Archers Campfire

Welche Wertung schiesst Ihr am 3D-Parcours am liebsten?


Offline kungsörn

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Auch mich hat wohl meine Lesekompetenz verlassen.
Bin auch von Turnierwertungen ausgegangen.  :schuldig:

Sorry für den OT.

 :ontopic:
Ich zähle nie bei einfachen Parcoursgängen. Beurteile die einzelnen Pfeile kurz für mich in „gut“ „naja“ und „nicht gut“. Am folgenden Tier sind die aber idealerweise schon abgehakt und in der geistigen Restekiste verschwunden.
Mein Verstand erwischt mein Unterbewusstsein aber leider immer wieder beim Vergleichen und heimlichen Überschlagen. Besonders, wenn ich mit Anderen (meistens gute Bekannte) unterwegs bin.
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Offline Kuckingen

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Ganz klar, die WA Wertung.

1. Es belohnt Präzision, und als Schützen, egal welcher Art, wollen wir treffen. Daher die Präzision.
2. Dank dieser Präzision trennt man die guten sehr schnell von den schlechten Schützen, siehe eben die Werte von 11, 10 8 5.
3. Die daraus ergebenden Zahlen, sind ehrlicher als die Skandinavische, mit 3 Pfeilen. Da hatte ich als Anfänger doch glatt eine Trefferquote von 80 % und mehr. So ein Schwachsinn.
4. Es ist sportlich.
5. Autobahn ist weitaus "jagdlicher" als sonst was, und die Entfernungen der WA auch.
6. Es ergibt sich dadurch eine gute und kompakte Mischung aus Sportlichkeit und Jagdsimulation, von der eben  unsere Sportart, der 3-D Bogensport abstammt. Ob jetzt die Wertungszonen Anatomisch korrekt sind, ist nicht so wichtig.
7. Wer nicht damit leben kann, dass ein Schütze neben jemanden schießen kann, der hat bei einem Turnier oder auf der Jagd mit dem Bogen nichts zu suchen, wenn man sich von solchen Kleinigkeiten ablenken lässt. Das Ziel ist vor dir, nicht neben dir, also auch der Fokus auf das Ziel.
8. Als Auswerter bei Turnieren ist man nicht verpflichtet, die Scores nachzurechnen. Dafür gibt es die doppelte Schreibweise und Schützen haben die Scores  unterschrieben.


Offline Sir Robin

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 @aquadrat, das hatte mich auch schon gewundert, dass so wenige Kill und Innenkill unterscheiden. Für meine Parcoursrundgänge schreibe ich ebenfalls 20-18-16 usw. auf. Als Innenkill zähle ich die zwei innersten Ringe.



Offline Sabiji

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Der punktetechnische Wertungsschwerpunkt der Trefferfläche bei der WA, welche im übrigen 3D landläufig (auch Verbandstechnisch) als "Kill" bezeichnet wird, ist der Dominanz eines visierausgerichteten, und visierlos bestenfalls Blankbogen/Abgreiftechnik orientierten Verbandes geschuldet. Schmunzeln muss ich immer, wenn WA-Freunde Wert auf die "jagdlich" (verpöntes Wort bei der WA, aber trotzdem gern genutzt) kurze, maximale Distanz von 30 Metern bei Visierlosen hinweisen, und die weiten Entfernungen anderer Verbände kritisieren.
Als ich das letzte Mal ein 3D WA mit schoss, gab es keine Regelung, welches Tier wie weit zu stehen hatte (ich weiß nicht den aktuellen Stand). So konnte ich bei meiner zuletzt besuchten WA 3D LM vor Jahren Scheiben zur Kenntnis nehmen, die nach IFAA Kat. 4 waren (maximal 20 Yards) und hier locker jenseits von 25 Metern und sogar Max standen. Die Differenzierung der drei Wertungsbereiche, insbesondere der innersten Beiden, halte ich selbst bei WA Entfernungen und manchen Tieren bei Trad-Schützen für absurd.

IFAA wird immer gerne als Parade-Beispiel für weite Entfernungen herangeführt (wenn auch nicht hier im Fred). Ich darf dazu kurz erwähnen, das bei einer DM nach DBSV die maximale Entfernung von 50 Metern um 15% unterschritten, aber auch um bis zu 15% überschritten werden kann. Nach Adam Riese wären das 57,5 Meter.

Ob irgendeine Wertungsweise unfairer oder fairer ist, halte ich für relativ. Wie will man den das "Ohr-Piercing" oder die "Kniescheibe" vom Fingerbreit an der Kill-Linie entfernt differenzieren? Dann müsste man eher zum Kringelscheiben-schießen wechseln. Ein Schütze der ab und an "irgendwie" das Kill trifft, Pfeil Nummer 2 daneben jaucht, liefert sich ein Kopf an Kopf Rennen mit einen Konkurrenten, welcher auf Grund soliderer Technik regelmäßig zu mindestens beide Pfeile auf die 5er-Zone schickt. Mmmh...


Offline kungsörn

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Sabiji, da bin ich voll bei Dir...
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Offline chbx

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Ob irgendeine Wertungsweise unfairer oder fairer ist, halte ich für relativ. Wie will man den das "Ohr-Piercing" oder die "Kniescheibe" vom Fingerbreit an der Kill-Linie entfernt differenzieren? Dann müsste man eher zum Kringelscheiben-schießen wechseln. Ein Schütze der ab und an "irgendwie" das Kill trifft, Pfeil Nummer 2 daneben jaucht, liefert sich ein Kopf an Kopf Rennen mit einen Konkurrenten, welcher auf Grund soliderer Technik regelmäßig zu mindestens beide Pfeile auf die 5er-Zone schickt. Mmmh...

Das ist ein sehr guter Punkt. Ich schiesse zwar "nur" gegen mich selbst, aber bin leider ein Oberstatistiker und deshalb sehr punktelastig (da ich nie auf Scheiben schiesse, messe ich so auch meinen Fortschritt). Soweit noch kein Problem. Aber ich bin nach einer Runde mit 6,0 zufrieden und mit einer mit 5,0 frustriert - obwohl ich eigentlich fast "gleich gut" geschossen habe und ich einfach in der normalen Streuung meiner Schüsse liege und einfach einmal mehr, einmal weniger Glück habe.

Noch dazu ist auf meinem Hausparcours im Extremfall auch mal ein Steifenhörnchen auf 20m gestellt (was ich saublöd finde) und er generell eher fordernd ist (was ich gut finde). Das Leben zu treffen ist meistens machbar wenn ich sehr sauber schiesse, alles andere darüber hinaus Zufall (bei mir - intuitiv zielend mit einem klassischen Recurve ohne Schnickschack).

Vielleicht sollte ich in Zukunft, auch für mehr Psychohygiene, nur zwischen nix/Körper/Kill unterscheiden und mich Grundentspannen.

Schöner Schuss auf 27m - aber auch da sind bei mir Kill und Center purer Zufall


20m - da ist Körper, Leben, Kill und Center sehr nahe beieinander  ;)
« Letzte Änderung: Januar 29, 2020, 11:24:59 Vormittag von chbx »


Offline Icarium

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Hat nix mit der ursprünglichen frage zu tun, aber
@kuckingen
Was hat ein 70" 35# recurve mit 250 grain pfeilen mit jagdlich zu tun?
Kenn mich da ned so gut aus?
Und auch das ich in ein "gekilltes ziel" einen overkill setzen sollt.....


Offline kungsörn

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Bevor man sich in Haare kriegt, sollte man auch mit einbeziehen, was und wie diejenigen Schießen.

1.   Ist da Jemand, der - wie ich –  dem Ursprünglichen „Training für die Jagd“ sehr nahekommen und seine niederen Instinkte legal ausleben möchte.
2.   Oder ist da der technikaffine Sportler, welcher nach geistiger und körperlicher Perfektion strebt.

Beides sind Extreme und wohl Alle hier sehen sich irgendwo dazwischen.

Mein mediterraner Anker am Border BD, die Split Vision – Technik und die 52# auf meinem Finger mit 8,8gpp sind heutzutage nicht wirklich WM tauglich.
Und vorausgesetzt meiner persönlichen Neigung und Legalität, dürfte ich selbst damit in Namibia noch nicht mal auf ein Warzenschwein losgehen (>54 Joule, ich liege bei ca.52).
Man muss also auch Equipment und Anspruch beachten, wenn man sich die Wertungs-Vorlieben der Mitschützen anschaut.

Gruß, Dennis
« Letzte Änderung: Januar 29, 2020, 12:27:29 Nachmittag von kungsörn »
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Offline Bazi

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Offline Sabiji

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Bevor man sich in Haare kriegt,...

Nee, wofür auch. Die allermeisten von uns betreiben ihr Hobby im Sinne des Breitensports. Wer mehr will, kann und muss sich halt höheren Messlatten unterwerfen. Und da haben wir halt eine breite Auswahl. Letztendlich war das ja hier auch gefragt, was man aus der Bandbreite am liebsten schießt.

Deswegen: ich mag die Mischung. 3 Pfeil und eine Hunter/Doppelhunter-Runde mit stark differenzierte Wertung, welche in ein Ergebnis einfließt. Bei freien Turnieren kann ein 3 Pfeil Turnier gerne zwischendurch mit ein paar Hunter 20/10 oder ähnlich gewürzt werden.

Im übrigen gebe ich zu (auch bei Meisterschaften), ab und an gerne mal strategisch zu schießen. Dann nehme ich die Achse des Vorderlaufs des schmalen Rehs oder den dicken Hintern eines liegenden Viehs und nehme bewusst Körpertreffer in Kauf.


Offline tombows

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Ich zähl normalerweise nur wie viele erste, zweite und dritte Pfeile ich brauche, die Trefferlage wird im Unterbewusstsein gespeichert.


Offline Kedde

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Ich zähl normalerweise nur wie viele erste, zweite und dritte Pfeile ich brauche, die Trefferlage wird im Unterbewusstsein gespeichert.

Das mache ich ebenfalls so, aufgeschrieben habe ich außer auf den paar Turnieren noch nie und da haben das immer andere für mich gemacht.
Ich kann es nicht verhindern das ich Älter werde, aber ich kann verhindern das ich mich dabei langweile.
Es ist besser, zu genießen und zu bereuen, als zu bereuen das man nicht genossen hat.
Kedde`s Bogenblog
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Offline Palomino

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Eine Dreipfeilrunde ,  skandinavisch 20/16 - 14/10 - 8/4

Vermutlich weil ich es so gelernt habe. Irgendwie fühlt sich das "richtig" für mich an.


Offline chbx

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Also skandinavisch finde ich sehr sympathisch und passt auch gut zum Präzisionslevel meines Bogens (und mir).


Offline Landbub

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Moin und an alle OT-ler im hiesigen Thread... Würde es dem TO um eine "Turnierwertung" gehen, so hätte er es mit Sicherheit auch so geschrieben.  ;)

Wo sonst sollte man werten als auf einem Turnier? Selbst wenn man mit Freunden geht und man fragt "Schrei'mer auf? Wer hod a Äpp?" wird daraus ein Turnier, denn der Verlierer muss dann die Bergschuhe der anderen am Bach waschen.
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Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.