Archers Campfire

Carbonschäfte und Inserts einkleben und wieder rauslösen


Offline Treppenwangenrollator

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Ganz simpel, oberhalb von Tg (der sogenannten Glasübergangstemperatur) wird das Epoxy (das Laminierharz) weicher und die Stabilität leidet.
Und wenn du beim Kleben von Insert oder Spitze diese Temperatur am Carbonschaft (mehrfach) deutlich überschreitest leidet eben die Stabilität des Schaftes in dem Bereich.

Ach so, das meinst Du.
Stimmt aber nicht. Das Erweichen beim Überschreiten der Glasübergangstemperatur ist vollständig reversibel. Tg ist bei Pfeilen irrelevant.
Die höher liegende Zersetzungstemperatur, da sollte man drunter bleiben, sonst isser hin der Schaft.


Offline Landbub

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Inserts am schnellsten rausmachen: Nocke runter, im Durchmesser gut in den Schaft passenden Bohrer mit dem Ende Richtung Spitze reingeben und den Schaft in einer schnellen peitschenartigen Bewegung nich vorne schleudern. Wenn man das gegen die Hauswand macht, findet man Insert und Bohrer auch wieder.
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Systemschützen aufgepasst! Alles, was du zur Entfernungsermittlung für 3D und Feldbogen wissen musst: https://youtu.be/QUpVRrSvkwg


Offline Bambus

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  • Ich bin Choleriker, zeigs es aber nicht ...
Ganz simpel, oberhalb von Tg (der sogenannten Glasübergangstemperatur) wird das Epoxy (das Laminierharz) weicher und die Stabilität leidet.
Und wenn du beim Kleben von Insert oder Spitze diese Temperatur am Carbonschaft (mehrfach) deutlich überschreitest leidet eben die Stabilität des Schaftes in dem Bereich.

Ach so, das meinst Du.
Stimmt aber nicht. Das Erweichen beim Überschreiten der Glasübergangstemperatur ist vollständig reversibel. Tg ist bei Pfeilen irrelevant.
Die höher liegende Zersetzungstemperatur, da sollte man drunter bleiben, sonst isser hin der Schaft.

Auch wenn es jetzt in weniger relevante Sphären abgleitet, vollständig reversibel ist das ganze nur bei Gläsern, in denen alle Bindungen abgesättigt sind.
Hinzu kommt das das Entfernen der Inserts auch eine mechanische Belastung des Schaftes darstellt und diese eben, bei sorglosem Einsatz von Hitze bei einer Temperatur stattfindet bzw., stattfinden kann, in dem der Schaft nicht mehr so mechanisch stabil ist.
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline joH_Sven

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Ich habe die erste Test- und Trainingsrunde mit dem Heißkleber verklebten Spitzen/Inserts hinter mir und
ich habe nix verloren in den Scheiben.

Und Karma musste aber trotzdem zuschlagen:
Ich habe heute beim Zusammenstellen der einzelnen Komponenten gemerkt das ein Schaft etwas
komisch ist. Sah so aus das er auf den ersten 3-5cm verbogen ist. Ab auf die Kugellager und gedreht und die Spitze
schlug dann so locker gut 1mm aus. Das nächste war dann auch klar und ich habe dann alle Testschäfte durchkontrolliert
und fast die Hälfte sind verformt mehr oder weniger. Wobei der 1. Schaft wirklich der schlimmste war.

Sowas hatte ich noch nie nachdem ich die Inserts/Spitzen mit Wärme herausgelöst habe, aber es darf ja nicht alles rund laufen.
Irgendwie habe ich da jetzt 20-30€ in der Tonne versenkt, wobei ich den einen oder anderne Schaft noch um 1-2" kürzen
müsste und hoffe das der verformte Teil dann weg ist. In die Tonne kann er am Ende immernoch landen.

Wieder was gelernt "durch Schmerzen" - solange ich teste Heißkleber, sonst nix anders.
« Letzte Änderung: Mai 17, 2025, 05:52:37 Nachmittag von joH_Sven »
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Offline Rabenauge

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Hast du die Pfeile schon geschossen?
Gelegentlich kommt es durchaus mal vor, dass sich die Spitze mitsamt dem Schaft verbiegt. Steintreffer oder so.
Protectorringe helfen da ein wenig, lösen das Problem aber nicht endgültig. Seit ich meine Spitzen recht leicht mache (werden ja nur innen gekürzt, und was nicht da ist kann sich auch nich verbiegen) kommt es seltener vor- wenn das ne Möglichkeit ist.

Beim Spitzenwechsel erwärme ich immer nur die vordere Spitze mit nem Turbofeuerzeug _kurz_, und warte dann bis ich die Spitze rausziehen kann. Das dauert ein Weilchen, weil die Wärme erst nach innen muss- niemals auf Carbonschäfte mitm Feuerzeug los gehen, das zerstört das Carbon ziemlich zuverlässig.
Eingebaut werden die genauso: nur die Spitze aufheizen, dann ringsrum gut mitm Klebestick einschmieren (viel hilft viel, weil der überschüssige Kleber den Schaft schön ausfüllt und somit auch stabilisiert), und wenn der Kleber anfängt, wieder trübe zu werden (dann ist die Spitze nicht mehr zu heiss) kräftig in den Schaft drücken. Je nach Kleber ist er dann schon zu hart- aber man kann da nochmal kurz mitm Feuerzeug rüber.
Nicht mehr Hitze als nötig...
Nach dem Erkalten (ich würds nicht mit kaltem Wasser machen, das könnte den Kleber schon wieder verspröden) kann man überschüssigen Kleber einfach abpulen. Wenn es keinen überschüssigen Kleber gibt, wars zu wenig..
Genauso montiere ich übrigens auch die Protectorringe, die können ihren Job nämlich nur dann richtig gut machen, wenn es keinerlei Spalt zwischen Ring, Schaft und Spitze gibt. Heisskleber wirkt sogar noch bisschen dämpfend..


Offline danieru

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Es gibt auch Heisskleber der bei niedrigeren Temperaturen zu verarbeiten ist. Die Stangen sind oval anstatt rund.
Erfahrungswerte bzgl Haltbarkeit bei der ingeklebten Spitzen etc. kann ich aber nicht beitragen. Bisher nehme ich immer den normalen.
Du kannst nicht zweimal in den selben Fluss steigen.


Offline dark2star

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Habe inzwischen etliche Spitzen getauscht. Geht relativ einfach mit
- einer Tasse kochendem Wasser,
- einem Glas kalten Wasser,
- einer Zange und
- einer Heißklebepistole.

Pfeil mit der alten Spitze in die Tasse heißes Wasser halten, bis 15 zählen und mit der Zange an der Spitze ziehen. Wenn's nicht reicht, einfach noch mal tunken. Sobald die Spitze raus ist den Pfeil ins kalte Wasser tauchen.

Neue Spitze mit Heißkleber versehen und in den Schaft fummeln. Meistens bleibe ich bei 2/3 hängen, also nochmal kurz in die Tasse tunken. Sobald die Spitze komplett drin ist ins Glas, dann kann ich den überzähligen Heißkleber gleich abnehmen. Fertig.


Offline joH_Sven

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Hast du die Pfeile schon geschossen?

Ja, ich habe die Pfeile/Rohschäfte schon geschossen.
Ich habe aber nichts getroffen außer die Scheiben, da ich sehen wollte was passiert bezüglich Gruppierung und Verhalten des Schafts. Dazu sind
es ja auch noch Rohschäfte. Beim Rauslösen muss das dabei doch etwas zuviel gewesen sein für 5 Schäfte. Also es hat auch nicht alle Schäfte
betroffen, da ich aktuell für 4 Bögen teste. Bei ein paar Schäften war das Eiern schon 1mm+ wenn ich sie auf Kugellagern (also nen
Pfeiltester Marke Eigenbau) gedreht habe. Ich habe mittlerweile auch schon Ersatz besorgt. Beim Erwärmen habe ich immer an der Spitze angefangen
und wenn das nach 2-3 Versuchen nicht geklappt hat habe ich den Pfeil 2mm weiter über die Flamme geschoben und da war nie der Schaft direkt direkt
sondern immer die Spitze.

Ich habe anfangs ja geschrieben das ich vor dem Test mit Heißkleber meine Inserts immer mit Sekundenkleber eingeklebt habe.
Durch das ewige testen und immer wieder kürzen der Schäfte ging mir das halt auf die Nerven. Mit Heißkleber ist das echt eine Erholung.

Zum Thema Heißkleber:
Ich hatte jetzt ein Schaft, da wollte das Insert mit Heißwasser nicht rausgehen. Am Ende musste ich das wieder zig Minuten mit Flamme an
der Spitze erhitzen und dann ging das irgendwann auch wieder raus. War schon am zweifeln ob ich doch ausversehen Sekundenkleber
benutzt habe. Beim Rausziehen kam aber nicht der typsische Geruch von warmen Sekundenkleber.

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