Danke, ich hatte noch abgewartet ob von Hermannsburg noch etwas schreibt. Leider nichts auf meine Frage an ihn.
Danke Stringwistler, dann habe ich das "hart" bezogen auf Sehnengarne doch anders interpretiert. Danke für die Aufklärung, das ist jetzt nun verständlicher für mich.
Besonderen Dank auch an Landbub, für diese ausführliche, ehrliche und verständliche Erklärung.
Zu Long Johns Ausführung möchte ich etwas ausführlicher antworten.
Im hier dargestellten Vergleich ist das 8125 um 3 fps langsamer als das Glory Pro S, obwohl die Sehne 9 grains (also 10%!) leichter ist. Das ist beim gleichen Grundgarn schon ziemlich relevant.
Auch der Unterschied in der geschossenen Ringzahl bei einer Spitzenschützin ist m.E. eklatant. Da sind 4-5 Ringe schon immens.
Eben, beim gleichen Grundgarn hätte man sich keine Messunterschiede erwartet. Und schon gar nicht zwischen Glory Pro S und Glory Pro Z. Genau deswegen suche ich nicht den Fehler in der Sehne, sondern zuerst einmal bei der Messung und den Messmethoden.
9 Grain Unterschied bei der Sehne beeinflussen die Geschwindigkeit schon mal gar nicht. Kann man ja auch erläutern:
Die eingebrachte Energie im Bogen muss die Pfeilmasse, die Sehne und Teile der Wurfarme beschleunigen. Die Masse der Sehne geht dabei nur zu einem Drittel (eigentlich 30%) ein. Ist nicht auf meinen Mist gewachsen, das kann man bei Hickman nachlesen. D.h. die 9 Grain reduzieren sich schon mal auf 3 Grain. Zum Vergleich, die Pfeilmasse wirkt natürlich 1:1. Es gibt also relevante Massen am Bogen die dank einer bestimmten Energie beschleunigt werden und heraus kommt eine Pfeilmasse mit einer bestimmten Geschwindigkeit. Das ergibt ja auch eine Differenz, besser bekannt als Wirkungsgrad. Was hat so ein Blankbogen für einen Wirkungsgrad? Irgendwas zwischen 68 und 75%? Keine Ahnung. Diesen Wirkungsgrad kann man beim Bogen auch berechnen indem man die Pfeilmasse durch besagte relevanten Massen dividiert.
Langer Rede kurzer Sinn: Man nehme die Pfeilmasse und dividiert diese durch den Wirkungsgrad und man bekommt die relevante Masse. Kann sich jeder selbst ein Beispiel rechnen, dann wird man sehen das 3 Grain wirklich lächerlich sind.
Der gemessene Geschwindigkeitsunterschied von 3 fps. Leider steht nichts im Artikel darüber wie viele Schuss durch was für einen Chrono geschossen wurden. Ich nehme mal an das wurde per Hand mit Fingerlösen - also ohne Schussmaschine gemacht. Steht ja sogar im Artikel: "with no crawl". Dabei können schon mal Messschwankungen auftreten. Ich habe mir YT-Videos von der Dame angesehen. Ok, waren Finalmatches und es mag vorurteilsbehaftet sein, aber 3 fps Schwankungen wundern mich jetzt nicht. Einerseits finde ich es bemerkenswert das bei den Test offenbar die Geschwindigkeit nicht nur gemessen sondern auch abgeschätzt wurde?? Kann man die auf Zehntel FPS genau "wahrnehmen"? Andererseits passen die auch nicht mit den Messwerten zusammen.
Aber gut wenn sie als Spitzenschützin gilt. Dann kann man wunderbar statistische Überlegungen auf die Ringzahlen anwenden. Man braucht halt ein gewisses Verständnis für Statistik.
Mit jeder Sehne wurden vier Vegas Rounds geschossen. Das ist nichts anders als 18m auf 40er Auflagen mit 30 Pfeilen richtig? Ein jeder Schütze oder Schützin die unter diesen Bedingungen einen Neuer-Schnitt - also 270 Ringe mit 30 Pfeilen schießt - wird trotzdem nicht mit jedem einzelnen Schuss die Neun treffen. Viele gehen auch in die Zehn, einige in die Acht, manche in die Sieben usw. Also gibt es eine ganz natürliche Streuung. Genau diese Streuung bewirkt aber auch eine Verteilung der Endergebnisse. Nochmal, nur weil man im Durchschnitt 270 schießt, heißt das nicht das man jedes mal 270 schießt. Und allein diese statistische Überlegung zeigt auf das man bei einem Schnitt von 270 ganz easy eine Standardabweichung von +/-5 Ringe hat. Wer es nachlesen möchte:
https://archeryscorepad.com/ratings.php?round1=332&round2=299&round3=331&round4=333&submit=CompareD.h. in gut 60% aller so geschossenen Runden schwankt man schon rein zufällig zwischen 265 und 275. Und da ist man in der Zwischenzeit weder schlechter noch besser geworden. Das trifft vielleicht erst zu wenn man weit außerhalb des Schnitts ist. Rein statistisch trifft man in 5% der Fälle weniger als 262 und in 5% mehr als 278. Die 270 Ringe exakt trifft man dagegen auch nur in 8,2% aller Runden.
Anhand des auch angegebenen Medianwerts kann man Überlegungen anstellen in welche Richtung einzelne Runden von den jeweils Vier, gröbere Ringunterschiede hatten. Doch da ist die Differenz bei keiner Sehne mehr als ein Ring. Mehr lassen die Daten sowieso nicht zu.
Also Nein, die Ringzahlen im Test liegen wunderbar innerhalb des ganz normalen Bereichs und sind weder immens noch relevant.