Archers Campfire

Training: Inhalte für 3D Schützen


Offline BärTiger

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Ich habe ein ähnliches Problem bei Doppel-Hunter-Runden. Sitzt der erste Pfeil, dann wird bei mir das Belohnungszentrum im Hirn aktiv und sagt "Super, Du hast getroffen - Du bist jetzt fertig". Und dann fehlt die Konzentration beim zweiten Schuß.

Genau so geht es mir oft bei der Drei-Pfeil-Wertung, wenn der erste Pfeil aus meiner Sicht getroffen hat, die anderen aber der Meinung sind Sockel oder Horn oder sonst irgendwie daneben. Dann passt meist der zweite Pfeil überhaupt nicht, weil ich mental dieses Ziel schon abgehakt habe.

Das Problem liegt eindeutig zwischen meinen Ohren. Was ich dagegen machen kann habe ich bis jetzt noch nicht herausgefunden  :(
Das Problem haben wir ja Alle .
Bau auch im Kopf den Schuss wieder neu auf ohne Gedanken an den evtl Fehlschuss.
Wir schießen doch auch mehrere Tiere vom gleichen Pflock und da geht es ja auch.


Offline Marcus

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 Hmm, mein Problem sitzt garantiert zwischen den Ohren. Ich hatte nur die Hoffnung das es für dieses Problem schon eine Lösung gibt. Ich bleib mal bei der Streukreis-Methode. Nächstes Mal Bau ich mir eine Scheibe mit drei Punkten im Kreis. Vielleicht hilft das ja.


Offline roscho

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Versuch wirklich mal den zweiten Schuss vorher im Kopf durchzugehen.
Fang von Null an.
Wenn das nicht geht: nach dem ersten Schuss absetzen, im Kopf langsam bis 20 zählen (dabei nicht aus Ziel schauen) und dann erst den zweiten Schuss abgeben
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline mK

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Meine Freundin dreht sich dann einmal im Kreis um sich selbst und dann klappt es i.d.R. wieder.  Mir ist das irgendwie zu doof. ;)

Mir hat das geholfen, sehr sogar. Aber nur im Garten! Nachdem ich 12 oder 15 Meter „geschafft“ hatte, habe ich abgebrochen. Im Parcours war von der vermeintlich erlernten Präzision noch genau NULL vorhanden. Zurück im Garten: alles getroffen. Wechsel auf den Parcours: drüber, drunter, daneben wie immer.

Geht mir ganz genau. Wenn ich vor einer Scheibe stehe oder auf meinen Würfel schiesse läuft es relativ gut. Technik und Trefferbild passt. Wechsel ich auf 3D-Ziele geht es stetig bergab.
Deswegen übe ich mittlerweile nur noch auf 3D-Ziele. Wir haben noch reichlich marode Ziele zum zerschießen. Das klappt schon ganz gut,  aber es ist noch viel Luft nach oben.
Shrew Classic Hunter 54" 40#
Isidor Cajun 60" 40#
JS Rover 48" 40#
JS Barracuda 54" 35#
Black Hunter Hybrid 60" 40#
BOP Fagus 17" ILF / Bosen Bows Longbow Limbs 40#


Offline Mercenario

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Habe ein ähnlich gelagertes Problem im Garten bis 15m eigne ich mir an den Arm ein kleines bisschen fallen zu lassen wenn ich nicht regelmäßig auf weitere Ziele trainiere. Treffe damit im Garten gut aber sobald es in den Parcours geht und ich mich für die weiteren aufs nachhalten konzentriere geht der Schlamassel los
Gruß Merc
--- Es geht doch nichts über ein ehrliches Stück Holz ---


Steff

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Da wir immer noch von Trainingslehre reden, und nicht von Trainingswissenschaft,
spreche ich nur über meine Erfahrungen.

Alles braucht seine Zeit, vieles ergibt sich durch regelmäßiges Training.
3 mal die Woche, oder täglich. Lieber kurze konzentrierte Inhalte, als wenige mit sehr vielen Schüssen.

Solche Weisheiten stehen in jedem Buch über Trainingslehre.

Ich habe 3 offensichtliche Schwächen.
Der Ablass, das Fokussieren eines Punktes auf einer einfarbigen Fläche, weite Schüsse.

Beim Ablass bin ich zurück auf 15#, und als damit der Ablass gut war habe ich auf 25# und dann 35# gesteigert. Mit meinen 35# und 50# Kiowas hab ich dann ein Jahr im Wechsel geschossen.
Ich habe von Handschuh auf Tab gewechselt und hab meinen Anker vom Mundwinkel zum Eckzahn verlagert. Der Daumen der am kleinen Finger anlag, ist jetzt gestreckt an der Schläfe.
Damit ist meine Hand locker und löst brauchbar.

Kleine Dinge, besonders bunte, treffe ich sehr gut. Fokussieren klappt also.
Um auf einer braunen Masse im Halbdunkel Erfolg zu haben gehe ich Roven.
Baumstümpfe, Tannenzapfen im Schatten, etc. am Besten noch im Dämmerlicht.
Bestimmte Ziele auf dem Parcours gehen auch, aber mein Wald ist halt näher.
Wirklich zufrieden bin ich da noch nicht mit mir, aber das geht auch fließend in das Distanzproblem über.

Weitschüsse beginnen bei mir, je nach Sicht und Ziel bei 30/35 Meter.
Als ich 3 mal die Woche, zeitweise auch täglich auf dem Parcours war, ging das gut.
War aber immer, von meinen Schwächen, am anfälligsten gegen Ablenkung. Denn ich schoss am Besten, wenn ich nichts gedacht habe. Menschen, Hunde, Gespräche, oder nur Geräusche brachten mich raus.
Ich müßte also wieder üben, üben, üben. Turniere schiessen, mit Gruppen unterwegs sein.
Mach ich nicht. Ich versuchs mal wieder im Wald bis 40m/ 50m auf große Baumstümpfe.
Nicht perfekt, aber reicht mir.

An diesen 3 Beispielen, wollte ich symptomatisch zeigen, wie ich an solche Schwächen herangehe.
Aber jeder muss seinen eigenen Weg finden, da sind wir wieder bei der Lehre.

Zweiter Teil.
Probleme nach dem ersten Schuss

Roven/ Parcours mit einem Pfeil. Konzentration auf den einen Schuss.
Versemmelt. Egal. In der Zeit in der ich den Pfeil hole und wieder frisch in Position gehe, hat mein Körper genug Zeit wieder auf Null zu stellen.
Wie man das in kurzer Zeit hinbekommt ist die Crux.
Ich schau nach unten, atme bewußt aus und entspanne dabei völlig.
Rekapituliere meine möglichen Fehler.
Arm zu tief, Ankerpunkte, Rückenspannung und Ablass.
Das klappt inzwischen sehr gut. Ich habe auch im Kreis drehen probiert, Schenkel klopfen, ...

Schuss sitz im Kill. War früher egal. Da ging der nächste trotzdem irgendwohin.
Inzwischen hilft mir das, und ich fokussiere die Nocke, wenn ich sie sehe.  ;)

Ciao Steff  :bow:








« Letzte Änderung: März 17, 2018, 07:58:09 Vormittag von Steff »


Offline roscho

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 :GoodJob:
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline Langbogner

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  • Üben hilft - und kompetente Freunde fragen!!
Klasse Beitrag Steff!! :klasse: :klasse:

Das mit dem regelmäßigen Training kann ich für mich auch nur bestätigen.
Wenn ich jeden Tag geschossen habe, kam ich in einen richtigen Flow. Nicht das ich zu Robin Hood mutiert bin, aber ich war ganz zufrieden und Fortschritte waren deutlich feststellbar.
Jetzt, wo ich seit längerem teilweise nur ein mal die Woche zum schiessen komme, geht gar nichts mehr. Ich habe das Gefühl, jedes mal bei null wieder anzufangen.
Ist echt frustrierend...
Gruß Oli,

ein ehemaliger Langbogener
und aktueller Mohawk Hybridbogener.
Im Herzen aber ein ewiger Langbogener.


Offline Kedde

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Steff, ein richtig guter Beitrag in dem sich so mancher, auch ich, wiederfinden kann.  :klasse: :GoodJob:
Ich kann es nicht verhindern das ich Älter werde, aber ich kann verhindern das ich mich dabei langweile.
Es ist besser, zu genießen und zu bereuen, als zu bereuen das man nicht genossen hat.
Kedde`s Bogenblog
 https://www.youtube.com/channel/UCzKiLfM9YzkdHIVHOU6d-Dw


Offline Ari

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  • Hang me in the Tulsa County Stars
Da sind so einige Punkte in deinem Beitrag Steff, da frag´ ich mich woher weisst du
das über mich? ;)
:thankyou:
Wenn du den Bogen in die Hand nimmst,
der Pfeil auf der Sehne liegt, ändert sich dein Leben! Instinkte werden geweckt, längst verschollen und unterdrückt. Du spannst den Bogen zum Kreis der alles umschließt
und im Moment des Lösens freigibt. Du bist der Bogen, du bist der Pfeil, du bist das Ziel!


Steff

  • Gast
Da sind so einige Punkte in deinem Beitrag Steff, da frag´ ich mich woher weisst du
das über mich? ;)
:thankyou:

Da hol ich mal aus. Wenn man der neueren Wissenschaft glaubt, dann gab es in der Geschichte der Menschheit mindestens einen Flaschenhals. Das bedeutet die Zahl der Menschen war so gering, dass sie vom Aussterben bedroht war. Zu Beginn unserer Geschichte in Südafrika waren das geschätzt nur noch 7000 Menschlein, die sich da an der Küste in Höhlen vor dem schlechten Wetter verkrochen.
Laut DNA-Analyse stammt, laut dieser Wissenschaftler, die gesamte Menschheit von einer Frau aus dieser Höhle ab. Sprich, wir sind alle verwandt.  ;)

Sorry für OT
Steff


Steff

  • Gast
Aus gegebenem Anlass, ich bin müde und draussen liegt Schnee...,
will ich noch etwas über Pausen reden.

Für ein effektives Training sind der Zeitpunkt und die Dauer der Pause zwischen den Trainingsreizen und den Trainingseinheiten entscheidend.

Das steht auch auf den ersten Seiten in oben genannten Buch.
Aber nun zum Bogenschiessen.

In den letzten Tagen war ich viel beim Roven, und habe weil es so Spaß machte viel mehr Pfeile
geschossen als üblich. Die Konzentration dabei lag sehr hoch.
Am 5. Tag habe ich gemerkt, dass ich schlechter getroffen habe und es mir schwer fiel mich zu konzentrieren.
Nach einem Tag Psuse war ich wieder beim Roven und tat mich immer noch schwer.

Da war es klar, dass ich im Übertraining bin und eine längere Pause brauche.

Solltet ihr also dauerhaft schlechter Schiessen, oder Probleme mit der Konzentration haben, dann wart ihr vielleicht zu oft und zu lang mit Pfeil und Bogen zu Gange, und braucht auch mal eine Pause.

Viel Spaß mit dem Schnee
Steff



Offline sirgeier

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  • Der will doch nur Bogen schießen
Hallo Ihr Lieben

ich hab sehr aufmerksam eure Posts gelesen und muss sagen, viele Dinge kommen mir bekannt vor.
Meine Erleuchtung hatte ich, als ich meinen VÜL Schein begonnen hatte. Ich bin ja eine Tradi-Schützin, jedoch ging es beim VÜL- Schein hauptsächlich um die Olympischen.

Was ich dort mitnahm, ist der Schußaufbau in Bewegungs- und Positionsphasen, die super weiterhelfen, gerade wenn es Mal nicht so gut klappt, außerdem ist es sehr hilfreich für eine saubere Technik (siehe auch Roscho Hinweis). Da hier der Schuß in einzelne Teile zerlegt wird, kann leichter eine Überprüfung statt finden. Auch die Fehleranalyse und mögliche Trainingsmethoden ohne Bogen waren super.

Meine Familie schießt seither nach dem was ich gelernt habe und siehe da, das Trefferbild wird immer besser.

Natürlich ist Übung ein nicht zu unterschätzenden Faktor, aber auch Erfahrung. Aber wie mit allem im Leben, es sollte nicht übertrieben werden.

Liebe Grüße
Ladygeier
Liebe Grüße

Sirgeier


Offline nsb

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... Was ich dort mitnahm, ist der Schußaufbau in Bewegungs- und Positionsphasen, die super weiterhelfen, gerade wenn es Mal nicht so gut klappt, außerdem ist es sehr hilfreich für eine saubere Technik (siehe auch Roscho Hinweis). Da hier der Schuß in einzelne Teile zerlegt wird, kann leichter eine Überprüfung statt finden. Auch die Fehleranalyse und mögliche Trainingsmethoden ohne Bogen waren super. ...
:agree:
Gutgeh'n!
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