Archers Campfire

Auszug von oben


Offline Absinth

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  • Einer trage des anderen Last...
Das kann/sollte eigentlich nicht passieren, das mit dem Dämpfer und so, schaue dir mal bitte das Video im EP an.



Offline ede

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Ich denke, dass man bei dieser „nicht geraden Bewegung“ mehrere Muskeln nutzt und es sich durch das Zusammenspiel beim Ziehen leichter anfühlt.

Bei der geraden Bewegung nutzt man weniger Muskelpartien (oder nur eine).

Denke auch, dass dadurch die Rückenspannung eher leichter erreicht wird, da dann dieser Muskel beim ziehen etwas geschont wird. Vielleicht kann man sogar etwas weiter ausziehen (beim gleichen Zuggewicht wie vorher).

Wenn ich natürlich durch das leichtere Ziehen denke ich erhöhe mein Zuggewicht, dann kann es schon sein, dass am Ende ein Zoll fehlt.


Offline Cayuga

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Ich bin ja durchaus sowohl vom Rotational Draw als auch vom Auszug von oben fasziniert. Aber:

a) Hinsichtlich des Auszug von oben konnte mir noch keiner meine Frage von Post #2 bzw. #5 beantworten

b) Hinsichtlich des Rotational Draw ergibt meine empirische Untersuchung aber ein anderes Bild als es in sogenannten Lehrvideos vermittelt wird. Top-Schützen - auch die Koreaner - schießen mit linearem Auszug. Vgl. hierzu sowohl das Video vom Deutschland-Cup als auch folgendes Video, das cweg im Thread über den Deutschland-Cup (Einer der seltenen Momente im Fernsehen) gepostet hat. Danke dafür, cweg.

https://youtu.be/UwLCcL01Srk
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Gardener

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Egal wie ich ziehe der notwendie Kraftaufwand ändert sich nicht. Ob es förderlich für die Gesundheit ist um des "hohen" Zuggewichts willen mit geänderten Auszugsformen irgendwann Tribut zu Zollen mag jeder selbst entscheiden. Für mich sind diese "Videodarsteller" eher problematisch, jeder ist doch etwas individuell mit dem was geht und ein Coach vor Ort gibt mir Antworten.
Da waren die Diskussionen mit dem Physio ergiebiger als Videoschauen.


Offline Stringwistler

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  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
    • Bestandssehnen vom Stringwistler unter.....
Eben... Und nicht bei jedem muß das alles auch immer passen. Bei mir jedenfalls passt es nicht so.
Ich mach schon keine Rückenspannung und hab es 30 Jahre nicht gemacht. Und hab mir mit dem Versuch dazu erst recht über mehrere Monate voll alles versaut weil ich immer her-und hingerissen war. Bin jetzt wieder zu meinem alten Zug-Druck Stiel zurück und glücklich damit. Und nochmal... mit einem Prim Bogen ist es nochmal eine ganz andere Sache...
Servusla, Gruß Guidl...

https://stringwistler.blogspot.de/

bald nen Spatz TD vom Chris😉
Stegmeyer TD- Hybrid 60"40lb@30"
Gravity Janus 17"ILF mit dito.
White Feather Lark 19"Junxing Pharos Hybr.63",
Jensbows Rayden 64"-38lb.3stripes-rubyred, 65"ILF-Amey XGS Ghosthand+Bosenbows doplCarbonFoamLBs


Offline Sir Robin

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Ich bin ja durchaus sowohl vom Rotational Draw als auch vom Auszug von oben fasziniert. Aber:

a) Hinsichtlich des Auszug von oben konnte mir noch keiner meine Frage von Post #2 bzw. #5 beantworten

https://youtu.be/UwLCcL01Srk

Cayuga, das von cweg gepostete Video von Chang Hye Yin zeigt übrigens einen Auszug von oben, bzw. einen linar draw gemäß Chris Hill. Die Ausführung ist auch bei den Koreaner nicht immer gleich, einige kommen ganz von oben, andere beginnen auf Augenhöhe, aber man sieht deutlich, dass Chang Hye Yin von oben kommt. Und damit hast du auch deine Frage zur Rückenspannung beantwortet. Achte auf die wunderbare Bewegung der Hand nach dem Lösen, das geht nur durch Rückenspannung.


Offline Cayuga

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Jetzt kommt es wieder darauf an, was man unter Auszug von oben versteht. Im Eingangsvideo von der Bogensportwelt ist es eher eine runde als eine kreisförmige Bewegung (wie beim Schwungrad der Lok). Vielleicht bin ich aber auch einfach nur zu blöd, es zu kapieren. Ich würde es aber gerne verstehen.
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Offline ede

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Und ich verstehe nicht weshalb die „Endstellung“ vor dem Lösen (=Rückenspannung) variieren soll - egal mit welcher Rückwärtsbewegung ich dort hinkomme (Linear von oben, Lokomotive, usw.).


Offline Cayuga

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Und ich verstehe nicht weshalb die „Endstellung“ vor dem Lösen (=Rückenspannung) variieren soll - egal mit welcher Rückwärtsbewegung ich dort hinkomme (Linear von oben, Lokomotive, usw.).

Ich gehe mal davon aus, dass ich beim Auszug von oben zunächst mit dem großen Rückenmuskel (Latissimus) ziehe und später eigentlich wechseln müsste auf den (vermutlich) Rautenmuskel. Wenn ich linear ziehe, dann ziehe ich gleich zu Beginn mit dem gleichen Muskel, der dann auch für die Rückenspannung zuständig ist. Also wie so oft gehört und gelesen, stoppe ich nicht den Auszugsvorgang im Anker sondern ziehe einfach weiter, was automatisch zur korrekten Rückenspannung führt. Wenn ich aber von einem zum anderen Muskel wechseln muss, weiß ich nicht, ob das dann noch so flüssig vonstatten geht.
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Offline ede

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Hatte das gestern für mich versucht zu analysieren.
Latissimus ist bei mir zwar involviert, ich ziehe von oben kommend aber eher mit der hinteren Schultermuskulatur  und auch ein wenig mit der Nackenmuskulatur. Die Endstellung ist bei mir gleich - egal was vorher passiert. Und da ich beim Auszug auch noch andere Muskeln einsetze, ist der Muskel, der für die Rückenspannung /Endstellung hauptsächlich verantwortlich ist noch „frisch“. Es ist auch gefühlt etwas leichter zu ziehen - wahrscheinlich da sich der Kraftaufwand etwas verteilt. Wird sich bestimmt bemerkbar machen, wenn viele Pfeile geschossen werden oder ein - für die jeweilige Person - hohes Zuggewicht im Spiel ist.

Hauptsächlich Latissimus wäre wie bei breiten Klimmzügen quasi über Kopf den Ellenbogen Richtung Hüfte gezogen (da kommt zwar der Bizeps mit dazu, aber wenn richtig ausgeführt liegt die Zugkraft beim Lat.).

Ob das bei Anderen, mit anderem Körperbau oder vielleicht sogar Problemen mit Gelenken etc. anders aussieht...???? Analyse nur bei individueller persönlicher Betrachtung durch eine Person mit Ahnung.


Offline roscho

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Vielleicht sollten wir vorher mal etwas die Begriffe (und die Biomechanik) klären

a) KEINER schiesst ohne Rückenspannung - jede Auszugsbewegung aktiviert auch die Rückenmuskeln

b) was ist die "korrekte" Rückenspannung - welche Muskeln sollten maximal aktiviert sein ?
     da wird schwieriger da nicht jeder ein Mediziner ist der die Muskeln alle kennt und dann auch noch genug Körpergefühl hat um das auch zu spüren ..

c) wenn wir von Biomechanik sprechen (und von der Schulterposition) was ist hier die korrekte ?
    wie in dem ersten Video zu sehen ist der Daumenauszug (Handrücken parallel zum Boden) eigentlich der biomechanisch sinnvollste Weg, aber eben nicht "unserer"

d) und wenn wir von Bone Alignement also Knochenstruktur sprechen, dann ist das natürlich auch ein Thema das aus meiner Sicht einen "Kundigen" voraus setzt ..
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Ulrich

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Ich denke, es hängt so einiges davon ab, wann und wie die Schultern in Linie gebracht werden. Den linearen Zug sehe ich zusammen mit dem Rotieren der Schulterlinie, so eine Art pull und push. Andernfalls wird der Weg zu lang, die ganze Arbeit liegt auf der Zugseite. Cayuga, wie machst du das genau?

Werden die Schultern schon in der Grundposition ausgerichtet, bedingt das den Zug von oben.
Hier ein Kompromiss (für mich eines der besten Coaching-Videos, obschon der Trainer meinen geliebten Swing Draw parodiert.)
Die Hände gehen auf Augenhöhe, der Pfeil zeigt aufs Ziel und nicht in die Wolken. Im Vorzug gehen die Schultern auf Linie, der Ellbogen geht dann nach unten-hinten.

https://www.youtube.com/watch?v=NAcmBnCnNEo


Offline JanL (†)

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  • Hauptsach' Schbass gehabt!
    • Jan Lauer Photography
Also zuallererst finde ich, dass der BSW-Thomas gleich mal einen Haufen Stuss erzählt:

Warum haben (pauschal) zum Beispiel traditionelle Recurves Let Off??

Was bitte hat generell die Brace Hight mit dem Speed eines traditionellen Bogens zu tun?

Das durchschnittliche Zuggewicht bei einem männlichen Bogenschützen im traditionellen Bereich liegt also DEUTLICH jenseits der 40LBS...soso....was für ein Quatsch  :bang:

"Die spezifische Kraft muss man häufig trainieren mit viel Volumen aber (vor allem am Anfang) mit nicht zu hohem Zuggewicht"
 Ja was denn nun? Viel oder doch nicht so viel?????

Ein neues Wort habe ich auch gleich mal gelernt: "Anschubweg"

Sein trad. Lieblingsbogen ist ein Billigteil  ;D

Er nockt beim ersten Bogen die Leitfeder auf 12:00 Uhr ein.
Kann man machen. Nur scheint das der unteren dem Shelf zugewandten Feder nicht wirklich zu bekommen, so desolat, wie die aussieht.
Bei ca. 12:00 Minuten nockt er die Leitfeder auf 06:00 Uhr ein. Kann aber bei der Präsentation versehentlich passieren



Gut. Was die Auszugstechnik "von oben" betrifft.....schon vorstellbar, dass dabei der Latissimus helfen kann.
« Letzte Änderung: August 11, 2020, 11:57:58 Vormittag von JanL »
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Offline Grendel

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So, Fazit vom heutigen Versuch:

38 Pfund auf 28, ich zieh etwa 30-30,5 Zoll aus

Rotational Draw: kein nennenswerter Unterschied

Zug von oben: das Gewicht lässt sich tatsächlich leichter ziehen, Rückenspannung auch keinerlei Problem

Ich werde das weiter verfolgen.
Hoyt Satori, Uukha Gobi
Easton Axis
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Offline Cayuga

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Jan, Du magst ja durchaus recht haben, aber ich möchte hier nicht auf die Punkte eingehen, die er (versehentlich) falsch gemacht hat oder unwissend falsch erzählt, sondern mich darauf konzentrieren, wo er uns eine Anregung gibt und wo evtl. etwas sinnvoll ist, auch wenn es mit einer gewissen Umstellung verbunden ist. Ich denke, dass ist zielführender als zu kritisieren, was m.E. eh viel zu häufig gemacht wird.
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