Bogenschießen > Traditionellere Bögen (Jagdrecurve/Hybridbogen/Langbogen mit Fiberglas)

Hilfe: Old Mountain Stingray - es knallt (Standhöhe/Pfeiltuning)

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YogiBeer:
 :help:

Bon soir zusammen,

bei meinem neuen Stingray komme ich irgendwie nicht weiter...
Das Grundproblem: es klingt bei jedem Schuss so, als würde der Pfeil ans Bogenfenster schlagen.

Nun, man findet ja sehr viele Infos zum Thema Lautstärke - oft in Verbindung mit falscher Standhöhe, nicht passendes Pfeil-Setup und natürlich auch Fehler des Schütze beim Auszug/Ablass.

Da ich noch 3 weitere Bögen schieße und dort solche Geräusche nicht kenne, ist es für mich naheliegend den Stingray näher zu untersuchen.

Eckdaten Old Mountain Stingray:
60" / 35# / Fastflightsehen fl. Spl. 14 Strang

Mein Auszug liegt bei knapp 29,5".

Ich habe heute mal Standhöhe von 7,2" bis 8,5" in Kombination mit diversen Pfeilen (Seine 500, 600, 700) versucht. Natürlich habe ich auch mit unterschiedlichen Spitzengewichten getestet aber ganz weg war das "Knallen" nie. Am geringsten war es mit einem Traditional Hunter 600 mit 100gn Spitze bei einer Standhöhe von knapp unter 8".

Liegt das ganze vielleicht einfach an der Bauart in Kombination mit dem "kleinen" Bogenfenster (hab ich so ja bei keinem meiner anderen Bögen)?

Hab ihr noch Ideen? Bin ich völlig auf dem Holzweg oder habe ich etwas total übersehen? Vielleicht muss ich das Geräusch ja auch akzeptieren und ausblenden...

Freue mich jedenfalls über eure Rückmeldungen.

VG
Yogi

FrankRudolf:
Ich denke nicht, daß es an der Bauart liegt. Ich habe für meine Frau zu Weihnachten den White Feather Vermillion mit 25lbs gekauft. Gleiches Modell wie der Stingray, gleicher Hersteller, nur daß der Vermillion 62" hat. Der Stingray wäre wohl für den Auszug meiner Frau mit 27" besser gewesen. Habe ich aber zu spät entdeckt. Erste Schüsse mit einer 14 Strang FF: egal welche Standhöhe, die Sehne knallt. Kann ich nicht ab. Meine selbstgebaute fläm. Spleiss aus 8 Strang FF und 6 Strang Dacron drauf, und es macht schön "Fümpppp" bei 7,9" Standhöhe. Bei dir wird die passende Standhöhe wohl bei 7,7-7,8" liegen. (Wenn du erstmal auf Tempo, ca. 10fps weniger, verzichten kannst, dann mach´ ne Dacron- Sehne drauf - schont eh den schönen Holzbogen) "Flüstersehne", also Whisperstring von Bodnik/BearPaw kann man meines Erachtens auch vergessen, macht keinen hörbaren Unterschied zu FastFlight. Habe mal eine gekauft, taugt nix. Ansonsten gibt es noch ein Video von Büggen- Bogensport auf youtube (https://www.youtube.com/watch?v=EXlA1gB57jA), wo dieser Bogen mit 35lbs vorgestellt wird, und ziemlich "leise gemacht" wurde.
Der Bogen ist top...... viel Erfolg beim Experimentieren.

SwissFiveNine:
Hallo YogiBeer. Ich bin nun nicht der, welcher aus Jahrzehnten Bogenschiessenerfahrung schöpfen kann und halte mich deshalb bei solchen Fragen zurück.

Dennoch erzähle ich Dir hier mal meine Geschichte. Ich bin einer, der definitiv zu viele Bögen hat. Dadurch habe ich aber gute Vergleichsmöglichkeiten. Mein zweiter Bogen war ein relativ teurer Recurvebogen, der Beier Black Pearl. Wann immer ich diesen Bogen schoss, es klang bei jedem Schuss so, als würde der Pfeil gegen das Bogenfenster schlagen (und das tat er auch). Nachdem ich keine Lösung fand, ging ich damit zum Händler zurück. Ich bat ihn, doch diesen Bogen auch mal zu schiessen. Und, bei ihm nichts, flüsterleise. Nahm ich den Bogen wieder in die Hand, der Pfeil schlug ans Bogenfenster.

Fast anderthalb Jahre war das so, während alle andern Bögen die kamen, taten was sie sollten, Bearen, Widows, Hoyts, HH Archery Langbögen, ... alles funktionierte, nur diese schwarze Perle nicht. Sie hing dann lange ungenutzt im Gestell. Zum Weggeben viel zu schön. Heute, zweieinhalb Jahre später, ist sie, die schwarze Perle, einer meiner absoluten Lieblinge. Flüsterleise, schnell und sehr präzise. Ich weiss nun, das Geheimnis liegt in der Bogenhand. Vielleicht hilft Dir das und Du schaust mal dahin, und/oder lässt auch mal einen anderen Dein Setup schiessen.

Gruss  :bow:.

Stringwistler:
Sind schon gute Empfehlungen dabei, vor allem daß du mal jemanden anderen schießen lässt.
Hast schon mal mit Fleece Silencern probiert und
ist dein seitliches Shelfleder weit genug zurück geklebt, über den Pivotpunkt? Denn mittig Fenster ist meist immer zu weit vorne... 😄

FrankRudolf:

--- Zitat von: Stringwistler am Dezember 29, 2023, 09:00:29 Nachmittag ---..... und ist dein seitliches Shelfleder weit genug zurück geklebt, über den Pivotpunkt? Denn mittig Fenster ist meist immer zu weit vorne... 😄

--- Ende Zitat ---

Stimmt..... habe zwar noch nie drüber nachgedacht, aber stimmt. Beim White Feather "Lapwing" meiner Frau ist das Schussfenster in der vertikalen planeben. Da schlägt der Pfeil (800er Spine mit 80grs- Spitze bei 25lbs) direkt vorne auf die Kante (zum Schützen hin) des Bogenfensters (zu hart?). Direkt auf diese Kante habe ich ein 5mm breites Lederstückchen geklebt. In der Mitte des Bogenfensters und am Ende gibt es keinen "Pfeilkontakt". Aber, es hat nichts geknallt vorher. (Wahrscheinlich müsste sie 900/1000er Spine schießen, aber die 800er laufen eigentlich sauber vorne raus.)
Bei dem Stingray, sollte er denn 100% identisch mit dem Vermillion sein (bis auf die Bogenlänge und die Hölzer), ist das Schussfenster in der Horizontalen, sowie in der Vertikalen (stark) gerundet. Hier muss man quasi sein Leder/Fell- Läppchen in die Mitte des Schussfensters kleben, vielleicht einige mm zum Schützen hin zurück genau über den Pivot- Point. Und wenn ich mir den neuen Bogen ansehe, dann sind die bisher geschossenen Pfeile schön über die Mitte (in der vertikalen) geschrubbt.
Ein Anschlagen mit Knallgeräusch, wie von YogiBeer beschrieben, kann ich mir nicht erklären.
Ich stand schon mal vor dem Rätsel: warum gehen plötzlich alle Pfeile zu weit nach links (min. 50cm auf 20m Distanz). Es hat etwas gedauert, aber die Erklärung war: Die Sehnenwicklung war zu dick für die Nocke, diese klemmte zu stark, sodaß alle Pfeile nach links rausgingen. Aber auch dabei schlug der Pfeil nicht gegen das Bogenfenster und erzeugte Krach.

Ich erkläre mir das "Archers Paradox" folgendermaßen: Der Pfeil und besonders die Pfeilspitze ist so ne Trägheitsmasse. Bekommt die plötzlich einen enormen Kraftimpuls hinten drauf, biegt sich (je nach Spinewert) der Pfeil seitlich durch. (Die physikalischen Fachbegriffe lauten wahrscheinlich etwas anders, egal) Man stelle sich vor, man drückt einen Pfeil gegen ein Betonwand. Er wird sich erst seitlich rausbiegen, "ausbauchen", ausweichen wollen und dann brechen. Das gleiche macht er am Bogen. Brechen erst, wenn der Bogen zu stark und der Spine viel zu weich ist.
Archers Paradox heißt ja, da beim traditionellen Holzbogen der Pfeil nie durch die Mitte des Bogenfensters geht, sondern beim RH- Schützen immer "etwas" nach links raus steht.... trifft er dennoch nachher sein Ziel, und landet nicht, wie zu erwarten wäre, weiter links. Das wird erreicht, indem sich der Pfeil um das Bogenfenster herumbiegt (passender dynamischer Spinewert) und am Ende im Ziel landet, obwohl er ursprünglich in eine andere Richtung gezeigt hat.
JaJa, ich versuche ja schon, nicht zu langatmig zu werden, und die meisten von Euch wissen ja Bescheid.

Ich habe noch nirgends eine Antwort auf die Frage erhalten, warum denn beim RH- Schützen der  Pfeil sich nach links "aufbaucht", um so ums Schussfenster rum zu kommen, warum nicht zur anderen Seite? Dann würde er nämlich am Bogenfenster anschlagen. (Und warum nicht nach oben oder unten!?)
Meine Erklärung: beim Ablass des RH- Schützen bekommt die Sehne immer einen leichten Impuls nach links, wenn sie über die Finger rutscht, und "irgendwie" biegt sich dann der Pfeil entsprechend in diese Richtung. Beim LH- Schützen ist alles genau anders herum.
An die Profis: entschuldigt die langen Ausführungen, aber es gibt immer noch langjährige Bogenschützen, die sich über diese Dinge noch nie nen Kopf gemacht haben.
Was ist denn, wenn der Nockpunkt nicht stimmt? Biegt sich dann der Pfeil nach oben oder unten weg? Wozu ist eigentlich die Nockpunktüberhöhung? Damit sich der Pfeil leicht über den Shelf biegt? Dann hätten wir sowas wie zwei sich überschneidende Vektoren. Einmal nach links, und einmal nach oben. Ergäbe diagonal nach links-oben.
Wie auf den Fotos zu sehen ist, geht das Schussfenster beim Stingray/Vermillion nich senkrecht nach oben, sondern ist nach links geneigt. Könnte der Pfeil durch falsche Nockpunkthöhe nach oben ausschlagen und seitlich gegen das Schussfenster knallen?

Jetzt wäre YogiBeer gefragt, was er denn gemacht hat?

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