Archers Campfire

Statisches Lösen

Gast · 63 · 10852

Ulrich

  • Gast
Hier von Jerry Hill, Neffe und Schüler von Howard Hill

https://www.youtube.com/watch?v=gfXa_DInG4o

Das statische Lösen scheint als Lehrmeinung von der Bildfläche verschwunden, möglicherweise zu Unrecht. Ich bin darauf gestossen, weil ich grad den Stilmix aufräume, der sich bei mir eingeschlichen hat und der nicht immer vorteilhaft ist.

Was passiert dabei? Rückenmuskeln und Bizeps halten sich die Waage (das bekannte zerdrücken einer Pflaume im Ellbogengelenk). Die Vorteile sind offensichtlich: Kein Kollaps, kein ungewolltes Rucken und Zucken an der Sehne. Nach einigem Ueben in Kombination mit Swing Draw und linearem Zug erweist sich das statische Lösen als schon fast unheimlich reproduzierbar.

Wo sind die Nachteile?

Ps.Edit hat noch die gröbsten Vehler korrigiert

« Letzte Änderung: September 06, 2020, 12:37:12 Nachmittag von Ulrich »


Ulrich

  • Gast

In der Praxis scheint es den Dead Release immer noch zu geben, selbst auf hohem Wettkampfniveau.

Hier bei den BBlern, Dewayne Martin, ab 5:20


https://www.youtube.com/watch?v=39ppQpTQcz4



Offline Sir Robin

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Auch David Garcia Fernandez ist seit Jahren erfolgreich mit einem statischen Release:

https://youtu.be/JGkgYY_jCBM?t=77s


Offline Grombard

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  • Ja, ich hatte mal Haare!!!
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Wenn das dead Release bedeutet, dass man beim Lösen die Hand da lässt, wo sie ist ohne den Arm nach hinten wegzureißen....
Dann schieße ich glaube ich so.
irgendwas is ja immer


Offline Knorr

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  • Ich schieße seit Jahren nur noch instinktuitiv...
Ist bei mir auch so. Hand bleibt bei mir während dem Lösen im Gesicht, wandert nur minimal aus dem Anker, mehr eine Entspannung als eine tatsächlich Bewegung nach hinten, geschweige denn ein Ablegen der Finger auf der Schulter. Also genau wie bei D.Martin.
« Letzte Änderung: September 06, 2020, 01:00:40 Nachmittag von Knorr »
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Offline roscho

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Kann man natürlich machen, die Gefahr ist eben das man durch das Lösen trotzdem leicht zusammen fällt.
Das hast du nicht wenn du mit der zunehmenden Rückenspannung löst, die dann eben dann auch deine Hand leicht nach hinten zieht.

Nur zur Klärung: beim Dead Release geht die Hand beim Lösen keinen mm nach hinten, wenn die Finger auch nur ganz leicht (1 cm) nach hinten gehen ist das schon ein dynamisches Lösen.

Hand auf die Schulter ablegen mach ich auch nicht ;)
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Ulrich

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...

Hand auf die Schulter ablegen mach ich auch nicht ;)

Der zweite Ankerpunkt, der das nach hinten schnellen der Hand begrenzt. Jerry Hill scheint diesen Punkt auch zu haben. Nach dem Lösen geht der Zeigefinger in einer sekundären Bewegung an die Wange unter dem Wangenknochen. Man muss bei der schlechten Qualität des Videos schon genau hingucken, weil alles so schnell geht.
Hab mich beim Ueben mit statischem Lösen beobachtet. Da ist recht viel Zug auf Rücken und Oberarm, der den Ellbogen in einer gewissen Stellung richtiggehend blockiert, was wohl den drohenden Kollaps verhindert. Der Trigger fürs Lösen scheint aus dem Druck im Ellbogenbereich zu kommen (der Druck auf die im Gelenk eingeklemmte Pflaume). Der Unterarm bleibt eigentlich locker.


Offline BowLaw

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Ich weiß nicht genau, ob das zum Thema passt, aber es scheint mir so.
Wenns nicht passt ist es jedenfall  :bow: :bow: :bow: für alle Handybenutzer.

https://www.youtube.com/watch?v=UZMr2Rd_yk0&t=32s



Offline Frank_M

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Hallo,
Bei mir ist es so, das meine Hand beim Lösen von alleine in Richtung Schulter geht. Ich halte ja die Rückenspannug und wenn ich löse, zieht es die Hand automatisch zurück. Das ist aber nicht zu vergleichen mit der "Bodnik- Hand"
Da wird ja "lange" nach dem Lösen die Hand auf die Schulter gelegt.
Bei mir ist es sehr ähnlich wie bei z.B. Tom Clum. Ich denke ihr wisst was ich meine.
Jedenfalls denke ich auch, das wenn man volle Rückenspannung hat, der Arm bzw. die Hand von alleine nach hinten gezogen werden.
Was ist dann beim dead release mit der Rückenspannung. Fällt die direkt nach dem Lösen weg? Oder zieht man da eher aus dem Arm?


Offline Knorr

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  • Ich schieße seit Jahren nur noch instinktuitiv...
Meiner Meinung nach ist es eben nicht so das die Hand automatisch nach hinten wandert aufgrund der Rückenspannung. Zumindest nicht, wenn man die komplette "range of motion" der Rückenmukulaturs ausgereizt hat.
Ich schieße wohl auch dead release und zwar derart, dass ich mich extrem darauf konzentriere dass meine Schulterblätter komplett zusammen sind! Sozusagen mein zweiter Ankerpunkt.
Beim Ablass bleiben die Schulterblätter zusammen, nur die Unterarmmuskulatur lässt die Finger erschaffen.
Bei einer derartigen Rückenspannung ist eine weitere Bewegung der Hand anatomisch gar nicht mehr möglich, da sich der Zugarm schon in der maximalen Beugung befindet, bei mir äußert sich das zum Beispiel auch in einem, für meine Körpergröße, recht großen Auszug von knapp 31".
« Letzte Änderung: September 06, 2020, 11:28:56 Nachmittag von Knorr »
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Offline Frank_M

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Das ist der Unterschied. Bin ich an meinem Ankerpunkt angekommen, hat meine Rückenmuskulatur noch Luft für den dynamischen Release. Sie zieht also weiter. Würde ich es so machen wie du, dann würde mir die Rückenspannung nicht mehr bei meinem Release helfen, so wie ich es brauche. Das ist der nächste Punkt, nämlich jeder so wie er am besten klar kommt. Ich denke es wird genug Schützen geben, die mit einer richtig schlechten Technik (die für sie aber reproduzierbar ist) richtig gut Treffen. Übung macht es halt. Ich merke aber, dass ich im Gelände mit meiner Technik echt besser klar komme. Denn wenn ich meine Rückenspannung voll aufbaue und mich richtig rein hänge, liegt mein Ankerpunkt an meinem Ohrläppchen  ;D damit komme ich nicht klar. Da spielt die jeweilige Anatomie eine Rolle. Außerdem besteht Rückenspannung nicht daraus seine Schulterblätter zusammen zu bringen. Zumindest bei mir nicht.
Fakt ist aber, das jeder eine andere Technik hat. Das finde ich gut und interessant.
 :bow:


Offline Frank_M

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Meine Schwierigkeit liegt z.B. den Zugellenbogen auf Linie des Pfeils zu bringen, da meine Schultern etwas weiter nach vorne stehen. Schwer zu beschreiben.


Offline Knorr

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  • Ich schieße seit Jahren nur noch instinktuitiv...
Zugellenbogen in Linie des Pfeiles, das ist eben (bei mir) gegeben wenn die Rhomboiden komplett kontrahiert sind, ego Schulterblätter zusammen. Dann ist eine weitere Bewegung der Hand als Verlängerung des Unterarm es nicht mehr möglich. Gehen wir davon aus das du auf deinem Avatar im Vollauszug bzw im Anker bist, würde ich für mich sagen dass dein Ellenbogen noch zu hoch ist. Aber ja, jeder kann mit seinem Stil treffen, solange er ihn über die Jahre perfektioniert hat um ihn immer gleich zu reproduzieren.
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Offline Frank_M

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Genau! Ich kann den Ellenbogen auf Grund meiner Anatomie nicht tiefer bringen, da meine Schultern weiter vorne liegen. Versuche ich ihn tiefer zu bringen, kommt der Ellenbogen noch weiter raus. Dann klemmt es einfach!
Manchmal wird das ganze Thema vielleicht auch zu wissenschaftlich behandelt. Ich fühle mich beim schießen wohl. 
Die Position des hohen Zugellenbogens lässt sich durch andere Parameter ausgleichen (Nockpunktbegrenzer).
Aber der Ellenbogen ist konstant an seiner Position. Denke das ist wichtig.


Ulrich

  • Gast
Zugellenbogen in Linie des Pfeiles, das ist eben (bei mir) gegeben wenn die Rhomboiden komplett kontrahiert sind, ego Schulterblätter zusammen. Dann ist eine weitere Bewegung der Hand als Verlängerung des Unterarm es nicht mehr möglich. Gehen wir davon aus das du auf deinem Avatar im Vollauszug bzw im Anker bist, würde ich für mich sagen dass dein Ellenbogen noch zu hoch ist. Aber ja, jeder kann mit seinem Stil treffen, solange er ihn über die Jahre perfektioniert hat um ihn immer gleich zu reproduzieren.

Dass das Schulterblatt sozusagen vor dem Lösen an die Wand gefahren wird, hatte ich noch gar nicht bemerkt. Das macht wohl das Gefühl einer stabilen reproduzierbaren Haltung aus.

Verhindert wird nicht nur die Bewegung der Hand nach hinten, sondern auch das Ausschwingen nach aussen.
Dazu Jake Kaminski, wobei er kein statisches Lösen anstrebt. Er steuert und begrenzt den Weg  der Hand beim Lösen durch dosierte Spannung im Bizeps:

https://www.youtube.com/watch?v=chw1HjrZqP4