Archers Campfire

340er oder 400 Spine?


Offline Darque

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Guten Abend zusammen,

ich hoffe die alten und geübten Hasen können mir weiterhelfen. Ich bin jetzt seit ca. einem 1 1/2 Jahren begeisterter Schütze und erfreue mich seit 2 Wochen an einem Rayden von Jensbows #58@28".
Auf den Fingern habe ich bei meinem Auszug von 31" ca. #69- #70. Ich weiß, dass ein so hohes Zuggewicht nicht wirklich sinnig ist, mir macht es jedoch Spaß und ich mag ehrlich gesagt auch das Gefühl nach einem Parcourstag die Muskeln im Rücken zu spüren. Die Sehne ist eine Endlossehne aus BCY452X.  Der Bogen wird mit den passenden Bogenköcher geschossen.

Meine alten Pfeile,
400er Partizan extreme mit 80 gn spitzen (Spitze + Insert + Protectorring ~ 91 gn - 4" Feder inkl. 120 mm Cresting - 6 gpp)
zeigen im Rohschafttest auf 15 m an, dass diese zu weich sind.

Die Pfeile die ich mir jetzt zusammengebaut habe
FMJ 340 - 60 gn Spitze (Spitze + Insert + Protectorring ~ 80 gn - 4" Feder inkl. 120 mm Cresting - 6,7 gpp)
zeigen im Rohschaftest eigentlich an, dass diese passen sollten. Das deckt sich auch mit den Dyn. Spine Calc. mit dem AMO/AMA Wert.

Wie bereits zu erahnen ist, bevorzuge ich leichte Set-Up's mit niedrigen FOC, solange der Bogen vertretbar klingt. Dem Rayden scheinen die leichten Pfeile vom Klang aus nichts auszumachen, der Bogen liegt sehr ruhig und angenehm leise in der Hand. Natürlich hört man Ihn, aber das stumpfe und gedämpfte Abschussgeräusch klingt nach meinem Empfinden sehr Genüglich.

Zu dem eigentlichen Problem:
Beim Rohschafttest legt der FMJ ein mir neues Verhalten an den Tag, Auch wenn dieser vom Abschusspunkt aus gesehen nahezu gerade einschlägt, schlägt ein einen vertikalen Bogen. Es sieht so aus als ob der Schaft auf halben Wege seine Meinung ändert und Richtung Boden abbiegt. Das Phänomen habe ich bei den 400er Schäften nicht, hier zeigt die Nocke nach Links, also zu Weich an. Ich habe den Nockpunkt in Verdacht, wobei dieser mit gefiederten Pfeilen für mich sehr gut sitzt. Auf Längeren Schüssen, 25 m + habe ich immer den Eindruck, dass FMJ immer etwas mehr Linkslastig einschlagen, während die weichen eher dem von mir angepeilten Ziel entsprechen. Das Problem habe ich aber auch mit meinem vorherigen Bogen und liegt denke ich am unsauberen Lösen. Auch wenn ich in der Rückenspannung stehe, mache ich zumeist nur die Finger auf. Ich glaub das nennt sich kleben?

Kennt Ihr diese Phänomen? Ist der Dyn. Spine Calculator belastbar, oder zeigt dieser nach euren Erfahrungen eher zu hohe / niedrige Werte an?
Habt ihr vielleicht noch Tips, wie ich hier bessere / belastbarere Ergebnisse erzielen kann ? Oder sagt ihr, ich sollte eher die Pfeile vernachlässigen und mich an die Gegebenheiten anpassen?

Ich bin für eure Ratschlage und konstruktive Kritik dankbar !

Beste Grüße


Offline Absinth

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Einige Gedanken zu deinem Text...

- womöglich hemmt dich dein hohes Bogenzuggewicht (noch) an einem "entspannten" Bogenschießen...

- du schreibst, du öffnest die Finger, versuche mal, lediglich die Muskeln zu entspannen...

-  man bzw. Mann kann auch mit einem zu leichten Pfeil, in Verbindung mit der noch fehlenden Erfahrung, völlig auf dem Holzweg sein...

- deine zwei gewählten Schäfte mit ihrem unterschiedlichen Spine 400 vs. 340... spinemäßig liegen die zwei Schäfte nun ja nicht sooo weit auseinander und dies mal unabhängig von ihrem jeweils tatsächlichen Spine... und dann noch die nur ca. 11 Grain Unterschied im Spitzengewicht machen den Kohl überhaupt nicht Fett...


Mit mehr Gedanken kann ich momentan nicht dienen, falls mir noch was einfällt melde ich mich nochmals.

Was mich aber noch interessiert... Welche Bogenlänge hat denn dein Rayden?



Offline WernerF

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Hi Darque
Ich schieße in diesem Bereich schon ewig und finde das auch gut für mich.

Die Meinung von Absinth - der schließe ich mich an.

Vorab muß ich anmerken daß ich die Pfeile weniger auf 3D abstimme sondern- just for fun - jagdlicher.
Hirnrissigerweise liebe ich aber das Weitschießen.  Was nun alles nicht ganz lehrbuchmäßig zusammenpasst.
Also zu schwere Pfeile, rein aus Reminiszenz heraus, ohne weiteren momentanen Sinn.
Daher ist meine Sicht etwas verstellt.

Ich hab den Bogen schnell gegoogelt, Breed,  aber nicht studiert (Centercut ? Über Center?)
Da Breeds bautypisch extrem leise sind bleibt er das auch bei leichtem Pfeil, klar.

Wenn er sehr mittig geschnitten ist hat der nach unten noch jede Menge Luft beim Spine.
Im US Forum Leatherwall brach vor 10 Jahren die Diskussion aus wie weit das noch runter gehen wird
wenn über Mitte geschnitten wird. (A+H CX )

Wenn Du Dich für den FMJ entscheidest und damit leben willst daß eine laufende Kontrolle der Schäfte nötig ist
dann schließe zuerst mal aus daß der Pfeil bereits beleidigt ist.
(Beim 3D schießen wird die Aluhülle leicht etwas angeklopft bei Aufschlägern - also auch hinten und die Krümmung bleibt)
Es gibt die FMJ Bauart mal als Jagdpfeile - die werden ja nicht so belastet -  und als hochwertige Targetpfeile (Scheibe) -die werden
auch nicht belastet
Aber ein FMJ ab #60/70 verzeiht keine Scherze und wenn er schwer zu ziehen ist verbiegen ihn Dir die Kollegen.

Wennst noch Gerade hast und bei diesem Pfeil bleiben willst dann würde ich auch mit dem Spitzengewicht ausspinen.
Aber mit  den bereits gewünschten Federn wenn der Ablass momentan noch ruckelt.
Und bei mehr Zug - aber das wirst Du schon bemerkt haben - justieren sich die Muskelgruppen nach den ersten Schüssen etwas um.
Da kann der Pfeil beim Warmwerden etwas seitlich wandern.
Wenn ich Bögen wechsle steck ich mir da immer einiges an verschiedenen Spitzen ein.
Ich hab die Sehne auf den Kuppen, die liegt dort erstaunlich gut - vorausgesetzt der Handschuh hat dickes Leder.
Voll einhaken würde ich wegtrainieren bei dem Zuggewicht bzw mir nicht angewohnen.
Es reisst einem zwar ohnedies flott die Finger gerade aber - die Sehne bleibt auch anders brav liegen und rutscht dann beim Freigeben elegant ab,

Für mich und meine Vorlieben hat sich herausgestellt daß ich bei Auszug 32 Vorteile habe mit niedrigerem Spine und mehr FOC.
Bei #60 gehe ich auf gut 10gpp, bei #65 auf 12gpp und #70+  auf 13+ also steigere überproportional bis 1000grain Gewicht.
Dein Bogen würde noch mit einem  650grainer IFAA super performen und leicht zu schießen sein.

Wenn Du leicht und schnell bleiben willst - ich würde einen torsionsverträglicheren Schaft nehmen
vor allem wenn Du auch weite schwierige Schüsse liebst.
Ausserdem schlüpft der dünne FMJ saugut unters Gras auf nimmerwiedersehen ($$$)

Leg allenfalls mal was schwereres reincarboniges auf,  der Bogen schreit danach.

LG Werner







« Letzte Änderung: März 08, 2023, 11:04:53 Vormittag von WernerF »


Offline WernerF

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nochwas ..
da hier in EU niemand experimentiergeil ist.....
es gibt doch noch was spannendes aus US
Den T64 von Easton
völlig unnotwendig aber eventuell der Burner
Ich will mir nur nicht 12 Stk zum probieren kaufen müssen
Vielleicht finden sich 4 zusammen und jeder nimmt 3 Stk
( weil $$$)
und eigentlich ist er mir etwas zu leicht...

Ich hab früher auch einen so stark verjüngenden Pfeil geschossen
den Alaskan Bowhunting Grizzly Stik
der war hinten 2mm schmäler
es gibt ihn nicht mehr , ich hab noch einige.

Vielleicht war es auch gesteigertes Selbstvertrauen, aber als ich nur mehr wenige hatte
setzte ich den Pfeil auch bei Turnieren ein und seitdem glaub ich an Wunder.

Behalte das bitte in Erinnerung, vielleicht passts mal.


Offline Darque

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Hey vielen Dank für eure Anregungen !

@Absinth
Das mit den Muskeln zu entspannen gelingt mir hin und wieder. Leider verfalle ich, wenn ich mich nicht voll darauf konzentriere in das alte Muster und "reiß" die Finger auf.
Das passiert mir leider auch bei niedrigeren Zuggewichten (#26@28 von meiner frau.) Bei den den normalen Zuggewichten sogar gefühlt mehr.

Der Rayden hat 62".

@WernerF
Ich löse auch über die Kuppen und schieße mit Tab. Hat sich für mich irgendwie immer angenehmer und natürlicher angefühlt.
Der Bogen selbst ist, soweit ich es sehen und Messen kann nicht centercut. Sondern +0,1791" inkl. Pfeilauflage.

Die FMJ hatte ich mir ausgesucht um etwas Gewicht auf den Schaft zu bringen, da ich nen niedrigen FOC bevorzuge.
Viele Alternativen habe ich nicht gefunden. Der einzig andere Schaft war der Nijora Tokala 400 Heavy (14,8 gpi), welcher mir persönlich zu schwer war.
Bisher muss ich sagen bin ich vom FMJ angetan. Die mussten leider auch schon etwas einstecken (Baumtreffer).
Gerade sind diese jedoch nach wie vor.  Zumindest ist beim Rolltest nichts zu erkennen.
Wie sind denn sonst die Erfahrungen im 3D mit den FMJ schäften?

Grüße und Danke!


Offline WernerF

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Hey vielen Dank für eure Anregungen !

@Absinth
Das mit den Muskeln zu entspannen gelingt mir hin und wieder. Leider verfalle ich, wenn ich mich nicht voll darauf konzentriere in das alte Muster und "reiß" die Finger auf.
Das passiert mir leider auch bei niedrigeren Zuggewichten (#26@28 von meiner frau.) Bei den den normalen Zuggewichten sogar gefühlt mehr.

Der Rayden hat 62".

@WernerF
Ich löse auch über die Kuppen und schieße mit Tab. Hat sich für mich irgendwie immer angenehmer und natürlicher angefühlt.
Der Bogen selbst ist, soweit ich es sehen und Messen kann nicht centercut. Sondern +0,1791" inkl. Pfeilauflage.

Die FMJ hatte ich mir ausgesucht um etwas Gewicht auf den Schaft zu bringen, da ich nen niedrigen FOC bevorzuge.
Viele Alternativen habe ich nicht gefunden. Der einzig andere Schaft war der Nijora Tokala 400 Heavy (14,8 gpi), welcher mir persönlich zu schwer war.
Bisher muss ich sagen bin ich vom FMJ angetan. Die mussten leider auch schon etwas einstecken (Baumtreffer).
Gerade sind diese jedoch nach wie vor.  Zumindest ist beim Rolltest nichts zu erkennen.
Wie sind denn sonst die Erfahrungen im 3D mit den FMJ schäften?

Grüße und Danke!

Hier ist ganz unten eine link-parade mit viel Info,
auch ganz unten eine kleine  online Abstimmung
https://archerybull.com/easton-axis-vs-fmj/
lg W