wahrgenommen wird, wie kann man denn dann blind bzw in absoluter Dunkelheit so treffen:
https://www.youtube.com/watch?v=Ftd-LWdqGso  (Min 9:00)

Das muss reines Gefühl sein und kann gar nichts mit visueller Wahrnehmung zum tun haben  :angel:
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Offline Landbub

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Intuitiv liegt der Pfeil im Blickfeld, wird aiso wahrgenommen, nicht bewusst, sondern unterbewusst. Das ist der springende Punkt.

Nein, liegt er nicht. Das ist genau das Argument von manchen, die behaupten, dass es kein Intuitives Bogenschießen gibt, weil man immer den Pfeil mit einbaut (diese Ansicht teile ich nicht), was die meisten auch tun.

Intuitiv oder instinktiv, was Synonyme lt. Duden sind, findet das Schießen dann statt, wenn man eben außer dem Ziel und dem Körper nichts weiteres als Zielhilfe benutzt.
Ein gutes Beispiel ist das:
Stell Dir vor, Du bist in einer STOCKDUNKLEN Halle und sieht genau gar nix - ausser der Scheibe, die von einer Kerze mit wenig Licht beleuchtet wird. Du siehst kein Pfeil, keinen Bogen und keinen Arm. Du sieht nur das Ziel und "fühlst" die Lage des Armes. Ein geübter intuitiver Schütze wird die Scheibe treffen. Alle anderen nur mit Zufall.
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Offline klemmnockerl

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#roscho: Danke für die Links. 2 kannte ich schon aus meinem Suchergebnis. Der Dritte war gut und hilfreich. Der Tipp nicht mehr als 5mm abzuschneiden und wieder schießen ist ein guter Tipp.

Zum Thema Pfeillänge: Die spielt für mich erst ab ca 20 m eine gewisse Rolle. Auf kürzere Distanzen schieße ich intuitiv. Und das mein ich auch so. Da ist wirklich alles wurscht. Du fixierst das Ziel wie eine Kobra und schon beim Aufziehen des Bogens brauchst nicht nachdenken über die Ausrichtung des Bogens.
Bei größeren Weiten hab ich die Pfeilspitze schon wesentlich näher beim Ziel und ich binde zumindest als zusätzliche Hilfe die Pfeilspitze mit ein. Hat bis jetzt nicht so schlecht funktioniert.

Jedenfalls Danke für eure Tipps.
Ich werde jetzt scheibchenweise den Pfeil kürzen und immer wieder schießen bis höchstens zur Ideallänge - falls überhaupt so weit erforderlich. Sollte darüber hinaus der Spine noch nicht ganz passen, werde ich an der Pfeilspitze zu brechen/feilen beginnen bis der Spine passt.

schönen Abend noch

kn
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Offline Stringwistler

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In 5mm Schritten abschneiden ist durchaus ok.
Sobald der schaft nur nochxganz leicht weich anzeigt, auf 5-8-10-1-15m geschossen und ganz leicht weich lassen. Denn wenn die Federn und der Kleber drauf sind, passen sie perfekt.  :GoodJob:
Servusla, Gruß Guidl...

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Offline Axebay

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In 5mm Schritten abschneiden ist durchaus ok.

In einem Spine-Einsteiger-Thread hier wird so als Faustzahl gesagt, dass 2" in etwa einer Spineklasse entsprechen:
"Das gilt für ca 28" lange Pfeile, bei 30" Länge jeweils (bei gleichen Zuggewicht) eine Spineklasse niedriger, 32" zwei Spineklassen"
Sofern ich das richtig interpretiere?

Ich weis ja jetzt nicht wieviel zu weich/zu hart klemmnockerls Schäfte sind, aber wenn dann eine halbe Spineklasse 1 Zoll (2,54cm) sind , dann kann man sich ja ausrechnen wieviel Spinewert sich ändert wenn man 5 mm wegnimmt. Ich weiß jetzt nicht ob da 5 mm für den ambitionierten Schützen spürbar sind???

Nur so ein gedanke....  :thankyou:
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Offline Stringwistler

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In 5mm Schritten abschneiden ist durchaus ok.

In einem Spine-Einsteiger-Thread hier wird so als Faustzahl gesagt, dass 2" in etwa einer Spineklasse entsprechen:
"Das gilt für ca 28" lange Pfeile, bei 30" Länge jeweils (bei gleichen Zuggewicht) eine Spineklasse niedriger, 32" zwei Spineklassen"
Sofern ich das richtig interpretiere?

Ich weis ja jetzt nicht wieviel zu weich/zu hart klemmnockerls Schäfte sind, aber wenn dann eine halbe Spineklasse 1 Zoll (2,54cm) sind , dann kann man sich ja ausrechnen wieviel Spinewert sich ändert wenn man 5 mm wegnimmt. Ich weiß jetzt nicht ob da 5 mm für den ambitionierten Schützen spürbar sind???

Nur so ein gedanke....  :thankyou:
Na Anfangs wenn du merkst daß es noch deutlich zu weich ist, kannst ja auch 1cm abschneiden. Doch ab ist nunmal ab und wenn du da zu viel weg hast, ist halt vorbei. Muß letztendlich jeder selbst wissen ob ihm die 2-3mal mehr die 5mm abschneiden, die Zeit auch wert sind. :yes:
Ich kenn abitionierte Schützen, die schneiden am Schluß mm ab..... :agree:

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Offline klemmnockerl

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Wieviel Schräglage zu hart oder zu weich ist kann ich nicht sagen. Da fehlt mir die Erfahrung. Es ist mein erster Rohschafttest.

In 5mm Schritten abschneiden ist durchaus ok.

In einem Spine-Einsteiger-Thread hier wird so als Faustzahl gesagt, dass 2" in etwa einer Spineklasse entsprechen:
"Das gilt für ca 28" lange Pfeile, bei 30" Länge jeweils (bei gleichen Zuggewicht) eine Spineklasse niedriger, 32" zwei Spineklassen"
Sofern ich das richtig interpretiere?

Ich habe inzwischen einen Spinewertrechner, bzw. einen Rechner zur Schaftauswahl gefunden, und zwar diesen hier:
http://www.bogensport.cc/traditionell-bogenschiessen/trad-bogenschiessen/technisches/shaft-selector/index.php

Der hat mir folgende Werte errechnet:

28"   1,899
29"   1,608
30"   1,394
31"   1,231
32"   1,102
33"   0,997

Die Tendenz stimmt. Mit den ungekürzten 33" bin ich bei knapp 1000. Muss aber mit der Praxis jetzt nicht 100% zusammenpassen, da ja gerechnet - aber als Richtwert.
Möchte ich gleich einen kürzeren Pfeil ( 33" sind auch ziemlich lang  :) ), zB 32" bauen, müsste ich einen mit 1100 nehmen und ihn etwas länger als 32" lassen. Wenn ich ihn noch etwas länger als 30" (rechnerisch 30,5") lassen würde, müsste ich einen mit 1300 nehmen und der würde ziemlich exakt passen. Das Gefieder jetzt nach @stringwistler's Vorschlag unberücksichtigt gelassen.

Ich hoffe ich hab das Ergebnis dieses Tools richtig interpretiert. Normalerweise ist er für Holzpfeile - wird aber für Alu und Carbon umgerechnet.

Die Daumenpeilung pro 2" eine Spineklasse kann ich darin nicht erkennen. Vielleicht rechnet das Tool letztendlich doch nur richtig für Holzpfeile, oder ich check die Faustregel nicht......  :))
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Offline Knorr

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Offline klemmnockerl

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Meine, durchaus nicht böse gemeinte Meinung :
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jess, bin voll bei dir. Für mich als Lernender ist es wichtig da einen Abgleich zu bekommen. Es ist nur ein Anhaltspunkt - nicht mehr und nicht weniger....  :)
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Offline Stringwistler

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Von welchem Zuggewicht auf den Fingern sprechen wir denn hier? Sicherlich nicht viel mehr wie 20-22lb., denn alles was mehr wäre, wären deine 1300er mit 31" Länge deutlich zu weich, selbst mit Spitzen unter 80gn. Dafür brauch ich keinen Rechner, hab ich immer im Hirn dabei...  :unschuldig:
« Letzte Änderung: Dezember 18, 2020, 01:13:56 Nachmittag von Stringwistler »
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