Archers Campfire

Eberesche/Vogelbeere als Bogenholz....


Offline Waldgeist

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... und darauf einen "Hohenberger Folterknecht"!  ;)
(Für Nichteingeweihte: Es handelt sich um einen leckeren Trunk von der Beere der Eberesche mit ein klein bisschen Alkohol.)
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Stringwistler

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  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
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Zu den Hosen des Hasen sag ich erst mal nix aber
Eberesche = Vogelbeere = Sorbus aucuparia
Elsbeere = Sorbus torminalis


Beide Mehlbeergewächse aber unterschiedliche Arten

Aha... da muß ich mich wohl dem Biologen beugen... :bow: :Achtung:
Da meinte ich wohl eher die Meelbeere....Drosselbeere, Quitsche oder Krametsbeere... ;D
Servusla, Gruß Guidl...

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testjan

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Geile Hose, verkaufst du die?  :sabber:

Und der Bogen erst.... :klasse:
Nix gibt's... die Hose ist unverkäuflich....
Aber wenn ich mal nicht mehr bin dürft ihr die dann meistbietend für einen guten Zweck versteigern...
So als "fame of stringwistler" :Achtung:
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Offline Hartl

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Vielen Dank, Guido, für die Bilder!

Das ist ja echt fix gegangen   :thankyou:

Zuerst einmal möchte ich eines feststellen:
Ich beteilige mich an Fragen oder Diskussionen, nicht weil ich „Besser Wissen“ oder Klugscheißen will, sondern weil ich jemandem helfen, selbst etwas erfahren oder dazulernen will.

Hier möchte ich auf keinen Fall Guidos Bogen schlecht machen oder seine Arbeit geringschätzen – im Gegenteil! Der Bogen ist nahezu perfekt getillert und biegt sich wunderschön. Lassen wir mal dahingestellt, um welches Holz es sich hierbei handelt. Eberesche, Elsbeere oder Mehlbeere. Um meine ursprüngliche Aussage zu bekräftigen, und einiges zu relativieren, will ich hier noch folgendes aufführen:

Der Bogen ist nach dem „Kreistiller“ gebaut, d.h., fast die ganzen 66“ stehen als arbeitende Länge zur Verfügung. Der Rohling war ein relativ dünner Stamm oder dicker Ast. Daraus ergibt sich ein gerundeter Rücken und ein fast ebener/planer Bogenbauch.

Diese Form des Bogenbauchs hat somit fast die komplette Bogenbreite und Länge, um die Druckkräfte aufzunehmen. Trotzdem hat der Bogen aber etliche Kompressionsrisse. Diese hat er aber nicht, weil er schlecht getillert ist, im Gegenteil – mehr, als mit solch einer Tillerform kann man den Bogenbauch nicht entlasten – sondern, weil das Holz zu schwach ist. Kompressions-/Stauchrisse führen zu einer Schwächung des Bogenbauchs und somit zu mehr Stringfollow (Set), was die Wurfleistung des Bogens mit der Zeit immer mehr reduziert.

Jetzt müssen wir meines Erachtens noch definieren, was ein „hervorragender Bogen“ ist.
Für mich persönlich ist das ein turniertauglicher Bogen, mit dem ein guter Schütze in der Lage ist, auf 40 bis 50 Meter eine 60/80cm Scheibe oder ein größeres 3D-Tier reproduzierbar zu treffen.

Das habe ich in den letzten 15 Jahren als Turnierschütze mit dem Holzbogen nur bei Bögen erlebt, die ein steifes Griffstück mit schmalem Übergang zu den Fade-outs haben. Wollen wir jetzt einen solchen Bogen aus dem gezeigten Holz bauen, müssten wir 4 – 6 Zoll für das Griffstück dazunehmen. Dann wäre der Bogen 70 – 72“ lang.

Selbst dann ist es mehr als fraglich, ob das Holz die Belastung von 29“-Schüssen in dieser Form ohne Stauchrisse zu bekommen aushält. Durch die zusätzliche Länge (mit dem steifen Griffstück) wird die Biegebelastung der Wurfarme nämlich nur wenig geringer.

Aus den genannten drei Hölzern kann man mit Sicherheit ganz brauchbare Bögen bauen. Unabhängig von ihrer Wurfleistung und Haltbarkeit ist trotzdem fraglich, wann und wie oft man sie in „bogentauglicher“ Qualität auftreibt.

Letztendlich: vielleicht habe ich auch nur die falschen Ansprüche und sollte mir das ganze Gerede sparen  ;)


Online roscho

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Danke für deine ausführliche Antwort, Hartl !
Mach ruhig weiter so - schließlich wollen wir doch mehr über unser gemeinsames Hobby lernen - sonst wären wir nicht in diesem Forum !

Und was deine Ansprüche und Definition angeht, da bin ich bei dir ...
Generationen vor uns hätten eventuell sogar noch höhere Ansprüche als deine gehabt, Selfbows gibts ja doch schon einige Zeit ;)
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Stringwistler

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Ich seh das in keinster Weise als Kritik an Hartl. :klasse:
Schließlich hatte ich zu dem Zeitpunkt wo ich den Bogen gebaut habe, so viel Ahnung davon wie eine Kuh vom Panzer fahren. :Achtung:
Ich habe den Bogen vor ca. 20 Jahren auf einem Treffen der TJBD (Traditionelle Jagsbogenschützen Deutschland) in der Oberpfalz geschlagen, abends beim Lagerfeuer nebenbei mit dem Gränsfors grob zugehauen, daheim die Enden mit Leim verschlossen und 2 Monate im Keller getrocknet. Das Stämmchen war definitiv nicht besonders dick, der gab nicht viel mehr her, so Max mein damaliger Lehrer, der schon sehr viele Eichenbogen in D-Form gebaut hatte, die so schlank und rank waren und unglaubliche Wurfleistung hatten.
Als der Bogen dann daheim fertig war, hab ich ebenfalls aus Unwissenheit den größten Fehler gemacht den man machen kann.
Aus Angst vor Bruch dachte ich mir, wenn man ihn einmal bis 33" auszieht, hält er auf Dauer auch 29" aus...
Das war ein grober Fehler... davon die Stauchrisse und etwas Leistungsverlust.

Es war aber eine reiche Erfahrung für mich und der Bogen ist immerhin heute noch schießbar.
Hab ihn gestern mit der neuen Sehne nochmal gemessen und er hat 48lb. @29" und vor Jahren hat er immerhin 36g getaperte Kiefer-Pfeile mit 152ft/s. beschleunigt. Für mich mehr als ausreichend.
Ich glaube Pfeile davon hab ich ich noch, ich muß den mal wieder messen...  ;D

Also Hartl, nur zu... hier darf jeder sein Wissen und auch alle Fragen kund tun, genau das ist es was ein Forum belebt.  :youRock:
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Offline Hartl

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Ich geh mal davon aus, dass der Max Eibenbögen baute.

Die Geschwindigkeit von 152 fps ist in der Tat ganz ordentlich.
Laut Tim Baker, (Bowwer´s Bible Vol. 4) erreicht ein durchschnittlicher Holzbogen eine Pfeilgeschwindigkeit von: Zuggewicht plus 100, gemessen mit einem 500gn/ 32,4g Pfeil.


Offline Stringwistler

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Ich geh mal davon aus, dass der Max Eibenbögen baute.

Die Geschwindigkeit von 152 fps ist in der Tat ganz ordentlich.
Laut Tim Baker, (Bowwer´s Bible Vol. 4) erreicht ein durchschnittlicher Holzbogen eine Pfeilgeschwindigkeit von: Zuggewicht plus 100, gemessen mit einem 500gn/ 32,4g Pfeil.

Ne...EICHENBÖGEN....und zwar gute.... ich wusste das auch nicht daß das Holz so prima funktioniert.... :new:
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Online Grombard

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  • Ja, ich hatte mal Haare!!!
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Amerikanische whiteoak.
Aus guter Deutscher Eiche wohl eher nicht.  ;D
irgendwas is ja immer


testjan

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Oder Red Oak, ich glaube die beliebten “board bows” werden gern daraus gebaut, weil es das Holz in Form von Brettern in jedem Baumarkt gibt.



Offline Hartl

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TSCHULDIGUNG  :-[ :( , dass ich dir unterstellt hab den falschen Baum genannt zu heben.
Wird nicht wieder vorkommen :new:

Ja, von der Amerikanische Roteiche, Quercus ruba gibt es in Deutschland einige Bestände.
Hier bei uns im Allgäu, auf einem Parcours hab ich sie das erste Mal im Wald gesehen.


Offline Hartl

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Nachtrag:

Die Bemerkung war wirklich total hirnlos und überheblich von mir. Tut mir echt leid!!

Ich hatte nur die alte deutsche Eiche im Kopf.


Offline Stringwistler

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Amerikanische whiteoak.
Aus guter Deutscher Eiche wohl eher nicht.  ;D
Nein wirklich, gute deutsche ausgesuchte Eiche.
Er hat sich dafür in der Holzhandlung Eichenbohlen ausgesucht und davon einen 5-6 cm Streifen abgesägt und der fertige Bogen war meist ca. 185cm lang und am Griff nur knapp 4cm breit, knapp unter dem Tip nur noch 1,5...die haben wirklich sehr sehr filigran ausgesehen...ich hab solche Bögen nur noch vom Howie in Bamberg gesehen, der hat seine ähnlich auch aus deutscher Eiche gebaut... Am Griff hinten aufgelehnt und fertig... Die sind auch wirklich klasse gegangen...  ;D
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Online Grombard

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DAS versetzt mich allerdings in ungläubiges Erstaunen.  :o
Aber sag niemals nie.
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