Archers Campfire

Sehnenmaterial für Border Covert Hunter


Offline parsec

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Was wäre denn ein möglicher Versuchsaufbau um das Dämpfungsverhalten einer Sehne zu messen?
Ich stelle mir vor das ein Fallversuch da passend sein könnte:
Sehne an einen Haken aufhängen, am unteren Ende ein Gewicht daran hängen und messen wo (Höhe / Länge der Sehne) das Gewicht hängt. Das mit einem Foto vom Stativ aus gemacht dokumentieren.
Dann das Gewicht hochheben und aus vordefinierter Höhe fallen lassen. Vielleicht sogar mit einem Elektromagneten auslösen. Das ganze filmisch mit derselben Kamera am Stativ mit 120 oder 240 Bildern pro Sekunde aufnehmen.
Im Vergleich zwischen Film und Bild davor kann man die Dehnung der Sehne herauslesen. Das mehrmals wiederholen und Durchschnitt nehmen. Will man nicht das die Eindrehungen der Sehne sich dabei verändern muss die Versuchsanordnung entsprechend gebaut sein.
« Letzte Änderung: Mai 30, 2025, 04:27:59 Nachmittag von parsec »


Offline von Hermannsburg

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@Absinth und @von Hermannsburg, dann bringt doch was Zielführendes mit ein. Bis jetzt habe ich noch nichts gelesen was ich nicht schon wüßte.
Ihr sagt nur das es falsch sei wie es bis jetzt betrachtet wurde. Dann sagt mal wie es richtig sein soll!!!
Erleuchtet uns.

Ein Bischen was zu lesen:
https://verope.com/de/rope-tech/verformungsverhalten-2/
https://www.cgahrens.de/dehnungsberechnung-drahtseile
Sicher hinkt der Vergleich zu Drahtseilen, die Argumente sind aber die gleichen. Oder Irgendjemand hat ähnliche Daten zu HMPE-Seilen.
Die Mischung mit Vectran gibt es wohl nur im Bogensport. Da wird man wahrscheinlich nichts finden. Oder überrascht mich.
Womöglich mit anderen Materialkennwerten wie z.B. der Schlagzähigkeit oder sonst was das aufzeigt das Vectran bei plötzlichen Belastungen härter / steifer wird (wie bei nichtnewtonschen Flüssigkeiten) und HMPE nicht davon betroffen ist. Viel Spaß auf dem Gebiet der Rheologie.
parsec,
Du bist gut, was soll ich denn noch für weitere garntechnsiche Daten bringen?
Erkundige Dich doch einmal, für welche Bogengruppe 450 plus bzw. 452x entwickelt wurde und welche Empfehlungen der Sehnengarnkonfektionär BCY gemacht hat.?
Und welche Bogenschützen sich dann einfaach nicht an diese Empfehlung gehalten haben?
Gruß
Manchmal verliert man und manchmal gewinnen die Anderen


Offline von Hermannsburg

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Was wäre denn ein möglicher Versuchsaufbau um das Dämpfungsverhalten einer Sehne zu messen?
Ich stelle mir vor das ein Fallversuch da passend sein könnte:
Sehne an einen Haken aufhängen, am unteren Ende ein Gewicht daran hängen und messen wo (Höhe / Länge der Sehne) das Gewicht hängt. Das mit einem Foto vom Stativ aus gemacht dokumentieren.
Dann das Gewicht hochheben und aus vordefinierter Höhe fallen lassen. Vielleicht sogar mit einem Elektromagneten auslösen. Das ganze filmisch mit derselben Kamera am Stativ mit 120 oder 240 Bildern pro Sekunde aufnehmen.
Im Vergleich zwischen Film und Bild davor kann man die Dehnung der Sehne herauslesen. Das mehrmals wiederholen und Durchschnitt nehmen. Will man nicht das die Eindrehungen der Sehne sich dabei verändern muss die Versuchsanordnung entsprechend gebaut sein.
parsec,
in diesem Punkt stehen Dir doch alle Möglichkeiten offen und die Resultate hier mitzuteilen.
Nur diese Tests müssen Hand und Fuß haben.
Im Gegesatz zu Deinem Versuchsbeispiel habe ich verschiedene Sehnengarne (HMPE und UWHMPE, aber kein Vectran) u. a. auch  im Streckbett
mit bis zu 160 kg getestet und die Ergebnisse für mich analysiert und ausgewertet.
Hier kannst  Du Dich wirklich mit entsprechenden Versuchsreihen ins Spiel bringen. Theoretische Abhandlungen, selbst über Stahlseile, bringen Dich und uns allerdings zu dem Thema Bogensehnengarn nicht weiter.
Gruß
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Offline parsec

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Du bist gut, was soll ich denn noch für weitere garntechnsiche Daten bringen?
Ganz einfach: Solche die mich von meiner Fehlinterpretation, die Du mir unterstellst, überzeugen.
Bisher war da nix dabei, und so wie ich Dich mittlerweile kenne wirst Du auch nichts dahingehend beitragen.
« Letzte Änderung: Mai 30, 2025, 06:57:27 Nachmittag von parsec »


Offline oldfletcher

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Danke für all diese für absolute Fachleute sicher informativen Betrachtungen.
Leider kann ich für mich keinen Schluss daraus ziehen.
By the way- ist denn D 75 mit dem ich die besten Erfahrungen gemacht habe
nicht mehr erhältlich oder nur durch andere Bezeichnungen getarnt......
Wie soll man da noch durchblicken? :help:
« Letzte Änderung: Mai 30, 2025, 10:21:35 Nachmittag von oldfletcher »
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Offline Landbub

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Ich habe einen hochwissenschaftlichen Test gemacht.

4 Sehnen
- B55
- Mercury
- Spectra
- BCY-X

Alle auf dem 72" Bogen mit UUkha Vx1000 mit 36# OTF
Strangzahl in der Mitte der BCY Empfehlung.

Im nicht-eingedrehten Zustand auf dem Bogen Standhöhe gemessen. Über Nacht so gelassen: B55 über Nacht um gute 6mm runter, alle anderen keinen mm.

Eingedreht auf Standhöhe knapp 24cm. Über Nacht ist B55 nochmal länger geworden, Standhöhe um 3mm runter.

Durch Chrony geschossen, Fingerablass. Schnitt aus 20 Pfeilen. Alle fast gleich schnell, eventuell Spectra minimal langsamer (226 vs 224). B55 deutlich langsamer. Mehr als 15 fps.

Daher kommt meine Meinung, dass es nur 2 relevante Garntypen gibt: Dacron (Polyester) und "modern", gerne grundgarnübergreifend "Fastflight" genannt.
Und ja, ich hatte bei der letzten Diskussion darüber schon verstanden, dass dies wenn überhaupt nur für moderne ILF / Oly Bögen gilt und bei Holzbögen das alles viel mehr Bedeutung hat.
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Offline Landbub

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Was ich natürlich nicht getestet hab, ist die Auswirkung auf die langlebigkeit der Wurfarme. Vibrationen gabs keine, mit keinem Garn. MT: ATF-DX
Aber das spielt aus meiner Sicht keine große Rolle. Blöd halt, wenn die im Wettkampf aufgeben. Aber die Wahrscheinlichkeit ist angesichts des Verhältnissen von Trainingspfeile zu Wettkampfpfeilen eher gering.
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Offline oldfletcher

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Danke für die -0-Antworten auf meine post......
Habt Ihr euch grade irgendwo festgebissen????
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Offline Bambus

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Danke @ Landbub, auf der dritten Seite der Diskussion jetzt mal der sinnvolle Test, nach grundsätzlich Richtigen Bemerkungen (Border gibt vor... und auf den von mir gebauten Bögen/Wurfarmen hat sich xxx bewährt) und dem schon erwartbaren garntheoretischen Geblubber, der für die Bogenschützen brauchbare Aussagen bringt. Das B55 sich selbst auf einem eher schwachen Bogen (<40#) derartig stark dehnt  und der Geschwindigkeitsunterschied so hoch ist hat mich doch überrascht. Gefühlt habe ich bei Holzbögen keinen so großen Unterschied beobachtet (NICHT gemessen).

Danke für den Test!
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline Pati82

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Das kommt natürlich auch sehr auf die Bogenlänge an. Ich hab auf meinem Supermag 48  von 1970  mit 68lbs a.d.F beim Dacron kaum Längung wahrgenommen. Die Aufspannhöhe hat sich nach dem ersten aufspannen nur um 0,25“ verändert, dann nichts mehr. 
Auch von der Pfeilgeschwindigkeit her tut sich da nichts bei so einem kurzen Bogen. Ich hab zwar jetzt auf dem alten Schätzchen keine FF Sehne getestet, aber ich hatte mal einen neuen Supermag mit 62lbs a.d.F. Der hatte ein FF Sehne und war ne Ecke langsamer als dieser hier. 
« Letzte Änderung: Mai 30, 2025, 11:25:10 Nachmittag von Pati82 »


Offline Bambus

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0,25" sind mehr als 6mm
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline Landbub

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Das B55 sich selbst auf einem eher schwachen Bogen (<40#) derartig stark dehnt  und der Geschwindigkeitsunterschied so hoch ist hat mich doch überrascht. Gefühlt habe ich bei Holzbögen keinen so großen Unterschied beobachtet (NICHT gemessen)

„Normalerweise“ belastet / streckt man eine Sehne ja bereits nach dem Machen ohne MiWi. Kg weiss ich nicht, mache ich mit der Boots-Winde auf dem Drawboard nach Gefühl. Hab ich hier extra nicht gemacht, evtl darum dieses erste Längen der B55. Ich hab vom Treppenwangenrollator mal Sehnen bekommen zur Geräusch- und Speedmessung, da war die Dacron  weit weniger dehnbar.

Für mich gibts bei Sehnen genau 2 Eigenschaften: Wie hoch gruppieren die Pfeile und wie verzeihend ist die auf unsauberes Lösen. Das ist ein Zielkonflikt. Wird das eine besser, wird das andere schlechter. Mit ein paar Strängen (also Gewicht) mehr oder weniger kann man die Eigenschaften einer Sehnen viel mehr beeinflussen, als es verschiedene Garntypen tun.
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Offline von Hermannsburg

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Danke für die -0-Antworten auf meine post......
Habt Ihr euch grade irgendwo festgebissen????
oldfletcher,
Dir kann geholfen werden. Du brauchst Dir nur die von mir hier im Forum veröffentlichten Garnübersichten anzuschauen.
D75 von Brownell wird schon länger nicht mehr produziert und auch herstellerseitig nicht mehr angeboten. Grundgarn war seinerzeit die HMPE Garntype SK75.  Auf Basis dieses Grundgarnes gibt es heute z. B. die Bogensehnengarne
BCY 8125, Dyna Flight 97
Fast Flight Plus von Brownell
Dyna Gen, Fast Flight by Fles Archery
Gruß
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Offline Pati82

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0,25" sind mehr als 6mm

Ja sicher, aber es hat sich erstens  nicht weiter verändert und wir reden hier über das doppelte Zuggewicht wie beim Landbub. Bei FF  hab ich auch nach dem ersten Aufspannen eine Längung in dem Bereich bis es zum Stillstand kommt.
« Letzte Änderung: Mai 31, 2025, 09:56:59 Vormittag von Pati82 »


Offline Absinth

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0,25" sind mehr als 6mm

Ja sicher, aber es hat sich erstens  nicht weiter verändert und wir reden hier über das doppelte Zuggewicht wie beim Landbub.
...

Eben und hinzukommt, worum es hier weiter oben eigentlich ging bzw., wohin das Thema, ausgehend vom EP, abgeschweift ist, welche Dehnung/Längung der einzelne Garnstrang macht, rechnerisch...

@Landbub: In welcher Machart (flämisch oder endlos) waren denn die Sehnen in deiner Testreihe?


Noch was, auch als Hinweis für sich zeigende Choleriker... Wenn mich ein Thema nicht interessiert bis hin zu, dass ich davon keine Ahnung habe... dann übe ich mich gerne in Zurückhaltung bzw., lerne wenn ich mag... einfach gerne mal ausprobieren, es tut auch gar nicht weh...


« Letzte Änderung: Mai 31, 2025, 02:23:23 Nachmittag von Absinth »