Eine grundlegende Frage zu Hybridsehenen:
Wenn da z.B. B50, das sich im Verhältnis zu anderen Garnen stark dehnt, mit einem gemischt wird, welches sich weniger stark dehnt, trägt dann nicht letzteres einen Grossteil der Last? Wenn ja, wo ist dabei der Vorteil?
In den Beipackzetteln von WW und Uukha glaube ich mal gelesen zu haben, dass die Verwendung von Hybrid Sehnen zu Garantieverlust führt - und nein, die bieten nicht im nächsten Satz die weltbesten eigenen Sehnen an. Scheint also nicht unproblematisch zu sein.
Landbub,
unter Hybridsehnen versteht man inm engeren Sinne nur Bogensehnen.die vollständig aus einem Hybridgarn bestehen, also zu dem HMPE Anteil auch einen Vectrananteil haben, z. B. BCY 450 Plus, 452x, X99 oder Vantage von Brownell & Company. Wenn ich beim Sehnenwickeln, egal ob flämsich gespleißt oder endlos, weitere Garne aus sehr unterschiedlichen Polymeren strangmäßig mische, erreiche ich nochmals eine vermeintlich andere "Qualität" , die nicht unbedingt vorteilhaft sein muß. Wenn ich also beispielsweise BCY 8125 Formula gleichsträngig mit BCY B55 mische, habe ich bei dem HMPE Garn ein E-Modul WERT von ca. 130 GPA und ca. 3,5% Elongation und bei Polyester ein E-Modul Wert von 10-15 GPA und ca. 12% Elongation.
Stellt man sich den Arbeitsprozess einer Bogensehne vor, entwickelt sich die Übertragung der Bogenkraft und nach dem Lösen des Pfeiles die Wurfarmdämpfung nur über den HMPE-Anteil in der Bogensehne. Der Polyesteranteil ist damit wirkungslos und trägt in erster Linie nur zu einem höheren Sehnengewicht bei; ähnlich dem hohen Anteil Füllstoff beim WaschpulverEs ist richtig, es hat vor Jahrenin dem user-manual für W&W Wurfarme den Hinweis gegeben, kein Hybridgarn zu verwenden. Von Uukha ist mir eine solche Aussage nicht bekannt. Bei W&W gibt es diese Aussagr heute nicht mehr.
W&W hatte zu der Zeit gehäuft mit Wurfarmbrüchen zu tun. Ich habe einmal selbst erlebt, dass bei meinem Nebenmann im Vollauszug der obere W&W Wurfarm brach, Gott sei Dank nur mit einer kleinen Verletzung. Die WA' s wurden anstandlso ersetzt, der Schütze hatte nur mit einer FF-Sehne geschossen. Ursache dieses Problems bei W&W war wohl eine Fertigngsfehler außerhalb der Toleranzbereich.
Bogenhersteller ähnlich der Bogenfachhändler wissen eigentlich sehr wenig über die Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Sehnengarne. Ich habe entsprechende Erfahrungen bei Sehnentests mit Border und auch Uukha gemacht.
Gruß