Archers Campfire

Das Killdings


Online BowLaw

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Aus "gegebenen" Anlass - im Mai steht mal wieder so eine hammermässige Wertung bei einem Turnier an - wollte ich mal nach Meinungen fragen.
Die Wertung bei dem Turnier ist Spot 25, Kill 20, Körper -10, Huf, Horn, Feder, Fehlschuß -5 und verweigert (anscheindend) 0.

In einer WhatsApp Gruppe haben wir natürlich herumgeblödelt, dass Verweigern zum ultimativen Sieg führt und man sich das dumme Herumgelatsche erspart, doch "in echt" würde und werde ich natürlich niemals einen Schuss nicht ausführen, warum bin ich denn sonst auf einem Turnier ?

Aber - und das ist meine eigentliche Frage - wie nah oder weit würdet ihr die Targets stellen ?
Hier mal (nur als Beispielslink) Tiere der Kategorie 2:

https://bogensport-roemer.de/3d-tiere-ifaa-kategorie-2-bogenschiessen?p=1

Laut IFAA dürfen diese anscheinend rund 20-40 m gestellt werden - aber bei 20 m auf so ein Auerhähnchen ins Kill ?
Bei mir wäre das ein Glückstreffer.

Wie weit oder nah würdet ihr so etwas stellen wenn ihr euch für so ein Turnier entscheidet ?

Tatsächlich habe ich vor etlichen Jahren ein "Jagdturnier" mit normaler Wertung geschossen bei dem die Tiere unglaublich nah gestellt waren.
Die Ergebnisse waren entsprechend, alle Teilnehmer haben sich gefreut, es gingen kaum Pfeile kaputt oder wurden verloren und das Turnier hat wirklich Freude bereitet.
Bei hohen Punktzahlen gab es (wie immer) auch wieder einen ersten und einen letzten.


Offline stöckchenschubser

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Max 25 Meter, was einer realen Jagddistanz auch Reh oder Wildschwein entsprechen würde.


Einer Auerhahn würde man in etwa 5- 8 Meter stellen, auch etwas abhängig von der Killgröße.


Offline Stringwistler

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Ich sehe es genau wie Stöckchenschubser.

De  Auerhahn Max auf 8m.
Puma u. Damhirsch Größe max. 15-17m.
Elk, Bison, Mosschus max. 22-25m

Die Wertung für so ein Turnier würde ich allerdings komplett anders werten, wenn es jagdlich angelehnt sein soll.
Wir hatten vor 25 Jahren schon beim TJBD in Wieshof solche jagdähnliche Schießen sogar mit scharfen Spitzen auf 2D und 3D Tieren, da war die Entfernung für Traditionelle Holz-, Lang-und Recurvebögen max. 15m mit etwas anderer Wertung... 😉
Servusla, Gruß Guidl...

https://stringwistler.blogspot.de/

bald nen Spatz TD vom Chris😉
Stegmeyer TD- Hybrid 60"40lb@30"
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Offline Harzer

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Zitat
solche jagdähnliche Schießen sogar mit scharfen Spitzen auf 2D und 3D Tieren, da war die Entfernung für Traditionelle Holz-, Lang-und Recurvebögen max. 15m

Meinst du Jagdspitzen?
Mich würde mal interessieren wie die Tiere nach dem Turnier aussehen wenn mit "scharfen Spitzen"
beschossen.
Rudi Weick, Caiman, 64", #37@28
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Offline Harzer

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Ach so, zum Thema.
Wäre ok auf so kurze Entfernung aber
Körper, vorbei und verweigern dann bitte mit gleicher minus Punktzahl.  :klasse:

Ich habe das mal bei den Bogenjägern in DK erlebt.
Da stand der Elch auf 40 m.
Rudi Weick, Caiman, 64", #37@28
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Online roscho

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Als Verständnisfrage: als „normales“ Turnier mit Killwertung (Killdings, Bodnik Killturnier) oder als wirklich als Jagdsimulation gestellt ?

Das ist nämlich (aus meiner Sicht) ein gewaltiger Unterschied.

Bei einer Ethischen  Bogenjagd mit traditionellem Equipment  ist bei maximal 20m Schluss, 15 bis 18m realistisch.

Und dann müsste man noch die Pflöcke bedenken

60% der Schüsse vom Ansitz/Treestand, 30% aus dem Bodenversteck/Blind und 10% angepirscht, also z.T zum Pflock hinkrabbeln …

Die Killzonen der meisten Tiere müssten auch angepasst werden, bei vielen Tieren haben die mit der Realität nix zu tun.

Welches Tier auf welche Entfernung steht ist total egal, Ziel der Bogenjagd ist ja nah ran zu kommen, also den Hirsch auch mal auf 10m
Auerhahn in den Baum, kleinere auch mal weiter (Kaninchen auf 15m - mit einer Klinge ist es ziemlich egal da ist bei einem kleinen Tier die Killzone auch groß)

Was die Wertung angeht: bei der Entfernung sollte es keinen Miss geben, und wenn ja dann ist der eben Null

Was verweigern angeht: interessant wäre es Tiere so zu stellen das man verweigern MUSS (weil eben kein ethischer Schuss möglich ist), ist dem nicht so muss immer geschossen werden.

Ach: und keine Schüsse durch Löcher, enge Lücken etc, im realen Leben ist da die Gefahr viel zu groß das der Pfeil anschlägt und das Tier nur weidwund verletzt.

Schütze ist versteckt, Tier steht frei,

Was das Bodnik Kill Turnier angeht: für mich ist das ein Tricky Shots Turnier, hat auch seine Reize, aber kein Bogenjäger Turnier.

Und Harzer: das mit den Klingen und den 3d Tieren: brauchst eben einen guten Sponsor, wobei die Ami Viecher für Klingen gemacht sind, viele haben eine Wechselmitte.
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Online BowLaw

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Als Verständnisfrage: als „normales“ Turnier mit Killwertung (Killdings, Bodnik Killturnier) oder als wirklich als Jagdsimulation gestellt ?

Das ist nämlich (aus meiner Sicht) ein gewaltiger Unterschied.


Aus meiner Sicht auch und wir hatten schon mal so einen ähnlichen Thread, der dann ins jagdliche/weidmännische oder sonstwas abgedriftet ist.

Ich spreche von einem "normalen" Turnier mit Killdings Wertung.

In diesem Zusammenhang habe ich auch nicht nach Sinn oder Unsinn der vorgeschriebenen Wertung gefragt sondern ausschließlich nach den eurer Meinung nach sinnvollen Entfernungen.
Jeder der eine Ausschreibung liest kann sich ja entscheiden ob er die Wertung für brauchbar empfindet oder ihm wurscht ist oder ob er auf dem Turnier deswegen nicht starten möchte.

Was mir allerdings eben nicht gefällt ist, wenn es so eine "harte" Wertung gibt und die Tiere entweder normal oder (gefühlt) noch weiter weg gestellt sind als sonst "weils ja ein Turnier" ist.
Das ist mir jetzt zweimal untergekommen, der Spassfaktor hielt sich in Grenzen und wie weit weg die Tiere gestellt sind (oder wie nah) kann man natürlich auf der Ausschreibung nicht erkennen.

Daher meine Frage an die Allgemeinheit ob ich mit den Entfernungen der Tiere so falsch liege und ob ein Veranstalten da nicht besser "mit einem guten Händchen" stellt statt nach den Tierkategorien.


Online roscho

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@Bowlaw: bei den von dir genannten Rahmenbedingungen würde ich IFAA / 2 Weiten für die einzelnen Klassen nehmen und je nach Schusssituation auch noch etwas Augenmaß dazu.

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline Boothill

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Warum soll ich mich aufregen wegen der Entfernung??  Der Schütze in meiner Klasse muß vom gleichen Pflog
schießen wie ich ...und wir sind Spaß--Bogenschützen und keine  Jäger  :bow:


Offline Kuckingen

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Wenn man sich anschaut, wie viele 3D Bogenschützen auf FB diskutieren, was alles Jagdlich und echt ist wie man dazu auftritt, natürlich in Camouflage, dann spielt die Distanz bei der Verwendung der „Killdings-Wertung“ eine Rolle.
Denn schließlich sehen simulieren wir 3D Schützen die Jagd und sind auf das Ende der Welt vorbereitet. Sei es ausgelöst durch die „Verschandelung“ von Windrädern oder eine Zombieapokalypse.

Denn als Sport wollen sie es nicht sehen!



Offline Absinth

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Wir sind hier aber nicht bei FB - weder geht es hier um Camouflage noch um Windräder (...) oder irgendwelchen Apokalypsen. Es bleibt dabei, es geht hier um Entfernungen und um mehr nicht.



P.S.: Himmel die Berge... und wir haben erst den 4. im Jahr...  ::)



Offline Kuckingen

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Ein sportlicher Bewerb sollte aber auch glaubwürdig sein. Daher spielt die Entfernung eine Rolle.


Offline stöckchenschubser

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In Münster gibt es ein Killdings, da wird das elegant gelöst.


Jede Station hat drei Entfernungen, frei wählbar mit unterschiedlichen Punkten.
Von weit gibt es mehr, aber auch mehr Minus. Von nah halt weniger.
Man darf aber nur von weit nach nah wechseln,  da es Doppelhunter/Zweipfeilwertung ist, wo jeder Pfeil vom eigenen Pflock geschossen werden kann.


So hat man von sportlich bis jagdlich alles abgedeckt und nur das Ego des Schützen entscheidet über die Distanz.


Alles ohne Visier ect. Alle Bögen in einer Klasse.
Das funktioniert tatsächlich recht gut.


Offline fOV

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der Veranstalter könnte damit auch zum Ausdruck bringen, dass er nur die richtig guten Pfeilwerfer auf dem Parcours haben möchte. Klasse statt Masse.


Offline Absinth

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Ein sportlicher Bewerb sollte aber auch glaubwürdig sein. Daher spielt die Entfernung eine Rolle.

Ja klar doch spielt die Entfernung eine Rolle, da bin ich doch völlig bei dir und deshalb gibt es ja auch nicht nur den Marathon als sportliche Laufdisziplin.



« Letzte Änderung: Januar 04, 2023, 03:42:32 Nachmittag von Absinth »