Archers Campfire

Nachhalten Jagdbogen vs. WA


Offline Ralf_HH

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Ungewohnt für mich ist wohl einfach, daß ich den Bogen ja mit der Schlinge doch irgendwie auffangen muß, anders, als würde ich ihn bspw. einfach auf den Boden fallen lassen. Und ich verstehe es bisher so, daß der Bogenarm schon noch weiter die Position hält, statt mit nach unten zu kippen.

Achja, diesen Aspekt hatte ich vergessen: Bei mir bleibt der Bogenarm stehen, aber die Hand kippt im Handgelenk ab. Ich empfinde das bei Verwendung der Fingerschlinge zumindest als angenehmer, bei der Handschlinge geht es fast nicht anders, weil sonst die Schlinge beim Nachhalten verrutscht.
Beste Grüße aus dem Norden, Ralf

Kinetic Forged Stylized 38#@26"
Greenhorn Super Comet (ca. 1988), 38#@26"


Offline Klabauterkatze

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Also die Fingerschlinge werde ich auf jeden Fall mal probieren, bin ja eh grad mal wieder in einer Ausprobierphase (und finde sowas von Zeit zu Zeit auch wichtig).
Inzwischen klappt es aber auch ganz gut mit meiner Handschlinge. Ich habe tatsächlich mal, in spontaner Ermangelung eines kurzen Jagdstabis, kurzerhand einen der Seitenstabis meines Sets angeschraubt - damit kippt der Bogen zwar nicht wirklich, aber es geht und ist enorm handlicher. Draußen werde ich aber auch mit dem kompletten Setup weitertrainieren.

Es bedarf sicher nur einiger Übung und Gewöhnung, bis das Nachhalten mit offener Hand in Fleisch und Blut übergeht und mich nicht mehr ablenkt.

Und weil ich ja zwei Seitenstabis habe, kam der andere an meinen Spirit (bei der Cobra geht es ja nicht) und siehe da: er schießt und hält sich erstaunlich angenehm damit!
Ich hab das auch mit Schlinge versucht, aber da stört es mich eher, bleibe also bei meiner Technik des sanften Festhaltens. Also auch ohne Stabi.

Tja, und letztlich die Frage, ob intuitives und Visierschießen in einer Person zu vereinen sind: das ist ja schon wieder ein ganz anderes, weitaus größeres Kapitel.
Ich denke und hoffe, daß ich erstmal so weitermachen und das im Kopf trennen kann.

1. das, was ich intuitiv nenne: nach ein paar Passen mental entspannend, fast meditativ. Ich kann abschalten und nach einer gewissen Weile kommt ein Gefühl des Flows. (ist auch tückisch, weiß ich)
2. Schießen mit voll aufgeplüstertem Visierbogen: aktiv, Konzentration erfordernd, mental eher anstrengend, aber irgendwie auch faszinierend.
Aktuelle Erfahrung: ganz andere Muskelgruppen...

Sagen wir mal so: für Olympia bin ich eh viel zu alt und wenn ich irgendwann in einen ernsten Konflikt gerate, entscheide ich mich klar für Variante 1. Aber ausprobieren möchte ich einfach alles was mich interessiert.

Ist übrigens toll hier zu sein, danke daß es euch gibt.


Offline Ralf_HH

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Noch eine Kleinigkeit: Das Schießen mit der Schlinge/offenen Hand erfordert aus meiner Sicht eine Umstellung der Position der Bogenhand im Vergleich zum (auch lose) gehaltenen Bogen, jedenfalls bei einem Bogen mit Pistolengriff. Und zwar wird beim RH-Schützen die Bogenhand (also links) im Uhrzeigersinn um ca. 40° gegreht. Der Sinn dieser Übung ist, dass der Handballen der Bogenhand den Druck auf den Griff genau in der Pfeilachse einbringt und man beim Release den Bogen nicht seitlich wegschiebt.

Die optimale Position der Bogenhand muss man ausprobieren. Normalerweise merkt man schon beim Ausziehen, ob sich der Bogen satt an den Handballen drückt oder ob man das Gefühl hat, dass er schräg drückt oder gar rutscht. Ggf. muss man einen anderen Griff probieren oder den vorhandenen nacharbeiten, ich habe letzteres bei meinem Bogen damals auch gemacht.
Beste Grüße aus dem Norden, Ralf

Kinetic Forged Stylized 38#@26"
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Offline Landbub

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1. das, was ich intuitiv nenne: nach ein paar Passen mental entspannend, fast meditativ. Ich kann abschalten und nach einer gewissen Weile kommt ein Gefühl des Flows. (ist auch tückisch, weiß ich)
2. Schießen mit voll aufgeplüstertem Visierbogen: aktiv, Konzentration erfordernd, mental eher anstrengend, aber irgendwie auch faszinierend.
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Das ist ein guter Vergleich! Aber seitens der Muskeln dürfte es nicht viel unterschied geben mit der Ausnahme, dass die Phasen des Technikleitbildes unterschiedlich lang sind. So ist die Ankerphase beim Visierschiessen viel länger wegen des Zielens und entsprechend muss man den (eh schweren) Bogen länger halten, was der n icht entsprechend trainierte Intuitiv-Schütze dann in den oberen Muskeln der Bogenhand-Schulter spürt, sofern er mit Visier und schwerem Fita-Bogen schiesst
Andersrum sollte es aber beim Intuitivschiessen keine Musteln geben, die Du nicht auch mit dem Fitabogen brauchst, oder?
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Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.


Offline Klabauterkatze

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Danke, das mit der Haltung der Bogenhand klappt schon ganz gut, der Griff findet seinen Weg in die Hand, ich werde noch mal drauf achten, ob das mit der Drehung bei mir so hinkommt.

Die Muskeln - das stimmt, beim Fitabogen ist es mehr.
Intuitiv schieße ich nun seit 3 Jahren, die Cobra hat jetzt 36#, auf den Fingern sind 37,5#. Das erachte ich als ausreichend und möchte es nicht weiter steigern.

Für den Fitabogen bin ich jetzt noch mal komplett auf 18# runtergegangen, weil ich die Technik sauber lernen möchte.
Und auch später immer wieder fürs Techniktraining auf die leichten Arme zurückkgreifen will, dafür hab ich sie eigentlich gekauft. Und plötzlich klappt alles viel besser...

In der Tat ist es aber weniger das Zuggewicht als vielmehr das enorm höhere Gewicht des Bogens selbst, der auch länger gehalten werden muß, an der anderen Hand der kürzere Auszug und tiefere Anker unterm Kinn, in dieser Position den Anker länger zu halten fühlt sich schon ganz anders an und eben hier spüre ich auch andere Muskeln.
Mit 36# könnte ich so momentan unmöglich halbwegs sauber schießen. Die Muskeln sind auf meine übliche Ankerposition trainiert, ich denke das spielt eine Rolle.

Die Entscheidung für das zunächst geringere Zuggewicht sehe ich als goldrichtig, vor allem jetzt mit den Stabis empfinde ich das Schießen mit dem Alubogen doch als körperlich anstrengender, vielleicht auch jetzt am Beginn, wo ich noch sehr drauf achten muß, daß alles sitzt und so extralange ankere.