Archers Campfire

Leistung eines "technischen" Bogen's auch mit "traditioneller" Optik möglich?


Offline Casimir

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Ein Vereinskamerad hat sich einen neuen Bogen gekauft.
 
Mittelteil WinWin ATF-X ILF mit Wurfarmen Hyperion G8. 30#

Ich durfte testen und war sehr positiv überrascht:

* Auszug butterweich
* null Handschock
* kein klirren, kein vibrieren trotz leichter Slimline Pfeile
* Die Pfeile steckten locker 1m über dem Bison auf 42m. Und das mit 30#. Wow!

Ich hatte als Vergleich meinen Antur Madoc mit 38# AdF vorher geschossen.

Es entstand ein "will haben " Effekt.
Ich mag aber die technische Optik nicht so richtig.

Ist das auch mit einem ILF Holz-Mittelteil möglich? Oder ist die Steifigkeit des Metall-Mittelteils entscheidend?  Wird mit Holz sicherlich leichter sein - oder?
Die Wurfarme haben mir auch zu viel bunte Schrift drauf - gibt es sowas in Carbon-Schaum auch in schlicht?
« Letzte Änderung: Mai 20, 2025, 12:17:23 Nachmittag von Casimir »
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Offline Grombard

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Ein gutes Holz Mittelteil macht das auch.
Z.B. von Blumenhofer oder mir.

Warum willst du Schaumkern Wurfarme?
Damit bist du z.B. aus der TRB Klasse auf Turnieren raus.

Bei den Wurfarmen gibt es auch schlichte Ausführungen.
Je nach Preisklasse wären z.B. die Woidbows Harpya (günstig aber Top Performance) oder nach oben offen halt z.B. die vom Kossman schlicht.
irgendwas is ja immer


Offline bowmanmane

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UUKHA stellt Wurfarme mit dezentem Dekor, sehr guten Wurfeigenschaften und unterschiedlichem Carbonanteil her.
Ich schieße UUKHAS auf einem Falkenholz-ILF-Riser. Jeder der probezieht kriegt große Augen und die Performance liegt über dem ähnlichen Falkenholz-Takedown mit Serien-Wurfarmen.
Ansonsten bietet der Markt hier einiges. Bei Bedarf SpO der verschiedenen Verbände beachten.

Gruß
Mane
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APA Mamba


Offline lakeshooter

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Dieser Wow-Effekt liegt aber nicht am "technischen" Bogen, sondern eher an der unterschiedlichen "Preiskategorie" des Bogens.

Der Vergleich Antur Madoc zu WinWin ATF-X plus Hyperion hinkt gewaltig. Corsa gegen Porsche.

Wenn du statt dem Madoc einen anderen höherklassigen traditionellen Bogen nimmst, wirst du auch einen erstaunlichen Wow-Effekt haben.

Viele traditionelle Bögen haben heute einen IBeam aus G10. Das schafft Steifigkeit und zusätzliches Gewicht. Ob es das auch bei ILF gibt, keine Ahnung. Sonst halt Schichtholz, was Gewicht mitbringt, wie bei Spiderbows etc.

ILF-Wurfarme mit traditionellem Erscheinen gibt es viele mittlerweile, u.a. die von Grombard genannten oder auch von Falkenholz, Border etc.
Ob Schaum- oder Holzkern ist relevant für die Wahl der Bogenklasse, wenn du bei Verbandsturnieren mitmachen möchtest. Die Auszugsverhalten von Holz und Foam sind unterschiedlich, auch das musst du ggf. beachten. Mir persönlich liegt der Holzkern mehr.

Das Reklementierende/Einschränkende ist meist der Geldbeutel.
« Letzte Änderung: Mai 20, 2025, 12:51:34 Nachmittag von lakeshooter »
Neue Bögen brauchts (eigentlich (n)immer) am See!!!

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Offline Casimir

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Holz-Carbon-Wurfarme können sich mit Carbon-Schaum messen?

Ich hab ja noch meinen Antur Artur Recurve. Für den gibt es jetzt auch Bambus-Schwarzglas-Carbon Competition-Wurfarme. Kann man die leistungsmäßig mit UUKHA und Hyperion G8 vergleichen?

https://anturbows.com/Wurfarme-ANTUR-Artus-Competition-28-46-lbs
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Offline dietmar_huber

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Nur als Entscheidungshilfe.

Es gibt keine ILF MT (sei es Metall oder Verbundstoff), dass viel leichter als 800 Gr ist - zumindest habe ich keine gefunden - mein 17" Metall Riser war ~800 Gr. Mag sein, dass es noch Holzriser mit ILF gibt, die leichter sind, aber ich habe keins gefunden. Vielleicht als Custom....

In der Summe der Dinge waren das MT + WA > 1KG - das war mir im Vergleich zu einem Tradi zu schwer auf Dauer.

Mir ist mein leichter Bear lieber.

VG Dietmar
Bear Kodak Magnum mit 50@28"

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Offline Grombard

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Carbon, nur am Rücken, bringt im Vergleich zu kompletten Glas Wurfarmen wenig bis nichts.
Carbon bringt dann etwas, wenn einer oder mehrere dieser Faktoren eintreffen:
- durch den Einsatz können Geometrien realisiert werden, die mit Glas nicht funktionieren,
- durch das Carbon wird der Wurfarm deutlich schlanker gebaut
- durch das Carbon wird der Wurfarm deutlich dünner gebaut

Also entweder mehr Energiespeicherung im Wurfarm oder deutlich geringeres Gewicht.
Trifft keiner dieser Faktoren in messbaren Größenordnungen zu, so wird der Wurfarm auch nicht schneller sein.

Es sei noch angemerkt, dass der Vergleich eines Carbon Recurve mit einem Glas-Hybrid tatsächlich deutlich hinkt.
« Letzte Änderung: Mai 20, 2025, 02:36:32 Nachmittag von Grombard »
irgendwas is ja immer


Offline lakeshooter

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Ob Holz mit Foam mithalten kann, ist glaube ich abhängig davon, auf was man seinen Vergleich auslegt.

Im Normalfall denke ich sind Foam-Wurfarme minimal schneller als die identischen Holzkern-Wurfarme.
Wenn es dir um die reine Geschwindigkeit geht und du handvoll fps merkst (bei mir geht das zum Großteil im Rauschen meines unsauberen Lösens unter) und dir die TRB-Startmöglichkeit wurscht ist, dann greif zu Foam.

Wenn dir aber Eigenheiten des Bogens wie Auszugscharakteristik und evtl Vibrationen etc wichtig sind, wirst du um den Vergleich von Holz und Foam-Wurfarmen nicht umhinkommen. Als Drittes gäbe es ja dann och die Uukha, die weder noch sind.

Ich gebe da als Beispiel immer gerne den Covert Hunter von Border an.
Ziehe den Bogen einmal mit Hex9H und einmal mit Hex9W und du meinst, du hast verschiedene Bögen in der Hand.
Der Hex9H (Foam) ist anfangs härter im Auszug und wird dann weicher, hat einen geilen (wenn man es mag) "Letoff" hintenraus, aber dafür schwingt der Bogen nach dem Abschuss recht stark nach und Vibrationen sind auch nicht ganz wegzubekommen (war zumindest bei mir so).
Der Hex9W (Holz) ist gleichmäßiger im Auszug ohne den spürbaren "Letoff" hintenraus, aber dafür ohne größere Schwingungen und Vibrationen.

Welcher besser ist? Frag 5 Leute und du hast 8 Meinungen. Für mich passen die Hex9W besser, da mir die FPS nicht so wichtig sind.

Und so wird es bei vielen anderen ILF-Wurfarm-Modellen in Kombination mit anderen ILF-Mittelteilen auch sein. Probieren, probieren, probieren und sich auf Messen alles unter den Nagel reißen, was man testen kann.
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Offline kungsörn

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Hi Casimir,
hast du auf deinem Antur Madoc auch die gleichen Slimline-Pfeile geschossen?
Grombart und Lakeshooter haben schon was dazu geschrieben.
Die „Leistung“ – Du meinst sicher Geschwindigkeit – hängt sehr stark von der Geometrie und Gewicht der Wurfarme ab.
Wer das eine will…
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Offline Landbub

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Ist das auch mit einem ILF Holz-Mittelteil möglich? Oder ist die Steifigkeit des Metall-Mittelteils entscheidend?  Wird mit Holz sicherlich leichter sein - oder?


Theoretisch möglich - klar, warum nicht? Man kann mit Wolfram-Einsätze auch Holz-Mittelteile sinnvoll beschweren. Im Extremfall kannst dir einen Metall-Riser furnieren.
In der Praxis siehts aber ganz anders aus. Da sind Holz-Mittelteile bei identischer Zugkraft langsamer.
Praktisches Beispiel:
ATF-DX mit VX1000 und 36# OTF, Pfeil 270gn: 228 FPS.  Selbiges mit dem Spiderbow Mitelteil, gesegnet vom Vorderegger: 216 FPS. Das Delta in der Höhe auf 40m kannst dir jetzt selber ausrechnen.

Woran liegts? Ich vermute die Bogengeometrie. Die Standhöhe ist fast gleich, aber dennoch fühlt sich das alles unterschiedlich an.

Gegenfrage: Wenn du das Gefühl und Ergebnis eines modernen Blankbogen magst, warum nimmst du nicht einfach einen solchen?
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
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Offline Casimir

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Offline Grombard

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In der Praxis siehts aber ganz anders aus. Da sind Holz-Mittelteile bei identischer Zugkraft langsamer.
Praktisches Beispiel:
ATF-DX mit VX1000 und 36# OTF, Pfeil 270gn: 228 FPS.  Selbiges mit dem Spiderbow Mitelteil, gesegnet vom Vorderegger: 216 FPS. Das Delta in der Höhe auf 40m kannst dir jetzt selber ausrechnen.

Woran liegts? Ich vermute die Bogengeometrie. Die Standhöhe ist fast gleich, aber dennoch fühlt sich das alles unterschiedlich an.


Das würde ich aber nicht mit verschiedenem Material der Griffstücke, sondern mit unterschiedlicher Geometrie erklären.

Da muss das Spiderbow bei selbem Auszug weniger # auf den Fingern produzieren.
Also wahrscheinlich etwas größeren Anstellwinkel oder Deflex haben, als das Metall Griffstück.
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Offline Landbub

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Das würde ich aber nicht mit verschiedenem Material der Griffstücke, sondern mit unterschiedlicher Geometrie erklären.


Das ist ja auch meine Theorie. Aber das material macht schon auch einiges aus. Für ein kommendes Video der Archerygirls hat einer meiner Nachwuchsschützen, ein Maschinenbaustudent, den Einfluss von verschiedenen Compound Stabis gemessen. Da hab ich den sein Messsensor mal an mein DX und das Spider gebaut. Das hält leider keiner wissenschaftlichen Kritik stand, weil das Spider keine Visierbuchsen hat, an dem der Sensor bei den anderen montiert war... also Kabelbinder. Aber die Schwingungen waren WESENTLICH größer als am Metall-Mittelteil. Und das heisst ja auch irgendwo "verschwendete Energie".
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Offline Grombard

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Hast du bei dem FPS Vergleich bei beiden Griffstücken das Zuggewicht beim geschossenen Auszug ermittelt?
Ohne den Wert sind die Messungen nicht vergleichbar.

Mir macht die Logik, dass das Griffstück über 10fps ausmachen soll, einen Knoten ins Hirn.
Da müsste das Griffstück ja im Schuss, also in der Zeit von Release bis der Pfeil den Bogen verlassen hat, die Energie für 10 FPS verwabbeln.

Das mal in einer richtigen Messreihe mit geometrisch identischen Risern zu überprüfen wäre tatsächlich mal richtig interessant.
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Offline Landbub

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Ja klar, gleiche Zugkraft. Auffallend war aber, dass die Tillerschrauben beim Spider deutlich weiter draussen waren. ich kann das gelegentlich nochmal wiederholen und mit Fotos dokumentieren. Da mein Interesse an Holzbögen limitiert ist, war das eher so ein Nebenbei-Thema.
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