Ich hab es nun mit einer Hypnosesitzung versucht und möchte gerne Feedback bzw. eine vorläufige Einschätzung abgeben, denn das Ergebnis war durchaus interessant.
Kurz gefasst: mir hat die Hypnose geholfen. Ich hab den direkten Vergleich vorher/nachher, denn ich war in den beiden Wochen vor der Hypnose mehrfach auf versch. Parcours, genauso am Tag nach der Hypnose. Im Gegensatz zu vorher konnte ich sofort, ohne Probleme und über die gesamte Dauer des Parcours kontrolliert den Pfeil ins Ziel richten, sogar etwas tiefer gehen, falls nötig (hätte früher zwangsläufig in unkontrolliertem Lösen geendet). Bei weiten Schüssen und gegen Ende, als eine gewisse Ermüdung feststellbar war, kamen einige Schüsse zwar noch recht früh - aber das würde ich nicht unbedingt unter Goldangst verbuchen, sondern unter Gewohnheit oder durch jahrelange Vernachlässigung mangelhafte Technik. Selbst beim letzten Ziel konnte ich, als ich mich darauf konzentriert habe, das Ziel eine Zeitlang anvisieren, dann absetzen und das wiederholen. Früher wäre das komplett ausgeschlossen gewesen.
Diese Erfahrungswerte sind natürlich vorläufig. Ich war jetzt erst einmal auf dem Parcours; ob die Besserung von Dauer ist, wird sich erst zeigen. Bis jetzt bin ich aber durchaus positiv überrascht, WIE gut das geklappt hat.
Zur Hypnose allgemein und bei TP im Besonderen muss man sagen, dass sie nur funktioniert, wenn man sich darauf einlassen kann. Man kann nicht gegen seinen Willen hypnotisiert werden; wenn man also eigentlich überzeugt ist, dass es eh nichts bringt, hat sie auch keinen Sinn - man wird nicht in Hypnose gelangen bzw. der Prozess der Fehlersuche funktioniert nicht. Das Ganze ist auch, und das ist mir wichtig, kein esoterischer Hokuspokus. Hypnose ist ein anerkanntes Gebiet der Psychologie; als meine Frau z.B. in München Psychologie studiert hat, gab es an der Uni ein Studienprojekt dazu. Die Hypnose selbst hat nichts mit Trance oder ähnlichem zu tun. Das fühlt sich eher an wie tiefe Entspannung gepaart mit hoher Konzentrationsfähigkeit. Man bekommt auch alles bewusst mit, was irritierend sein kann, denn man erwartet das eigentlich so nicht. Das Ergebnis fühlte sich denn auch nicht wie "Hirnwäsche" an - vielmehr bin ich auf den Parcours gefahren mit der Überzeugung und dem Optimismus, dass das Problem TP nicht mehr existiert, und so war es dann auch. Im Gegensatz zu früher, als ich mir das nach langen Schiesspausen auch (letztlich vergeblich, wie sich gezeigt hat) eingeredet habe, war es diesmal aber wirklich so.