Archers Campfire

Wer schießt rein intuitiv, wer anders?

Gast · 477 · 90118

testjan

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Und dazu kommt, dass er sich lieber ein Bein amputieren ließe als zuzugeben, dass er manchmal eben doch ein Gap-System o.ä. nutzt (was er selbstverständlich nicht tut).
 :upsidedown:


Online Roland

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  • Club 48" - ich liebe kurze Bögen
Auch ich habe HB auf weite Entfernungen reproduzierbar treffen gesehen.
Als bekennender Instinktivschütze gelingt es auch mir immer öfter ... ;D
Sonnige Grüße aus der Steiermark
Roland                             Bögen:  30+


testjan

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Natürlich geht das und je nach Trainingsstand und/oder Erfahrung funktioniert das auch recht oft bis zuverlässig. Ich treffe den weiten Bison auch manchmal, sogar ins Kill, wenn ich mit dem RB unterwegs bin, mit dem man gar nicht zielen kann oder nicht richtig. Mit dem Wiederholen hapert es dann aber regelmäßig....

Aber wie roscho schon bemerkte, wir sind ja nur Amateure.


Offline kungsörn

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Mescalero, dass mit dem Hirsch auf der Wiese (3 mal drüber, aber schöne Gruppe...) kennen wir "fast beinahe kaum nicht Zielenden ::)" ja nur zu gut.
Aber man lernt ja auch, braucht halt nur mehr Zeit und Pfeile.
Die Stellschraube „Hirn“ ist eben etwas langsamer, grober und manchmal auch etwas schwergängiger, als die Höhenverstellung durch Gap, POA oder am Visier.
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Offline Waldgeist

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Auch bei uns (Adventure Bowclub Schulenburg) steht ein Bison nebst Kalb auf 60m (roter Pflock) und nach der Devise "nicht immer, aber immer öfter" treffe ich das Tierchen mit dem 40# LB (+ Carbonis) vom Baumstumpf bei der vollen Distanz - ganz instinktiv intuitiv.  Bin wahrlich kein guter Bogenschütze.  Aber wie schon gesagt:  Üben übt!
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
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Offline Landbub

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Als allg. Info:
Auf einer Weiterbildung hat mir mal einer ein Video gezeigt - ich dachte es war auf YouTube, habs aber eben nicht mehr gefunden. Da ging um das nicht-systemschiessen und ob das funktionieren kann.

Dazu hat man in einer stockdunklen Halle in "Zelt" gebaut aus lichtabsorbierenden Stoff. Hoch genug, um darunter einen Bogen schiessen zu können. Vielleicht 10m oder 15m entfernt war minimalbeleuchet das Ziel in Form von 2 senkrechten Streifen wie im Flugzeugboden, die geschätzt 1m auseinander waren.

Die Teilnehmer haben mit taschenlampen das Zelt betreten und gesagt, dass man auch nach einigen Minuten in der Dunkelheit gar nix sieht.

Die Aufgabe war nun, einen Pfeil zwischen die beiden Streifen zu schiessen, idealerweise mittig in beiden Dimensionen. Sprich: Man hat den Pfeil nicht gesehen, man musste sich nur auf die antrainierte Armstellung verlassen. Und das hat nicht geklappt.

Warum auseinanderliegende Streifen? Damit man halt nicht doch die Spitze davor halten kann. Das hat v.a.  in der Vertkalen überhaupt nicht geklappt.

Daraus folgt, dass jeder, wirklich jeder, bewusst oder nicht, den Pfeil im peripheren Sichtfeld in den Zielvorgang mit einbezieht.

Und was bedeutet das nun? Gar nix. Ich finde es nur schön, dass sich Leute die Arbeit machen, sowas nachzuweisen.

« Letzte Änderung: Mai 26, 2020, 10:05:19 Vormittag von Landbub »
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Offline roscho

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Masters of The Barebow vol3 sag ich da nur ;)

Klar braucht die Auge-Hand-Koordination Referenzpunkte - ganz im Dunkeln geht nicht ...
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline The Barebow Factory

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Hmmm. Wie wäre es mit folgenden Experiment? Ziel ansehen, dann die Augen schließen und schießen. Nach der Theorie müsste der Instinktschütze das Kill treffen. Oder doch nicht?
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Offline The Barebow Factory

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Masters of The Barebow vol3 sag ich da nur ;)

Klar braucht die Auge-Hand-Koordination Referenzpunkte - ganz im Dunkeln geht nicht ...

Aber die Instinktschützen behaupten doch, dass nur ihre Art zu schießen in jeder Situation funktionieren soll. Jetzt  bin ich verwirrt.
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Offline jo

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Den Test im Dunkeln haben wir auch schon gemacht.
Aber nur mit einer Led als Zielpunkt auf 10m.
Hat bei den Instinktivschützen ganz gut geklappt +/- 20cm, bei denen mit System gar nicht (auflage verfehlt  ca. -70cm drunter).
LG Jo


Offline roscho

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Masters of The Barebow vol3 sag ich da nur ;)

Klar braucht die Auge-Hand-Koordination Referenzpunkte - ganz im Dunkeln geht nicht ...

Aber die Instinktschützen behaupten doch, dass nur ihre Art zu schießen in jeder Situation funktionieren soll. Jetzt  bin ich verwirrt.

Solange du einen Funken Licht hast gehts auch noch ganz gut (was man unter ganz gut versteht) - siehe auch den Post von jo

Und nochmals: Instinktives Bogenschiessen braucht einfach mehr (und anderes) Schiesstraining als Systemschiessen - ich glaube darauf können wir uns alle einigen.

Mein "Plan" sieht so aus:

Techniktraining (mit allen Komponenten) auf Kurzdistanz 3 bis 5 m (Blank Bale und Blind Bale) im Winter mehr - bis zu 70 %
Distanzen über Walkback/Walkforward Training (langweilig aber notwendig)

Im Gelände: Roving auf unterschiedliche Entfernungen und unterschiedliche Schusspositionen - max 2 Pfeile pro Position

Ein fester Parcour ist für mich KEIN Training, da die Schüsse immer gleich sind

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline Landbub

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bei denen mit System gar nicht (auflage verfehlt  ca. -70cm drunter).

Sehr witzig  :klasse:

Nimm mal einem Fita Schützen das Visier weg... gerne auch bei Licht
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Offline jo

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Sorry gab wohl Missverständnis.
Meinte Instinktivschützen welche mit System und ohne Visier schiessen.
Vielleicht ist es so besser verständlich.
Könnt Ihr ja vielleicht mal selber testen wenn ihr einen Raum ohne Fenster habt.
LG Jo


Ulrich

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Hmmm. Wie wäre es mit folgenden Experiment? Ziel ansehen, dann die Augen schließen und schießen. Nach der Theorie müsste der Instinktschütze das Kill treffen. Oder doch nicht?

Nein, das müsste er nicht. Das A und O ist der Fokus auf den Zielpunkt. Der ganze Bewegungsablauf ist darauf ausgerichtet. Ein Zwinkern oder kurzes Abschweifen genügt bereits für einen Fehlschuss, weil sich das unwillkürlich auf den Bewegungsablauf auswirkt. Das Gefühl das sich im Moment des Lösens einstellt, kann man am besten als Orientierungslosigkeit beschreiben. Ein Visierschütze  könnte den Pfeil vermutlich noch einigermassen retten. 

Mit geschlossenen Augen treffen müsste rein auf Muskel-Erinnerung beruhen. Aber weil die Muskeln nicht sehen können, können sie sich auch nicht im Raum orientieren.


Offline Waldgeist

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@ Dr. J: Das Schießen mit geschlossenen Augen funktioniert tatsächlich! Bis zu einer Distanz von 15m jedenfalls kann ich dies aus eigener Trainingserfahrung bestätigen. Dabei geht es nicht um den Einstieg in die Laufbahn zum Kunstschützen, sondern um die Erfahrung um das Vertrauen in die eigenen Konzentrations- und Imaginationskräfte und Fähigkeiten.
« Letzte Änderung: Mai 26, 2020, 11:06:10 Vormittag von Waldgeist »
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