Archers Campfire

Körpertreffer beim 3D Ziel


Offline Andreas

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Hallo zusammen,

ab wann gilt ein Pfeil, der in einem 3D-Ziel steckt, eigentlich als Körpertreffer?

Das klingt vielleicht erstmal nach einer seltsamen Frage, aber ich habe im Netz praktisch nichts Brauchbares dazu gefunden. Die Killzone wird stets in epischer Breite erläutert. Aber nicht, wann ein Körpertreffer noch ein Körpertreffer ist, und wann nicht mehr. Im Allgemeinen heißt es lapidar: "Das Tier außerhalb der Killzone", manchmal auch einfach nur "Treffer außerhalb der Killzone". Und das glaube ich nicht, jedenfalls nicht uneingeschränkt.

Ein Pfeil, der in einem Sockel steckt, also zum Beispiel in einem "Stein", der zur Zielfigur gehört, und auf dem diese beispielsweise hockt, dürfte wohl kaum noch als Körpertreffer zählen. Bei einem Verein konnte ich lesen: "außer Huf oder Horn". Ok, also haben wir in diesem Fall schon eine weitere Einschränkung. Was wäre noch als Ausschluss möglich? Der aufgestellte Federkranz bei einem Truthahn zum Beispiel? Oder der Schweif eines Fuchses? Die Nackenhaare eines Kojoten? Das Frettchen im Maul des Kojoten? Der massiv gestaltete Zwischenraum zwischen den Beinen des Rehs?

Der Körpertreffer ist ja irgendein Treffer, der das Tier eher nicht töten würde, ok, aber sollte dieser nicht wenigstens irgendeine Wirkung auf ein reales Ziel ausüben, um gewertet zu werden?

Gibt es dafür eine allgemeine Regel, die ich bislang noch nicht gefunden habe? Oder wie handhabt Ihr das bei Turnieren, oder bei der einsamen Runde im Parcours?


Offline Zebra

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Hallo Andreas , wie du schon geschrieben hast : Huf und Horn sowie der Zwischenraum (Backstop) unter dem Reh oder Biber , Maiskolben beim Waschbär , zählen nicht . Ebenfalls ausgeschlossen sind Dinge die der Veranstalter markiert hat . Das könnte z.B. die Rute beim Fuchs sein oder der Federschwanz beim Rebhuhn . Bei Markierungen muß die Linie durchtrennt sein richtung Ziel . Bei verschiedenen Veranstaltern ist das Kill mit einem Draht umrandet . Innen Kill , außen Körpertreffer . Achte auf den Aushang bei einem Turnier . Die meisten Veranstalter schreiben vor welche Dinge ausgeschlossen sind , damit alle Teilnehmer gleich Werten und nicht nach "Gefühl" .

Gruß Herbert

O.T. : Ich hoffe das ich diesmal die richtige Antwort geschrieben hab , damit ich nicht wieder die "Forengötter" erzürnt hab....
« Letzte Änderung: April 13, 2020, 06:13:10 Nachmittag von Zebra »
...an einem klaren , kalten Morgen einen Pfeil aus lauter Lust am Leben von der Sehne fliegen lassen....
aus TB7


Offline Waldgeist

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Im ANHANG findest Du die Regeln des NSSV. Deine Antworten findest Du im Kapitel 5.
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Cicero


Offline rso

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.. aber ich habe im Netz praktisch nichts Brauchbares dazu gefunden.

Ich sags mal flapsig: wenn du nichts gefunden hast, hast du nicht in die SPO´s geguckt (z.B. im DSB -> Buch 2, Punkt 9.2.2, beim DFBV wohl im Kapitel 5.4)

Allgemein: Alles im Körper des Zieltieres (außerhalb des Kills) ist ein Körpertreffer, solange es nicht durch die entsprechenden Regularien (z.B. eines o.g. Verbands oder eben eigene Definition des Veranstalters) als nicht zugehörig definiert wurde.

Natürlich gehört ein Sockel nicht dazu.
Horn und Huf werden meist ausgeschlossen (müssen dann am Tier aber logischerweise auch klar abgegrenzt sein)
Anhängsel am Tier (gefressener Fisch im Maul) gehört auch nicht dazu (Deko)

Federn, Fellspitzen, Pimmel .... -was auch immer-  sind Körper.  ;)
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Rainer


Offline Andreas

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...hast du nicht in die SPO´s geguckt...

Nein, die habe mir nicht alle durchgelesen, weil sie bei meinen ersten Google-Treffern oft sehr ähnlich formuliert waren, und ebenso oft nicht sauber definieren, was alles noch zum Körper gehört. Auch, wenn jemand, der bereits weiß, was gemeint ist, das anders lesen mag.

Beispielsweise steht beim NSSV nur " der Pfeil muss eindeutig im Körper stecken", was völlig unzureichend ist, da nicht definiert wird, was zum Körper gehört, und was nicht mehr. Genau nach dieser Definition fragte ich ja.

Beim DFBV finde ich immerhin eine indirekte Definitionen, nach der man wohl davon ausgehen darf, dass alles, was nicht ausdrücklich ausgeschlossen wurde, zum Körper gehören mag. So lässt sich aus der Kombination aus 5.4.19 mit 5.4.14 erahnen, dass sie wohl das meinen dürften, was Du ausgeführt hast, und dass auch in Haaren steckende Pfeile gelten. Der Maiskolben im Maul wäre nach dieser indirekten Definition allerdings ebenfalls als Körpertreffer zu werten, da Deko nicht ausdrücklich ausgeschlossen wurde...

Beim DSB musste ich erst mal lachen, wegen
Zitat
... oder einen anderen als Nicht-Trefferzone definierten Bereich trifft...
, weil sich im Dokument keine solche Definition einer Nicht-Trefferzone findet. Es folgen dann ja unmittelbar gute Beispiele, wohl zu gängigen Streitfragen, die ein gutes Gefühl dafür vermitteln, was gemeint ist. Der Maiskolben im Maul wäre demnach aber immer noch eine undefinierte Grauzone, die ich zwar als Nicht-Trefferzone interpretieren würde, aber sauber definiert ist das selbst hier nicht. (Oder habe ich die Definition der "Nicht-Trefferzone" doch übersehen?) Insgesamt finde ich diese Ordnung aber immer noch am klarsten ausgeführt.

Daher enthielt Deine Ausführung, wie diese Regeln im Allgemeinen interpretiert werden, genau die Informationen, nach denen ich gesucht hatte.

Federn, Fellspitzen, Pimmel .... -was auch immer-  sind Körper.  ;)

oh, dazu hatte ich schon etwas gefunden. Das war eine englischsprachige Ordnung, die letzteres bei ihren 3d Tieren ausdrücklich verboten hat.  ;) Hmm, ich erinnere mich gerade daran, in Österreich einem Stier in selbigen geschossen zu haben...
« Letzte Änderung: April 13, 2020, 07:18:36 Nachmittag von Andreas »


Offline Buersti

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Oha. Ich stell mir das grade im RL vor. Dem Stier dürfte sehr klar sein, dass er grade einen Körpertreffer abbekommen hat!
Schöne Grüße aus dem Spessart


Offline rso

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...
Beim DSB musste ich erst mal lachen, wegen ". oder einen anderen als Nicht-Trefferzone definierten Bereich trifft..", weil sich im Dokument keine solche Definition einer Nicht-Trefferzone findet. ..

Gut, dass du dich mit den SPO beschäftigst.  :klasse:

Hast du schon mal einen offiziellen Wettbewerb (zb. im DSB) mitgeschossen?
An jeder Station steht ein Tierbild, das sowohl die dir zugewandte Killzone als auch das Tier als solches zeigt.
Dein zitierter Maiskolben ist wohl mit dem Tier im Normalfall nicht verwachsen, also gibts da auch keine Zweifel (und ist wohl aus gestalterischen Gründen auf nem Parcours zu finden, nicht bei nem Wettbewerb)
Die Probleme liegen ganz woanders, z.B. bei Hufen, die nicht klar vom Haxen abgegrenzt sind (keine Trennlinie, sondern farblicher Übergang... gibts auch oft beim Übergang Sockel/Tier).
Welcher Pfeil ist dann noch Körper und welcher Miss? Diese 5 Punkte Unterschied können im Endergebnis mehrere Plätze Unterschied bedeuten.
Da hilft nur die eindeutige Tierauswahl des Veranstalters, ggf. Nachzeichnen der Zonen um z.B. bei einer DM keine unnötigen Diskussionen aufkommen zu lassen.
Im Parcours oder bei spassigen Turnieren ist das zweitrangig, da gestalten manche ihre Ergebnisse eh nach Gutdünken  ;)
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Rainer


Offline Waldgeist

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Also nochmal: Es ist natürlich schon hilfreich, wenn man sich ein wenig mit den Tierchen (den echten) auskennt. Wenn das Regelwerk besagt " ... der Pfeil muss eindeutig im Körper stecken ... ", dann lässt sich dass wohl nicht präziser fassen.
Der besagte Maiskolben ist eben nicht Teil des Tierkörpers; zumindest nicht gem. Regelwerk des NSSV.
Ansonsten empfehle ich den Einsatz von Lupe, Goldwaage und Mikrometerstab ... Ne, im Ernst: Wenn`s nicht gerade um eine große Meisterschaft d.h. womöglich einen Platz auf dem Treppchen - da wäre im Zweifel nämlich ein Kampfrichter hinzu zu ziehen - stellt sich schon die Frage, worin besteht das Problem? Es gibt ja auch den Gruppen entscheid - schiedlich/friedlich.
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Offline Landbub

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Hallo zusammen,

ab wann gilt ein Pfeil, der in einem 3D-Ziel steckt, eigentlich als Körpertreffer?


Das kann man beliebig verkomplizieren.
Ich hatte mal eine Umfrage gemacht und 87% hätten diesen Treffer falsch gewertet (nach WA)
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Offline Toxophilia

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Spontan würde ich meinen, das ist nur ein Körpertreffer, da das Tier ja nicht tödlich verletzt ist, oder :???:?

Und zum Zitat: "Federn, Fellspitzen, Pimmel .... -was auch immer-  sind Körper. "  Den Treffer des dritten Begriffs kenne ich als "Damenkill" ;D.
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Offline rso

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Spontan würde ich meinen, das ist nur ein Körpertreffer, da das Tier ja nicht tödlich verletzt ist, oder :???:?
..

Hmm, nach WA, Buch 2, Punkt 9.2.2 sollte das eindeutig  sein. Lies doch mal nach!

Von der Notwendigkeit der  "tödlichen Verletzung" eines Gummitiers kann man übrigens im WA - Regelwerk nicht wirklich was lesen , ist mir auch woanders noch nicht aufgefallen  ;)
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Rainer


Offline Sonuka

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Relativ simpel: Alles was ein Treffer ist, aber nicht im Kill ist. Nicht zum Ziel gehören: Horn,Huf, Sockel. Idealerweise abgezeichnet. Variiert wird insbesondere bei Indirekten Treffern, die sind bei manchen Verbänden erlaubt (DBSV) bei manchen nicht (DFBV, glaube ich). Auch erst Horn und dann Tier ist Horn, wobei es da Ausnahmen geben soll.
Was Kill ist, kann in der jeweiligen SPO nachgelesen werden, dabei wird unterschieden in Killlinie angerissen (d.h. der Pfeil berührt die Linie) und durchtrenn (d.h. der Pfeil berührt die Fläche innerhalb der Killzone und hat somit die Killline durchtrennt)
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Offline Landbub

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Ich sag ja: es ist tricky. Also wenn man nach den SpOs geht. Bei einem Fun-Turnier oder "einfach-so-Parcours-Besuch" muss einem das alles nicht interessieren.

Im obigen Bild wäre es nach WA so, dass es ein Körpertreffer ist, weil die Pfeilspitze das Ziel noch berührt. Täte sie das nicht, bliebe der Peil also vorher stecken, wäre es eine 8, weil Killbedingungen klar erfüllt sind (angerissene Linie).

Beim erwähnte Huf-treffer ist es auch so, wie es kaum einer vermuten würde. Ist zwischen Huf und Körper Luft (es gibt so liegende Rehe) und man hat den Huf getroffen, der Pfeil ist aber zwischen Körper und Huf sichtbar (!!!!) und berührt dann den Körper, ists eine 5. Steckt er nur im Huf, ists ein M.
Und jetzt wirds schräg: Liegt der Huf am Körper an und der PFeil steckt so weit im Huf, dass er dahinter sicher den Körper penetriert hat, so ists ein M. Auch, wenn er auf der Rückseite aus dem Körper rausschaut. Warum? Weil man ihn zwischen (!!!) Huf und Körper nicht sieht.

Viel Spass bei der Diskussion darüber in der Gruppe :-)

Für Horn gilt genau das gleiche.
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Offline Sonuka

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Die Frage bei der Boa ist: Ist das getroffene Kill das dem Schützen zugewandte, oder gar einzige (glaube mich zu erinnern, das Vieh hat nur eins), dann ist es erstmal scheiße gestellt!Aber ein Kill. Hat es noch ein Kill, welches dem Schützen mehr zugewandt ist, ist es Körper.
Hat ein Ziel zwei Killlzonen, welche nach Ansicht des Schützen beide gleich dem Schützen zugewandt sind (z.B. leicht schräg stehende Eule) dann muss man halt im zweifelsfall fragen: Auf welches schießen wir? linkes oder rechtes? da es ja nicht eindeutig ist. Ich würde dies in erster Linie in der Gruppe klären, da in dem besagten Fall egal welches man nimmt, kein Wettbewerbsnachteil für andere Schützen entsteht. Man aber Diskussionen beim Ziehen/zählen vorbeugt.
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Offline Landbub

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Die Frage bei der Boa ist: Ist das getroffene Kill das dem Schützen zugewandte, oder gar einzige

So weit ich weiss, wurde das bei der Boa extra so gesteckt für die KR ausbildung. Im regelkonformen Wettkampf sollte das in der Tat nicht so stehen.
Das Horn & Huf Beispiel habe ich dagegen selbst schon erlebt. Beides. Mir ist mal ein Pfeil durchs Horn 1cm vor dem Körper stecken geblieben - M
Und in meiner Gruppe hat mal einer durch Huf und Körper geschossen und wollte dafür 5 Punkte haben.

Schwierig Teil2: Wo fängt der Huf an, wo hört der Körper auf? Muss nicht mehr abgegrenzt sein, es reicht auch eine wechselnde Farbe. Nur: das ist oft fließend. Wie entscheidet man dann? Einfach: Im Zweifel FÜR den Schützen.
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