Archers Campfire

Den Pfeilflug einprägen...


Offline roscho

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Oder eben Roving (1 Pfeil) da dort die Situationen  immer wieder anders sind.
Oder drei Pfeile, wenn man hat, oder warum nicht ?
oder eben bis man trifft, wenn man genug Material dabei hat, weil es ärgert ....
Was trainierst du da ? Ärgern ? Über sich selbst ?
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline BowLaw

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Oder eben Roving (1 Pfeil) da dort die Situationen  immer wieder anders sind.
Oder drei Pfeile, wenn man hat, oder warum nicht ?
oder eben bis man trifft, wenn man genug Material dabei hat, weil es ärgert ....
Was trainierst du da ? Ärgern ? Über sich selbst ?
Bei aller political correctness - manchmal wird ein unnötiges kleines/weites/untreffbares Ziel eben einfach zugeballert bis man es endlich trifft.
Das kann auch entspannen.


Offline Absinth

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@roscho, alles klar und ich glaube ich habe es jetzt auf der Kette... Also, einfach machen lassen und es reicht, wenn der Ablauf klappt.

:thankyou:

Der Rest ist Magie, die man sich aber auch erarbeiten muss (siehe roscho oben). Der konsistente Schussablauf ist leider auch nicht etwas, das man dann irgend einmal einfach abrufen kann. Das will auch mit ständigem Ueben in Schuss gehalten werden. Aus dem Unterbewusstsein steigt sonst die Tendenz auf, das Gleiche mit etwas weniger Aufwand erreichen zu wollen, und das geht nicht. Der wiederholbare Ablauf ist in diesem Sinn eine drastische Einschränkung der Möglichkeiten.


@Ulrich, danke für das Ausschmücken und für den Hinweis zur Vorsicht vor aufkommenden Leichtsinn etc. ...  :klasse:


Mal schauen was ich am Wochenende bereits nutzen/umsetzen kann, Druck mache ich mir keinen und ich werde es bestmöglich fließen lassen...  :bow:



« Letzte Änderung: März 03, 2020, 11:23:12 Nachmittag von Absinth »


Offline aquadrat

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roscho hat das gut auf den Punkt gebracht. Keine Ahnung ob ich den Pfeil fliegen sehe, aber den Pfeil im Ziel muss ich sehen falls ich einen zweiten Schuß brauche. Trotzdem wird da nix bewusst korrigiert.
Habe so das Gefühl hier wird zu viel gedacht, vielleicht sollte wir etwas amerikanischer schießen: Mehr schießen, weniger fragen  :Achtung:

Gruß, A.
Heavy Metal Archery
Bogen der Saison: Win&Win CX7, Uukha Irbis medium 40#, Spiga ZT, Shibuya Button, Avalon BB Gewicht je 184g Mitte und Unten, RCore "The Master", 18 Stang FF+ Endlos -> IFAA BH-R od. WA BB 32#@29,25", 68"


Offline rso

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..
Habe so das Gefühl hier wird zu viel gedacht, vielleicht sollte wir etwas amerikanischer schießen: Mehr schießen, weniger fragen  :Achtung:

Gruß, A.

 :agree:      und den Ironie-Button brauchts da gar nicht!
cu

Rainer


Ulrich

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roscho hat das gut auf den Punkt gebracht. Keine Ahnung ob ich den Pfeil fliegen sehe, aber den Pfeil im Ziel muss ich sehen falls ich einen zweiten Schuß brauche. Trotzdem wird da nix bewusst korrigiert.
Habe so das Gefühl hier wird zu viel gedacht, vielleicht sollte wir etwas amerikanischer schießen: Mehr schießen, weniger fragen  :Achtung:

Gruß, A.

Sich das Denken abgewöhnen gehört dann schon in Lektion 3: Psychische Konsistez. Esoterisch wird`s in Lekrion 4.


Offline Chris Yarbrough

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Ich würde gerne noch etwas hinzufügen, weil ich das Vorhersagen des Pfeilflugs sehr spannend finde.

Allein wenn man sich die Definitionsprobleme von verschiedenen Zieltechniken anschaut, bekommt man doch das Gefühl, dass hier immer nur ein kleiner Teil eines komplexeren Systems betrachtet wird, oder aber dass jede "Zieltechnik" Vor- und Nachteile hat. Viele sind sich gar nicht so einig was eigentlich die Unterschiede zwischen z.B. Point of Aim, Gap oder Split Vision sind. Ich behaupte mal vereinfacht: die Pfeilspitze auf einen Punkt im Sichtfeld zu halten ist schonmal grundlegend zu wenig Information um zu wissen wo der Pfeil landen wird. Ob ich mich jetzt eher auf diesen Punkt, die Pfeilspitze oder den Abstand von irgendwas zur Zielmitte konzentriere, ändert eigentlich nur das mentale Verständnis oder die Sprache darüber.

Byron Ferguson und Howard Hill benutzen ja angeblich "Split Vision", aber für mich klingt die Definition wie eine Aufweichung von verschiedenen anderen Betrachtungsweisen. So nach dem Motto: "Konzentrier dich auf die Zielmitte, aber auch auf die Pfeilspitze, das Gelände und vielleicht noch ein bisschen drum herum." Ferguson hat mal (frei übersetzt) gesagt: "Ich weiß wie der Pfeil fliegen wird." Das erklärt meiner Meinung nach viel besser wie es möglich ist z.B. Trickshots mit wechselnder Körperhaltung durchzuführen.

Natürlich lässt sich beobachten, dass mit Visier und/oder System in bekannten Situationen am Ende mehr Ringe auf der Scheibe zu holen sind, aber wenn man sich andere Situationen anschaut, denke ich, dass der grundlegende Ansatz die gesamte Flugkurve des Pfeils vorherzusagen die einzig "absolut korrekte" Zieltechnik sein kann. Auch wenn das meistens "instinktiv/intuitiv" genannt wird, ist es doch nichts weiter als den Pfeilflug in Gedanken zu simulieren. Dazu braucht es allerdings vor allem den Winkel des Pfeils und gelernte Erfahrung über das ballistische Verhalten.

Wenn ich durch meine Schießtechnik die meisten Variablen gleich halte (Beschleunigungskraft durch konstanten Auszug, gleiches Lösen, etc), dann noch die Lage der Scheibe vertikal fixiere und Wind nicht beachte, muss ich am Ende wahrscheinlich nur noch die Pfeilspitze im Sichtfeld positionieren, der Rest ist ja gleich. Aber sobald sich andere Variablen ändern, muss die Zieltechnik komplexer werden. Eine 2D Zieltechnik hat das Problem, dass soetwas wie Hindernisse/Äste auf dem Weg zum Ziel ignoriert werden. Ich finde z.B. einen Schuss spannend bei dem ein Ast aus meiner Sicht genau vor der Zielmitte liegt und ich mit der Parabel drüber muss oder aus sehr tiefer Standposition zielen muss. Die "beste, flexibelste und komplexeste" Zieltechnik wäre also die bei der ich einfach simuliere wo der Pfeil entlang fliegt.

Ich weiß, es klingt nach ein bisschen zu viel Theorie, aber ich zieh daraus praktischen Nutzen: Beim Zielen verlängere ich in Gedanken den Pfeil nach vorne und stelle mir vor wie die Linie sich langsam nach unten beugt. Das geht mit einem Pfeil wesentlich einfacher als in dem bekannten Beispiel des Ballwerfens, weil ich ja gute Referenzpunkte nahe am Auge hab. Die Vorhersage wo sich der Pfeil zu einem bestimmten Zeitpunkt im Flug genau befindet ist verhältnismäßig einfach zu lernen. Am Ende treff ich nicht, weil meine schlechte Technik dafür sorgt, dass der Auszug und das Lösen nicht konstant ist oder der Schuss verrissen wird. Gibt aber Beispiele in beide Richtungen, eben auch Leute die ohne Technik aus der Hüfte schießend treffen.


Offline Gundog

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Roscho und andere haben ja schon viel wichtiges geschrieben (Helle Federn, zu schnelle Pfeile werden nicht gut wargenommen usw.)
Was oft vergessen wird, wiederholbare und verlässliche Schieß-Technik.
Nimm einen Zahnstocher und klebe den mit Malerkrepp quer am Bogenrücken in deinem Sichtfeld. Markiere auf der Scheibe einen einfachen deutlichen Punkt (Drehdeckel einer Colaflasche) auf 20 oder 25m. Visiere nur mit der Zahnstocherspitze diesen roten Punkt an. Schieße 5 Pfeile. Bei Perfekter Technik müsste diese ja auf wenige cm oder mm auseinander liegen (wo die liegen ist egal, kommt auf die Gruppe an). Wenn das so ist kann man über anderen Dinge nachdenken, wenn nicht ist an deinem Stil noch nicht alles so "fest" wie es sein sollte.


Offline Landbub

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... auf 20 oder 25m. Visiere nur mit der Zahnstocherspitze diesen roten Punkt an. Schieße 5 Pfeile. Bei Perfekter Technik müsste diese ja auf wenige cm oder mm auseinander liegen (wo die liegen ist egal, kommt auf die Gruppe an).

Das ist eine schöne Übung fürs Training. Person A schießt einen Pfeil auf die Scheibe - gerne irgendwo an den Rand. Person B muss dann da drauf eine Passe schießen und dann andersrum.  Verglichen wird mit einem Massband um alle Pfeile rum. Also den einen "Zielpunktpfeil" und die 6 darum gruppierten.
Klar: wer das geringere Mass hat, hat gewonnen. Indikation: auf 20m ein Bierdeckel. Auf 30m wird das bei den meisten nicht mehr klappen.
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Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.