Grizzly eine super gut gemachte Aufnahme könnte da sicherlich Gewissheit bringen.
Aber eines muss man schon sagen. Eingedreht wird die Sehne zum Seil also praktisch wie ein Kabel. Bei losen Strängen ist es ja auch logisch, daß sich die durch kleinste Spannungsunterschiede beim Herstellen (sind de facto unvermeidlich - ausser mit high tech Ausrüstung) auch dann in der Bewegung unterschiedlich verhalten. Leichte Spannungsabweichungen der einzelnen Stränge machen dann eben diesen Ballooning effect.
Das Bild von Walter würde diese These für mich stützen, da die Mittenwicklung für mich schärfer aussieht, als die Sehnenstränge darüber. Ebenso untermauert das Aussehen der aufgefächerten Sehne diese These.
Gewissheit werden wir erst haben, wenn jemand das mit entsprechender Ausrüstung zweifelsfrei beweisen kann.
Lg
Um eine weitere Erklärung zu geben und offensichtlich vielfach bestehende Zweifel auszuräumen: Was wird auf dem Foto eignetlich abgebildet?
Es ist die Darstellung der Arbeitsweise einer (in diesem Beispiel allerdings zu kurz und ohne Eindrehung) Bogensehne just in dem Bewegungsablauf, als der Pfeil die Sehne verlassen hat, die Sehne ihre größte Entlastung erfährt und unmittelbar vor dem Schlagen der Wurfarmtips in die Sehnenohren steht, um die vollständige Bogenkraft wieder auf die Sehne zu übertragen und damit die volle Spannung auf die Sehne zu erreichen.
Das Foto ist relativ scharf, erkennbar an der klaren Kontur der MW mit Nockpunkt. Deshalb kann der Sehnen-Bereich zwischen MW und Endenwicklung fototechnisch nicht unscharf sein, auch wenn es in diesen Sektoren eine größere Bewegung gegenüber der MW gibt.
In diesen Bereich zeigen sich die Stränge der Sehne undefiniert als breiteres Band, ebenso sind Wendungen in dem Sehnenkörper klar ersichtlich, was auch dafür spricht, dass es sich hier nicht um eine Unschärfe oder gar optische Täuschung handelt.
Abgesehen von den unterbreiteten Vorschlägen zur weiteren und genaueren Erklärung dieser Erscheinung, Bogenschützen sollen ja eigentlich prakmatisch enigestellte Menschen sein. Deshalb folgender im Aufwand sehr geringer Versuchsvorschlag:
Nehmt eine vorhandene Sehne, dreht sie völlig aus, befestigt das eine Sehnen-Ohr an einem festen Fixpunkt, legt ein Griffholz in das andere Sehnen-Ohr, entlastet die Sehne etwas und immitiert jetzt die Schläge der Wurfarme auf die Sehne durch starkes, heftiges Reißen. Nach vermeintlichen nachgestellten 5 Passen a' 6 Pfeilen könnt ihr ja das erste Mal den Sehnenkörper betrachten und beurteilen, wie er sich verändert hat.
Dieses hand-armseitige Reißen an der Sehne erreicht zwar nicht die eigentliche Kraft, die in Eurer Bogenausrüstung steckt, sollte aber einen Hinweis auf die Veränderung des Sehnenkörpers geben. Natürlich kann es auch leicht unterschiedliche Resultate geben, die darauf zurückzuführen sind, welches Garn verwendet wurde, aus wieviel Strängen die SEhne besteht, wie stark der Wachsauftrag ist etc.
Gruß