Archers Campfire

Carbonschäfte und Inserts einkleben und wieder rauslösen


Offline 1Pfeil

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Ich nehme die Heißklebesticks aus dem 1€-Laden und ein Jet-Feuerzeug. Hatte noch nie Probleme damit.

Es gibt wohl auch Heißkleber aus der Autoindustrie der noch besser halten soll, für mich tut es der günstige auch....
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Offline danieru

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Ich nehme die Heißklebesticks aus dem 1€-Laden und ein Jet-Feuerzeug. Hatte noch nie Probleme damit.

So mache ich das auch für meine 4.2 Einklebespitzen. Und zum wieder lösen 90 Grad heisses Wasser in ein Glas, Pfeile für halbe/ganze Minute rein, dann gehen sie leicht rauszuziehen.
Du kannst nicht zweimal in den selben Fluss steigen.


Offline dietmar_huber

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also zum Lösen des Heißklebers benutze ich einen "Creme Brulee" Brenner vom Kik, da der im Gegensatz zum Feuerzeug nicht rußt beim Aufwärmen der Spitze. Dito den Brenner für das Vorwärmen des Inserts. Die kleine genaue Gasflamme läßt sich sehr genau platzieren
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Offline helmut10

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Ich verwende zum Erhitzen den Gasbrenner von Dremel. Mit dem langen Vorsatz kommt die Flamme auch nicht direkt mit dem zu erwärmenden Teil in Berührung


Offline joH_Sven

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So ich habe das mal heute probiert mit dem Heißkleber.

Ging ansicht eigentlich locker von der Hand bis auf ein Insert, aber da wars bestimmt zuviel Kleber.

Jetzt bleibt nur noch die Frage mit dem kalten Wasser.

Ist das dafür das das ganze schneller abkühlt oder funktioniert das auch wenn ich das 12h liegen lasse?

Mfg Sven
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Offline 1Pfeil

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Ich hab bisher immer ohne Wasser geklebt, funktioniert genau so.

Das abkühlen mit Wasser hat wohl eher den Vorteil, dass durch die Hitze das Carbon nicht so leicht Schaden nimmt.
Sollte ich mich irren, bitte um Korrektur.
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Offline Stringwistler

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Das mit dem kalten Wasser stimmt und gibt mehr Festigkeit, der Carbon Schaft wird von der Hitze geschützt und der Heiskleberand lässt sich gleich mit dem Fingernägel abtragen.
Ich nehm den Rand dann sogar mit dem Stick wieder auf und verkleben es beim nä. Insert wieder...

Aber les mal dazu hier... würde alles schon diskutiert. 😊

https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=1387.0
Servusla, Gruß Guidl...

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Offline Bambus

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@JoH-Sven, Heißkleber wird bei Erhitzen weich und klebrig und beim Erkalten wieder hart und fest...

Btw, hat sich jemand mal Gedanken gemacht, welche Temperaturen ein Carbonschaft (Carbonfaser und der Epoxydkleber, der das Ganze zusammenhält) eigentlich aushält?
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline BSCausBKK

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Btw, hat sich jemand mal Gedanken gemacht, welche Temperaturen ein Carbonschaft (Carbonfaser und der Epoxydkleber, der das Ganze zusammenhält) eigentlich aushält?

Dazu gibts ein lustiges Video von Kostka
Deshalb nur soweit erhitzen dass die Spitzen rausgehen, und das geht mit Heissluft schonender als mit dem Brenner

Abkühlen mit Wasser kann keinesfalls schaden, vor allem sind die Pfeile dann 5min später auf nicht zu harten Scheiben schon nutzbar


Offline kungsörn

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Ich hab die Inserts (GT Akkulite) immer mit UHU Endfest 300 geklebt.
Das ist quasi für die Ewigkeit und hält auch so lange. Bei Steintreffern: Spitze Krumm, Insert und Schaft OK.
Aufpilzen tun die Schäfte bei mir i.d.R. hinten.

Zum Beenden dieser Ewigkeit hab ich dann eine alte Spitze eingeschraubt und erhitzt.
Während dessen wurde von hinten mit einem 6mm Rundstahl durch den Schaft geklopft (würde ich auch immer so empfehlen).
Die erforderliche geschätzte Hitze lag bei ca.100 - 150°C und zerstört definitiv schon den Verbund von Harz und Kohlefaser.
Die ersten 1,5 - 2 cm des Schaftes sind somit dann auch der Ewigkeit entkommen.

Wahrscheinlich sind auch in den nächsten Zentimetern nicht so offensichtliche Schäden vorhanden.
Selbst nach reichlichem Kürzen scheinen die Schäfte eine Vorliebe für Zerstörungen im Frontbereich zu entwickeln.
Seit Verwendung von Heißkleber sind gelegentliche Spitzen- und Insertverluste zu beklagen. Dafür ist der Schaft nach dem 3. Insertwechsel noch schießbar.

Ob Heißluftföhn oder Flamme ist beim Einkleben egal. Je länger und je höher der Hitzeeintrag in den Schaft, umso mehr geht der CFK-Verbund kaputt.
Deshalb das Wasserbad.

Beim Herauslösen ist m.E. wichtig, dass die Hitze von der Spitze her (von Innen…) und möglichst schnell ins Alu oder Messing eingeleitet wird.
Das heiße Gelumpe muss dann möglichst schnell raus.
Ein anschließendes Bad schadet auch mir nicht. ;D
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Offline Bambus

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Btw, hat sich jemand mal Gedanken gemacht, welche Temperaturen ein Carbonschaft (Carbonfaser und der Epoxydkleber, der das Ganze zusammenhält) eigentlich aushält?

Dazu gibts ein lustiges Video von Kostka
Deshalb nur soweit erhitzen dass die Spitzen rausgehen, und das geht mit Heissluft schonender als mit dem Brenner

Abkühlen mit Wasser kann keinesfalls schaden, vor allem sind die Pfeile dann 5min später auf nicht zu harten Scheiben schon nutzbar

Das war der "Hintergrund" meiner (eher rhetorischen) Frage - ich wundere mich eigentlich wie sorgkenntnislos hier bei Carbonschäften er Einsatz von Brennern mit einer Flammentemperatur von bis zu 1200°C empfohlen wird.
Typische Tg (Übergangstemperatur, ab der die Festigkeit stark abnimmt) für Epoxyd-Laminierharze liegen typischerweise bei 80 (bis 120°, letztere bedingt aber spezielle Härter und ausgeklügelte Temperaturführung).


Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline Stringwistler

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  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
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Btw, hat sich jemand mal Gedanken gemacht, welche Temperaturen ein Carbonschaft (Carbonfaser und der Epoxydkleber, der das Ganze zusammenhält) eigentlich aushält?

Dazu gibts ein lustiges Video von Kostka
Deshalb nur soweit erhitzen dass die Spitzen rausgehen, und das geht mit Heissluft schonender als mit dem Brenner

Abkühlen mit Wasser kann keinesfalls schaden, vor allem sind die Pfeile dann 5min später auf nicht zu harten Scheiben schon nutzbar

Das war der "Hintergrund" meiner (eher rhetorischen) Frage - ich wundere mich eigentlich wie sorgkenntnislos hier bei Carbonschäften er Einsatz von Brennern mit einer Flammentemperatur von bis zu 1200°C empfohlen wird.
Typische Tg (Übergangstemperatur, ab der die Festigkeit stark abnimmt) für Epoxyd-Laminierharze liegen typischerweise bei 80 (bis 120°, letztere bedingt aber spezielle Härter und ausgeklügelte Temperaturführung).

Fürs schnelle wechseln, nutz ich schon auch mal einen kleinen Gasbrenner.
Für mehrere Inserts mit Heißleim stehts meinen bewährten Spiritusselbstausmedizinfläschchenmitwattegefüllten Brenner.... :Achtung:
Ich hab dabei noch nienicht irgendeinen Schaft zerstört oder nur ansatzweise beschädigt.

Sorry, aber die halten deutlich mehr aus wie du denkst.
Man sollte allerdings schon wissen was man tut.

Grobmotoriker empfehle ich da lieber den Fachhandel.... :klasse: :Achtung:
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Offline Treppenwangenrollator

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Typische Tg (Übergangstemperatur, ab der die Festigkeit stark abnimmt) für Epoxyd-Laminierharze liegen typischerweise bei 80 (bis 120°, letztere bedingt aber spezielle Härter und ausgeklügelte Temperaturführung).

Was hat die Glasübergangstemperatur mit dem Kleben von Inserts oder Spitzen zu tun?


Offline joH_Sven

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Dazu habe ich eine Auflage auf der der Pfeil grob 5-10cm über der Flamme liegt.
Der Pfeil wird dann so positioniert das die vordere Hälfte der Spitze über der Flamme ist.

Das reicht meistens für kurze Inserts (zb. AccuLite) und ja dabei werden die ersten Zentimeter vom Schaft heiß.
Das Insert kommt aber am Ende raus ohne das was kaputt geht.

Beim Kaputtgehen habe ich schon meine eigenen erfahrungen gemacht. Dabei landete die Flamme dann
unter Spitze-Insert/Schaft Übergang und der Abstand war <3cm oder teilweise mit Berührung der Flamme (war
halt fehlendes Wissen). Das Ergebnis war nach zu lange warten das der Schaft vorne aufgequollen ist.
Als die Spitze rausging kam auch die eine oder andere Schicht Carbon mit raus. Damit waren dann die vordersten
Zentimeter vom Schaft kaputt. Da musste dann schon einiges Kürzen damit man an einem Punkt kommt wo der
Schaft noch heile ist. Meistens ist dann der Schaft danach zu kurz.

Dauert mir aber beim aktuellen Testen zu lange, deswegen jetzt der Versuch mit Heißkleber.

Mfg Sven
« Letzte Änderung: Mai 13, 2025, 10:10:54 Nachmittag von joH_Sven »
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Offline Bambus

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Typische Tg (Übergangstemperatur, ab der die Festigkeit stark abnimmt) für Epoxyd-Laminierharze liegen typischerweise bei 80 (bis 120°, letztere bedingt aber spezielle Härter und ausgeklügelte Temperaturführung).

Was hat die Glasübergangstemperatur mit dem Kleben von Inserts oder Spitzen zu tun?

Ganz simpel, oberhalb von Tg (der sogenannten Glasübergangstemperatur) wird das Epoxy (das Laminierharz) weicher und die Stabilität leidet.
Und wenn du beim Kleben von Insert oder Spitze diese Temperatur am Carbonschaft (mehrfach) deutlich überschreitest leidet eben die Stabilität des Schaftes in dem Bereich.
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...