Archers Campfire

Treffen ohne räumliches Sehen


Offline Ralf_HH

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Dann haben wir beide den gleichen Sehfehler. Bei mir wurde als Kind auch das (dominante) Auge abgeklebt, allerdings ohne Erfolg. Ein deutliches Schielen habe ich auch, ich schaue im Alltag nur mit dem dominierenden rechten Auge, kann aber bewusst auf links umschalten, beispielsweise beim schon erwähnten Daumensprung.

Beim Gap Shooting solltest Du wenig bis keine Probleme damit bekommen. Ich habe damit jahrelang sogar Sport gemacht, bei denen auf relativ große Entfernungen gezielt geworfen werden muss. Auch damit hatte ich nie Probleme, ebensowenig beim Fußball oder Handball.
Beste Grüße aus dem Norden, Ralf

Kinetic Forged Stylized 38#@26"
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Online Waldgeist

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Auch mir fehlt das stereokopische Sehvermögen d.h. ich sehe alles flächig. Zum Beispiel war ich heute Nachmittag wieder "auf dem Platz". Rein optisch betrachtet stehen die Scheiben alle auf gleicher Höhe, wären da nicht die Schilder mit 30m, 40m, 50m, 60m und 70m. Und trotzdem - ich schieß nur Langbogen ohne jegliche Zielhilfen, rein intuitiv. (Unser Verein besteht überwiegend aus FiTa`nesen.) Ein paar mal im Jahr stellen wir (die Tradis) unsere alternativen Ziele auf. Dafür gehts aber immer wieder zu irgendwelchen Parcours. Da gibt es dann ständig wecheselnd große Ziel in den unterschiedlichsten Entfernungen ... Alles eine Sache der Übung: Üben übt! sagte schon Laotse.  ;)
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Cayuga

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Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen und alle zu langweilen ;)

Es kommt drauf an welche "Technik" man schiesst bzw schiessen will

Wenn ich über das "räumliche Sehen"- und dafür sind beide Augen notwendig -  instinktiv/intuitiv/was auch immer schiesse - dann ist das dominante Auge total egal

Habe ich kein oder ein sehr eingeschränktes räumliches Sehen dann muss sollte ich ein Visier- bzw Zielsystem nutzen. Dann wird der Focus auf die Pfeilspitze oder eben das Visier notwendig, und damit auch das dominate Auge.

Ein Visiersystem kann ich -egal ob ich räumlich sehe oder nicht- immer nutzen, instinktiv geht aber nur MIT räumlichen Sehen ...

 :agree: und dem ist nix hinzuzufügen
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline roscho

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Versteht mich nicht falsch, ich will nicht sagen das es unmöglich ist ohne stereoskopisches Sehen durch viel (VIEL) Üben auch instinktiv zu schiessen, aber es ist auf jeden deutlich schwerer zu lernen und beinhaltet ein großes Frustpotential ...

Natürlich kann auch der Weg das Ziel sein, aber es spricht (aus meiner Sicht) nichts dagegen Zielsysteme zu verwenden - in so einem Fall sowieso nicht, und auch sonst ist daran doch nichts verwerfliches wenn einer (auch mit Traditionellen Bögen) „visiert“

Jedem Tierchen sein Pläsierchen ... ;)
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Beefeater

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Hallo,

mein linkes Auge ist durch einen Unfall vor vielen Jahren stark eingeschränkt, räumliches Sehen ist bei mir seitdem auch gleich Null. Da ich keine Lust habe, das linke Auge immer zu schließen, nutze ich eine Augenklappe - das klappt bestens.
Mein Ziel auf 10 bis 25 m in meinem Garten ist ein Weinblatt, das ist gerade groß genug, immer wieder alle sechs Pfeile einer Passe aufzunehmen.
Ich schiesse allerdings mit System - Point of Aim.
Grüße, Achim

Bearpaw Mohawk RC 33#@29,5" 60", Gillo G1 MT 70" mit  W&W Winex 32#


Offline Stringwistler

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Also das mit einem linksdominaten Auge muß auch Linkshandbogen schießen... finde ich auch nicht nötig. Unser Helmut im Verein ist Linkshänder mit Linksdominanz. Nach gut 2 Jahren bekam er Targetpanik und wechselte auf Rechts. Er schießt instinktiv und das ned mal schlecht... der Sack...  :klasse:
Heute hat er zwar auch ab und an wieder Targetpanikansätze und ankert viel zu kurz, aber er trifft rechts auch super, trotz Linksdominanz.
Das ist wirklich nur eine Trainingssache.
Sicher nicht für jeden, aber für viele möglich.  ;)
Servusla, Gruß Guidl...

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bald nen Spatz TD vom Chris😉
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Offline stöckchenschubser

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Alles eine Frage der Übung.
Es gibt so viele Schützen die das zweite Auge ausblenden und alles mit einem Auge machen.

Das dominate Auge ist dabei sowas von egal, dass es eigentlich nicht mehr erwähnt werden dürfte.

Sarah z.B. ist Linkshänder mit Rechtsdominanz, spielt überhaupt keine Rolle, wie ihre Ergebnisse gezeigt haben.

Nur beim CP musste sie wechseln wegen des Scopes, wobei auch beim Visierschießen getrickst werden kann.
Für Kurzwaffen gibt es z.B. spezielle Griffe, damit ein Linkshänder mit dem rechten Auge zielen kann.



Offline Landbub

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Das dominante Auge ist nur beim intuitiven Schiessen kompeltt egal. Beim System gehts auch, man muss halt sein System anpassen. Das wird dann aber schon schwierig, wenn man beim Gap /PoA auch eine von der Entfernung abhängige horizontale Abweichung berücksichtigen muss. Hier ist es wohl tatsächlich einfacher, die Hände zu tauschen im Falle einer Kreuzdominanz.
Den Compound musst dann dermassen "falsch" ankern, dass damit auch wieder Fehler ins System kommen.
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Offline OddBow

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Sehe ich ehrlich gesagt nicht ganz so "lasch". Ich verstehe was ihr meint und stimme dem auch grundsätzlich zu.
Allerdings ist das ein bisschen wie zu sagen, dass man beim Fußballspielen getrost als Linksfuß einfach als Rechtsfuß agieren kann. Denn es ist ja nur eine Sache des Trainings.
Ja, ist es, aber wieso soll ich dieses Training auf mich nehmen? Ist man cooler, wenn man Rechtsfuß/auge/hand ist?

Zum räumlichen Sehen bin ich kein Experte. Allerdings würde ich sagen, dass umso weniger "intuitiv", desto besser. Ich glaube z.B., dass Point of Aim ganz gut ohne räumliches Sehen gehen müsste. Aber wie gesagt, gefährliches Halbwissen.  ;D
Rudi Weick Caiman 66 " & 34#@32"


Offline stöckchenschubser

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  • Widerstand ist zwecklos.
Zitat
Das wird dann aber schon schwierig, wenn man beim Gap /PoA auch eine von der Entfernung abhängige horizontale Abweichung berücksichtigen muss. Hier ist es wohl tatsächlich einfacher, die Hände zu tauschen im Falle einer Kreuzdominanz.

Nö, du musst nur die richtige Spitze benutzen.
Ein Kreuzdominater sieht vorne zwei Pfeilspitzen, nimmt er die richtige trifft er.
Womit wir beim System wären.
Je technischer der Schussablauf, desto einfacher wird er und so unwichtiger wird die Augendominanz.

Aber auch andere Versionen funktionieren Kreuzdiominant.

Bis eben auf die reinen Visertechniken, hier wird tatsächlich ein händischer Wechsel empehlenswert.
Wobei es auch Schützen gibt, die ihr dominantes Auge abkleben/abdecken und das nicht dominante Auge nutzen.


Zitat
Den Compound musst dann dermassen "falsch" ankern, dass damit auch wieder Fehler ins System kommen.

Wenn man die Standardversionen nimmt sicher.
Auch ist es abhängig von Release oder blank.
Wie gesagt, man müsste tricksen, wie z.B. das Scope gegen ein Reddot tauschen.



Offline roscho

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Bevor wir hier wieder abdriften in Richtung dominantes Auge - dem TE geht es primär um Fragen zum Schiessen bei Problemen mit dem räumlichen Sehen ;)




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Offline Landbub

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@roscho: das da gehört schon zum räumlichen sehen:

Zitat
Das wird dann aber schon schwierig, wenn man beim Gap /PoA auch eine von der Entfernung abhängige horizontale Abweichung berücksichtigen muss. Hier ist es wohl tatsächlich einfacher, die Hände zu tauschen im Falle einer Kreuzdominanz.

Nö, du musst nur die richtige Spitze benutzen.
Ein Kreuzdominater sieht vorne zwei Pfeilspitzen, nimmt er die richtige trifft er.

Jeder, der beide Augen offen hat, sieht 2 Spitzen (oder 2 Ziele). Wenn Du jetzt aber die "falsche" nimmst, was jemand mit Sehschwäche auf dem "richtigen" Auge oder Kreuzdominanz tut, so sind die horizontalen Gaps abhängig von der Entfernung. Zeichne es Dir einfach mal auf - selber Grund wie in der Vertikalen, auch mit "Umkehrpunkt", wo man z.B bei 5m wieder das Gap von 13m hat. Man kann diesen Fehler nur eliminieren, wenn der Blick durch das Scope oder über die Pfeilspitze dem Pfeilschaft folgt bis ins Ziel. Also der Pfeil eine ausschließlich in der vertikalen verschobene Strecke der Geraden "Auge-Ziel" ist. Darum ankert man am Mundwingel oder unterm Kinn, aber die Nocke ist immer mehr oder weniger senkrecht unterm Auge. Leute die das nicht tun neigen normalerweise den Kopf ein wenig, um diesen Fehler zu kompensieren.
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Offline Sonuka

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Ohne Stereoskopes Sehen ist einfach die "Winkelfunktion" im Sehen weg, ergo werden Entfernungen über die Größe in´s Hirn importiert. Daraus ergibt sich, dass man ganz einfach leichter durch die Tricks der Parcoursbauer reingelegt werden kann. Wo ein normal Sehender sieht "hoppla, da is ja ein Trick (Hügel, Neigung, sonstwas)" sagt. Sieht der eingeschränkte halt nicht sofort wo das Prolem ist. Ganz klassisch: Riesen-Russenkeiler vs. Mini-Wildschwein. Aber nur weil es schwer ist, heist es nicht, dass es unmöglich ist.
Um zum Anfang zurück zukommen: Meiner Meinung nach kann es durchaus sein, dass deine Einschränkung ein Grund für die manchmal schlechte Trefferlage ist, normalerweise nur in hoch-tief, jedoch in Abhängigkeit der Passgenauigkeit der Pfeile auf den Bogen auch Links-Rechts. Denn ein Pfeil, der nicht genau gradaus fliegt, sondern in leichtem Winkel (zu steif oder zu weich) muss von Schützen intuitiv oder bewusst korrigiert werden. Daraus resultiert dass mit dem Räumlichen Sehen und der Distanz nicht nur hoch-tief reguliert wird, sondern auch links-rechts.
Dauernd was anderes
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Offline Palomino

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Das würde auch ganz einfach rklären, warum ich nur an manchen Zielen die Probleme habe. Bei den meisten klappt es ganz gut, aber ein paar Ziele bekomme ich einfach nicht auf die Reihe.
Durch deine Beschreibung würde es sich für mich aber erklären, dass ich hier einfach ausgetrickst werde.

Da heißt s dann aber auch wieder: üben, üben, üben. Vor allem das Erkennen der Tricks und das Schätzen von Entfernungen.  :klasse:


Offline Stringwistler

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  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
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Das würde auch ganz einfach rklären, warum ich nur an manchen Zielen die Probleme habe. Bei den meisten klappt es ganz gut, aber ein paar Ziele bekomme ich einfach nicht auf die Reihe.
Durch deine Beschreibung würde es sich für mich aber erklären, dass ich hier einfach ausgetrickst werde.

Da heißt s dann aber auch wieder: üben, üben, üben. Vor allem das Erkennen der Tricks und das Schätzen von Entfernungen.  :klasse:
Da bleibt dir auch nicht viel übrig, du mußt dir da ein System zum Zielen aufbauen.
Ein echter Instinktiver braucht nämlich keine Entfernung schätzen, da erledigt das sein Unterbewusstsein...   ;)
« Letzte Änderung: August 01, 2019, 02:34:27 Nachmittag von Stringwistler »
Servusla, Gruß Guidl...

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