Archers Campfire

Schießt hier jemand beidhändig? Und Muskeldysbalance.


Offline Beschleunigung

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Servus,

wenn man regelmäßig entweder nur rechtshand oder nur linkshand Bogen schießt, insbesondere bei höheren Zuggewichten, dann dürfte sich durch die asymetrische Belastung auch in der Anpassung des Körpers widerspiegeln.
Der Bogenarm ist getrimmt auf statisches "geradehalten" und der "Zugarm" eben auf ziehen.
Wenn man bedenkt, dass manche Leute mal eben für jeden Pfeil mit einem Arm 25 Kilo und mehr ziehen....

Was sind eure Erfahrungen damit? Tut ihr was gegen Dysbalance?

Kann jemand gar wirklich beidseitig, also sowohl rechts- als auch linkshändig schießen?
Was dann ja auch 2 mal erlernte Ankerpunkte vorraussetzt....
Bow and Error.


Offline tombows

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Hallo,

ich schiesse beidhändig, aber nur zum Spaß.

Links schiesse ich 55 lbs
Rechts nur bis max. 35 lbs.
Es ist natürlich kein Vergleich in der Trefferlage, ich mach das mit rechts auch nur zum Spaß, oder wenn ich einen Bogenkurs habe und
nur RH Bögen da sind und ich auch mal schiessen will.
Manchmal gehen wir auch nen halben Parcours just for fun mir der anderen Seite mit nem 35lbs Twinbow.

gruß tom


Wolverine

  • Gast
Servus,

wenn man regelmäßig entweder nur rechtshand oder nur linkshand Bogen schießt, insbesondere bei höheren Zuggewichten, dann dürfte sich durch die asymetrische Belastung auch in der Anpassung des Körpers widerspiegeln.
Der Bogenarm ist getrimmt auf statisches "geradehalten" und der "Zugarm" eben auf ziehen.
Wenn man bedenkt, dass manche Leute mal eben für jeden Pfeil mit einem Arm 25 Kilo und mehr ziehen....

Was sind eure Erfahrungen damit? Tut ihr was gegen Dysbalance?

Kann jemand gar wirklich beidseitig, also sowohl rechts- als auch linkshändig schießen?
Was dann ja auch 2 mal erlernte Ankerpunkte vorraussetzt....


ja, das geht bei mir


Offline Robin Gleb

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Ich schieße auch rechts (40#) und links (45#). Im Alltag bin 8ch Rechtshänder, aber mein linkes Auge ist dominant. Deswegen habe ich zuerst gelernt mit dem LH Bogen zu schießen und übertrage die Technik einfach auf die rechte Seite. Ähnlich wie bei Tom, ist die Trfferlage links besser.
Wenn ich rechts schieße, muss ich ganz anders zielen, nämlich ganz intuitiv. Die Pfeile fliegen umso besser, je länger ich rechts übe.
Gruß.
Gleb
Gleb


Offline Pippilotta

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Aloha,
Ich schieße Krankheits bedingt auch beidhändig. Rechts 25 # und links 20#. Habe bei beiden keinerlei Probleme mit der Trefferlage. Mein Trefferbild ist ziemlich gleich.


Offline aurelium

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Ich schieße von Anfang an LH + RH, gelegentlich abwechselnd (habe mal einen langen Thread dazu im alten AC eröffnet).
Nach 2-3 Pfeilen bin ich RH genauso gut wie LH, was meine Hauptseite ist. An einigen Tagen schieße ich Pass-weise abwechselnd, oder sogar Pfeil-weise.

Zitat
Was dann ja auch 2 mal erlernte Ankerpunkte vorraussetzt....
Überhaupt nicht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass was ich LH lerne, sofort RH umsetzen kann (und umgekehrt). Es ist ja auch wirklich exakt das selbe, nur spiegelverkehrt. Man braucht allerdings zwei genau gleiche Bögen (bzw. Mittelteile), gleiche Tabs und - wenn man nicht 2x genau die gleichen WA besitzt - passend getunte Pfeile.

Leider liegen mir Reiterbögen nicht so (bisher). Die wären am einfachsten mit dem Wechseln.

Ja, der Körper dankt es mir. Aber hauptsächlich tue ich das, weil es mir leicht fällt. Warum etwas verkümmern lassen, was so gut funktioniert?
Jagd- u. Blankbogen ILF, div. Mittelteile 17", 19", 21", 25" LH/RH gemischt, Kinetic Avantage, Uukha Irbis, Uukha Vx+ (35-48#)


Offline sfs-archery

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Seit dem ich Kraftsport mache und kräftig abgenommen habe (-27kg seit 6.3.18)  merke ich diese Muskeldysbalancen extrem.
Auf der linken Seite hängt mein Bauch stärker durch als rechts. And auch die Kraftwerte der beiden Körperseiten unterscheiden sich extrem. Merke ich vor allem beim Bankdrücken und Rudern.
Und ich versuch aktiv dagegen was zu tun. D.h. bei mir ich nutze primär Kurzhanteln und Kettlebells anstelle von Langhanteln und Geräten beim Krafttraining. Dadurch kann die "starke" Seite die schwächere nicht unterstützen (da getrennte Hanteln) und wird dadurch gut mittrainiert.
Die Muskeldysbalancen sind dadurch schon etwas kleiner geworden.
Gruß
sören / sfs-archery


Steff

  • Gast
Gratuliere Sören,
ich würde dir empfehlen es mal mit Klettern zu versuchen.

Dieser Sport kräftigt deinen ganzen Körper ohne Dysbalancen zu verursachen, schult die Koordination und und und.

Nebenbei macht es auch noch Spaß.

Um die Dysbalancen vom Bogenschiessen durch das Schiessen mit der anderen Seite auszugleichen, müßte hier schon ein ähnliches Pensum absolviert werden.
Das halte ich bei den meisten Schützen für utopisch.

Nochmal zum Klettern. Nachdem der Sport gerade boomt, gibt es bald an jeder Ecke eine Kletterhalle mit Anfängerkursen.

Ciao Steff


Offline sfs-archery

  • Robin auf der Hut
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ich würde dir empfehlen es mal mit Klettern zu versuchen.
Dieser Sport kräftigt deinen ganzen Körper ohne Dysbalancen zu verursachen, schult die Koordination und und und.
Da ich aktuell nicht mal ein Klimmzug sauber hinbekomme ist das aktuell noch nichts für mich. Ganz abgesehen von meiner ausgeprägten Höhenangst.
Mein Kollege ist da aber recht begeistert davon. Umgenau zu sein vom "Bouldern".  Ich werde es später im Prozess sicher mal ausprobieren. Daher Danke für den Tipp.
Es ist auch meine Einschätzung das man durch Schießen mit der "anderen" Seite das Thema nicht vollumfänglich in Griff bekommt. Dazu müsste man wirklich sehr viel mit der "falschen" Seite schießen um da ein sauberen ausgleich hinzubekommen.
Kleiner tipp noch wenn man zum Bogenschießen in der Natur ist. Nehmt ein TRX (Slingtrainer) mit. Macht dann einfach auf der Runde einen kurzen halt, befestigt den Slingtrainer an einem Baum und macht ein paar Übungen. Macht echt Spass : :)


Offline aurelium

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Zitat
Um die Dysbalancen vom Bogenschiessen durch das Schiessen mit der anderen Seite auszugleichen, müßte hier schon ein ähnliches Pensum absolviert werden

Ich bin kein Physiotherapeut, aber ca. 25% vom Gesamtpensum auf der anderen Seite haben bei mir schon einen sehr ausgleichenden Effekt. Entscheidend ist wohl eher dass die symmetrische Bewegung überhaupt ausgeführt wird und die Muskeln sich daran erinnern. Mein "anderer" Bogen ist rein zufällig 5# leichter, was prima dazu passt.

Ansonsten kann ich Schwimmen wärmstens empfehlen, um alle Gelenke geschmeidig zu halten und schlank zu bleiben.
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Offline Knorr

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  • Ich schieße seit Jahren nur noch instinktuitiv...
Klettern und Kanufahren als Ausgleich reichen mir. Hauptsache der Körper wird vielseitig durchbewegt.
https://www.youtube.com/channel/UCPRH0DXP5mgQQtHd-iDctbg

JS Orca "Cheiron" Td         60#
JS Onepiece "Philoktes"    46#
Bodnik custom bigbear     48#
HJM Langbogen.                53#
Tibetan Qinghai Reiter     60#
Andrasz Kovacs   Der        53#
Mins Rhino            66#


Steff

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Sören,
es ist ein weitverbreiteter Irrtum, das man zum Klettern einen Klimmzug können muss.

Deine ersten Versuche würden eher etwas vom Steigen auf eine Leiter haben.
Erst viel später wird es athletischer.

Nun denn, weiter viel Erfolg bei deiner sportlichen Karriere

 :youRock:


Offline Stringwistler

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  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
    • Bestandssehnen vom Stringwistler unter.....
Also ich bin Linkshänder, aber kann auch rechts nicht nur schießen sondern auch treffen...allerdings nicht ganz so viel Zuggewicht wie links.
Was die meisten da eben absolut falsch machen mit jagdlichen Bögen... ist der durchgestreckte Bogenarm und das dann resultierende, weit von vorne ziehen des Bogens. Denn das macht auf längere Sicht bei stärkeren Zuggewichten die Zugschulter kaputt, glaubt mir... ich weiß das, Hab ich nämlich grad wieder.
Viel besser und vor allem effektiver ist da die Zug-Druckmethode... Wie von Fred Appell z. B. praktiziert...
Das heißt beides zugleich... Den Bogenarm erst halb abgeknickt und dem Körper zugewandt, dann braucht auch der Zugarm mit Schulter nicht so weit nach vorne und die Muskulatur setzt an einer völlig anderen Stelle mit der Belastung an.
Das beugt auf alle Fälle auch schon mal Dysbalance vor....
Servusla, Gruß Guidl...

https://stringwistler.blogspot.de/

bald nen Spatz TD vom Chris😉
Stegmeyer TD- Hybrid 60"40lb@30"
Gravity Janus 17"ILF mit dito.
White Feather Lark 19"Junxing Pharos Hybr.63",
Jensbows Rayden 64"-38lb.3stripes-rubyred, 65"ILF-Amey XGS Ghosthand+Bosenbows doplCarbonFoamLBs


Offline Knorr

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  • Ich schieße seit Jahren nur noch instinktuitiv...
Um es mal aus physiologischen Aspekten zu sehen bringt es leider eben nichts wenn man 25% des Pensums des antagonistischen Partes aufbringt. Ein Muskel baut sich in acht bis zehn Tagen bereits ab, in diesem ersten Zeitfenster fängt der Körper an die Muskeln die er nicht braucht zu verstoffwechseln, Energie Speicher werden geleert, Muskeleiweiß zur Energiegewinnung abgebaut. Zuerst verliert man die Schnellkraft, das Muskel Gedächtnis bleibt zum Glück noch etwas. Nach ca sieben Wochen sind sogar neuronale Verbindungen zurück gegangen. Daher ist ein 25% Antagonistentraining zwar gut für das Gefühl und das Gewissen, einen Effekt auf drohende Dysbalance hat es allerdings nicht. Außer man würde zb 25%des Zuggewichtes nehmen und ein Viertel der üblichen Pfeile Zahl schießen, aber eben genau so oft wie den Hauptzugarm.
Sprich es ist keinerlei Effekt messbar wenn man zb zwei Mal in der Woche mit rechts schießt und nur einmal im Monat links. Dysbalance kann dadurch nicht verhindert werden, da der physiologische Effekt spätestens zehn Tage später weg ist.
Das Muskel Gedächtnis bleibt zum Glück länger b
Beispiel:
Man kann 100 kg Bankdrücken, macht das dann aber zwei Monate lang nicht mehr. Dann probiert man wieder und findet 80 kg schwer. Schon nach dem dritten Mal aber schafft man wieder fast die 100.das ist Muskel Gedächtnis, ein wirklicher Masse und Kraftaufbau kann in solch kurzer Zeit nicht erfolgen.
50# nach Trainingspause erscheint einem viel, nach dem halben Parcours geht es auf einmal wieder. Der Körper erinnert sich.
Abwechslung schadet nicht, wie Steff aber richtig sagt, um Dysbalance entgegen zu wirken braucht es das gleiche Pensum.
Artfremder Sport kann das gleiche bewirken.
Sorry, Klugscheißer Modus wieder aus.
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Offline aurelium

  • Feuerholznachleger
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Klugscheisser Modus wieder ein: Es gibt überhaupt keine nennenswerte Dysbalance.

Wenn man es richtig macht, also in etwa so wie Guido beschreibt: Aus der Mitte nach außen "aufklappen", anstatt einen Arm steif zu halten und mit dem anderen die ganze Strecke zu ziehen, dann ist der Kraftaufwand im Rücken (zwischen den Schulterblättern) halbwegs symmetrisch. Die Asymmetrie betrifft eher den Bewegunsgablauf und die Koordination, also den Kopf.

Hey, wenn das nicht so wäre, würden wir alle schon total schief sein und immense Gesundheitsprobleme haben, bei den Tonnen die da am Tag gezogen werden.

Allein die Hände haben sehr verschiedene Aufgaben. Dass die Finger der Zughand ganz anders belastet werden, ist klar. Wegen eines schiefen Rückens oder verschieden dicker Arme muss sich aber keiner Sorgen machen.
Jagd- u. Blankbogen ILF, div. Mittelteile 17", 19", 21", 25" LH/RH gemischt, Kinetic Avantage, Uukha Irbis, Uukha Vx+ (35-48#)