Archers Campfire

Holzschäfte tunen, aber wie?

Gast · 11 · 2804

testjan

  • Gast
Vor zehn Minuten hat es mir wieder zwei Rohschäfte zerrissen....
Klar, man kann nach Tabelle oder Spinerechner gehen, befiedern und hat zumindest halbwegs passende Pfeile. Wenn man aber perfekt passende haben will, muss man sie ausschießen.

Wie macht ihr das bzw. macht ihr das überhaupt?


Offline Bazi

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 330
Ja, ich schieße meine Holzpfeile aus. Da ich den richtigen Spinewert kenne, suche ich mir schon im Laden entsprechende Schäfte aus und messe sie zuhause nochmal nach, da für mich mein Spinetester der Maßstab ist.
Dann wird der Schaft behandelt (Lackschichten) und nach Austrocknung kommen Spitze und Nocke dran - und los gehts mit dem RS Test.
Anm.: Wenn RS beim ausschießen brechen, sind sie in der Regel zu weich, häufig sogar viel zu weich! Auf jeden Fall stimmt dann der Spine überhaupt nicht.


testjan

  • Gast
Oder der NP...😢 War heute die Ursache. Die Schäfte sind zwar schön geradeaus aber kopfüber zur Scheibe geflogen.


Offline Bazi

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 330
Stimmt, habe ich nicht bedacht, da ich davon ausging, dass der NP schon ausgeschossen war. 8)


Offline Shadowhunter

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 180
Erst mal aus 3-4m Entfernung testen, da lassen sich Ausreißer schon erkennen. Wenn OK, dann in kleinen Schritten die Distanz vergrößern.


Offline Cayuga

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3172
Ich bin gerade dabei, für meinen neuen (na, ja, nicht mehr ganz so neuen) Langbogen Schäfte auszuschießen. Bin dabei vorgegangen, wie in dem Buch „Pfeilflug wie auf Schienen“. Ich habe mir allerdings kein Blatt ausgedruckt und auf die Scheibe gehängt, zumal ich auf Entfernungen bis 30 Meter nicht über die Pfeilspitze ziele. Also habe ich auf die Scheibe drei senkrechte Striche gemalt, einen dicken in der Mitte mit roter Kreide, den ich treffen will sowie zwei kleine weiße Striche, die die Toleranzgrenzen markieren. Die Ergebnisse habe ich mir dann auf ein DIN-A-Blatt eingetragen, welches dann aber so aussieht wie in dem Buch, so dass ich grafisch sehen kann, wann der Schaft ausbricht.

Meine Erkenntnis war auch, dass ich recht schnell einen Rohschaft hatte, der auf 30 Meter genau die Mittellinie traf (besser als der gefiederte Schaft, der aber auch einen Tick zu weich ist), aber zu tief ging (Spitze nach unten). Nun bin ich beim Ausschießen des Nockpunktes, aber leider kam der große Regen dazwischen, so dass ich am Wochenende nochmals rangehe.

Weitere Erkenntnisse:
- Bis 18 Meter funktionieren Holzschäfte, die in einer Spinegruppe liegen, also max. 5# auseinander recht gut. Um auch auf größere Entfernungen den Rohschaft in die Mitte zu kriegen, müsste ich Finegespinte Schäfte bekommen, was leider bei 32 Zoll und Fichte in 70-75# kaum machbar ist. Ich bin schon froh, überhaupt etwas in dieser hohen Spinegruppe zu bekommen. Aber dann müssen es halt die Federn richten.
- Nächstes Mal schieße ich zuerst den Nockpunkt aus (hoffe, dass durch den veränderten Nockpunkt dann nicht nochmals komplett neu nach dem Spine suchen muss).
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Daniel124

  • Gast
Als ich kürzlich (erstmalig) einen Holz-Rohschaft ausgeschossen habe hab ich erstmal mit dreiviertel Auszug auf 4 Meter angefangen. Zum Glück, denn durch die lange Anfangslänge war der Schaft viel zu weich, der hätte durch einen viel zu schrägen Einschlag zerbrechen können.


Offline Cayuga

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3172
Sinn der Sache ist es aber nicht, mit geringerem Auszug den RST zu machen. Der RST macht nur Sinn, wenn Du so schießt wie immer. 4 Meter finde ich auch sehr nahe Entfernung. Ich habe mir die sechs Meter lt. Pfeilflug wie auf Schienen auch gespart und bei 9 Metern begonnen und bin dann jeweils 3 Meter zurück bis auf 30 Meter.
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Daniel124

  • Gast
Weiß schon wie ein RST geht ...
Wollte nur den Hinweis geben dass man ja langsam anfangen und dann steigern kann um zu verhindern, dass es so wie bei Mescalero mit gebrochenen Rohschäften ausgeht.


Offline Marcus

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 265
Ich hab einmal grob gerohschaftet um rauszufinden, ob der Spine und so einigermaßen passt. Wenn man das wirklich sinnvoll machen will, musst du echt jeden Schaft selbst spinnen, wiegen und dann ausschießen, denn jeder Holzschaft ist etwas anders. Heute bekommst du eine Gruppe mit 52 +-1, beim nächsten mal eine mit 55 +-1. Selbst bei absolut identischen Werten ist es ein Naturprodukt, das natürlichen Schwankungen unterliegt.
Ich mach es am Ende jetzt ähnlich wie Cayuga. Aus einem Pack mit fertigen 30 Schäften schieße ich die 10 aus, die am nächsten zusammen liegen. Das ist der Turniersatz. Die restlichen nehm ich zum Training. Mir reicht das so.  Wenn ich neue Schäfte kauf, schieß ich die wieder mit dem bestehenden Turniersatz aus und behalte da wieder die besten. Das funktioniert für mich ganz gut.


Offline grumpf

  • Oh ein Pfeil
  • **
    • Beiträge: 90
@Mescalero
Rohschaft mit Daumentechnik ausschießen oder mediteran?
Bei Daumentechnik würde ich sagen lass es sein, außer Du hast einen super sauberen Ablass. Und dazu braucht es seehr viel Übung und Training.  ;D ;D ;D
Beim Bogenschiessen ist geeignete Kleidung zu tragen.