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Rohschafttest Grizzly Jim style?


Online Cayuga

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 :agree:
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Offline Ralf_HH

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Ich würde, wenn ich im Zweifel bin, ob ich einen Schaft passend bekomme, zwei bestellen und einen davon befiedern. Da ich auf Auszugslänge gekürzte Pfeile schieße, kann ich nur in sehr engen Grenzen über die Pfeillänge tunen.

Mit dem neuen Bogen hatte ich das Problem, dass auf Entfernungen bis 20 m der RS gut saß, aber auf längere Distanzen sowohl der Flug der befiederten Pfeile unsauber war (Schwänzeln) als auch der RS mit steigender Entfernung immer weiter links neben die Gruppe ging. Ich musste viel Arbeit und einige hundert Schüsse reinstecken, um meine vorhandenen Pfeile auch auf den längeren Distanzen sauber zum Fliegen zu bringen. Letztlich musste Buttonposition und -härte korrigieren, damit es passte.

Deshalb bin ich vorsichtig geworden bezüglich der Aussagekraft des Rohschafttests auf 20 m. Der war bei mir prima, der Pfeilflug insgesamt war es nicht. Mit dem korrigierten Setup fliegen nun die befiederten Pfeile sauber und der RS ist auch auf 50 m noch zumindest nahe bei der Gruppe.
Beste Grüße aus dem Norden, Ralf

Kinetic Forged Stylized 38#@26"
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Daniel124

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Zwei Beispiele vom "Rohschaft-Tester für andere":

1. Meine Tochter zieht 24" Zoll aus auf einem neuen, noch ungewohnten 28# Olympic. Nun bemüht mal ein paar Spinerechner oder Tabellen. Da kommt alles mögliche raus und man weiß nicht recht welche Pfeile passen, zumal die eigene Erfahrung aus den höheren Zuggewichten nichts nützt. Also bestellen was man denkt es haut hin plus einen härteren und einen weicheren. Ein paar Break-Off-Spitzen dazu. Einen Pfeil richten, Markierung bei 25 Zoll an den Pfeil und schießen. Natürlich wird bei so wenig Zugkraft das leichteste Setup gesucht. Tochter rufen und 3-4x schießen lassen. Streuung vorhanden aber Mittelwert gut. 12 Schäfte bestellen, keinen Kram gekauft. Tochter trifft und hat Spaß. Ein paar Wochen später überprüft - diesmal durch die Tochter alleine - immer noch gut. Nockpunkt und Button etwas korrigiert, alles Bestens.

2. Eine Bekannte hat frisch angefangen und beim Parcoursbetreiber einen vernünftig schwachen Jagdercurve aber viel zu steife und zu schwere Pfeilen gekauft. Pfeile fliegen mies und kurz, der Spaß droht zu vergehen. Diesmal zwei Schäfte gekauft und wie oben vorgegangen. Ergebnis: Einigermaßen passende Pfeile in leichtestmöglicher Ausführung und die Frau ist heute noch mit Begeisterung dabei.

Ich finde es kinderleicht einen leichteren Bogen kürzer auszuziehen und sauber zu schießen  ;) und somit einen einigermaßen passenden Rohschaft auszuschießen.
Ich würde auch zwei Zoll weiter ausgezogen und mit 10 Pfund mehr als meinem Zuggewicht einen Schaft ausschießen für jemanden der es selber noch nicht kann.
Aus meiner Sicht allemal besser als die Leute mit irgendwas in 12-facher Ausführung schlechter zu schießen zu lassen als es geht.

Und nochmal, weil RST ja nicht gleich RST ist: Ich höre bei 10 Meter mit dem RST auf. Auch bei mir selber.

Grüße, Daniel
« Letzte Änderung: Juli 15, 2019, 09:42:35 Nachmittag von Daniel124 »


Offline mK

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Ich bin raus. Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln...
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Offline Knorr

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Abgesehen davon, daß ich auch der Meinung bin das man für andere Schützen keinen RST ausschießen kann, höchstens schätzen und grob mit viel Erfahrungswerten ein vernünftiges setup erstellen kann,
Ging es mir hier eigentlich nur um die Frage ob ihr euch zur Erstellung eines neuen Setups gleich vier Schäfte holt, oder das ganze mit nur einem Rohschaft ausschießt.
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Offline Ralf_HH

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Ich habe bisher immer ganze Schaftsätze gekauft nach dem Motto "kriege ich schon irgendwie passend" und einen davon unbefiedert gelassen. Künftig würde ich vielleicht eher, wie geschrieben, zwei oder höchstens drei Schäfte kaufen und einen davon für den RST unbefiedert lassen.

Notfalls würde ich auch mit einem einzigen Schaft testen, den dann natürlich unbefiedert, und zwei befiederte aus einem anderen Satz mitschießen. Befiederte liegen bei mir, wenn halbwegs passend, nicht sooo weit auseinander, dass ich unbedingt einen mit dem RS identischen befiederten bräuchte.

Letztlich ist es auch eine Kostenfrage: Wenn ich zwei (oder drei oder vier) Schäfte zum Testen bestelle und dann nachkaufe, habe ich entweder zweimal Fahrt- oder Portokosten. Deshalb habe ich bisher immer satzweise gekauft - und einige Pfeile hier liegen, bei denen ich den RS nie sauber in die Gruppe bekommen habe.
Beste Grüße aus dem Norden, Ralf

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Offline cweg

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Gerade hatte ich ein wunderbares Negativ-Beispiel.

Da ich aufgrund leicht zu weicher 500er VAPs wusste, dass ich wohl eher 450 oder 400er brauche, hatte ich mir 6Stück VAP 450 bestellt, drei befiedert und drei blank gelassen. Beim RST fiel auf, dass der eine immer aus der Reihe tanzt und immer "zu weich" landet. So konnte ich ihn durch Nocke drehen auch wieder in die Spur bringen, da die anderen ja zu passen schienen. Hätte ich nur den einen, zu weichen Schaft gehabt, hätte ich wahrscheinlich 400er bestellt, obwohl nur der eine Schaft nicht stimmig war.

Gut auch bei einem Blankschaft kann man die Nocke um 180° drehen um zu sehen, wie gerade er ist, aber manchmal denke ich in solchen Fällen auch nicht daran, gerade wenn ich mir nicht sicher bin, wieviele Stufen härter/weicher es sein sollen.

So oder so habe ich den Test auch schon häufiger mit einem Schaft gemacht, so bis 10-15m, wobei dabei eine gute Scheibe auch ne Rolle spielt. trotzdem hatt ich dann auf dem Platz beim "richtigen" RST über 20-30m teils erhebliche Abweichungen. Daher schieße ich lieber für dne "Grobtest" einen Papiertest und dann RST mit 3 Befiederten und drei Unbefiederten, mit klebeband als Ausgleich der Federn.

Und wie ich neulich gelernt habe, sollen die Blanken bei einem RST für Stringwalking eher unten Links in der Gruppe sitzen. ;)

 


Offline Steve.bsfd

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zwar OT, aber ich sehe dieses Thema als gutes Beispiel und mögliche Ursache für "User" - bzw. "Beitragsschwund" > es wird permanent ge- und bewertet, was geschrieben wird!
Es gibt immer und überall, wo Menschen in welcher Form auch immer zusammentreffen VERSCHIEDENE Meinungen, Erfahrungen und auch Vorgehensweisen.
Warum wird die Aussage von Daniel bewertet und als unnötig/falsch dargestellt???? Er hat ein Vorgehen mitgeteilt, mit dem er erfolgreich REALEN Menschen beim Pfeilsetup helfen konnte!
Wer anderer Meinung ist >Okay< oder diese Situation ganz anders angeht >Okay<, aber stellt doch bitte nicht immer die Erlebnisse/Erfahrungen anderer in Frage! Wenn sich Daniel nun, wie ganz viele andere, in das nur-lesende-Lager zurückzieht, könnte ich das sehr gut verstehen!
 :ontopic:
jeder der Pfeil und Bogen in den Händen halten kann und über den absoluten Anfängerstatus hinaus ist, gibt seine Meinung zur Frage des richtigen Pfeil-Setups ab! hinzu kommen die beschriebenen Händler, die ja auch beim Kauf Empfehlungen abgeben. Was dabei herauskommt > ganz viele Anfänger, die trotzdem mit einem grusligem Setup unterwegs sind und auch den Spass verlieren... jede Aktion, die das ändert und verbessert kommt dem Anfänger zu Gute!

...kleiner Nachtrag: mit Aktion meinte ich wirklich einen hilfreichen Eingriff in der Realität und nicht die 75. Empfehlung zum richtigen Setup, die schon 28x wiederholt wurde...
« Letzte Änderung: Juli 16, 2019, 12:43:21 Nachmittag von Steve.bsfd »
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Offline aged younger

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...
Ging es mir hier eigentlich nur um die Frage ob ihr euch zur Erstellung eines neuen Setups gleich vier Schäfte holt, oder das ganze mit nur einem Rohschaft ausschießt.
ich hole i.d.R. sogar 6 Schäfte  ::) 2 Rohschäfte + 4 Befiederte
da bei mir Kürzen nicht immer möglich ist, tune ich fast ausschließlich über das Spitzengewicht.
die Rohschäfte behalte ich als solche - hin und wieder überprüfe ich mich und meine setups - die übrigen 4 reichen dann auch für ´nen Parcoursgang ;)
und sollte mich das Setup überzeugen, bestelle ich ein Dutzend nach;
Spine 500 - 450 und 400 ergeben bei meinen Bögen immer etwas Brauchbares, schlimmstenfalls bleibt mal ein wenig genutzter Satz Pfeile übrig (bei mir je ein Satz Spine 340 und 600), was mir aber - beim Ausprobieren neuer Bögen/ Wurfarme bzw. wenn jemand meine Bögen schießen will - schon oft geholfen hat.
« Letzte Änderung: Juli 16, 2019, 12:48:43 Nachmittag von younger »


Offline mK

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Abgesehen davon, daß ich auch der Meinung bin das man für andere Schützen keinen RST ausschießen kann, höchstens schätzen und grob mit viel Erfahrungswerten ein vernünftiges setup erstellen kann,
Ging es mir hier eigentlich nur um die Frage ob ihr euch zur Erstellung eines neuen Setups gleich vier Schäfte holt, oder das ganze mit nur einem Rohschaft ausschießt.

Ich kaufe i.d.R. erstmal drei Rohschäfte. Einen auf Reserve für den Fall der Fälle. Wenn ich das passende Setup gefunden habe, werden zwei befiedert und mit den zwei Pfeilen und dem Rohschaft weiter getestet. Wenn ich zufrieden bin wird der Satz komplettiert.
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Offline Ralf_HH

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Ich gebe allerdings zu, dass mich die Diskussion hier inspiriert hat, mal mit einem zweiten RS zu testen. Wenn mir mal wieder eine Vane abreißt, werde ich die anderen beiden auch abnehmen und den Pfeil als RS #2 mitführen.

Mein derzeitiger RS ist übrigens ein Schaft, den ich versehentlich am falschen Ende gekürzt habe, was scheiße aussah  8) Deshalb kommt der garantiert nur beim RST zum Einsatz und wird auf keinen Fall befiedert.
Beste Grüße aus dem Norden, Ralf

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testjan

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Ich kaufe meist sechs Schäfte, mehr lässt der Geiz nicht zu. Da weiß ich aber vorher, dass ich sie abgestimmt kriege. Wenn es mal etwas teurere sind oder gerade Flaute in der Hobbykasse ist, sind es auch Mal nur drei.

Egal wie viele es sind, unbefiedert lasse ich nur einen. Außer bei Holzschätzen, die kaufe ich im Dutzend und mache auch nicht immer einen RST, die Gefahr dabei Schäfte kaputtzumachen ist halt immer gegeben.


Daniel124

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OT an:
@ Steve, danke für das Statement. Aber keine Sorge, so leicht bin ich nicht zu vertreiben. Es gibt überall Leute die - ohne Begründung - erstmal sagen 'das geht nicht' oder - oft wieder ohne Begründung - ihren Weg als den allein seelig machenden deklarieren. Ich hab das bestimmt auch schon hinbekommen, es ist wohl auch menschlich, und versuche mich zu dispziplinieren mit dem Grundsatz 'Nur weil ich mir etwas nicht vorstellen kann heißt das nicht dass es nicht geht ' ;)
OT aus

Nochmal zum Thema:
Meiner (!) Meinung nach ist es bei neuen / unbekannten Setups zielführender 2-3 VERSCHIEDENE Rohschäfte und verschiedene Spitzengewichte zu bestellen als EINEN Pfeiltyp in Stückzahl X und mit diesem Typ einen Rohschaft gegen gleiche aber befiederte Schäfte zu schießen.
Man kommt hiermit eher zum leichteren Pfeil und Wunsch-FOC (wenn man das will) und hat höchsten 1-2 Schäfte umsonst gekauft. Und umsonst ist relativ, denn die verbleibenden Rohschäfte helfen vielleicht beim nächsten mal einem selbst oder einem anderen (wenn man das will).

Grüße, Daniel

 
« Letzte Änderung: Juli 16, 2019, 04:28:09 Nachmittag von Daniel124 »


Offline stoned

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...gleich vier Schäfte holt, oder das ganze mit nur einem...

Ich mach das bei nem neuen Pfeiltyp / -hersteller so: 2 Stück. Einen grob als Rohschaft abstimmen (Länge, Spitzengewicht, Nockpunkt), dass er einigermaßen fliegt und "in der Nähe des Ziels" landet  ;D

Danach den zweiten auf die Werte des ersten bringen und befiedern, damit dann ein Vergleich erfolgen kann. Ggf. Feintuning. Dann Testlauf beider (u.a. bzgl. Haltbarkeit o.ä.).

Das mag nicht das Optimum sein oder dem Lehrbuch entsprechen, aber 4 oder 6 Stück kaufen, bearbeiten, teils befiedern und dann merken, dass die nichts sind, ist mir zu aufwändig ...
Grüße, Heiko