Archers Campfire

Neue Pfeile wedeln seitlich und ich treffe nix


Offline Three_under

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 17
Hallo in die Runde,
ich hatte bisher 4,2 und 6,2 mm-Pfeile im Einsatz und wollte nur noch eine Sorte nutzen. Also habe ich mir die goldene Mitte, nämlich 5,2 mm Schäfte gekauft.
Was auf 18 Metern noch funktioniert, bzw. nicht so auffällt, klappt bei längeren Distanzen nicht. Ich treffe nix, weil die seitliche Abweichung groß ist. Die Pfeile "wedeln" auch.
Heute habe ich auf 40 Metern über 2 Stunden getestet. Mit den dünnen Pfeilen treffe ich im Rahmen meiner Möglichkeiten, es gibt keine extremen Ausreißer. Mit den neuen Pfeilen treffe ich teilweise die Auflage nicht.  :eeew:
Das "Wedeln" ist teilweise weniger, dann wieder sehr deutlich, es liegt also auch an meiner (schlechten) Technik, keine Frage. Manchmal habe ich den Eindruck, die Federn streifen beim Schuss über meine Bogenhand. Aber so doll verreiße ich den Bogen aber (hoffentlich) auch nicht. Und mit den alten Pfeilen habe ich das Problem nicht bemerkt.

Die dünnen Pfeilschäfte sind leicht, von Nijora,  5,6 Grain/Inch, Spine 500, der Schaft ist 32 Zoll lang + Nocke, Einklebspitze 100 Gr, die Federn sind so Speed-Line-Dinger, 3,5 Zoll lang und 15mm hoch. Gesamtgewicht 19,8 Gramm
Die 5mm Pfeilschäfte (Easton Axis) sind dagegen schwer, 8,1 Grain/Inch, Spine 500, nur 31 Zoll lang + Nocke, Insert+Spitze liegen bei 141 Gr, Federn 3 Zoll Shield, aber sehr hoch, habe 19mm gemessen.  Gesamtgewicht 27,1 Gramm.
Zu meinem Bogen, ich habe vom Händler gemessene 48 lbs auf den Fingern und einen Auszug von 31 Zoll. Das Bogenfenster ist weit über die Mitte ausgeschnitten und dann mit einer Klebeplatte aufgepolstert. Die Klebeplatte ist weich, ich kann nicht sehen, dass der Pfeil dort irgendwo anschlägt.

Ich hatte angenommen, dass ich einen kürzeren Schaft mit einem höheren Spitzengewicht ausgleichen kann und vergleichbare Eigenschaften bekomme. Habe ich mich hier vergaloppiert?  Ich weiß, es können auch viele Dinge meiner Schusstechnik sein, eine Ferndiagnose ist eigentlich unmöglich. Aber vielleicht habt ihr ja eine Idee, warum meine Fehler bei den neuen Pfeilen so deutlich zu Tage treten und könnt mir den ein oder anderen Tipp geben. Ich würde mich über Hinweise sehr freuen.


Offline Grizzly

  • globaler Moderator
  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1733
Leichter= schneller = dynamisch weicher. Dazu noch länger = nochmal weicher.

Nimm mal leichtere Spitze und schau, was sich ändert.

Hast du mit den alten Pfeilen mal einen Rohschaftttest gemacht?
I am the bear, the bear I am. With grey and fuzzy hair. Be aware of my grumble!


Offline Kreta

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 979
  • Friede und ein langes Leben
Also ganz klar Rohschafttest machen. Bei weiteren Distanzen ist die Frage wohin seitlich Links, Rechte? Bist du RH Schütze?

Konzentriere dich mal versuchsweise auf die Bogenhand und drücke ins Ziel, schau ob sich dann was ändert.

Was macht der Kopf -  bleibt er ruhig ? Wie ist dein Ablass etc.

Am besten mit dem Handy das mal filmen und überprüfen.

Lg



Offline carpe noctem

  • globaler Moderator
  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1872
  • Moin :-)
    • FBC-Hamburg
Also ich bin jetzt nicht so weit von deinem Bogensetup bei gleicher Auszugslänge entfernt mit meinen Bögen.
Ich schiess alle meine Bögen mit 50-55# bei 31" Auszug. Mein Pfeilsetup liegt da bei 400ter Pfeilen


Aber ob das bei dir passt kann wirklich nur ein Rohschafttest sagen. Weil vielleicht hat sich auch deine Technik verbessert/verschlechtert das daher die Pfeile eventuell nicht mehr passen.
Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.

Thomas Morus 1478-1535

http://feldbogenclub-hamburg.de/


Online Shadowhunter

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 180
"The naked shaft tells you the naked truth" (Ken Beck)
Ohne den Versuch eines Rohschafttests bleibt alles Spekulation.


Offline ede

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 345

Offline Sunka

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 110
Nen Rohschafttest bei jemandem, der seine Technik selbst als verbesserungswürdig bezeichnet, halte ich für Unfug.
Das Institut für angewandten Unfug hatte diesbezüglich ja schon eine Informationsschrift herausgegeben: Tips zum Überprüfen der Spinewertänderungen durch Länge und Spitzengewicht, zum zu festen Sitz der Nocken, etc. sind da wesentlich zielführender, ebenso wie weitere Übung hinsichtlich Konstanz im Schußablauf und sauberem Release....und wenn die Technik sitzt, dann kann vielleicht auch ein Rohschafttest weiterführen.


Offline Three_under

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 17
Hi,
danke für die Antworten. Ich versuche, der Reihe nach abzuarbeiten.
Die Nocken sind nicht zu fest. Um bei den verschiedenen Durchmessern immer gleiche Nocken zu haben, sind bei allen Pfeilen die Beiter-Nocken verbaut. Die rutschen auf der Sehne, sollten also perfekt passen.
RST habe ich bei den alten Pfeilen gemacht, das sah, wenn man meine bescheidenen Schießkünste berücksichtig, ganz gut aus. Bei den neuen Pfeilen habe ich das nicht gemacht, die habe ich mir fertig bestellt.
Ich bin Rechtshandschütze. Und momentan streuen die Pfeile nach rechts, wie links, Tendenz aber mehr nach links. Die Höhe passt gut. Dass ich beim Schießen Fehler mache, steht außer Frage. Da ist viel Luft nach oben. Auch mit den alten Pfeilen streuen die Pfeile, aber eben lange nicht so stark. 

Wenn ich das richtig verstehe, sollte ich bei einem oder zwei Pfeilen die Federn abschneiden und schauen, wie die fliegen. Oder reicht auch richtig wässern und dann andrücken? Beides kann ich machen.
Grundsätzlich sollten der 500er Spine aber doch passen oder?
Ich könnte mir andere Spitzen bestellen und testen. Momentan habe ich 125 Grain Schraubspitzen. Bei einer Größe von 9/32 müsste ich schauen, was ich da besorgen kann.  Mit was soll ich testen?
Das einfachste wäre ein kompetenter Trainer, der sich mit traditionellem Zeugs auskennt. Ich kenne hier in der Nähe nur niemanden, der quasi Einzelstunden anbietet.   
 


Offline Grizzly

  • globaler Moderator
  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1733
Ein Pfeil kastrieren reicht.

Ich hab immer Schraubspitzen von 65 bis 250 Grain plus Schraubgewichte fürs Insert. Da kann ich bei mir Einiges probieren um Tendenzen sehen zu können.

Du kannst erstmal auf deine alte Länge kürzen, falls die ausreicht. Dann an den Spitzen spielen. Grosse Federn bremsen viel. Kann sein, daß da vorher schon was im Argen war, das sich jetzt potenziert hat.
« Letzte Änderung: Dezember 28, 2023, 10:27:07 Vormittag von Grizzly »
I am the bear, the bear I am. With grey and fuzzy hair. Be aware of my grumble!


Offline Knorr

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1654
  • Ich schieße seit Jahren nur noch instinktuitiv...
Bin da bei Schadowhunter, unbedingt RST machen. Wer ausreichend schießt um normalerweise auf 40m eine Auflage treffen kann, schießt gut genug für einen RST. Zumindest zeigt der deutlich Tendenzen auf.
Schon mal geschaut ob ein Pate in deiner Nähe ist? Wo kommst du her?
https://www.youtube.com/channel/UCPRH0DXP5mgQQtHd-iDctbg

JS Orca "Cheiron" Td         60#
JS Onepiece "Philoktes"    46#
Bodnik custom bigbear     48#
HJM Langbogen.                53#
Tibetan Qinghai Reiter     60#
Andrasz Kovacs   Der        53#
Mins Rhino            66#


Offline TheQuiet

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 22
Da jetzt langsam die kalte Jahreszeit beginnt, könnte sein dass dickere Kleidung am Bogenarm/Brustbereich beim Abschuss die Sehne streift? Das kann auch sehr unregelmäßige seitliche Ausreißer zur Folge haben, kann ich aus eigener Erfahrung berichten.
Sonst natürlich RST.


Offline Treppenwangenrollator

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 134
Leichter= schneller = dynamisch weicher. Dazu noch länger = nochmal weicher.


Genau falsch: Leichter = höhere Schwingfrequenz = dynamisch steifer.
Die Axis verhalten sich sicherlich spürbar weicher als die Nijoras, auch wenn sie 1" kürzer sind.
Das wiederum lässt mich vermuten, dass der Pfeil im Bogenfenster anschlägt und daher der deutlich wedelnde Pfeilflg zustandekommt.
Trockenshampoo ins Shelf gesprüht entlarvt Berührungsstellen.
Ansonsten der gleiche Tipp wie von einigen meiner Vorposter:
Blankschafttest!
Auch bei Anfängern ist der durchaus aussagekräftiger als Kaffesatzleserei. Alleine den Nockpunkt richtig auszuschießen bringt schon viel. Ein falscher Nockpunkt wiederum kann durchaus auch das seitliche Verhalten des Peiles beeinflussen.
« Letzte Änderung: November 26, 2023, 07:08:11 Nachmittag von Treppenwangenrollator »


Offline Grizzly

  • globaler Moderator
  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1733
Dem kann ich aus meiner Erfahrung nicht zustimmen.

Ich habe hier verschiedene Pfeile mit 500er Spine.

Die Leichten zeigen mir weicher als die Schweren an. Und auf 10 m schon sehr gut erkennbar.
I am the bear, the bear I am. With grey and fuzzy hair. Be aware of my grumble!


Offline Treppenwangenrollator

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 134
Probier’s aus:
einen passend fliegenden Blankschaft mit Klebefolie beschichten - er wird sich weicher verhalten. Klebefolie abziehen und er wird wieder passen.
So ist die Physik.
Das schreibt auch (der nicht unumstrittene) Gerhard Gabriel:
Zitat von: Gerhard Gabriel
Beispielsweise ist ein 1818er Aluminiumschaft, obwohl er statisch steifer ist, aufgrund seines höheren Gewichts dynamisch weicher als etwa ein 1814 er.
« Letzte Änderung: November 26, 2023, 07:50:58 Nachmittag von Treppenwangenrollator »


Offline Three_under

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 17
Schon mal geschaut ob ein Pate in deiner Nähe ist? Wo kommst du her?

Ich komme aus einem kleinen Ort im südlichen Niedersachsen. Hannover, Bad Pyrmont, Göttingen, Goslar, Salzgitter wären für mich noch ohne zu große Anfahrt zu erreichen.
Ich weiß nicht, ob Coureur de bois hier noch aktiv ist. Den habe ich gerade gefunden.