Archers Campfire

Reihenfolge Bogen und Pfeilsetup


Offline Chamois

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Hallo zusammen,

ich schieße ja jetzt schon einige Zeit und bin auch mit dem Fortschritt soweit zufrieden, allerdings habe ich jetzt das Gefühl, dass ich mein Setup mal überürpfen sollte. Hintergrund dafür ist, dass ich mein Setup etwas geändert habe (Shelf statt Pfeilauflage) und damit sowieso ein Ausschießen des Nockpunkts ansteht. Da dachte ich mir, dass ich mal ein grundsätzliches Einstellen des "Systems Bogen und Pfeil" angehen kann. dazu vielleicht noch ein paar Infos:

- Bogen ist immer noch meine Black Mamba/Badger, mittlerweile mit 30 lbs auf den Fingern
- Pfeile sind Skylon Edge 800 mit sehr leichten 50 gn Spitzen und leichten Skylon Inserts --> da will ich eher höher, da ich erwarte, dass der Pfeilflug besser wird
- Standhöhe hab ich bisher immer nach Gefühl eingestellt, Nockpunkt auch nur bedingt ausgeschossen, der Spinewert der Pfeile ist auch nie mit Rohschaft überprüft worden.

So, jetzt die Frage: Wie gehe ich am besten vor? In welcher Reihenfolge?

Mein Plan wäre:

A) Standhöhe ausschießen, evtl. mit Chrony
B) Nockpunkt einstellen, unter Zuhilfename von Kamera (und Rohschaft?)
C) Pfeilsetup: Rohschafttest auf verschiedene Entfernungen, habe in unserer Halle max 25 m zur Verfügung; dabei Variation Pfeillänge und Spitzengewicht (ich hoffe der Spine der Edge passt...)

Was meint ihr, ist das so sinnvoll? oder hab ich was übersehen?


Offline basti

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Den Bereich der Standhöhe gibt eigentlich der Hersteller vor. Da kann man sich dann die Einstellung raussuchen, die einem am besten passt (z.B. anhand der Lautstärke des Bogens).
Eine niedrigere Standhöhe beschleunigt den Pfeil natürlich etwas mehr, kann aber ggf. auch etwas lauter sein.

Den Rest macht man mit dem Rohschaft.
Als erstes bestimme ich immer den Nockpunkt.
Dann wird der Pfeil abgestimmt.

Also so, wie du es vorhast.

Für den Rohschafttest ist es immer gut, auf mehrere Schäfte und unterschiedliche Spitzen zurückgreifen zu können. Auch ist es von Vorteil, eine Möglichkeit zu haben, die Schäfte unkompliziert kürzen zu können.


Offline helmut10

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Standhöhe mut Chrony "ausschießen"?
Ich stelle zunächst die Standhöhe ein, die der Hersteller empfiehlt....dann "lasse ich Pfeile fliegen" und reguliere nach, so dass der Bogen "schön ruhig" reagiert.
In der Regel ist die Standhöhe dann geringfügig höher wie die Empfehlung.

Nockpunkt einstellen mit Kamera? Warum nicht, wenn Du die Möglichkeit hast.
Ich nutze einen Rohschaft.


Offline Waldgeist

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Ich gehe imme davon aus, dass der Bogen mit aufgespannter Sehne die Konstante ist; der Pfeil hingegen eine Variable.
Variable insofern, dass ich mit unterschiedlich schweren Pfeilen probiere. Wobei die Regel: Je stärker der Bogen umso schwerer der Pfeil gilt.
Der Einsatz des Chronies hat nur "interessante Werte" ergeben.
Die optimale Standhöhe "erzählt" mir der Bogen : Der zufriedene Bogen meldet ein kurzes "fftt" und wenn es noch nicht passt dann klingt das zuweilen schon recht "unfreundlich" (knallen, scheppern, schnarren, ...).
Daraus folgt dann auch: Die Pfeile müssen sich nach dem Bogen richten. Selbst wenn die Schäfte durchaus Jahre halten können, so zählen sie (bei mir) dennoch zum Verbrauchsmaterial.
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Gartenpinguin

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Mein Plan wäre:

A) Standhöhe ausschießen, evtl. mit Chrony
B) Nockpunkt einstellen, unter Zuhilfename von Kamera (und Rohschaft?)
C) Pfeilsetup: Rohschafttest auf verschiedene Entfernungen, habe in unserer Halle max 25 m zur Verfügung; dabei Variation Pfeillänge und Spitzengewicht (ich hoffe der Spine der Edge passt...)

Würde ich ähnlich machen.
- Gib dem Bogen für die Standhöhe die Herstellerangabe mit und orientiere Dich erstmal daran. Wenn der Hersteller 7-8 Zoll sagt, dann fang mit  7,5 Zoll Standhöhe an.
Mach ohne oder mit grob eingestelltem Nockpunkt ein paar Testschüsse. Nutze Pfeile, die vom Gewicht und Spine ungefähr dem Zielwert entsprechen. Achte wie Waldgeist schon sagte, auf unangenehme Geräusche. Die geben Dir Information darüber, ob dem Bogen die Konfiguration gefällt.
- Sobald Du die Standhöhe gefunden hast, geht es mit dem Nockpunkt weiter. Setze den entsprechend Deiner Auflage oder Shelf und abhängig vom Pfeildurchmesser und ggfs. Nockbodentyp. Da hat jeder seine Lieblingskonfiguration. Achte einfach nur darauf, dass der Pfeil nicht im Flug "reitet".
- Sobald Standhöhe und Nockpunkt sitzen können die Pfeile präziser ausgewählt oder angepasst werden. Rohschafttest mache ich auf 5, 10 und dann 15m, damit ich Ausreißer besser erkennen kann. Dabei nutze am Anfang ich weder Kamera noch Papier, sondern mache das nach empirisch geschultem Augenmaß. Da hilft es ein paar Testpfeile mit variablen Spitzen da zu haben.

Für präziseres Auslegen kann man mit Papier arbeiten, oder Achtung, Profitipp:
Leuchtnocken und Langzeitbelichtung. Für beste Ergebnisse 3 Kamerapositionen verwenden: Über dem Kopf fluchtend mit der Pfeilrichtung (Einstellung des Spines), seitlich auf Höhe des Pfeils (Einstellung Nockpunkt) und Kombiniert aus beidem um das Gesamtbild zu sehen.
Siehe das Bild im Anhang (Und ja, die grüne Leuchtspur ist leicht verwackelt. Geht hier nur um das Prinzip)
« Letzte Änderung: Dezember 02, 2025, 05:28:12 Nachmittag von Gartenpinguin »


Offline Bambus

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Leuchtnocken sind ne pfiffige Idee, Danke
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline Gartenpinguin

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Leuchtnocken sind ne pfiffige Idee, Danke

Danke. Beachte jedoch, dass das Extragewicht am Schaftende den dynamischen Spinewert leicht verändert.


Offline Nomade1975

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Die Leuchtnocken verändern aufgrund ihres Mehrgewichtes den Pfeil... Jetzt schießt alles supertoll aus... Und danach wechselst wieder auf wesentlich leichtere Nocken...ergibt für mich keinen Sinn, wenn man das Ganze schon so "hochwissenschaftlich" mit Kameras, Chrony betreibt.


Offline Bambus

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Sorry, aber das ist ohne das Wissen um mein Material doch sehr ins Blaue hinein philosophiert, wenn es sich auf mich bezieht.

Eben mal nachgewogen, je nach Nocke liegt der Unterschied zu den Leuchtnocken bei mir im Bereich von +- 5 grain... höchstens. Ausnahme sind die Holz-Nocken für Bambusschäfte, hier liegt der Unterschied im Bereich von -8 grain (für leichtere Holznocken) und +5 grain (schwerere Knochennocken). Das bewegt sich im Bereich desselben Gewichtsunterschied der auftritt, wenn ich die 100 grain Spitzen wieder nachschleife. Der Gewichtsunterschied liegt für meine Pfeile bei 1%. 
...
Für mein Primitiv-SetUp (Bogen, Pfeile), das Zug- und das PÜfeilgewicht sowie meinen Schießstil ziemlich irrelevant  :angel:
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline Nomade1975

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Wo steht was von dir?

Gewichtsunterschied kann 15 bis 20 grain betragen.
Betonung liegt auf kann. Natürlich müsste man beide Typen kennen.


Offline Gartenpinguin

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Die Leuchtnocken verändern aufgrund ihres Mehrgewichtes den Pfeil... Jetzt schießt alles supertoll aus... Und danach wechselst wieder auf wesentlich leichtere Nocken...ergibt für mich keinen Sinn, wenn man das Ganze schon so "hochwissenschaftlich" mit Kameras, Chrony betreibt.

Wenn man weiß, dass eine schwerere Nocke den dynamischen Spine tendenziell härter macht, dann braucht man nicht viel Wissenschaft um das korrigieren zu können.
Da reicht es aus von einer 80gr Spitze auf eine 70gr Spitze zu wechseln, nachdem man mit einer 10gr schwereren Leuchtnocke im Vergleich zur Standardnocke den Leuchtspurtest gemacht hat.
Oder man macht den Test mit +10gr auf der Spitze und +10gr durch die Leuchtnocke, und geht dann wieder zurück.

Profi-Tipps erfodern auch Profi-Wissen.
Ich habe hier einen Anreiz in den Raum geworfen der auch ein bisschen Gehirnschmalz benötigt.

Und rein praktisch wird man diesen Unterschied im dynamischen Spine fast gar nicht messen können und noch weniger spüren, weil wir uns bei +/- 15 dyn. Spineeinheiten bewegen. Das wird bereits durch Schwankungen in der Schaftfertigung oder durch die Tagesperformance zu Nichte gemacht. Zeige mir mal den Pfeilsatz, der auf +/- 5 Spinewerteinheiten genau gebaut wurde und dann zeige mir das Messsystem, mit dem das bestimmt wurde. Wir bewegen uns hier messtechnisch bei einstelligen µm auf Umfang. Eher macht Dir der Spline sorgen, als die Leuchtnocke.
« Letzte Änderung: Dezember 02, 2025, 08:35:06 Nachmittag von Gartenpinguin »


Offline Bambus

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Wo steht was von dir?

Gewichtsunterschied kann 15 bis 20 grain betragen.
Betonung liegt auf kann. Natürlich müsste man beide Typen kennen.


Na ja, du hast dich Zumindest beim ersten Beitrag) ziemlich apodiktisch ausgedrückt. Und ein 'kann' habe ich da nicht gelesen.
Demnach war mein Beitrag eben auch gemeint.
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline Chamois

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Danke für die Antworten bis hierhin, dann bin ich ja nicht ganz  weit weg mit meinem Plan.
Der Tipp mit den Leuchtnocken ist tatsächlich klasse, mal schauen wie ich das realisieren kann.


Offline Bazi

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Danke für den Tipp mit der Leuchtnocke! Habe ich das erste Mal gehört und war sogleich begeistert :klasse:
Das "Mehrgewicht" auszugleichen ist ja nun wirklich kein Hexenwerk....


Offline Landbub

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Die Standhöhe hat recht wenig mit dem Pfeilflug zu tun und Chroni ist theoretisch geeignet, aber es ist wirklich schwer, denn die Unterschiede, die du messen wirst, sind geringer als solche, die von Lösefehlern verursacht sind. Du wirst sehr viele Pfeile schießen müssen. Das geht nur statistisch.

Die korrekte Standhöhe findet man...
...mit sehr viel Erfahrung mit Gefühl und am Geräusch
...mit sehr viel Aufwand mit dem Rohschaft
...mit sehr viel Geld mit einer High Speed Cam. Sollten aber schon so an die 1000 fps sein.

Was von der Standhöhe entscheidend beeinflusst wird, ist die Schwingung des Pfeils und damit die Clearance. Richtig abgestimmt sind Vanes und Nocke weit weg vom Bogenfenster / Button. Das hängt aber auch vom Spine des Pfeils und von dessen Nodes ab. Darum sind die Hersteller-Empfehlungen zur Standhöhe auch meist recht großzügig und darum kann man einem im Spine nicht so ganz passenden Pfeil mit der Standhöhe eventuell passend machen.
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
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