Archers Campfire

Jagdlich / Waidmännisch bei Turnieren


Offline BowLaw

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Eine bessere Überschrift habe ich nicht gefunden  ;)
Angeregt hat mich das Thema durch diesen Post:

https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=2298.msg39195#msg39195

Es geht also nicht ums Jagen, sondern um die Frage, wann Turniere "jagdlich" gestellt sind.

Meiner Meinung nach muss man da unterscheiden zwischen "jagdlich" und "waidmännisch".

Jagdlich ist, wenn man "wie ein Indianer (im Sinne Karl Mays)" irgendwelche Situationen sucht, wo man "aus dem Hinterhalt" auf das Gummitier schießen will (oder bei Turnieren muss).
Das sind die berühmten Astgabeln, im Weg stehende Bäume, nur ein kleines Schussfenster usw. .

Dann gibt es eben noch das "waidmännische" Turnier (die Jäger mögen mir verzeihen, dass ich dieses Wort verwende).

Beim waidmännischen Schiessen sind die Entfernungen auf die Tiere so gestellt, dass man (theoretisch und etwas gespielt) ein echtes Kill hinlegen könnte.
Natürlich sind keinerlei Äste oder so etwas im Weg, da ja sonst die Gefahr bestehen könnte, dass man ein Tier nur verletzt und nicht tötet.
Letztlich "Autobahnschuß" - aber unter dem Gesichtspunkt des potentiellen Tötens korrekt gestellt.

Wer was wie gerne schießt - das ist Geschmackssache, doch ich denke diese Definitionen treffen das ganze recht gut.

Ich bin ein Indianer.


Offline roscho

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Mein roter Bruder hat gut gesprochen, Hugh !
 :agree:

Wobei Bogenjagd (da man ja nah dran sein muss) auch immer irgendwie aus der Deckung, dem Blind oder dem Treestand erfolgt.
Ganz so flache Autobahn ist es nicht ;)
« Letzte Änderung: Oktober 02, 2018, 08:56:53 Nachmittag von roscho »
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Ari

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How, Bruder der geschriebenen Worte!  :)
Auch ich wandele gerne auf den Pfaden der kurzen Entfernungen
zum Ziel!

Wie man das dann nennen mag ist mehr oder weniger egal.

Ich mag eben lieber die "triky" gestellten Ziele, sehr gerne mit Schussfenster oder
aber auch "freies" Schussfeld und dafür mit Senken oder bergauf/bergab.
Ob das schlussendlich als jagdlich oder waidmännisch definiert wird ist für mich unerheblich.
Hauptsache es macht Spaß und der Schuss ist eine kleine Herausforderung!
Distanzen über 30 m und mehr haben meiner Meinung nach nix mit jagdlichem/waidmännischem
Schiessen zu tun!
Wenn du den Bogen in die Hand nimmst,
der Pfeil auf der Sehne liegt, ändert sich dein Leben! Instinkte werden geweckt, längst verschollen und unterdrückt. Du spannst den Bogen zum Kreis der alles umschließt
und im Moment des Lösens freigibt. Du bist der Bogen, du bist der Pfeil, du bist das Ziel!


Offline Kedde

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Ich bin ein Wikinger und das ist eigentlich das Pendant zum Indianer, nur eben hier im Norden. ;D
Ich finde die Herausforderung für uns besteht ja darin nicht immer freies Schussfeld zu haben. Aber wenn es um die richtige Jagd geht, so steht das Wohl des Tieres, also ein schneller und Leidens-armer Tot an erster Stelle. Und da muss ich unserer Jägerschaft ein Kompliment aussprechen im Gegensatz zu einigen in Übersee.
Ich kann es nicht verhindern das ich Älter werde, aber ich kann verhindern das ich mich dabei langweile.
Es ist besser, zu genießen und zu bereuen, als zu bereuen das man nicht genossen hat.
Kedde`s Bogenblog
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Offline BowLaw

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Wie man das dann nennen mag ist mehr oder weniger egal.
Danke ihr Brüder im Geiste und auf den torkeligen Pfaden des Unterholzes.

Aber das ist eben (internettechnisch) nicht so egal - über das "jagdlich" wird immer wieder debattiert - daher die Abgrenzung zum "waidmännischem" - wobei mich das Wort selber nicht so begeistert.


Offline Ari

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Ist das denn echt so ausschlaggebend?
Ich hab' mir da noch nie 'n Kopp drum gemacht!
Wenn du den Bogen in die Hand nimmst,
der Pfeil auf der Sehne liegt, ändert sich dein Leben! Instinkte werden geweckt, längst verschollen und unterdrückt. Du spannst den Bogen zum Kreis der alles umschließt
und im Moment des Lösens freigibt. Du bist der Bogen, du bist der Pfeil, du bist das Ziel!


Offline BowLaw

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Offline Absinth

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  • Einer trage des anderen Last...
...
Ich bin ein Indianer.

Jepp, womöglich vom Stamm der Roschonen und dein Häuptling ist der Oberindianer @......  ;-)  +   :beer:

Aber mal ehrlich, so ein bisschen Nostalgie ist doch eine schöne Sache...


Beste Grüße,
Absinth


Offline Stringwistler

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  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
    • Bestandssehnen vom Stringwistler unter.....
Gut gesprochen Bleichgesicht... und nicht mit gespaltene Zunge.... Hug...  :klasse:

Eben das jagdlich gestellte soll eben die Bogenjagd nachahmen und dabei ist die Deckung des Jägers erstes Gebot.
Kein Bogenjäger kann sich vom Blind ohne ausreichend Deckung auf 10-15m vom Tier weg, einfach hinsetzen und freies Schussfeld haben. Oft sind vom Treestand auch mal ein Ast oder andere Bäume im Weg. Genau das macht eben dann einen guten Bogenjäger aus, entscheiden zu können ob er da schießt und sicher ist auch zu treffen. Deshalb auch das jagdliche Training auf Parcours wo auch mal auf 15-20m durch ein 30cm großes Loch vor dem Schützen geschossen wird. Aus einem Blind raus hast du auch nur ein DIN A4 großes Loch, Wo du auf das Ziel schießen kannst. Genau solch engen Schusskanäle machen eben den Reitz des jagdlichen Schießens aus.

Und wiederum sag ich hier in aller Deutlichkeit...
das muß nicht jeder mögen, aber für mich ist das das einzig ware am Bogenschießen.  :GoodJob:
Hug... ich habe gesprochen...  ;)
Servusla, Gruß Guidl...

https://stringwistler.blogspot.de/

bald nen Spatz TD vom Chris😉
Stegmeyer TD- Hybrid 60"40lb@30"
Gravity Janus 17"ILF mit dito.
White Feather Lark 19"Junxing Pharos Hybr.63",
Jensbows Rayden 64"-38lb.3stripes-rubyred, 65"ILF-Amey XGS Ghosthand+Bosenbows doplCarbonFoamLBs


Wolverine

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jagdlich ist die jagdliche Distanz in der man einen sicheren Schuß anbringen kann, waidmännisch /weidmännisch ist das Verhalten des Jägers / Erlegers

nur so zum Verständnis
« Letzte Änderung: Oktober 02, 2018, 10:13:17 Nachmittag von Wolverine »


Offline Uller

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jagdlich ist die jagdliche Distanz in der man einen sicheren Schuß anbringen kann, weidmännisch ist das Verhalten des Jägers / Erlegers

nur so zum Verständnis

Das will ich erst mal so unterschreiben ....!....(bis auf das ei...)


Jagd.....hat mit der Wahl der Technik ..... erstmal wenig zu tun....

Der erfolgreichen Jagd voraus , geht "Wildverstand"....

DEN...kann mann in keinen Büchern lesen, geschweige denn im Netz ergründen....

DEN...findet man nur durch Erfahrung......

Wenn jemand älter wie 40 ist....hat er meiner bescheiden Meinung nach....keine Chance(Zeit !) mehr sich das selbst anzueignen...

und ist dann auf Führer angewiesen....

Jäger....werden geboren......

 :fire: :bow:




Wolverine

  • Gast
sorry, das mit dem ei hab ich noch erweitert, da der Duden das so hergibt und auch so erklärt, auch wenn es meistens mit ai geschrieben wird ;)


Wolverine

  • Gast

Das will ich erst mal so unterschreiben ....!....(bis auf das ei...)


Jagd.....hat mit der Wahl der Technik ..... erstmal wenig zu tun....

Der erfolgreichen Jagd voraus , geht "Wildverstand"....

DEN...kann mann in keinen Büchern lesen, geschweige denn im Netz ergründen....

DEN...findet man nur durch Erfahrung......

Wenn jemand älter wie 40 ist....hat er meiner bescheiden Meinung nach....keine Chance(Zeit !) mehr sich das selbst anzueignen...

und ist dann auf Führer angewiesen....

Jäger....werden geboren......

 :fire: :bow:

Danke 


Offline Waldgeist

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Erst einmal danke ich dem Threadersteller für "den Mut zur Lücke". Endlich wagt sich hier jemand aus der Deckung und getraut sich dies zu thematisieren. Ich bekenne mich hier ausdrücklich zu meiner Unwissenheit d.h. mir konnte bislang auch niemand so recht erklären, was sich hinter dem Begriff "jagdlich" so verbirgt. Ich habe damit immer verbunden, dass einerseits die Ziele stets so gestellt sein sollten, dass sie in einem naturgemäßen Szenario aufgestellt sind und andererseits aber auch dem/der Schützen/in eine sich immer wieder abgewandelte heraus fordernde Abschussposition und Umgebung geboten wird.
So - und ab jetzt verfolge ich mit großem Interesse die Diskussion ...           
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline BowLaw

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jagdlich ist die jagdliche Distanz in der man einen sicheren Schuß anbringen kann, waidmännisch /weidmännisch ist das Verhalten des Jägers / Erlegers
Ich greife diesen Satz einmal auf.
Ok - das waidmännisch/weidmännisch scheidet also definitiv bei so einer Diskussion aus.
Da ist der Titel falsch, sorry, ich wusste es nicht anders.

Dann kommen wir mal zu der Definition "jagdlich".
Jagdlich ist doch ein sicherer Schuss aus der passenden Distanz, wie Wolverine schrieb.

Ein "sicherer" Schuß ist doch letztendlich der, bei dem mir möglichst wenig Hindernisse im Weg stehen.

Folglich ist der "berühmte" Schuß auf das Tier, dessen Kill gerade so neben dem Baum zu sehen ist nicht jagdlich, da eine immense Gefahr besteht, dass der Pfeil abprallt und entweder ins Nichts geht, oder das Tier (eben normal nur das Gummitier) verwundet, oder ?