Archers Campfire

J. Kaminski zur Zugellenbogenhöhe


Offline Waldgeist

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Mir hat das "System Max" geholfen:
Eine zweite Person hält einen Pfeil als Anstoßpunkt über resp. unter den Ellenbogen des Zugarms, so dass sich die richtige Position auf deiner Festplatte (brain) abspeichern kann.
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Cicero


Offline Ulrich

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Für mich gibt es einen Wohlfühlbereich zwischen zu hoch und zu tief, der eine stabile Haltung erlaubt. Dieser Bereich ist nicht besonders gross. Kaminski demonstriert dies sozusagen auf dem Reissbrett. Aber eigentlich muss man die richtige Ellbogenposition erfühlen. Abstimmung von Druckpunkt Sehnengriff, Ankerhöhe und Ellbogenposition.
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline Kreta

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Hallo Leute,

Also um die Zugschulter tief zu halten, hilft es ziemlich gut den Latissimis dorsi bereits in der ersten Vorspannung  (Also Bogen noch unten - Finger eingehakt) zu aktivieren. Das lässt sich erstmal mit einem Theraband oder ähnlichem mit leichtem Zug zu erlernen. Also anstatt die Vorspannung über die Nacken und Rotatorenmanschette zu erreichen, gleich die tiefer gelegenen grossen Rückenmuskeln aktivieren. Somit erreicht man ein stabiles T in der horizontalen Ebene.

Eine weitere Übung besteht darin den gestreckten Arm gegen die Wand zu drücken (mittelfest) und die Schulter nach oben zu bringen, um sie anschliessend gegen leichten Widerstand nach unten mit besagten Muskeln (Lat.Dorsi  Serratus posterior-siehe Bilder) nach unten zu ziehen. Diese Übung dient nur der Sensibilisierung der Wahrnehmung für diese Bewegung.

Lg



Offline Sir Robin

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Danke Kreta für die Übung, die Bogenschulter tief zu halten. Das ist schon ewig ein Übungsfeld von mir.


Offline Rumpelstilzchen

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Interessanter Aspekt in Kaminskis Video, der Zugunterarm zeigt in den Druckpunkt.
Daraus abgeleitet ist immer ein Knick in der Linie Zugarm/Pfeil, und dieser Variiert auch noch abhängig vom Griff und der Pfeilauflage. Und die Höhe des Ellenbogens darf dann auch mit hohem Anker höher sein als mit Niedrigem. Das hat mir so noch keiner gesagt..
« Letzte Änderung: März 04, 2023, 01:10:29 Vormittag von Rumpelstilzchen »


Offline Outdoor

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Ich hatte es von den FITAs falsch gelernt. Ich sollte mit leicht überhöhtem Ellenbogen schießen. Da geht die Linie unter dem Griff.
So, wie man es hier sieht:
https://www.youtube.com/watch?v=0z1ybNltsok
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Offline Ulrich

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Ich hatte es von den FITAs falsch gelernt. Ich sollte mit leicht überhöhtem Ellenbogen schießen. Da geht die Linie unter dem Griff.
So, wie man es hier sieht:
https://www.youtube.com/watch?v=0z1ybNltsok

Möglicherweise gibt es da Unterschiede zwischen Kinn- und Gesichtsanker. Hab mich auch schon gewundert, dass die Olys (anscheinend oder scheinbar?) eine höhere Ellbogenposition fahren.
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Offline Kreta

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Ja man sieht es. Andererseits sieht man auch, wenn man genau hinsieht, daß als Ausgleich für den leicht zu hohen Ellenbogen (und damit die Schulter hinten minimal zu hoch) die Schulter vorne minimal nach unten geht. somit das T nicht ganz im Optimum ist.

Wir sprechen aber von Nuancen.




Offline Ulrich

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Vielleicht ist dieser Knick in der Zuglinie dem Gewicht des Bogens geschuldet? Scherkraft zieht die Bogenhand nach oben.

Edit: Sehe gerade, dass man die rote Linie durch das Skelett führen müsste.
« Letzte Änderung: März 05, 2023, 10:19:03 Vormittag von Ulrich »
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Offline roscho

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Eins sollte man nicht vergessen: es gibt die Optimallinie und es gibt die eigene Anatomie ;) (und Beweglichkeit)

Wünschenswert ist natürlich die Optimale Kraftlinie aber manchmal eben nicht möglich oder persönlich nicht gewünscht ..

Und Stabis, Zusatzgewichte etc minimieren natürlich den Sprung/den Torque des Bogens, bei einem Tradibogen gibts das alles nicht, eine saubere Linie ist da noch viel wichtiger bzw wünschenswerter ..

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
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Offline Ulrich

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Ich denke auch, dass die Höhe des Ellbogens von verschiedenen Faktoren abhängt (was aber an Kaminskis Grundregel nichts ändert).

Mir scheint, dass die Linien (Zuglinie und Kraftübertragung über das Skelett) bei der instinktiven Methode mit einem leichten Langbogen zusammenrücken. Ober- und Unterarm auf der Zugseite liegen praktisch auf der gleichen Ebene. Erreicht wird dies durch das nach vorne beugen und dadurch, dass sich der Kopf sozusagen in die Linie hängt, also tiefer geht.
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Offline roscho

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Aus meiner Sicht ist nach vorne neigen (Rundrücken) Kopf nach unten neigen und ähnliche Spiele extrem kontraproduktiv da die benötigten Muskelgruppen nicht voll aktiviert und genutzt werden können.

Das ist bei „unserem“ Schiesstil mit Gesichtsanker sowieso ein großes Problem weil wir durch diese Ankerposition die natürlichen Kraftlinien verschieben.

Für mich war mein Ausflug in die Daumenwelt mit Koreanischem und chinesischen Schiessen ein Augenöffner, da merkt man erst mal welche Muskelgruppen benötigt werden sollten.

Hier mal ein kurzer Blick
https://chinese-archery.de/technik-und-training-jishuyuxunlian
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Offline Ulrich

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Möglich, dass das, was wir als von amerikanischen Jägern beeinflusste mitteleuropäische Instinktivlinge treiben, Murks ist, auch wenn wir wir den Stil mit Elementen aufmotzen, die wir den olympischen Schützen abkupfern. Einfach ist es jedenfalls nicht.

Für mich gibt es einen Grundsatz, der sich bewährt: Erst die Linie, dann der Anker. Auch dann, wenn es dort, wo die Hand beim Auszug landet, längst keinen Mundwinkel mehr hat.
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Offline roscho

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Also Murks würde ich jetzt nicht sagen, aber es sollte eben jedem klar sein das es ein paar Problemzonen gibt die Beachtung finden müssen.
Wer trifft mag zwar kurzfristig Recht haben, aber es kann sein das der Stil nicht gesund ist.

Es gibt dazu ein schönes Buch: Ray Axford Archery Anatomy.

Je nach Körperbau schiesst der eine so, ein anderer eben anders.
Kopieren ist nicht die Lösung, meiner Meinung nach sollte der Stil eben angepasst sein, und ja: Ausrichtung ist entscheidend… (Lehren die Koreaner auch den WA Anfängern)

Das versuche ich auch bei meinen Workshops auf den AC Treffen rüber zu bringen, und bis jetzt hat sich noch keiner darüber beschwert ;)

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Offline WernerF

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Ja Ulrich
das unterschreib ich gerne
im Vollauszug bei Rückenspannung ergibt sich  der Ankerpunkt.
Je nach physis etwas weiter hinten als die Schulmeinung vorgibt.