Archers Campfire

Probleme beim Sehnenbau


Offline Bandit

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Ich habe mir zwei verschiedene Farben des gleichen Sehnengarns (BCY-X) aus dem ich mir eine flämisch gespleisste Sehne machen wollte. Beim Abrollen auf dem Sehnenbrett ist schon aufgefallen dass das schwarze Garn wesentlich dünner als das grüne ist.
Ok, dachte ich mir mach ich mal weiter aber nachdem ich das erst Öhrchen hatte wahren die beiden Bündel extrem unterschiedlich lang und ich musste das grüne viel öfter eindrehen als das schwarze um auf die gleiche Länge zu kommen. Nachdem das zweite Öhrchen gemacht war, wieder das gleiche, grün viel länger als schwarz…… beim Zusammendrehen der Bündel wickelte sich dann das längere schwarze ‚Bündel um das grünen ‚Bündel und das schaut nicht wirklich gut aus. Außerdem wurde die Sehne (vielleicht durch das vermehrte Eindrehen des grünen Bündels ?) viel zu kurz als gewollt. Wie lässt sich das besser machen? Kann man von dem dünneren Garn mehr Stränge nehmen um auf in etwa gleich starke Bündel zu kommen? Oder funktioniert das grundsätzlich einfach nicht mit unterschiedlichen Stärken. Ich muss dazu sagen das war mein erster Versuch eine Sehne selber zu machen.
 
Bodnik Grizzly Hunter #46@29,5"
Fred Bear Montana #52@29,5"


testjan

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Das Problem gibt es auch bei anderen Farben und Garnen. Durch Wachsauftrag und das Färben kommen verschiedene Durchmesser raus... :(

Ein Patentrezept habe ich auch nicht, ich gleiche das beim Zwirbeln aus, nach Gefühl. Vielleicht hat der Guido oder ein anderer der Sehnenmacher den entscheidenden Tipp.


Offline Stringwistler

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  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
    • Bestandssehnen vom Stringwistler unter.....
Jep... Hab ich...  ;D
Das Problem gibt es... so lange es Sehnengarnen gibt. Die Amis sind halt mal keine Präzissionsfanatiker wie wir deutsche...  ;)

Du kannst natürlich gleich vom Schwarz 1 Faden mehr nehmen, das macht für dich die Sache am leichtesten.
Nun kann ich allerdings meinen Kunden bei einer bestellten 14 Strang Sehne, nicht einfach eine 15 Strang andrehen und deshalb gleiche ich das wie folgt aus.
Wenn dein 1. Öhrchen fertig ist, dann streckst du ja die 2 Bündel gerade und drehst sie wieder so 20-25x zurück, bevor du die 2. Seite machst.
Nun hältst du die 2 Enden in der Hand und siehst, das grüne Bündel ist 1cm länger wie das schwarze.
Nun gleiche ich es auf ca. 2cm Längenunterschied aus, denn bei der Herstellung des 2. Ohrchens wird das grüne ja wieder länger, also gleiche ich es vorher schon aus.
Ich hab Dir dazu mal folgende Zeichnung gemacht...
Servusla, Gruß Guidl...

https://stringwistler.blogspot.de/

bald nen Spatz TD vom Chris😉
Stegmeyer TD- Hybrid 60"40lb@30"
Gravity Janus 17"ILF mit dito.
White Feather Lark 19"Junxing Pharos Hybr.63",
Jensbows Rayden 64"-38lb.3stripes-rubyred, 65"ILF-Amey XGS Ghosthand+Bosenbows doplCarbonFoamLBs


testjan

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 :agree:

So mache ich es auch, habe das nur noch nicht ausgemessen.


Offline Bandit

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Danke für die Tips. Ich werde beides mal versuchen denke ich, kürzen und verschiedene Strangzahlen in den Bündeln. Dann bleibt nur noch das Rätzel warum die Sehne sooo kurz geworden. 1-2 Zoll hätte ich auf meine Unfähigkeit geschoben aber ich habe am Sehnenbrett auf 57“ ( für einen 60“ Recurve) eingehängt und die Sehen ist letztendlich 51“ lange geworden.
 
Bodnik Grizzly Hunter #46@29,5"
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cweg

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Recurve ist nicht gleich Recurve. Auf den Brettern sind nur gemittelte Werte, dazu kommt noch, dass man bei der Spleisslänge schnell ein paar cm verlieren kann.

Ich mache ein Ohr fertig, sortiere die einzelnen Fäden und streiche sie glatt, dann passe ich den ggf Längenunterschied an und drehe bei 62" Bogen ca 22x ein. Dann hänge ich die alte Sehne mit ein und schaue, ob die Länge hinkommt, wenn ich das zweite Ohr, wie normal machen würde. Notfalls, wenns gar nicht passt, muss man das erste Ohr wieder aufmachen und den ersten Spleiss schon kürzer machen. Wichtig dabei, immer Ruhe bewahren, zur Not Pause machen. In die Tischkante beissen hilft nicht.....schon ausprobiert ;)


Offline Grombard

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Bei meinem Sehnenbrett ähnlicher Bauart passt das auch nicht.
Da muss man offensichtlich nicht die Sehnenlänge, sondern die Bogenlänge einstellen.
Obwohl auch das nicht passt.
Ich muss bei meinem die gewünschte Sehnenlänge + 2" einstellen.
Vielleicht sollte ich es einfach mal neu beschriften.
irgendwas is ja immer


Offline carpe noctem

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Das mit den Sehnen 2Zoll zu kurz ist ganz einfach erklärt.Die gängige Bauanleitung die es in allen Foren gibt hat einen Haken. Man muss beim Ausdrucken der Bohrschablone im Menü des Druckers die Seitenanpassung ausschalten.Tut man das nicht sind die Sehnen im Schnitt ca. 2-3 Zoll zu kurz. Ist mir selber beim Bau meines Sehnenbrettes auch passiert.  :bang:
Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.

Thomas Morus 1478-1535

http://feldbogenclub-hamburg.de/


Offline roque

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Moin,
in einem Faden stand mal, dass die gängigen Bretter auf die Bogenlänge abgestimmt sind.
Weiterhin gibt es irgendeine Norm, die besagt, dass eine Sehne standardmäßig 3 Inches kürzer als der Bogen sein soll.
Durch die unterschiedlich starke Verdrehung kommen dann 2-3 Inches kürzere Sehen als angegeben heraus.
Mir persönlich ist bei der Angabe die Standhöhe zu hoch und ich setze meine Sehen immer auf Bogenlänge +1.


Offline basti

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Blöde Frage aber kann es sein, dass in der Skizze vom Stringwistler die Farben vertauscht sind.

Steh grad etwas auf dem Schlauch.

Finde die Thematik interessant, da es mir auch bereits so ergangen ist und ich das dann beim nächsten Mal gerne anwenden würde.

Aber normalerweise muss ich ja das Lange Bündel entsprechend kürzen, oder  :help:


Offline aquadrat

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Ja, da hat mir auch das Hirn geraucht, aber das stimmt schon so. Nach dem ersten Öhrchen ist ein Strang zu kurz. Wenn du den jetzt noch kürzer machst, hängt er im Verhältnis zum anderen Strang durch. Und genau den Durchhang brauchst du er ist damit länger als der andere. Du machst das zweite Öhrchen... oh man ist das schexxxe zu erklären, zeigen wäre viel einfacher.

Gruß, Andi
Heavy Metal Archery
Bogen der Saison: Win&Win CX7, Uukha Irbis medium 40#, Spiga ZT, Shibuya Button, Avalon BB Gewicht je 184g Mitte und Unten, RCore "The Master", 18 Stang FF+ Endlos -> IFAA BH-R od. WA BB 32#@29,25", 68"


Offline Astaron

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Zitat
Ja, da hat mir auch das Hirn geraucht, aber das stimmt schon so. Nach dem ersten Öhrchen ist ein Strang zu kurz. Wenn du den jetzt noch kürzer machst, hängt er im Verhältnis zum anderen Strang durch. Und genau den Durchhang brauchst du er ist damit länger als der andere. Du machst das zweite Öhrchen... oh man ist das schexxxe zu erklären, zeigen wäre viel einfacher.

Eine Frage hätte ich dazu auch noch.
Wenn man dann das zweite Öhrchen anfängt: Legt man dann beide Enden wieder bündig nebeneinander oder legt man die mit 2cm Unterschied?


Offline basti

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Ich verstehs nicht  :bang:

Ich denk mir das Ganze so:
Ich hab ein Bündel in grün und eines in schwarz (um beim Beispiel zu bleiben).
Nun fertige ich das erste Öhrchen.
Als nächstes drehe ich die beiden Bündel ein damit sie sich beim Fertigen des zweiten Öhrchens wieder ausdrehen können.
Klar soweit.

Jetzt stelle ich fest, dass das grüne Bündel 1cm länger ist als das schwarze Bündel (durch die Anfertigung des ersten Öhrchens).
Ergo, kürze ich jetzt das grüne Bündel um 2cm.
Ich gehe ja davon aus, dass es beim zweiten Öhrchen auch 1cm länger wird.

Ich kürze sozusagen das Büdel, das durch das erste Öhrchen länger geworden ist im Voraus um den zu erwartenden Zuwachs des zweiten Öhrchens...
Oder doch nicht???

 :bahnhof:



Offline basti

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Schaut euch bitte mal dieses sehenswerte Video an.

https://youtu.be/wHKg1hwdtmE

Kenn ich...

Deshalb bin ich ja auch verwirrt.
Hier wird ja auch das Längere dem Kürzeren angepasst.
In der Zeichnung vom Stringwistler würde ja das kürzere noch kürzer gemacht (ausser in der Zeichnung sind die Farben vertauscht)...