Archers Campfire

Kurzumfrage: Instinktiv vs Zielen


Offline Sonuka

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Ich schieße klar Instinktiv/intuitiv, wobei ich mittlerweile zu der Überzeugung gekommen bin, dass intuitiv da den Vorgang besser beschreibt, auch wenn instinktiv die (angeblich) traditionelle Bezeichnung sein soll.
Ich konzentriere und fokussiere mich ausschließlich auf das Ziel. Lediglich bei total abstrusen Entfernungen jenseits der Turnierdistanzen suche ich mir einen Punkt über dem Ziel, den ich ersatzweise fokussiere.
Manchmal, wenn ich nen spitzen Tag habe "sehe" ich den Pfeilflug bereits in der Konzentrationsphase sehr deutlich, was dann das absolut geilste Erlebnis überhaupt ist, dann ist alles so perfekt im "flow" dass ich das immer und immer wieder erleben möchte... funktioniert aber wirklich selten.
Dauernd was anderes
Sparrow von Chris Unger
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Mohawk Chief Recurve


Offline Absinth

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  • Einer trage des anderen Last...
@Tom : danke für die Erklärung!

Anders ausgedrückt "fütterst" durch das "bewusste" Erfassen der Umgebung und deiner Trefferlage deinen Zielcomputer (Gehirn) mit den jeweiligen Daten (Entfernung und  Winkel) damit der Zielcomputer dann bei einen neuen Schuss auf diese Daten zurückgreifen kann.
Je mehr Daten vorhanden sind desto besser wird dein Trefferbild sein (konstante Technik vorausgesetzt).
Deswegen können Parcourbauer die bewusst die Augenwahrnehmung täuschen auch richtig fiese Schüsse stellen, richtig so ?

Diese Zusammenfassung ist für mich nichts anderes als die Beschreibung eines Systems! Je mehr Daten da reinkommen und richtig analysiert werden - desto besser der Schuss. oder ggf die Korrektur.
Das Ganze ist auch eine gute Beschreibung für das Zielen und der Begriff Instinktiv irreführend.

Der Ganze Unterschied zu meinem System besteht nur noch darin, dass ich den Zielpunkt bewusst verändere.

Dieser Satz gefällt mir! Meinst du eventuell auch damit, dass diese anderen Schützen lediglich die passende Schablone suchen - welche sie sich über die Zeit, auf Grund ihrer Vielzahl von Schüssen, erarbeitet und abgespeichert haben - um zu treffen? Ach ja und aus diesem Sammelsurium der Vielzahl von Schablonen ist es natürlich nicht immer leicht sofort die richtige Schablone zu finden, da geht dann auch schon mal etwas daneben ... Meinst du eventuell dieses SchablonenSystem? Aber, wenn sie dann doch die richtige Schablone gefunden haben - weil, der eine es einfach weiß welche es ist/sein muss, andere sagen; dies sagt mir mein Bauch usw. usw. - dann passt er.

Stimmt, so viel anderes machst du auch nicht... ;-)


Beste Grüße,
Absinth


Offline roscho

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Noch mal was in Richtung "meditativ" - aus

http://www.muslimheritage.com/article/first-useful-archery-manual#ftn120

Aiming is where science and art meet. There are two schools of thought on aiming, one is instinctive the other mechanical. As might be expected, the instinctive school is mostly derived from the East. Take, for example, this description of the draw and release using a technique described by Gao Ying in 1637:

“As you draw the string back, you concentrate on the target. Pick the smallest point visible on the target. If it is a target butt, concentrate on a hole left by a previous shot: not on the whole yellow circle. If the target is an animal, concentrate on a single hair or feather, not on the breast. Between the time when you feel your arms and shoulders are level, and before the arrowhead reaches the finger of the bow hand, maximize your concentration. But do not concentrate on the target: you already know where it is and your mind and limbs already know what you want to do. Concentrate instead on your shot. Concentrate on the feeling of the shot being right. Wait for the feeling of the arrowhead on the finger, and when it arrives, do not hesitate: relax and release. The release is not anticipated. It is like a dragonfly touching the surface of a pond or a ripe gourd falling off the vine.”

Zitat aus Stephen Selby, How do I use a Thumb-ring with a Mongolian Draw? (5 Oktober 1998).


Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Langbogner

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Liebe geschätzte Instinktive Schützenfreunde,

ich bin grad in unserem Forum auf "Die kleine Bogenfibel" gestoßen und las dort folgendes:

"Das instinktive Zielen gehört für manche zu den Mysterien des Bogenschießens. Manche behaupten auch das es schlicht nicht möglich sei.
Henry Bodnik hat dafür mal bei einem seiner Seminare eine passende Antwort gefunden:
„Das ich ohne zu Zielen ins Kill treffe ist genauso unwahrscheinlich wie dass jemand mit dem Fuß auf einen Ball haut und genau den Fuß von einem
anderen trifft, der 30m entfernt auf einer Wiese rumläuft.“
Auf gut Deutsch: Natürlich ist es möglich ohne „richtiges“ Zielen zu treffen, fast alle Ballsportarten funktionieren so." 

Im Hinblick auf die kleinen Reibereien um die "reinen Wortdefinitionen", welche (u.a. auch von mir) in dieser Diskussion aufgetaucht sind, hat mich die obige Aussage grad nochmal rückwirkend schlagartig "erleuchtet":
Da ich selber auch mal Fußball gespielt habe, weiß ich, dass die Aussage absolut stimmt! Wenn ich das jetzt als "Vorgang" aber erklären sollte, wäre ich völlig überfordert. Auch ich würde dann dazu definitiv auf Begrifflichkeiten zurückgreifen müssen, die in irgendeiner "rein wörtlichen Art" angreifbar/hinterfragbar wären.
Aber wie soll man etwas nahezu "Unerklärbares" eigentlich fehlerfrei erklären :-[?

Es geht in einer solchen Diskussion um den tieferen Sinn hinter den Worten, nicht um den reinrassig "wörtlichen" Sinn desselben.

Das habe ich irgendwie grad eben erst richtig geschnallt...

 
Gruß Oli,

ein ehemaliger Langbogener
und aktueller Mohawk Hybridbogener.
Im Herzen aber ein ewiger Langbogener.


Offline wolfsspur

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"Das instinktive Zielen gehört für manche zu den Mysterien des Bogenschießens. Manche behaupten auch das es schlicht nicht möglich sei.
Henry Bodnik hat dafür mal bei einem seiner Seminare eine passende Antwort gefunden:
„Das ich ohne zu Zielen ins Kill treffe ist genauso unwahrscheinlich wie dass jemand mit dem Fuß auf einen Ball haut und genau den Fuß von einem
anderen trifft, der 30m entfernt auf einer Wiese rumläuft.“
Auf gut Deutsch: Natürlich ist es möglich ohne „richtiges“ Zielen zu treffen, fast alle Ballsportarten funktionieren so." 

Der Vergleich hinkt auch gewaltig - jeder Ballsportler, der so gut sein möchte einen Fuß auf 30m zu treffen, ein Basketballer etc, muss dafür täglich Stunden trainieren. Was hat das noch mit Instinkt zu tun?
Ein Hochseilartist springt zum Trapez - zielt auch nicht "richtig", aber mit Intuition und Instinkt hat das nichts zu tun. Reine Konditionierung, Training, Kontrolle und bewusstes Handeln


Offline aurelium

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Menschen kommen nicht wirklich mit vielen Instinkten zur Welt (eher Reflexe). Zwei fallen mir spontan ein: Schreien bis die Mama kommt und die Milch saugen. Mit letzterem haben aber schon viele Babies Probleme (kein Scherz) und müssen es erst beigebracht bekommen. Im Vergleich zum Tierreich mit seinen unglaublichen angeborenen Verhaltensweisen und Fähigkeiten sind wir in der Hinsicht ziemliche Deppen.

Für mich ist der Begriff "Instinctive Archery" ein klassischer Fall von menschlicher Selbstüberschätzung.
Jagd- u. Blankbogen ILF, div. Mittelteile 17", 19", 21", 25" LH/RH gemischt, Kinetic Avantage, Uukha Irbis, Uukha Vx+ (35-48#)


Offline Uller

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- zielt auch nicht "richtig", aber mit Intuition und Instinkt hat das nichts zu tun. Reine Konditionierung, Training, Kontrolle und bewusstes Handeln

Wer behauptet denn, das man Instinkte nicht konditionieren kann ?

Natürlich kann ich meinen Instinkt trainieren/ konditionieren....Schulen !...ist der bessere Begriff !

Die Intuition dagegen nicht....die, ist nach meiner Begrifflichkeit ein situationsabhängiger, einmaliger Aspekt....

 :beer:


Offline Cayuga

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Lasst uns doch alle ein Bier holen und das ganze ganz gelassen angehen.  :beer:
Ich bleibe beim Begriff instinktives Schießen, lasse aber allen anderen auch den Begriff intuitiv oder jeden anderen Begriff. Lasst uns tolerant sein und unseren Sport genießen!
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline Langbogner

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  • Üben hilft - und kompetente Freunde fragen!!
Lasst uns doch alle ein Bier holen und das ganze ganz gelassen angehen.  :beer:
Ich bleibe beim Begriff instinktives Schießen, lasse aber allen anderen auch den Begriff intuitiv oder jeden anderen Begriff. Lasst uns tolerant sein und unseren Sport genießen!

Sehe ich inzwischen ganz genau so, Cayuga :agree:
Gruß Oli,

ein ehemaliger Langbogener
und aktueller Mohawk Hybridbogener.
Im Herzen aber ein ewiger Langbogener.


Offline Cayuga

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Na dann Prost
Bögen:
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Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline wolfsspur

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Warum kann es nicht einfach mal beim Thema bleiben?
Wen es nicht interessiert braucht ja nicht zu lesen, oder gar schreiben.

- zielt auch nicht "richtig", aber mit Intuition und Instinkt hat das nichts zu tun. Reine Konditionierung, Training, Kontrolle und bewusstes Handeln
Wer behauptet denn, das man Instinkte nicht konditionieren kann ?
Natürlich kann ich meinen Instinkt trainieren/ konditionieren....Schulen !...ist der bessere Begriff !
Die Intuition dagegen nicht....die, ist nach meiner Begrifflichkeit ein situationsabhängiger, einmaliger Aspekt....

Da liegt ein springender Punkt.
Instinkt - bezeichnet im Allgemeinen einen angeborenen Mechanismus der Verhaltenssteuerung - angeboren - nicht antrainiert!

Intuition - ist die Fähigkeit, Einsichten in Sachverhalte, Sichtweisen, Gesetzmäßigkeiten oder die subjektive Stimmigkeit von Entscheidungen zu erlangen, ohne diskursiven Gebrauch des Verstandes, also etwa ohne bewusste Schlussfolgerungen!

Zum Bogenschiessen ist uns nichts angeboren - und bei jeder Schusssituation treffen wir bewusste Schlussfolgerungen und Entscheidungen


Offline Cayuga

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Warum kann es nicht einfach mal beim Thema bleiben?
Wen es nicht interessiert braucht ja nicht zu lesen, oder gar schreiben.

Weil wir m.E. schon weit vom Thema abgeschweift sind. Es ging um eine KURZUMFRAGE und um instinktiv vs zielen und nicht darum, ob es instinktiv, intuitiv oder wie auch immer heißt. Aber ich will Euch nicht vom Diskutieren abhalten. Bier habe ich schon, ich hole mir jetzt noch Chips und lese still mit.  ;)
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Offline Marcus (WÜ)

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Da liegt ein springender Punkt.
Instinkt - bezeichnet im Allgemeinen einen angeborenen Mechanismus der Verhaltenssteuerung - angeboren - nicht antrainiert!
Im Allfgemeinen..soso..also laut Duden kann Instinkt bedeuten:
sicheres Gefühl eines Menschen für etwas
Beispiele

   
  • ihr feiner, untrüglicher Instinkt hat sie nicht getrogen
  •     ein sicherer Instinkt sagte ihm, dass sie ihn belog
  •     politischen Instinkt beweisen
  •     seinem Instinkt vertrauen
  •     sich auf seinen Instinkt verlassen
[/li]
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Sciher, dass das angeboren sein muss, oder einfach nur auf gemachten Erfahrungen fußt...
Mitglied im DFBV
Bogensportleiter & (lernender) Trainer Stufe 1


Offline aurelium

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Alles Leute die die deutsche Sprache nicht beherrschen!  :Achtung:
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