Archers Campfire

Ursachensuche


Offline Masmaessig

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Das Bogenschießen eine komplexe Sache ist war mir schon klar, aber nicht wie komplex und wie schnell sich Fehler einschleichen. Nach einer anfänglich guten Entwicklung-aus meiner subjektiven Sicht, stagnieren es seit einiger Zeit. Viel rumprobieren, Ziele variieren, Entfernungen variieren, Pfeile testen, bin ich zur anfänglich bewerten Konfiguration zurück. Das Ergebnis war frustrierend. Es klappte nichts mehr. Das Trefferbild war wie mit der Gießkanne gegossen, komplette Fehlschüsse (40er Scheibe ). Für mich unerklärlich. Also alles prüfen. Standhöhe, pfeilauflage, pfeile, vanes. Nichts saß als ausrede taugen würde. Also in den symbolischen Spiegel geschaut. Stand prüfen, Schultern prüfen, Griff prüfen, Anker prüfen.... Und siehe da, ich hatte mit bei der testerei meinen Anker versaut. Im Prinzip war die Hand an der richtigen Stelle, aber eben nur im Prinzip. Kleiner Finger in den Mundwinkel zurück Hand unters Jochenbein und Zeigefinger an die Nase und schon beim ersten Mal fühlte es sich gut an - es passte und  funktionierte. Nun fühlt es sich zwar etwas  :Achtung: autistischen an, aber es passt wieder und das sogar in der Entfernung, die bisher gar nicht ging. Die Zahlen lügen nicht. Und was sagt mir das? Bleib bei dem was klappt und erst wenn es wirklich sicher sitzt, dann in kleinen Schritten testen, aber immer wieder den Status quo in "Erinnerung" bringen.


Offline Waldgeist

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  • Nordlicht
Hast Du eigentlich jemand an deiner Seite, der Dich als Beobachter besser noch als Coach begleiten kann? Selbststudium ist eine feine Sache; allerdings besteht die Gefahr, dass sich Fehler unerkannt einschleichen und manifestieren. Die wieder los zu werden, ist u.U. ungleich schwerer.
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Masmaessig

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Nee, alles quasi autodidaktisch und am Wochenende auch mal als Bild und SloMo durch einen Freund, der aber auch keine Ahnung von bogenschießen hat. Ja Fehler scheinen zwangsläufig dazu zu gehören. Wenn corona vorbei ist gehen ich mal bei einem verein schauen, aber dort laufen alle mit großen trara am Bogen rum ;-) .


Offline aquadrat

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Die Beschreibung deines Ankers klingt, sagen wir mal ungewöhnlich. Hast du dich bewusst dazu entschieden so zu ankern? Vorher mal einen der etwas klassischeren Anker ausprobiert? Wenn nein, suche dir dringen jemanden der Schießen kann...

Gruß, A.
Heavy Metal Archery
Bogen der Saison: Win&Win CX7, Uukha Irbis medium 40#, Spiga ZT, Shibuya Button, Avalon BB Gewicht je 184g Mitte und Unten, RCore "The Master", 18 Stang FF+ Endlos -> IFAA BH-R od. WA BB 32#@29,25", 68"


Offline OddBow

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Die Zahlen lügen nicht.

Tja, das ist so eine Sache beim Bogenschießen. Auf die Weisheit würde ich mich nicht zwangsläufig - zumindest wenn's um Punkte geht - verlassen.
Rudi Weick Caiman 66 " & 34#@32"


Offline Masmaessig

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Ja der Anker... Ich habe mit mediterranem Auszug begonnen und bin dann auf 3 under umgestiegen. Der Anker hat sich irgendwie entwickelt und fühlt sich für mich gut an. Tja die Trainerfrage steht noch im Raum, ist aber doch nicht so einfach in meiner Region und das nervt mich grade tatsächlich. Deshalb schaue ich weiter und übe einfach weiter bis externer input möglich ist. Und die Zahlen sind für mich ein Anhaltspunkt.
« Letzte Änderung: Juni 07, 2020, 09:15:46 Nachmittag von Masmaessig »


Offline Robin Gleb

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  • Man lernt nie aus
Ich gehöre auch zu Autodidakten, zum größten Teil. Ist aber nicht der optimale Weg. Ich habe schon gefühlt 1000 Stunden mit Training verbracht - Technik ändern, Ausrüstung anpassen usw.
Es gibt Tage, an denen ich denke: ja, ich habe DIE Form gefunden. Am nächten Tag läuft es wieder Sch...
Einer aus unserem Verein ist erst seit 9 Monaten dabei und schießt unglaublich gut. Er geht nämlich regelmäßig zum Training zu Simon Bode und lässt sich coachen.
Auf einem Scheibenturnier in Sinzig würde ich von zwei Bogenschützen aus Koblenz geschlagen (beide in Rollstühlen), die viel weniger trainieren, als ich.
Ich möchte damit sagen, dass ein Trainer seinen Schützling besser voranbringen kann, als wenn man selbst trainiert.
Es gibt natürlich ganz begabte Leute, die den Bogen in die Hand nehmen und wie Robin Hood schießen. Ich gehöre leider nicht dazu.

Gleb


Ulrich

  • Gast
Die beschriebenen Schwierigkeiten kommen mir doch sehr bekannt vor (ausser vielleicht, dass ich kaum Zeit mit Tuning und Material testen verplempert habe).

Ein gewichtiges Problem, wenn man keinen Coach oder Trainer hat: Wenn`s nicht läuft, sucht man den Fehler unter Umständen allzulange am falschen Ort und kommt von der Rolle. Ausserdem ist es kaum möglich, Technik und Schussablauf einzuüben und gleichzeitig treffen zu wollen. Techniktraining und Punktesammeln gehen nicht zusammen. Ich würde den Zahlen nicht immer trauen. Oft zeigen sich gemachte Fortschritte erst später.

PS. Ist eigentlich egal, was andere können. Wichtig ist, dass man persönlich immer etwas weiter kommt


« Letzte Änderung: Juni 07, 2020, 10:25:27 Nachmittag von Ulrich »


Offline Böhser Ossi

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  • Alles oder nichts, die halben hol der Teufel
Bei mir hat sich der Ankerpunkt auch mit der Zeit entwickelt und teilweise geändert. Ist ja an sich nicht schlimm, nur der ganze Prozess hat halt ne ganze Weile gedauert und andere Sachen mussten dann immer wieder neu darauf abgestimmt werden :bang:  ;D .


Wichtig ist bei der Ursachensuche immer nur eine Sache zu ändern, mit dieser zu schießen, schauen was passiert, abwägen ob es besser geworden ist oder nicht bzw. dabei zu bleiben oder wieder zurück zu gehen und erst dann das Nächste zu ändern.

Das funktioniert auch ohne Trainer sehr gut, dauert aber dafür lang und ist Nervenraubend :-X . Außerdem darf man in diesen Testphasen nicht erwarten sofort besser zu treffen, und das manchmal über mehrere Wochen ::).

 
Es gibt zwei Wege im Leben, die dir viele Türen öffnen: Ziehen und drücken


Offline vielevielegoldene

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--------------"bei der Ursachensuche immer nur eine Sache zu ändern, mit dieser zu schießen, schauen was passiert, abwägen ob es besser geworden ist oder nicht bzw. dabei zu bleiben oder wieder zurück zu gehen und erst dann das Nächste zu ändern. Das funktioniert auch ohne Trainer sehr gut, dauert aber dafür lang und ist Nervenraubend"


ja, eine Sache, richtig, aber wenn es zwei sind, die sich ggst  bedingen, wird man wahnsinnig, es sei denn, der Trainer bestimmt beides und ...
 
autodidaktisch ist es meiner Ansicht nach recht schwer, viell. sogar unmöglich. Man kann aber Glück haben und es hapert wirklich nur an einer Fertigkeit ;), was im Boigensport jedoch wohl selten ist

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