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Frage zu Rohschafttest


Offline carpe noctem

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Rohschafttest auf 60m finde ich schon ziemlich übertrieben. Auf der Distanz kommen auch noch andere Faktoren ins Spiel die man nicht beeinflussen kann.
Gerhard Garbiel empfiehlt 3m - 30m da sich der Pfeil ja windet und auf einer Strecke von 30-35m schon mehrere Kurvenwendepunkte hat.
Wer weiß in welchem Bereich der Schwankung des Pfeiles sich dein Rohsschaft bei 60m befindet.
Wenn der Rohschaft auf 3-6-9-12-15-18-21-24-27-30m passt hast du einen perfekt abgestimmten Pfeil, der wird dann nicht auf 60m zu weich.

Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.

Thomas Morus 1478-1535

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Offline Ra's al Ghul

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Mag sein, mir gibt es Sicherheit. Z.B. ist es mir völlig egal, ob die Federn bei Regen naß werden und anliegen. Der Pfeil fliegt trotzdem. Ich habe es heute noch mal probiert, Der Rohschaft fliegt auf jeder Entfernung in die Gruppe.
Danke....mir geht es gut! :-)


Offline Grendel

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Ich hab gestern aus ca. 20 Meter geschossen. Flugstil: bockiges Rodeopferd.

Distanzen über 30 m kann ich mir getrost sparen, die würden bei mir im Gemüse landen..

Blöde Frage, aber schnur gerade fliegt ein unbefiederter Pfeil grundsätzlich nicht, oder? Und relevant ist am Ende nur das Ergebnis, wie er in der Scheibe steckt?
« Letzte Änderung: April 19, 2019, 11:35:39 Vormittag von Grendel »
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Offline Helle

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Also ein unbefiederter sollte schon ruhig fliegen, ohne jeglichen auf/ab oder seitliche Bewegungen.
Habe mich die letzten Monate selbst zu genüge mit dem Thema befasst und das hat wirklich gedauert bis ich zum Ziel (pfeilflug ohne wedeln) gekommen bin.
« Letzte Änderung: April 19, 2019, 12:07:06 Nachmittag von Helle »
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Offline Grendel

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Also ein unbefiederter sollte schon ruhig fliegen, ohne jeglichen auf/ab oder seitliche Bewegungen.
Habe mich die letzten Monate selbst zu genüge mit dem Thema befasst und das hat wirklich gedauert bis ich zum Ziel (pfeilflug ohne wedeln) gekommen bin.

Oha, da hab ich nich etwas Arbeit vor mir.
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Offline Helle

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Bei mir stand das Problem hinter dem Bogen  :bang:
Mein Druckpunkt im Bogen war falsch und der Ablass war unsauber. Ein Rohschaft gibt einem selbst einfach viel mehr Feedback. Wenn er mal gut geflogen ist, wusste ich gleich, dass ich nicht all zu viel falsch gemacht hab.
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Offline Grendel

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Das mag bei mir auch ein Teil des Problems sein, der Ablass.
Ich frag mich auch, ob zu meinem jetzigen Kentnissstand ein Rohschaft Test schon sinnvoll ist, ich schiess erst 1 Jahr (intuitiv).

Ich hab gerade von Hybrid auf Recurve gewechselt, beide 43 Pfund auf den Fingern. Bisher schoss ich 29er Schäfte bei 29 Auszug, 85 grain Spitze, 600 Spine. Dazu Protector Ring vorne und 34 grain Insert, Crestingfolie hinten.

Der Rohschaft zeigte sich zu weich, Nocke stand nach links. Ich versuch jetzt dann mal 500 Spine mit 125 Spitze.
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Offline Grendel

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Abschliessend die grosse Frage: wieviel % Verbesserung hol ich mit dem Rohschafttest nun raus?

Meine 600er Rohschäfte zeigen etwas nach links an der Nocke. Befiedert fliegen sie ja gut, stecken auch gerade.

Was bewirkt es nun, wenn ich da noch weiter rum bastle?
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Offline Absinth

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Stecke die befiederten mal in einen Eimer mit Wasser und dann schieße diese pitsche-patsche nassen Pfeile - sollten sie dann immer noch gut stecken, dann lasse es gut sein mit der Bastelei...   O:-)

Kannst ja dann nach ca. einem 1/2 Jahr noch mal einen RST machen...


Beste Grüße,
Absinth


Offline Rumpelstilzchen

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Hallo,

bei diesem Thema klink ich mich mal mit ein.
Mein erster Rohschafttest, auch noch ziemlicher Anfänger...

Ausgangslage:
Mein Eigenbaubogen mit Impala Wurfarmen, 36# habe ich da bei meinem Auszug von knapp 29,5" auf den Fingern.
Meine Schäfte habe ich auf 30,5" gekürzt (reine Schaftlänge).

Bisher benutzte Pfeile:
Lithosphere 800er, Protektorringe vo+hi, 80gn Spitzen, 3"Shield Federn. Gesamtgewicht 278gn.
Die hat mir der super kompetente und nette Inhaber meines Bogenladens um die Ecke nach ein paar Probeschüssen empfohlen, und die fliegen ziemlich perfekt. Hatte da mal 4" Federn dran, und als die erste recht zerfleddert war, habe ich aus einem Spasshalber mal einen Rohschaft gemacht. Und siehe da, der steckte auch bei 5/10/18m recht gut innerhalb der Gruppierung und auch gerade.

Mittlerweile frage ich mich zwar warum ::), aber ich wollte mal andere Schäfte probieren. Habe einen Satz Nijara Onawa Fly zusammengebaut,
und bin dann gestern zu meinem ersten "Rohschafttest" aufgebrochen.

Folgendes hatte ich im Gepäck (siehe erstes Bild):

Schäfte Onawa Fly 700, gekürzt auf 30,5"
4 befiederte, je 2x 80gn und 2x 90gn Spitze
2 Rohschäfte, 1x 80gn und 1x90gn Spitze, Gewicht der Federn mit Tape ausgeglichen
Gesamtgewicht 318gn/328gn, je nach Spitze

und noch drei meiner alten Pfeile als "Referenz".

Ergebnis:
Eher ernüchternd, die Rohschäfte steckten immer mit der Nocke nach rechts, also zu hart.
Der 90gn tendentiell etwas weniger, aber schon auch ziemlich schräg, mit zunehmender Distanz deutlich mehr. So von 3-5cm auf 5m bis 15-20cm auf 18m. Außerdem bei den 18m auch generell links außerhalb der Gruppe. Im Pfeilflug konnte ich deutlich sehen wie der Pfeil seitlich schwänzelt. Erst die Spitze deutlich weit links, dann fängt er sich etwas und und schlägt mit Spitze immer noch  links ein. Interressant zu beobachten :eeew:
Auch bei den befiederten Onawas war das zu beobachten, wenn auch nur wenig. Zwischen den unterschiedlichen Spitzengewichten der befiederten konnte ich keinen Unteschied ausmachen. Steckten alle gerade und ich habe im Rahmen meiner Fähigkeiten ganz gut gruppiert.

Jetzt stellt sich mir natürlich die Frage:
Sind die 700er tatsächlich zu steif? Krieg ich das mit schwereren Spitzen (100gn?) gebacken?
Oder ist das Alles nur mein schlechter Ablass???

Folgendes würde ich jetzt als nächstes probieren:
100gn Spitzen in den Nijoras.
Nochmal Rohschaft mit meinen 800er Lithospheres schießen, um zu sehen ob es einfach an mir liegt, oder ob ich das gute Ergebnis von damals reproduzieren kann.
Zum Vergleich mal einen 600er Lithosphere (liegt bei mir unbefiedert rum...) schießen, um ein Gefühl dafür zu bekommen wie stark sich die unterschiedlichen Spinegruppen auswirken.

Ist das ein guter Plan?  :help:

Ich könnte natürlich auch einfach bei den Lithospheres bleiben, die fliegen echt gut, siehe 2. Bild, orangene Federn. Das waren ca. 60m, mit pitschnassen Federn, auf den ersten Schuss, und ich gebs ja zu, auch mit etwas Glück :bow:
Links daneben der 1200er Nijora vom Sohenmann, der schießt mit allem gut 8)

Aber ich hab ja nunmal angefangen zu experimentieren, und nun will ich wenigstens was daraus lernen.


LG, Ralf



« Letzte Änderung: Mai 24, 2019, 08:51:10 Vormittag von Rumpelstilzchen »


Offline roscho

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Zitat
Folgendes würde ich jetzt als nächstes probieren:
100gn Spitzen in den Nijoras.
Nochmal Rohschaft mit meinen 800er Lithospheres schießen, um zu sehen ob es einfach an mir liegt, oder ob ich das gute Ergebnis von damals reproduzieren kann.
Zum Vergleich mal einen 600er Lithosphere (liegt bei mir unbefiedert rum...) schießen, um ein Gefühl dafür zu bekommen wie stark sich die unterschiedlichen Spinegruppen auswirken.

Ist das ein guter Plan

Das ist ein guter Plan bei dem du
a) sicher sehr viel lernst und
b) wahrscheinlich auch einen passenden Schaft findest ..

Keine Angst (zumindest beim Rohschaften) von zu viel Spitzengewicht, die Rohschaftkits bei den Amis gehen bis 250 gn Spitzen - da kann man schon einige Spinestufen testen ..

50 gn Spitzengewicht entsprechen meiner Erfahrung nach grob einer 100er Carbonspineklasse ..
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Soul

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Also ich glaub ich hatte bei meinem ersten richtig Glück.


#30 bei 28" Mein Auszug 29,5

Hatte mir ein Spinerechner genommen. Werte des Bogen eingegeben Auszugslänge usw.

Habe 3 verschiedene genommen bei allen waren die Werte anders. (Im großen und ganzen doch bei allen ein 600er Spine)

Die 3 Werte aufgeschrieben und die versucht zu mitteln.

Darauf habe ich mir 3 Pfeil Sorten besorgt. 3 Avalon 3 Warrior und 3 Slim Line weiss nicht mehr welchen glaube war Pentahlon

Rohschafttest bei 10, 18 und 30 gemacht hat eigentlich mit allen 3 geklappt sogar.

Am Ende bin ich irgendwie beim Warrior gelandet der war am einfachsten zu bekommen.

Jetzt bin ich gerade wieder dabei sobald der neue Bogen da ist Pfeile habe ich ma schon ein besorgt und werde es diesmal wohl mit Slim Lines versuchen


Spider Steppenwolf #35
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Offline Absinth

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  • Einer trage des anderen Last...
...
Sind die 700er tatsächlich zu steif? Krieg ich das mit schwereren Spitzen (100gn?) gebacken?
...


Ja und nein.   :)


Mal unabhängig von deiner Technik, vergleiche mal bitte die zwei Pfeile - dein bisheriger 800er vs. dein neuer 700er - in ihrer Basis (die P-Ringe vernachlässige ich).

- dein 800er = 30,5 Zoll lang, 80er Spitze
- dein 700er = 30,5 Zoll lang, 80er bzw. 90 er Spitze

Wenn wir davon ausgehen, dass dein 800er perfekt passt - könnten wir bereits in der Theorie davon ausgehen, dass der 700er zu steif ist. Der einzige Unterschied ist der steifere Spine... Schaftlänge gleich, Spitzengewicht gleich bzw. fast. Die 10 Grain mehr der 90er Spitze reichen bei weitem nicht aus, um den 700er so zu biegen wie sich der 800er biegt...  ;-)  Wie bereits geschrieben wurde, werden es ca. 50 Grain mehr sein müssen...


BG. Absinth


Offline Rumpelstilzchen

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Ok, danke schonmal für Eure Tips. :thankyou:
Mit den 50gn mehr /weniger für eine Spine Klasse härter /weicher kann ich schonmal was anfangen.
Wie sieht es denn mit der Schaftlänge aus? gibt's da auch so nen Daumenwert?
Also x Zoll kürzer / länger entspricht  wieder eine Spine Klasse härter / weicher?

Gruß, Ralf


P.S. Mit dem Spitzengewicht hantieren bei den Spaghettis is nicht so einfach. Ich finde da irgendwie nicht viel Passendes. Für 130gn werd ich dann wohl doch noch die Tophat Giglios bestellen müssen...
Die 80gn waren auch nur so ein Notversuch, das sind Lithosphere Spitzen die ich passend gemacht hatte..
Die gibts leider auch nicht schwerer - zumindest habe ich keine schwererern gefunden.

Aber zumindest weiß ich dann nach dem teuren Experiment, wie sich "schwere" (10gpp) Pfeile anfühlen - wenn ich's denn merke 8)

Vg, Ralf


Offline roscho

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Zitat
Also x Zoll kürzer / länger entspricht  wieder eine Spine Klasse härter / weicher?

Da nur grob ...

http://www.shootingthestickbow.com/ArrowGuide.html:

1 bis 2 Zoll länger machen 1 Spinegruppe aus .. Schaftlänge ist eben ein Finetuning Element



Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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