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Trainingsfrage - Kompletter Ablauf vs. auf einzelne Baustelle konzentrieren?


Offline Woodinski

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Gestern wurde unser Training mal wieder von einem Trainer begleitet. Auch wenn sein "Spezialgebiet" die Olympischen sind, hat er doch immer sehr gute Technik-Tipps. Ein großes Problem bei mir ist, dass ich zu sehr verkrampfe. Es fehlt mir die Lockerheit. Sowohl im Zugarm, als auch und vor allem in den Schultern. Die ziehe ich nämlich unbewußt nach oben, wobei sich dann natürlich auch die Rückenmuskulatur krampfartig anspannt. Das Zuggewicht ist kein Problem, weil ich seltsamerweise auch mit meinen leichten Wurfarmen auf dem alten Bogen den gleichen Fehler mache (20# und 28#).. Nun hab ich mal bewußt darauf geachtet, die Schultern unten zu lassen und auch im Zugarm lockerer zu bleiben. Das Ergebnis war eine deutlich bessere Trefferlage und auch engere Bündelung (für meine Verhältnisse :) )
Nun ist es ja so, dass der Schußablauf aus vielen kleinen Einzelteilen besteht. Ich kenn soweit meine "Baustellen". Jetzt frag ich mich, ob ich mich beim Techniktraining mal wirklich nur auf eine Sache konzentrieren sollte und diese sauber durchziehe und dabei die anderen Baustellen erstmal außenr Acht lasse, oder versuche, wirklich generell den kompletten Ablauf zu trainieren. Oder Mischung aus beidem.
Ich merk halt, das ich immer mal wieder etwas unbeachtet lasse, sei es nun die Korrekte Haltung des Bogenarms oder mal die Rückenspannung. Interessanterweise merk ich aber sofort, wenn ich alles einigermaßen richtig gemacht habe, da fliegt der Pfeil auch so, wie er soll.

Achja, und zu meinem Schulterproblem: Der Trainer hat mir empfohlen, mal zu versuchen, den Bogen nicht beim Heben auszuziehen, sondern den Bogen in Vorspannung über die Schußlinie zu heben und dann beim Senken erst auszuziehen. Das würde automatisch ein hochziehen der Schulter minimieren. Wäre vielleicht auch ein Versuch. Konnte das gestern aber nicht mehr testen.
Aktueller Bogen: BlackWidow PMA X 62" - 36# @ 28"


Offline nsb

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Meine Kenntnis: Nur auf eine Sache konzentrieren. Wenn die passt, dann die nächste Baustelle
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Offline DaiSho

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Offline roscho

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Dem kann ich nur zustimmen !

Schussablauf zerlegen und nur immer auf eine Sache konzentrieren !

Probier mal bitte genau diese Lockerheit auch mal mit Theraband bzw "nur" dem Bogen (ohne Pfeil) zu Hause zu üben.

Lieber täglich 10 bis 15 min "üben" als einmal die Woche für 2 Stunden üben ...

Und probier den Tipp vom Trainer mal aus, achte aber darauf das der Pfeil dann NICHT nach oben zeigt sonder waagrecht bleibt.

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
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* Albert Einstein


Offline Woodinski

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Dem kann ich nur zustimmen !

Schussablauf zerlegen und nur immer auf eine Sache konzentrieren !

Probier mal bitte genau diese Lockerheit auch mal mit Theraband bzw "nur" dem Bogen (ohne Pfeil) zu Hause zu üben.

Lieber täglich 10 bis 15 min "üben" als einmal die Woche für 2 Stunden üben ...

Und probier den Tipp vom Trainer mal aus, achte aber darauf das der Pfeil dann NICHT nach oben zeigt sonder waagrecht bleibt.
Jetzt weiß ich wieder, was ich mir noch besorgen wollte: Theraband. Liegen ja grad bei den Discountern rum, wegen Fitnesswahn nach der Weihnachtsvöllerei. ;)

Dankeschön für Euer schnelles Feedback!
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Offline Bazi

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Ich schließe mich den Meinungen der Vorposter an, möchte aber noch ergänzen, dass du vielleicht mal alles in den Hintergrund schieben solltest, was treffen angeht. Solange deine Technik nicht halbwegs sauber sitzt, sollte es keine Rolle spielen, wie das Trefferbild, die Gruppe, etc., aussieht. Stattdessen wäre es sicher hilfreich, eine Zeit lang nur auf kurze Entfernung auf einen Dämpfer ohne Ziel zu schießen, am besten mit geschlossenen Augen und einem "schwachen" Bogen.


Offline HarryS

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Hallo
Bazi war schneller, aber ich kann auch nur empfehlen sich erst mal auf eine Sache zu konzentrieren. Außerdem hilft es wirklich aus kurzer Distanz ohne Auflage und ggf. mit geschlossenen Augen (man kann den Bogen ja mit offenen Augen ausrichten) sich nur auf das Problem zu konzentrieren.
Nach 30-60 Pfeilen dann das ganze gerne wieder bewusst im Gesamtablauf beobachten. Aber vergiss das Treffen-Wollen beim Techniktraining.

Gruß Harald
Blankbogen EXE Competitor 32# otf


cweg

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Oben genanntes +1

@Bazi, das wollte ich auch gerade schreiben ;)

Entweder 100% Konzentration auf Technik ODER aufs Treffen.

Und olympische Trainer sind für Technik mit die Besten.


Offline Woodinski

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 :youRock:

Technik trainiere ich meist zuhause auf dem Dachboden auf 10 Meter auf die blanke Scheibe.
Im Verein manchmal auf kurze Distanz Technik und dann wiederum mal auf weitere Distanz mit Auflage zum Treffen, auch mal Schießwürfel oder Gummitier.

Das mit den geschlossenen Augen ist eine super Idee. Kommt sicherlich der Konzentration auf die Bewegungsabläufe, bzw. die Haltung zu Gute. Wieder was gelernt.
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Offline Sir Robin

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achte aber darauf das der Pfeil dann NICHT nach oben zeigt sonder waagrecht bleibt.

Ist das nur aus dem Sicherheitsaspekt wichtig, oder spricht da biomechanisch etwas dagegen?


Offline roscho

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Das ist nur der Sicherheitsaspekt - viele asiatische Daumenschützen ziehen von oben nach unten, das ist biomechanisch sogar besser ;)

Ist wie Latziehen ;)
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline Sir Robin

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Ich ziehe auch gerne (leicht) von oben herab, das hält meine Bogenschulter tief. Solange der Pfeil dabei nicht in den Himmel ragt, halte ich das auch für richtig.


Offline nsb

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Auch sehr hilfreich:
ab und zu mal mit dem Handy den Schussablauf filmen lassen. Dann kannst Du sehen, ob die Haltung/Technik mit Deinem Gefühl übereinstimmt (oder auch nicht).
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Offline lim naru ungol

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Dem kann ich nur zustimmen !

Schussablauf zerlegen und nur immer auf eine Sache konzentrieren !

Probier mal bitte genau diese Lockerheit auch mal mit Theraband bzw "nur" dem Bogen (ohne Pfeil) zu Hause zu üben.

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Und probier den Tipp vom Trainer mal aus, achte aber darauf das der Pfeil dann NICHT nach oben zeigt sonder waagrecht bleibt.

Ideal zum trainieren Zuhause ist aus meiner Erfahrung der Formaster.
Man kann mit dem eigenen Bogen auch ohne Pfeil den gesamten Schußablauf trainieren.
Um das mit der Verspannung in den Griff zubekommen würde ich anfangs mit dem Formaster trainieren ohne die Sehne zu greifen.

Und hier mal ein paar Links dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=TE6CJck42P8

Bezugsquellen

https://www.sherwood-bogensport.de/bogenschlingen-spannhilfen-trainingsgeraete/trainingsgeraete/trainingsgeraete/1536/formaster-trainingsgeraete-ellenbogen-trainer?c=2446

http://www.bogenloewe.de/index.php?main_page=index&cPath=1769_1773

http://www.bogenloewe.de/index.php?main_page=index&cPath=1769_1774&zenid=u13cobnl2t7ef93oodhdaukts6

http://tv-abt-bogensport.de/

Hellhammer - Pharao 58" 50# @ 27"
Bearpaw - Custom Quick Stick 58" 50# @ 27"
Liedtke - Latrodectus 65" 50# @ 29"
Liedtke - Latrodectus 65" 55# @ 32"
Weidauer - Phantom 56" 56# @ 28"
Samick - Phantom 62" 55# @ 28"


Offline Landbub

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Das Positions-Phasenmodell wurde auch dahingehend entwickelt, dass man die einzelnen Phasen mit der nachfolgenden Position (z.B. Auszug -> Anker) üben kann. Die vorher kommenden Phasen sollten jedoch auch durchlaufen werden (z.B. Anheben).
Bei Verspannung und fehlender Lockerheit hilft meinen Padawanen bisweilen, wenn man sie 5m vor die Scheibe stellt und die Augen verbindet. So bekommt man das "ich muss zielen und treffen" aus dem Kopf.
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.