Archers Campfire

Zeitschriften, Tests, Blogs, Foren? - warum gibts das nur so spärlich?


Offline Grombard

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1971
  • Ja, ich hatte mal Haare!!!
    • Bogenbau Joachin Seeliger
Ein Grund, warum solche Test wohl nicht in der breiten Masse verfügbar sind, ist sicher vor allem, dass es einfach keine klar definierten einheitlichen Standards gibt, an die sich alle halten.
Das führt dann automatisch immer zu Streit, weil jeder so musst, wie er es für richtig hält und somit völlig verschiedene Werte rauskommen.

irgendwas is ja immer


Offline puschel

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 308
  • ...es könnte schlimmer sein :)
    • X-Freunde
Ein Grund, warum solche Test wohl nicht in der breiten Masse verfügbar sind, ist sicher vor allem, dass es einfach keine klar definierten einheitlichen Standards gibt, an die sich alle halten.
Das führt dann automatisch immer zu Streit, weil jeder so musst, wie er es für richtig hält und somit völlig verschiedene Werte rauskommen.



:) aber es bietet die Chance, Standards zu setzen :)

Blacky ist gut angefangen, aber wenn man seine Reviews liest und dann hört das ein Bogentest mit Bilder 4 Arbeitstage gefressen hat, dann ist klar, warum es das nicht mehr gibt. Aber es ist ein Ansatz, mit dem man anfangen kann...
Aber das Messen einen Systems (Bogen/Mittelteil/Wurfarm) mit Auszugdiagramm und Geschwindigkeit darf nicht mehr als 20 min dauern - vom Auspacken, aufspannen bis zum einpacken. 10 min Foto, 30min übertragen und ablegen.
Wenn man da nicht hinkommt ist es nicht realistisch und das Projekt wird sterben...
______________________

TFK Wildfire 66'' - 35#@30''
Gillo GT27/Uukha VX+/72'' - 41#@30''
Sovren 27/NikaN3 - 41#@30''
______________________


testjan

  • Gast
Vier Tage?🤪🙈...hüstel...
Wenn man ein Arsenal an Pfeilen für unterschiedliche Zuggewichte da hat, würde ich eher von einer halben Stunde ausgehen oder einer ganzen mit Fotosession.


Offline Grombard

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1971
  • Ja, ich hatte mal Haare!!!
    • Bogenbau Joachin Seeliger
Es gibt vollelektronische Messschienen, mit denen man schnell exakte Diagramme erstellen kann.
Und es gibt schon Standards.
AMO und IBO.
Macht aber eigentlich nur bei Compound wirklich Sinn.

Wo setzt man dann den Standard?
40# 50# 55#?
Mit welchem Auszug macht man die Speedtests?
28 29 30"?
Wo wird das Zuggewicht für die gpp ermittelt?
Beim tatsächlichen Auszug oder bei 28"?
Mit wie viel gpp soll getestet werden?
Etc...
Da kommtan nie auf einen gemeinsamen Nenner.
irgendwas is ja immer


Offline aquadrat

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 949
  • Planung ersetzt Zufall durch Irrtum
Naja, ganz so schlimm ist die Lage ja auch nicht, immerhin gibt es die TB und die verschiedenen Vorderegger Publikationen, ganz zu schwiegen von dem Forum hier. Ich lese hier alle Materialberichte immer mit großer Freude, nach einiger Zeit kennt man die Schreiber zumindest virtuell und kann sich schon ein bisschen ein Bild machen. Ich habe das große Glück immer viel rum zu kommen und damit auch viele Leute zu treffen, und ich glaube die Frage ob ich den Bogen zumindest mal in die Hand nehmen darf hat noch niemand verneint. In Hohenkammer habe ich fast immer Zugriff auf einen Chroni und wenn Zeit ist gibt es zumindest ein paar Messungen. Ich denke dass die Arbeit für einen einzelnen wirklich kaum zu bewältigen ist, v.a. weil alles in der Freizeit ist und nix dabei rum kommt, aber wenn wir alle zusammenhelfen kann hier (zu dem bereits vorhandenen) ein echt großer Wissens- und Datenschatz entstehen. Lieber habe ich einen subjektiven Bericht ohne genau wissenschaftlich definierte Messwerte als gar nix. Mit reproduzierbarem Messaufbau natürlich noch besser.

Gruß, Andi
Heavy Metal Archery
Bogen der Saison: Win&Win CX7, Uukha Irbis medium 40#, Spiga ZT, Shibuya Button, Avalon BB Gewicht je 184g Mitte und Unten, RCore "The Master", 18 Stang FF+ Endlos -> IFAA BH-R od. WA BB 32#@29,25", 68"


Offline Waldgeist

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 4723
  • Nordlicht
 :agree:
Ich muss Andi beipflichten; mir sind nämlich erkennbare namentliche Testberichte - besser "Erfahrungsberichte" - lieber als irgendwelche abgeklopchte oder verkappte marktstrategisch abgefasste Berichte.
Nur mal so: Auch die Testverfahren für die Verbräuche der KFZ sind normiert ... :bang:
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline aquadrat

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 949
  • Planung ersetzt Zufall durch Irrtum
Und mal anders rum gedacht: ich finde es super dass in der Szene kein Geld steckt und (fast) nichts zu holen ist. Dadurch war noch jeder Händler, Parcoursbetreiber, Trainer oder Bogensporthotelier den ich persönlich kennen lernen durfte ein echter Idealist der mit ganz viel Herzblut bei der Sache war. Da geht es wirklich um Bogensport und nicht ums Geld. Aber ich befürchte auch das wird sich ändern, den beiden kommerziellen Veranstaltern, zu denen ich guten dauerhaften Kontakt habe, wird in den Sommermonaten die Bude von Leuten die einen Schnupperkurs machen wollen eingerannt, ein paar bleiben hängen und kommen wieder und noch ein paar weniger interessieren sich dann wirklich für das Hobby und gehen nicht nur mit Leihausrüstung drei mal im Jahr über den Parcours. Und so wächst die Szene langsam aber stetig. Aus den FITA-Vereinen höre ich ich immer das Gegenteil, dass der Nachwuchs ausbleibt weil die Kids lieber auf Gummitiere schießen. Vorteil: je mehr wir sind desto einfacher werden in Zukunft Dinge wie Genehmigungen für Parcours zu bekommen. Nachteil: irgendwann kommen auch die Leute die ein gutes Geschäft wittern.

Dass aus den USA auch nichts kommt ist auch verständlich, hier wie dort sind wir Tradis eine Randgruppe, Exoten. USA ist vorwiegend Jagd mit Compound.

Gruß, Andi
Heavy Metal Archery
Bogen der Saison: Win&Win CX7, Uukha Irbis medium 40#, Spiga ZT, Shibuya Button, Avalon BB Gewicht je 184g Mitte und Unten, RCore "The Master", 18 Stang FF+ Endlos -> IFAA BH-R od. WA BB 32#@29,25", 68"


Offline puschel

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 308
  • ...es könnte schlimmer sein :)
    • X-Freunde
Zitat

Andi: Dass aus den USA auch nichts kommt ist auch verständlich, hier wie dort sind wir Tradis eine Randgruppe, Exoten. USA ist vorwiegend Jagd mit Compound.

Waldgeist: Nur mal so: Auch die Testverfahren für die Verbräuche der KFZ sind normiert ...

Grombard: Wo setzt man dann den Standard?


Hi,

ich habe mir mal ein paar Zitate oben rausgezogen:

Tradis sind Randgruppe, kein Geld zu holen, gut... -> hier "stören" mich zwei Dinge :) Zum einen, warum muss man die verschiedenen Bogenklassen, Disziplinen und "Intensivitäten" trennen? Diese Trennung zwischen Fita/WA und Tradis und Jagd, bzw. zwischen Hobby, Profi, Laie und altem Hase finde ich fürchterlich. Die Physik und die grundsätzliche Biomechanik ist für alle gleich. Die Trainingsansätze zu 80%. Bei der Technik geht's auseinander, aber nur weil ich den Holzlangbogen mit Holzpfeilen schieße ist es ja nicht verboten mal zu schauen, was es Neues bei den Recurves oder den Compounds gibt.

Testverfahren bei Kfz... -> Ich traue nur den Statistiken, die ich selbst gefälscht habe - schon klar ;) Aber trotzdem lese ich gerne und viel Testberichte, bevor ich mir ein neues Auto bestelle. Neulich war bei uns die Diskussion zwischen T6 von VW und Der V-Klasse von Daimler - und im Endeffekt war dann ein entscheidender Punkt die Ausbaubarkeit von Sitzen, die man in der V-Klasse nahezu nicht alleine hinbekommt. Das steht nicht im Herstellerprospekt...
Bei den restlichen Daten, nun ja, ich habe recht viel mt Vertrieblern zu tun und es gibt verschiedene Sichten auf eine Wahrheit ;) Nehmen wir den VW-Diesel: Ich finde es blöd, das VW (und vmtl. auch alle anderen Hersteller) beschissen hat, allerdings nicht weil mich der Unterschied zwischen 4,6 und 5,1l Verbrauch auf 100km wirklich interessieren würde, sondern weil der Umgang mit diesem Skandal ein ganze Branche ungaubwürdig gemacht hat. Ich habe lieber Daten, Messwerte und Berichte aus verschiedenen Quellen, die ich dann selbst für mich bewerte - als dass ich nichts habe (was der Status quo ist) Also bin ich zumindest zur Hälfte konform zum Waldgeist.

Wo setzt man Standards?
Keine Ahnung :) Ich glaube kaum, dass wir hier eine staatliche oder irgendwie geartete Verbandsvorgabe bekommen ;) Also gibt es keinen Standard - es gibt das, was der macht, der mal anfängt. Wenn man sich die Reviews von Backy ansieht, dann ist das schon ein Ansatz.
Für mich habe ich mal angefangen zu sammeln, was mich interessieren würde und da sind die Punkte von Grombard alle drin :)
Das fängt mit einer Zuggewichtskurve an, die ist einfach. Danach habe ich derzeit Geschwindigkeiten bei 26, 28, 30, 31, 32, 33 Zoll auf der Liste, jeweils mit 6, 8, 10, 12 GPP - das sind max 24 Werte, alle mehrfach gemessen - 72 Schuß, wenn man das relativ gut automatisiert ist man damit rund 1h beschäftigt
Da sind die phys. Daten eines Bogens drin, bei abnehmbaren Wurfarmen, z.B. auch ihr Schwerpunkt usw. ...
Allerdings ist mir auch klar, dass für einen trad. Bogen aus einem Stück hier viele Daten rausfallen und insbesondere wenn es dann noch ein Unikat von einem Bogenbauer ist, der nur wenige pro Jahr raushaut, dann brauchst du des alles nicht. Da liest sich die Bogenvorstellung vom Eigentümer sicherlich besser - da gibt's ja genug Beispiele hier im Forum.
Aber egal wie man es dreht und wendet - Daten sammeln macht nur Sinn, wenn ich die Daten dann auch nutze.
Eine Vergleichbarkeit bei Teilen zu schaffen macht nur Sinn, wenn ich die Möglichkeit habe und nutzen will, diese Teile auch zu tauschen

Aber es geht ja auch weiter:
Trainingspläne
Techniktips
Parcoursempfehlungen (gibt es hier schöne Beschreibungen, alleine die auf dem aktuellen Stand zu halten würde vmtl. einen monatlichen Newsletter füllen)
Turnierberichte (nicht die von aufgebrachten Laien geschriebene Rache am Veranstalter für zu hohe Kaffeepreise)
Ausbildungen
Wenn wir schon von Standards sprechen, werfe ich gleich mal wieder die Platz-, Parcours- und Turnierreife ins Rennen
usw.
Ich glaube nicht, dass es in unserem Umfeld zu wenig sammel- und lesenswerte Infos gibt. Ich glaube eher, dass es für einen Einzelnen zuviel ist, dies auf ein Level zu bringen, was den durchaus anspruchsvollen "Otto Normal" dazu bringt, nicht direkt zu meckern...
Und damit schliesst sich wieder der Kreis zum Anfang "hier gibts nichts zu verdienen" - das bedeutet auch, dass davon niemand leben kann, was heißt das dies niemand als Beruf hat, was wörtlich übersetzt "keine Professionalität" bedeutet. Irgendwie ein Teufelskreis...
Bleibt für mich die Frage, wie man es schafft, Leute zu motivieren, ohne Bezahlung, ohne klares Medium und ohne Aussicht auf schnellen Erfolg einfach mal anzufangen.
______________________

TFK Wildfire 66'' - 35#@30''
Gillo GT27/Uukha VX+/72'' - 41#@30''
Sovren 27/NikaN3 - 41#@30''
______________________


Offline Absinth

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3500
  • Einer trage des anderen Last...
...
Bleibt für mich die Frage, wie man es schafft, Leute zu motivieren, ohne Bezahlung, ohne klares Medium und ohne Aussicht auf schnellen Erfolg einfach mal anzufangen.

Einfach selbst anfangen damit, deine diesbezügliche revolutionäre Bestrebung publik machen und, womöglich, weitere Interessierte dazu gewinnen...


Beste Grüße,
Absinth


Offline Absinth

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3500
  • Einer trage des anderen Last...
@puschel: Ich mag gerne bei dem Material - dem Bogen - bleiben. Eine diesbezügliche "Datenbank" zu fast allen verfügbaren Bogenmodellen und Bogenkombinaten mit ILF und darüber hinaus - wäre natürlich der Hammer. Womöglich, würde durch diese Datenbank sich die gesamte Bogenbauerzunft verändern und ich halte eine drastische Verringerung der diesbezüglichen Zunft als Folge dessen für möglich.

Die Gefahr besteht meiner Meinung nach darin, dass, unter falschen Bedingungen/Voraussetzungen etc. Testergebnisse erhoben werden, welche mit denen des Bogenbauers überhaupt nicht übereinstimmen. Der interessierte Nutzer wird sich evt. an dieser Datenbank orientieren. Er trifft - womöglich, eine für sich bzw. dem Bogenbauer gegenüber falsche Bewertung/Entscheidung... usw. usw. usw.

Den darin steckenden rechtlichen Aspekt dieser "Angelegenheit" werde ich mit meinem diesbezüglichen Laienwissen nicht beleuchten.

Wie ich schon (und sicherlich viele andere auch) gelesen habe, ist es gar schon im "Kleinen" vorgekommen, dass, Bogenschütze A schon immer höchst zu frieden ist mit dem Erbauer seines Bogens und Bogenschütze B schreibt "ein Albtraum, nie wieder..." und warnt gar vor selbigen und die Geschichte hat Zank, Streit, Zwietracht gesät. Andererseits, ist halt so das Leben...  ;-)

Mein Freund, wie umgehen mit diesen zwei Gedankenszenarien? Für mein Dafürhalten, muss ein diesbezügliches Konzept stehen bevor ein solcher Fall eintreffen könnte.

Ach ja, nur mal so und am Rande... Aus mir sehr verständlichen Gründen ist das Projekt um den Bowdyno® "eingeschlafen".


Beste Grüße,
Absinth




Nachtrag: Meine Vermutung ist, dass Blackys damalige Reviews, mehrheitlich, Auftragsarbeiten der Hersteller sind. Denn diese Hersteller wissen was sie da bauen und sollen es demzufolge auch gerne zeigen. Einfach TOP!


« Letzte Änderung: September 13, 2018, 04:08:58 Nachmittag von Absinth »


Offline puschel

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 308
  • ...es könnte schlimmer sein :)
    • X-Freunde
...
Die Gefahr besteht meiner Meinung nach darin, dass, unter falschen Bedingungen/Voraussetzungen etc. Testergebnisse erhoben werden, welche mit denen des Bogenbauers überhaupt nicht übereinstimmen. Der interessierte Nutzer wird sich evt. an dieser Datenbank orientieren. Er trifft - womöglich, eine für sich bzw. dem Bogenbauer gegenüber falsche Bewertung/Entscheidung... usw. usw. usw.
...

Hi Absinth,

berechtigter Einwand, viele Gedanken und wie du sagst, viel was man querdenken muss.
Ich fände es toll, wenn die Hersteller die Datenrauslassen würden, die Decabow beim Bowdyno hinteregt hat.

Nun ja, jetzt der Gedanke mal anders herum - wenn schlichte physikalische Messwerte dazu führen, dass Hersteller vom Markt verschwinden, dann läuft etwas falsch, entweder in der Physik - oder beim Hersteller ;) Ist eine hypothetische Diskussion auf der Basis von "was wäre wenn"

Für mich ist so eine Datenbank spannend, wenn ich über Bögen mit Wechselwurfarmen nachdenke. Nur hier kann ich kombinieren. Bei allen anderen Bögen ist es vielleicht spannend zu sehen, wie sich Geschwindigkeit in Abhängigkeit von Zug- und Pfeilgewicht ändert, damit ich den richtigen Stock drauflege. Ich glaube nicht, dass auf Basis von einer Zuggewichtskurve oder einer Geschwindigkeitsmessung einer der Hersteller sein Geschäft aufgibt. Selbst wenn man dann vielleicht belegen könnte, dass Wurfarm A bei gleichem Zuggewicht 4fps schneller wirft - die Aussagen, die man daraus zieht muss jeder für sich ableiten.
Im Moment kaufst du doch Wurfarme nach Herstellerprosa und Aussehen, vielleicht hast du Glück und du kannst verschiedene Modelle im Verein testen, aber auf welcher Basis haben die Schützen ihre Wurfarme gekauft?
Ich denke nicht, dass man aufgrund von vorhandenen Messdaten schlechtere Entscheidungen trifft als auf Basis der Prosa-Empfehlung vom Händler oder anderer Schützen.

In manchem Bereich mag sich allerdings eine Ausdünnung einstellen und die sehe ich da, wo es gleiche Modelle unter verschiedenen Labeln zu unterschiedlichen Preisen gibt. Beispiel (ganz weit an den Haaren hergezogen) das man so feststellt, dass ein SF Elite Carbon Wurfarm für 180€ baugleich zum WNS Elite Carbon Alpha für 230€ ist. Ok in diesem Fall ist es ne Umfirmierung und das erste ein Abverkauf, aber ist ja nur ein schlechtes Beispiel ;)

In anderen Bereichen glaube ich nicht, dass eine Vergleichbarkeit zu Herstellersterben führt. Selbst wenn man feststellt, dass möglicherweise (wilde These, nicht belegt) ein Stegmayer-Langbogen mit 66'' und 35# nicht schneller, weiter, höher wirft als ein TFK-Basismodell, wird niemand deswegen seinen Stegmayer wegwerfen. Neben den ganzen technischen Daten gehören ja nun noch einiges an anderen, weichen Faktoren dazu, eine Kaufentscheidung zu treffen.

Vielleicht kommt ja etwas ähnliches wie das Stu Miller-Excel raus - ich glaube, weil es das gibt ist auch kein Pfeilhersteller pleite gegangen ;) Vielleicht gibts auch nur eine Erweiterung dazu. Vielleicht kommt auch gar nichts sinnvolles raus - was ich befürchte, da es ja sonst schon jemand gemacht hätte ;)

Aber insgesamt geht die Diskussion inzwischen sehr stark auf das Messen eines Bogens. Ursprünglich ging es ja deutlich weiter, wie kriege ich interessante Infos aus dem ganzen Bogenbereich?
Wir haben hier ein Forum laut Liste eben 770 Mitglieder, davon rund 100 ansatzweise aktiv und nicht nur Leser. Der DFBV hat rund 10.000 Mitglieder, der DSB im Bogenbereich einen Haufen mehr. Englischsprachig sollten wir hier auch auf ca. eine halbe Mio Schützen kommen. Wie erreiche ich davon 10% und wie erreiche ich, dass davon vieleicht 0,1% einen Beitrag leisten? D.h. 1 von Tausend oder vielleicht 1 von 10 Trainern? Wenn man an diesen Erfahrungsschatz herankäme, wenn wir dieses Wissen unter uns austauschen könnten... Das wäre was...
Wenn ich sehe, wie hoch der Bedarf/Wunsch ist "mal einen Kurs bei Max" zu machen oder mal einen Workshop bei xyz zu zxy zu machen, wenn ich sehe wie oft hier die Fragen zu Fernanalysen und Tipps zu abc und sonstwas kommen, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass es keine Zielgruppe gibt.
Vielleicht ist mein Ansatz noch nicht umfassend genung und vielleicht müßte man eher damit starten mehr Leute an dieses Feuer zu holen :)
______________________

TFK Wildfire 66'' - 35#@30''
Gillo GT27/Uukha VX+/72'' - 41#@30''
Sovren 27/NikaN3 - 41#@30''
______________________


Offline Ari

  • globaler Moderator
  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3598
  • Hang me in the Tulsa County Stars
Hallo puschel,
ich meld´ mich jetzt doch auch mal zu diesem Thema ;)

Ich kann sehr gut nachvollziehen, welche Erwartungen und Vorstellungen du von einer solchen "Datenbank" hast!

Es wäre eine fantastische Sache auf so etwas zuzugreifen und, ja, alles Verfügbare zu dem Thema zu bekommen, dass mich gerade interessiert!

Sei es jetzt generelle Infos zu bestimmten Bögen, die Kompatibilität mit anderen Produkten, die passenden Schaftempfehlungen, Sehnen-Infos, Auszugsdiagramme, Berichte
bis hin zur Verlinkung zu den Herstellern bzw. Shops und Bezugsmöglichkeiten!

Das kann man jetzt noch beliebig so weiterführen...

NUR: wer soll so etwas auf die Beine stellen?? Als Einzelperson wohl unmöglich!

Bleiben wir aber bei deiner zitierten Datenbank:
Alleine die Entwicklung einer solchen IT-Umgebung mit allen möglichen Funktionalitäten und passenden Verknüpfungen dürfte
eine richtig große Nummer werden!
Dazu bedarf es Informatiker und Bogenschützen die sich sehr gut auskennen und wissen bzw.
eine konkrete Vorstellung davon haben, wie das dann später ausschauen und vor allem funktionieren soll!

Von den Kosten, Zeit etc. mal ganz abgesehen!

Sollte das Ding dann stehen, müssten noch die Daten/Informationen u.s.w. entsprechend strukturiert(!) abgelegt werden.
Wenn dieser Schritt dann auch erfolgt wäre, ist es ja noch lange nicht zu Ende!

Das muss dann natürich alles auch gepflegt und aktualisiert werden!

Schlussendlich, wie sollen/dürfen/können dann interessierte User auf dieses geballte Wissen zugreifen dürfen?

Für Umme?
Oder doch eher kostenpflichtig?
Oder so etwas in Richtung wie Wikipedia?

Fragen über Fragen!

Aber ich finde es gut, dass wir hier "auf der grünen Wiese" mit unseren Gedanken und Ideen dazu etwas
spielen können!  :) :)

Viele Grüße!
Ari
« Letzte Änderung: September 13, 2018, 08:08:32 Nachmittag von Ari »
Wenn du den Bogen in die Hand nimmst,
der Pfeil auf der Sehne liegt, ändert sich dein Leben! Instinkte werden geweckt, längst verschollen und unterdrückt. Du spannst den Bogen zum Kreis der alles umschließt
und im Moment des Lösens freigibt. Du bist der Bogen, du bist der Pfeil, du bist das Ziel!


Offline sfs-archery

  • Robin auf der Hut
  • *****
    • Beiträge: 508
  • Am Rande meines Verstandes kichert der Wahnsinn
    • Mein Bogensportblog
Ist schon ein sehr alter Thread, aber ich wollte keinen neuen aufmachen. Das Thema ist so selten da lohnt sich kein zweiter Thread.

ich selbst habe schon sehr oft mit ähnlichen Gedanken gespielt und auch diverse Webseitenkonzepte durchgespielt. Testberichte standen bei mir auch ganz oben auf der "todo-Liste" für meinen Blog.
Letztendlich ist daraus jedoch nichts geworden. Zum einen ist es als Privatperson sehr schwer immer an Sachen zu kommen über die man was schreiben kann. am Anfang klappt das noch weil man etwas über seine eigene Ausrüstung schreiben kann, aber irgendwann kommt der Punkt wo man entweder um kostenlose Leihgaben von Händler/Hersteller betteln muss, oder man kauft Sachen die man aber eigentlich nur testen will.

Ein Testverfahren/Bewertungssystem ist meist nicht das Problem. Dadurch das es keine Referenz gibt ist man da recht frei. Das sehe ich sogar als eher positiv an.
Was man aber immer erstklassig unterschätzt: Den Zeitaufwand !!
Ich betreibe aktuell drei Webseiten regelmäßig, und zwei werden nur noch ab und an (bis hin zu gar nicht mehr) aktualisiert/erweitert. Summe also 5 Seiten. Man glaubt gar nicht wie viel Zeit man darin versenke kann.

Mal ein aktuelles Beispiel von meiner Seite: Die neueste Seite zum Thema "ungeschriebene Regeln"
Da geht mit Recherche, Bildauswahl, Konzept, Design und endgültiger Inhalt schnell mal ein ganzer Arbeitstag (8h Arbeit) drauf. Ein einfacher Parcoursbericht/Test spielt in der gleiche Kategorie. Zum einen benötigst du für eine Parcoursrunde mehr Zeit  (Notizen und Fotos vom Parcours machen) und zum anderen sollte der Bericht danach auch nach was aussehen. 
Ein Testbericht zu einem Bogen ist nicht weniger Aufwändig. Der Aufwand nimmt zwar mit steigender Routine ab, aber grob ein Tag für ein Bericht dürfte sicher hinkommen. Es soll ja auch nach was aussehen.
Der Aufbau einer Testdatenbank ist noch aufwändiger da hier auch noch viel mehr auf das Konzept und Durchgängigkeit geachtet werden sollte. Ich persönlich halte so eine DB für einen Händler für eine tolle Sache. Die kann er bei der Kundenberatung und Bogenauswahl super einbringen. Diesen Wettbewerbsvorteil wird er dann aber sicher nicht aus der Hand geben ohne eine entsprechende Gegenleistung für den Aufwand.

Dann kommt noch die technische Umsetzung. Für vieles gibt es heute Baukastensystem, CRM,.... Aber weg glaubt nach der initialen Erstellung ist die arbeit getan, der irrt. Es muss im Nachgang auch permanent gewartet und ggf. neue Randbedingungen angepasst werden. Ich kann die Stunden schon gar nicht mehr zählen wie lange ich nach Ersatzlösungen gesucht habe (weil die alten nicht mehr kompatibel waren etc.) oder neue gesetzliche Regelungen auf meinen Seiten umgesetzt habe. (z.B. zum Thema Datenschutz, Cookies,...)

Und für was macht man das alles? Praktisch für nichts. Die persönlichen Rückmeldungen die ich per email etc. zu meinen Seiten bekomme, kann ich im Jahr an einer Hand ablesen. Die ganze Arbeit die man da reinsteckt muss man als Hobby verbuchen.

Geld verdienen? Onlinewerbung ist den Aufwand nicht wert.  :(Dazu sind die Zugriffszahlen zu gering in unserer Nische.
Webshop mit Merchandise-Artikeln?? Baue ich gerade auf. ;D Aber auch da ist der Aufwand nicht unerheblich und steht vermutlich in keinerlei vernünftigem Bezug zu den späteren Erlösen.
Anbieten von Kursen, etc. ==> Das könnte halbwegs funktionieren nachdem man sich einen Namen aufgebaut hat. Fällt bei mir aber raus.
Teile der Inhalte hinter einer Paywall?  Nahezu unmöglich bei unserer Internetkultur und diesem Thema.

Aber jetzt genug gemeckert und geheult.  :)

Warum bin ich auf den Thread gekommen. Aktuell recherchiere ich Internetblogs (DE/EN) zum Thema Bogensport. Da ist die Suche gar nicht so einfach. und das was ich finde, lässt mich etwas zweifeln.

Welche Blogs kennt ihr?  :help:

Bisher habe ich
Bogenschießen für Jedermann
https://bogenundpfeile.de/

Ergebnisse und sonstige Bogensportmeldungen
https://www.bogenfax.de/

Kollegium zur Förderung der Schießtechnik im Bogensport
https://www.kfs-bogensport.de/

Bogensportmagazin
https://www.bogensport.de/

Seite des Bogensportclub BB-Berlin e.V. mit vielen nützlichen Tipps und Tricks
http://www.bb-bogenschiessen.de/

Bogenjagd, Bogenparcours und Bogenschießen
https://www.bogenjagd.de/bogensport/

Privat betriebene Seite zum Thema Bogensport
https://www.bogensport-planet.de/

NextLevel Archery
https://nextlevelarchery.de/blog/

Bogensport Deutschland
https://blog.bogensportdeutschland.de/

BogenSportBlog
https://bogensportblog.wordpress.com/

Bogenlust
https://bogenlust.de/de/blog

3D Bogensport
https://3dbogenblog.wordpress.com/

Der Waldläufer
https://der-waldlaeufer.com/blog/

instinctive-archery
https://instinctive-archery.de/

Sinus Archery
http://www.sinus-archery.de/
« Letzte Änderung: Juni 16, 2020, 08:51:24 Vormittag von sfs-archery »


Offline Gekko

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 313
Hallo,

weils zum Thema passt, und weil ichs gestern auf Youtube vorgeschlagen bekommen habe:
https://bowshopbible.com/
Leider nur für Compound, aber vielleicht kommt da ja noch was.


LG
Wolfgang
Man kann nie genug Pfeilchenbeschleuniger haben...


Offline ßimon thumb

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 405
Ich finde Tischtennis und Fahrräder nicht mit dem Bogensport vergleichbar.
In meinem direkten Umfeld gibt es drei Tischtennisläden und deutlich über 20 Fahrradgeschäfte. Das sind alles Betriebe mit Angestellten, geregelten Öffnungszeiten ... zwei Bogengeschäfte gibt es zwar auch ... aber eben viel kleiner! Wäre da der Markt vergleichbar, wäre es wohl auch der Einzelhandel. 

Und was soll man auch testen? Pfeilgeschwindigkeit? Und dann bei Auszugslängen zwischen 24 und 34 inches, oder immer schön bei 28", damit die Bögen die schnellsten sind, die ab 29" zu machen?
Für mich z.B. muss der Griff und der Auszug passen. Dafür reicht mir eine F/D Kurve und das Fernmeldeabsatzgesetz, dass mir erlaubt, den Bogen direkt zurückzuschicken, wenn ich den Griff scheiße finde. Bei einem Custombogen bekommt das der Bogenbauer eh hin, wäre ja auch peinlich sonst.