Tips für Bogenschießen mit Sehbehinderung gesucht

[Frottie]

Ich benötige mal eure Schwarmintelligenz:

in unserer Trainingsgruppe schießt eine Schützin mit Sehbehinderung (Teilblindheit). Leider kenne ich mich damit so gar nicht aus (unser eigentlicher Trainer auch nicht), würde ihr aber gerne helfen, sich das Schießen zumindest so weit wie möglich zu erleichtern. Ich bin so etwas wie der inoffizielle Zeugwart der Gruppe und bin der Meinung, dass sie mit dem optimalsten Equipment bzw. Schießtechnik ihre Leistung noch deutlich steigern könnte. Sie schießt seit mittlerweile 2 Jahren rein intuitiv mit mäßigem Erfolg, leider ist seit geraumer Zeit keinerlei Verbesserung mehr zu erreichen. Ihre Treffer bleiben erratisch: mal trifft sie das Ziel und mal nicht und das auch bei bekannter, teils sehr kurzer Entfernung (10m). Ihre Technik ist sicher nicht die beste, dürfte aber wiederholgenau sein. Bogen und Pfeile sind optimal aufeinander abgestimmt, so dass der Fehler hier nicht zu suchen sein dürfte. Ich habe den Verdacht, dass sie durch ihre Einschränkung den Pfeilflug nicht wahrnehmen kann, so dass ihr Hirn-Zielcomputer sich die Flugkurve/Zielbild bei den verschiedenen Entfernungen nicht einprägen kann.

Welche Schritte/Veränderungen würdet ihr empfehlen, um mal zu testen, ob sich da noch was rausholen lässt? Ich hatte gedacht evt. erstmal Tracer an die Pfeile und im äußersten Fall doch mal ein Zielsystem (falls ihr das möglich ist) ausprobieren?

[Stringwistler]

Aber klar ist doch da schon mal eines...

Der Pfeil muß möglichst gut gesehen werden also unbedingt grelle Orange oder pinke Wrapfolie an die Schäfte und gut leuchtende Zonker Strips und natürlich grell Orange oder pinke Federn...

Dann würde ich auch noch dicke Schäfte 6,2er wählen, die sieht man deutlich besser fliegen und gibt's ja auch in niedrigen Spine.

[Casimir]

Grüne Leuchtnocken. Pfeilflug dürfte besser erkennbar sein. Evtl sogar noch mit Laserpointer den Zielpunkt markieren.

[1Pfeil]

Ich denke mal es kommt auch sehr drauf an welche Erkrankung sie an den Augen hat.

Meine Freundin, obwohl eigentlich Rechtshänder, ist auf dem rechten Auge blind. Deswegen ist sie damals relativ schnell auf einen LH-Bogen umgestiegen.

Bei einem Grauen Star oder ähnlichen Erkrankungen würde das natürlich nichts bringen.

Deshalb kann man da vermutlich auch pauschal keine Tipps geben.....

[Farkas]

Wie sich das Augenhandicap exakt darstellt
wäre natürlich hilfreich zu wissen.....

Leuchtnocken,dicke Schäfte und grelle Befiederung ist
bestimmt  schon mal eine optisch wahrnehmbare
hilfreiche Verbesserung.


Vieleicht wäre auch ein akustisches Signal möglich?
Heulspitzen oder ein Geräusch am Ziel ?

https://www.youtube.com/watch?v=2CufqifAnLk

Wie bei der Oma,bitte nicht ernst nehmen,das soll
keinesfalls als "darüber Lustig machen" verstanden
werden,nur ein (Extrem) Beispiel....und halt vorhanden....

[parsec]

Richtig 1Pfeil. Zuerst mal Frottie: Was genau ist unter Teilblindheit zu verstehen?
Zweitens, man muss weder den Pfeil noch den Pfeilflug sehen können um Bogenschießen gut lernen zu können. Mit allem Respekt: Ich finde so manche Aussagen hier ziemlich abstrus und im Gegenzug sogar respektlos wenn man solche Vorschläge tätigt. Hört Ihr eigentlich selbst was Ihr da von Euch gebt? Im gleichen Atemzug mit Sehbehinderung den Ratschlag zu erteilen man möge doch bitte besser sehen..? 
Wenn jemand geschrieben hätte "verwende Heulspitzen" oder "stelle einen piepsenden Lautsprecher/Metronom mittig unter die Scheibe", hätte ich demjenigen noch attestiert das er das Thema zumindest verstanden hätte.

Wie intensiv hat man sich in den letzten zwei Jahren denn mit der Schützin beschäftigt?
Was bedeutet intuitives Schießen für sie? Ist das der Bogen für sie oder möchte sie perdu keine Zielvorrichtung nutzen?
(Und ich schreibe bewusst Zielvorrichtung, nicht das jemand auf Idee kommt ich würde damit ein optisches Visier meinen)
So wie es sich anhört - und wie ich das Geschriebene verstanden habe - geht es bei ihr darum ihren Körper besser auszurichten.
Als inoffizieller Zeugwart könntest Du ihr schon mal eine Zielvorrichtung vorschlagen. Keine die man auf den Bogen schraubt, sondern eine an der sie ihre Schuhe anstellen kann und damit ihren Stand immer gleich einnehmen kann.
Und wenn sie einer kompletten Zielvorrichtung nicht abgeneigt ist, dann stell auf diese Bodenhalterung noch ein Stativ mit horizontal und vertikal verstellbaren aber stabilem Ausleger und schon hat sie was an dem sie auch ihren Bogenarm im Vollauszug anhalten kann.
Für näher Interessierte ein paar Anregungen:
https://www.facebook.com/bsvsa/videos/bogenschie%C3%9Fen-f%C3%BCr-blinde-in-wanzlebenab-sofort-organisiert-unser-sportbeauftragt/1700299793638221/
https://www.obsv.at/community/aktuelles/details/bogenschiessen-trainerausbildung-fuer-den-blindensport/
Für ihre Schießtechnik ist trotzdem noch der Trainer zuständig. Ich vermute aber stark das Beiden, ihr und ihm, es enorm weiterhelfen würde wenn sie so ein vollständiges Zielsystem an ihrer Seite stehen hätte.

[Frottie]

Vielen Dank schon mal für eure hilfreichen Anregungen. Ich werde als ersten Schritt also mal versuchen, das Sehvermögen bzw. was genau die Einschränkung ist und wie sich das beim Schießen auswirkt, herauszufinden. Laut Auskunft der Schützin ist sie "halb blind". Möglicherweise handelt es sich um Bereiche im Sehfeld, in denen sie nichts sieht. Leider konnte sie es mir bisher nicht genauer beschreiben.

Leider konnte bisher mangels Qualifikation auch niemand intensiver mit ihr arbeiten. Ihre weitgehend selbst erarbeiteten Erfolge verdienen daher höchsten Respekt. Ich werde hier auch nicht viel tiefer in die Trainingsmethodik einsteigen können, allerdings bin ich davon überzeugt, dass hier gerade materialseitig noch einiges gehen könnte.

Ich halte euch auf dem laufenden, schon mal vielen Dank.

[Waldfrau]

Du schreibst " Ihre Technik ist sicher nicht die beste." Ich denke, dass das eher die Krux ist, warum ihre Trefferlagen so inkonsant ist. Bitte nicht falsch verstehen, aber zum Erlernen einer guten Technik ist es sogar hilfreich öfter Mal mit geschlossenen Augen zu schießen. Meiner Meinung nach spielt der Sehsinn beim Bogenschiessen eine eher untergeordnete Rolle.

[Woodinski]

Richtig 1Pfeil. Zuerst mal Frottie: Was genau ist unter Teilblindheit zu verstehen?
Zweitens, man muss weder den Pfeil noch den Pfeilflug sehen können um Bogenschießen gut lernen zu können. Mit allem Respekt: Ich finde so manche Aussagen hier ziemlich abstrus und im Gegenzug sogar respektlos wenn man solche Vorschläge tätigt. Hört Ihr eigentlich selbst was Ihr da von Euch gebt? Im gleichen Atemzug mit Sehbehinderung den Ratschlag zu erteilen man möge doch bitte besser sehen..? 
Wenn jemand geschrieben hätte "verwende Heulspitzen" oder "stelle einen piepsenden Lautsprecher/Metronom mittig unter die Scheibe", hätte ich demjenigen noch attestiert das er das Thema zumindest verstanden hätte.

Wie intensiv hat man sich in den letzten zwei Jahren denn mit der Schützin beschäftigt?
Was bedeutet intuitives Schießen für sie? Ist das der Bogen für sie oder möchte sie perdu keine Zielvorrichtung nutzen?
(Und ich schreibe bewusst Zielvorrichtung, nicht das jemand auf Idee kommt ich würde damit ein optisches Visier meinen)
So wie es sich anhört - und wie ich das Geschriebene verstanden habe - geht es bei ihr darum ihren Körper besser auszurichten.
Als inoffizieller Zeugwart könntest Du ihr schon mal eine Zielvorrichtung vorschlagen. Keine die man auf den Bogen schraubt, sondern eine an der sie ihre Schuhe anstellen kann und damit ihren Stand immer gleich einnehmen kann.
Und wenn sie einer kompletten Zielvorrichtung nicht abgeneigt ist, dann stell auf diese Bodenhalterung noch ein Stativ mit horizontal und vertikal verstellbaren aber stabilem Ausleger und schon hat sie was an dem sie auch ihren Bogenarm im Vollauszug anhalten kann.
Für näher Interessierte ein paar Anregungen:
https://www.facebook.com/bsvsa/videos/bogenschie%C3%9Fen-f%C3%BCr-blinde-in-wanzlebenab-sofort-organisiert-unser-sportbeauftragt/1700299793638221/
https://www.obsv.at/community/aktuelles/details/bogenschiessen-trainerausbildung-fuer-den-blindensport/
Für ihre Schießtechnik ist trotzdem noch der Trainer zuständig. Ich vermute aber stark das Beiden, ihr und ihm, es enorm weiterhelfen würde wenn sie so ein vollständiges Zielsystem an ihrer Seite stehen hätte.

Finde deinen Einwand zwar interessant aber auch etwas überzogen. Es hat keiner geschrieben, dass die Schützin besser sehen soll. Und sie ist ja auch nicht völlig blind. So könnte eine Hilfestellung für die bessere Sichtbarkeit des Pfeiles EIN Puzzlestück sein, um da etwas zu optimieren. So abwegig find ich das nämlich gar nicht, was die Tipps angeht. Ich hab z.B. als Brillenträger (Gleitsicht) eine deutliche Verbesserung wahrgenommen, als ich auf Neongelbe Federn, Nocken und Crestings umgestellt habe. Unter Umständen könnte sogar für die Ausrichtung auf dem Bogen ein farbiger Schaft helfen.

Aber letztendlich muß man erstmal wissen, wo die Sehschwäche liegt. Dann kann man sicherlich gezieltere Tipps geben. Das Thema Zielvorrichtung, was das "Ausrichten" angeht, finde ich spannend. Denke, eine Kombi aus unterschiedlichen Hilfsmitteln wirds sein.

[Stringwistler]

Danke Woodinski, genau so sehe ich es auch.

Keiner hat das behauptet was du da von Dir gibst parsec...

bleib mal auf dem Teppich....

[Landbub]

Ohne Infos, worin die Einschränlung genau liegt, kann man schwer genaueres empfehlen. Drum nur ein paar allgemeine Themen:

1) Führe sie weg vom Intuitiven Bogenschießen. Wenn das räumliche Sehen eingeschränkt ist, ist der Grund offensichtlich. Aber auch bei "nur" allgemein schlechter Sehkraft ist es schwierig, dem Gehirn die richtigen Infos zu liefern

2) Geb ihr den hellsten Leichtpin, den du finden kannst

3) Lass sie auf das Target fokussieren. Machen die meisten eh, aber manche eben auch auf den Pin.

4) Je nach Augenproblem ziehe Compound in Betracht. Das Diopter-System Peep/Scope kann viel reparieren (aber auch schlechter machen)

5) Zeige IM Dong-Hyun als Vorbild. Der gilt wegen <10% Sehleistung als blind.  https://www.worldarchery.sport/news/100459/7-june-2011-athlete-week-im-dong-hyun-kor

6) bist du in einem Landesverband vom DSB organisiert, gehe auf Barbara Kathe vom DSB zu. Sie ist Para-Beauftragte und kann dir Tips geben - und die Tür zu ihrem Mann Bernd aufmachen, der das Equipment der Paraschützen betreut und deshalb vermutlich alle technischen Hilfsmittel hinsichtlich deiner Situation als hilfreich oder nicht bewerten kann.

[Kuckingen]

Beim DBS bzw ÖBSV je nach Nationalität nachfragen bzw den Parabeaufgragten bzw Paratrainer. Diese sollten es wissen. Vl gibt es Kontakte zu internationale Schiedsrichter. Diese könnten Kontakte haben.

[parsec]

Keiner hat das behauptet was du da von Dir gibst parsec...

bleib mal auf dem Teppich....

Okay auf dem Teppich. Die allererste Antwort auf den Eingangspost war von Dir:

Aber klar ist doch da schon mal eines...

Der Pfeil muß möglichst gut gesehen werden also [...]

Und wie bitte soll man das jetzt verstehen? Es wurde nicht zuerst nachgefragt inwieweit sich ihre Beeinträchtigung äußert, sondern gleich mal vorgeschlagen das etwas besser gesehen werden muss. Ist ja klar, wer eine Sehbehinderung hat, muss danach trachten wieder sehen zu können. Darauf wäre sie wohl nie selbst gekommen.

Es hat keiner geschrieben, dass die Schützin besser sehen soll. Und sie ist ja auch nicht völlig blind. So könnte eine Hilfestellung für die bessere Sichtbarkeit des Pfeiles EIN Puzzlestück sein, um da etwas zu optimieren. So abwegig find ich das nämlich gar nicht, was die Tipps angeht. Ich hab z.B. als Brillenträger (Gleitsicht) eine deutliche Verbesserung wahrgenommen, als ich auf Neongelbe Federn, Nocken und Crestings umgestellt habe. Unter Umständen könnte sogar für die Ausrichtung auf dem Bogen ein farbiger Schaft helfen.

Aber letztendlich muß man erstmal wissen, wo die Sehschwäche liegt. Dann kann man sicherlich gezieltere Tipps geben. Das Thema Zielvorrichtung, was das "Ausrichten" angeht, finde ich spannend. Denke, eine Kombi aus unterschiedlichen Hilfsmitteln wirds sein.

Richtig, zuerst sollte man (wir) hinterfragen wie sich die Sehbehinderung auswirkt.
Aber bitte, mir scheint das hier von viel zu vielen eine Sehbehinderung mit einer Sehschwäche oder einer Fehlsichtigkeit gleich gesetzt wird. 
Das kann ich so nicht stehen lassen.
Dein Beispiel birgt einen weiteren Kardinalfehler: Nur weil etwas einem persönlich weitergeholfen hat (neongelbe Federn), heißt das noch lange nicht das Dasselbe auch bei jemand Anderen (oder allen Anderen) genauso etwas bringt.

[Bambus]

Keiner kann hier (und offensichtlich auch der Threadstarter nicht) sagen wie die Schützin noch sieht und wo das Problem im Detail ist. Etwas wird sie noch sehen können, sonst wäre sie ja nicht so weit gekommen.Von daher wäre es sinnvoll bei derart spezifischen Fragen vorher die Details einzuholen und dann hier zu fragen.

ERGO sind ALLE Vorschläge erst mal sinnvoll (und dein rant, @parsec etwas daneben), gültig und sollten mit der Schützin getestet werden. Sie alleine kann beurteilen was IHR hilft. Darunter fallen auch Vorschläge Einzlner zur Schießtechnik als solcher -  erst mal das Problem eingrenzen und dann (evtl) die eigene "Wunschtechnik" promoten...

Btw finde ich es sehr beachtlich das die Schützin bereits 2 Jahre bei "suboptimalen" Verhältnissen und ohne sinnvolle Förderung durchgehalten hat. Mein Respekt!

Zur Frage der Entfernungsschätzung durch räumliches Sehen - weiß jemand eigentlich bis zu welcher Entfernung der Mensch Entfernungen über das räumliche Sehen unterscheiden kann? Interessante Informationen dazu hier.

[Farkas]

Wenn jemand geschrieben hätte "verwende Heulspitzen" oder "stelle einen piepsenden Lautsprecher/Metronom mittig unter die Scheibe", hätte ich demjenigen noch attestiert das er das Thema zumindest verstanden hätte.

Na,zum Glück schrieb das nur ein Niemand,dann spart
sich Jemand auch das attestieren.....