Archers Campfire

Zum Anfixen und Einsteigen


Offline aurelium

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Welche Filmchen oder Webseiten (oder sonstigen Input) gebt ihr denn so Neugierigen und Einsteigern, um nachhaltige Bilder zu prägen und die Motivation anzufachen und aufrecht zu erhalten?

Ich erlebe oft eine spontane Begeisterung bei Neulingen, die dann aber wieder nachlässt. Der bloße Vorgang Pfeile auf ein Ziel zu schießen wird ja auch tatsächlich schnell langweilig. Mehr so ein Party-Spaß für zwischendurch.

Was das Bogenschießen zu dem macht was wir lieben, ist mehr. Und dieses "Mehr" drückt sich unbedingt in Bildern, Assoziationen und einem Lebensgefühl aus, was man im Kopf hat. Ich selbst bin tatsächlich durch Bilder im Kopf zum Bogensport gezogen worden. Hätte ich auf einem Event einfach ein paar Pfeile geschossen, wäre der Funke ganz sicher nicht übergesprungen. Die erste Schnupperstunde war dann nur noch der pratktische Einstieg in etwas, was ich mir bereits vorgenommen hatte.

Eine Faszination für wehrhafte Amazonen hatte ich schon als Kind, da ist es kein Wunder, dass die archaische Ästhetik des Vollauszugs im Gegenlicht von unten - interessanterweise die Kind-Perspektive - eine nachhaltige Wirkung entfaltet. Das ist sozusagen der Archetyp. Das geht sicher vielen von euch ähnlich. Traditioneller Bogensport ist zwar kein Kampfsport, weckt aber durch seine Verbindung mit der Jagd ähnlich zeitlose Assoziationen von Willenskraft, Wehrhaftigkeit, Eleganz, Geschick, usw. Wie und wann ich zu diesen Bildern im Kopf gekommen bin, weiß ich nicht. Vielleicht wird das über Generationen kollektiv vererbt.

An andere Bilder viel später erinnere ich mich sehr gut. Das sind die Klassiker, die ihr auch alle kennt:
Ronja Räuber-Russin beim Dagger Shooting:
https://www.youtube.com/watch?v=1o9RGnujlkI
Lars Andersen mit seinen Kunststücken:
https://www.youtube.com/watch?v=BEG-ly9tQGk
Nichts von dem würde ich jemals zustande bringen, aber es macht halt Bilder im Kopf, die mich begleiten.

Videos von Olypioniken haben mich auch fasziniert. Generell habe ich eine Weile unglaublich viele Videos konsummiert, weil es einfach Spaß machte anderen beim Schießen zuzusehen. Überhaupt, finde ich, ist das Beobachten guter Schützen ebenso erbaulich wie selber schießen. Es motiviert jedenfalls immens.

Wo ich nun wieder ein paar Neulingen das Bogenschießen nahegebracht habe, stellt sich die Frage was kann man denen an die Hand geben (außer einen Bogen), um ähnliche Saiten zum schwingen zu bringen, damit die Begeisterung nicht gleich wieder verfliegt?

Vielleicht können wir hier ein paar Links und Tipps sammeln.



Jagd- u. Blankbogen ILF, div. Mittelteile 17", 19", 21", 25" LH/RH gemischt, Kinetic Avantage, Uukha Irbis, Uukha Vx+ (35-48#)


Offline Ari

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Mal etwas Augenfutter von Daniel Yononindo:

https://www.youtube.com/watch?v=eaVYIHSSpFY

Wenn du den Bogen in die Hand nimmst,
der Pfeil auf der Sehne liegt, ändert sich dein Leben! Instinkte werden geweckt, längst verschollen und unterdrückt. Du spannst den Bogen zum Kreis der alles umschließt
und im Moment des Lösens freigibt. Du bist der Bogen, du bist der Pfeil, du bist das Ziel!


Steff

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Danke Ari

Meiner Erfahrung nach braucht das Bogenvirus keine Mediale Petrischale.
Erst letztes WE haben wir nach dem Klettern einen Freund auf den Gamshorntrail mitgenommen.
Der hatte die ersten 4 Stunden seines Lebens einen Bogen in der Hand.

Seither denkt dieser Freund ständig ans Bogenschießen, redet ständig darüber und hat schon davon geträumt.

Trotzdem schöne Idee dieser Thread.

 :bow: Steff


Offline aurelium

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Das ist eine schöne Geschichte. Aber jeder entflammt unterschiedlich schnell. Bis man auf den Parcours gehen kann, vergehen normalerweise Monate. Es gibt auch manchmal Berührungsängste mit "diesen verrückten Opas". Passender Input kann das gut auflockern.

Den hier finde ich auch immer wieder schön:
https://www.youtube.com/watch?v=a2Le3JTGuQQ
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Offline Waldgeist

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Was aurelium geschrieben hat, kann ich zu 100% teilen. Die Video-Beiträge hingegen würde ich anders einordnen: Um deren Wert beurteilen zu können - und damit auch entsprechendes Interesse zu erwecken - muss man glaube ich selber erst einige Male an der Sehne gezupft haben. Nach meiner persönlichen Erfahrung suchen die Neulinge stets sofort den Erfolg im Treffen des Goldes oder dessen, was ich als Ziel anbiete. Gefragt hingegen sind mediale Angebote wie Händle- oder Herstellerseiten. Später kommen auch Anfragen nach Medien mit technischen und methodischen Inhalten, die wir unter Basiswissen einordnen würden.
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Tomas

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ich finde das ja auch immer sehr schwierig, da hat man mal jemanden angefixt und er oder sie sind dann aber nicht sofort völlig infiziert, kaum vorstellbar , aber doch wahr. Meine Lieblings Youtube Kanäle, die ich selber gerne schaue, weil ich auch gerne Menschen beim Bogenschiessen zuschaue, sind für diese Fälle : Archery Adventures, 3D Archery und SolidSnakeFPV .
Sind zwar alle englisch, zeigen aber sehr schön den Spaß den man bei einem Turnier oder einfach bei einem Parcourbesuch mit Freunden haben kann. Ich versuche immer gerade Anfänger gar nicht mit techniklastigen Videos, wo es um Tiller, Nockpunkt, Spine usw. geht zu überlasten, ich will ja erstmal Interesse an dieser großartigen Beschäftigung wecken. Deshalb habe ich für Freunde oder andere interessierte Nichtbogenschützen auch immer einen 30 lbs Bogen mit passenden Pfeilen da, um erstmal eine völlige Frustration auszuschließen. Ich muss aber ehrlich zugeben, ich habe es erst einmal geschafft aus dem kleinen Flämmchen bei jemandem ein richtiges Feuer zu machen.


Offline aurelium

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Ich habe auch ein paar Ragim Hölzer, diverse ILF Griffstücke und leichte WA für Anfänger und Gäste zu Hand. Was halt so von meiner eigenen Odyssee übrig geblieben ist. Da ich beide Seiten schieße, ist immer für jeden was dabei ;-)

Männer wollen gern ein paar Pfund zu viel, vielleicht um zu zeigen wie stark sie sind. Erst wenn es nach ein paar Pfeilen zittrig wird und eine gerade Haltung nicht entspannt eingenommen werden kann, oder nicht mal ein ordentlicher Vollauszug zustande kommt, kommt die Einsicht. Frauen sind da vernünftiger. Das mit dem "Treffen" winke ich immer gleich ab. Nach dem Motto: vergiss das erstmal. Wenn sie dann doch treffen, hebt es die Stimmung immens.

Was ich toll finde ist, wie schnell meine Schützlinge bisher eine passable Grundhaltung hinbekommen und die Basics verinnerlicht haben. Das hat bei mir selbst ehrlich gesagt viel länger gedauert. Ich kann das nicht umfassend beurteilen, aber ich finde die haben ein gewisses Talent. Deswegen kam ich auf die Idee mit diesem Thema.
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Offline Kedde

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Ich weiß nicht ob ich jemanden zum Bogenschießen anfixen kann oder will, aber wer mich beim Bogenschießen sieht oder mir beim erzählen davon zuhört wird sehen wie meine Augen vor Begeisterung leuchten. Ob da dann ein Funke überspring? Keine Ahnung. Meine Tochter ist ganz ohne mein Zutun zum Bogensport gekommen.
Für mich ist es tatsächlich die sportliche Herausforderung gepaart mit der Konzentration des 3D Schießens was mich so an diesem Sport fasziniert. Ohne den Bogen in der Hand würde ich nicht solche Strapazen auf mich nehmen.
Ich denke es ist einfacher Menschen im gesetztem Alter als sehr jungen Menschen den Bogensport näher-zubringen.   
Ich kann es nicht verhindern das ich Älter werde, aber ich kann verhindern das ich mich dabei langweile.
Es ist besser, zu genießen und zu bereuen, als zu bereuen das man nicht genossen hat.
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Offline Ari

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Ich denke es ist einfacher Menschen im gesetztem Alter als sehr jungen Menschen den Bogensport näher-zubringen.

Kann so nicht bestätigen!

Was ich bei Schnupperkursen/öffentlichen Events etc. mitbekommen hab´war eher so, dass speziell die
Kinder/Jugendliche gar nicht mehr aufhören wollten und bei den Kiddis es nie lange gedauert hat, bis die Väter
(und auch Mütter) dann auch den Bogen in die Hand genommen hatten!

Wer dann davon am Schluß damit wirklich angefangen hat kann man allerdings nicht sagen.
Wenn du den Bogen in die Hand nimmst,
der Pfeil auf der Sehne liegt, ändert sich dein Leben! Instinkte werden geweckt, längst verschollen und unterdrückt. Du spannst den Bogen zum Kreis der alles umschließt
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Offline Kedde

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Ich denke es ist einfacher Menschen im gesetztem Alter als sehr jungen Menschen den Bogensport näher-zubringen.

Kann so nicht bestätigen!

Was ich bei Schnupperkursen/öffentlichen Events etc. mitbekommen hab´war eher so, dass speziell die
Kinder/Jugendliche gar nicht mehr aufhören wollten und bei den Kiddis es nie lange gedauert hat, bis die Väter
(und auch Mütter) dann auch den Bogen in die Hand genommen hatten!

Wer dann davon am Schluß damit wirklich angefangen hat kann man allerdings nicht sagen.

Bei uns im Verein hatten wir zum "Schnuppern" ca. 7 Jugendliche, davon ist ein Mädel übriggeblieben. Nun sind noch zwei Jungen dazugekommen, mal schauen wie lange. Und unser Trainer gibt für die "Kleinen" alles.
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Offline Ari

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Wenn du den Bogen in die Hand nimmst,
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Offline BAK

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Mit 3 Jahren habe ich zu Weihnachten so ein kleines Indianerset aus Bogen, Pfeilen mit Saugnäpfen und Kunststoff-Bowiemesser geschenkt bekommen. Zum Glück gibt es noch eine Videoaufnahme, die zeigt wie sehr ich mich darüber gefreut habe.
Ich denke jeder lässt sich unterschiedlich schwer oder einfach für dieses Thema begeistern. Bei mir war's einfach.  ;D
Mir fällt spontan der Disney-Film Merida ein, der die Begeisterung für das Bogenschießen ganz gut rüber bringt und auch thematisiert.




Offline aurelium

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Für Kids sind schnell wieder andere Dinge wichtiger: Pferde, Mannschafts-Sport, Techtelmechtel, usw. Bogenschießen ist was für (konzentrationswillige) Einzelgänger und Individualisten. Die nehmen zahlenmäßig mit dem Alter zu. Der "cool" Faktor spielt bei Jugendlichen eine gewisse Rolle, aber wie cool ist es mit "verrückten Opas" im Wald herumzulaufen und auf Schaumtiere zu schießen? Ich kann das nicht beurteilen. Hätte ich das mit 15 getan? Keine Ahnung.
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Offline Kedde

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Oh je was bin ich alt. Ich habe immer Karl May gelesen und war immer der Indianer. Leider gibt es aus dieser Zeit nur Erinnerungen und keine Videoaufnahme. Die Bücher habe ich aber immer-noch.  ;D
Ich kann es nicht verhindern das ich Älter werde, aber ich kann verhindern das ich mich dabei langweile.
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Offline Tomas

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Merida ist , glaube ich zumindest, einer der wenigen Filme, wo man mal einen Bogenschützen gefragt hat, und scheinbar auch auf ihn gehört hat. Ein anderer ist Last Samurai, da wird ( auch in Zeitlupe ) soweit ich das beurteilen kann, richtiges Kyudo nach der alten Heki Schule geschossen ( Vorsicht , nur so mein Empfinden, nicht übelnehmen., wenn es jemand besser beurteilen kann . )