Archers Campfire

Bogenland Christes


Offline Woodinski

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« Letzte Änderung: Juni 19, 2022, 06:01:43 Nachmittag von Woodinski »
Aktueller Bogen: BlackWidow PMA X 62" - 36# @ 28"


Offline rso

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  • Heimat. Freiheit. Bogenschießen.
Aktuell 30 Stationen in gutem Zustand. Viele Tiergruppen.
Man kann an einigen Stellen auch gut Pfeile verstecken aber das gehört ja irgendwie dazu.
Blaubeeren gab's hier übrigens nahezu keine .
Die neue Pausenstationshütte ( mit 2 "Kühltruhen") ist klasse, da macht die Brotzeit Spaß.
Übernachten mit Womo auf dem Parkplatz ist  kein Problem und der Laden ist auch vernünftig sortiert.
Eine schöne Bogenwanderung war das  :)
cu

Rainer


Offline WernerF

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Ein paar aktuelle Saisonfotos welche die Tierstellung im Gelände zeigen soll,
eine Einladung zum präzisen Schießen auch von weit.
Es wirkt aufgeräumt, bleibt durch die Weite des Raumes aber vor Ort sehr überzeugend.
Bei Gruppen stehen die targets so daß man auch wirklich verschiedene Stellungen nutzen kann.
Ein Sniper-Paradies....


Offline WernerF

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Bogenland/Christes
Es war ein ausgesprochenes Vergnügen.
Angeregt durch die Kommentare HIER mußte dieser Parcours dringend mal erlebt werden.
In direktem Anschluss an je 2 Runden in Guteneck, Röthelfels und einer beim Felsenkeller erreichte ich am dritten Tag meiner Reise gut eingeschossen das Bogenland.

Gegen Ende der Zubringerstraße passiert man den Redneckpoint-Shop, einen Bogenjagd-Ausrüster mit Herz auch für das allgemeine Bogensportpublikum und Bogenverleih für den Hausparcours.
Der Parkplatz beim Shop (zugleich auch für den Parcours) war stark frequentiert (Freitag, Schönwetter)
Bereits dort besteht die Möglichkeit direkt beim Shop das Setup zu checken (Scheiben, Tiere stehen) und gegebenenfalls etwas nachzurüsten.
Der eigentliche Einschießplatz liegt dann am Weg zum Parcourseinstieg, unmittelbar an dessen Beginn.
Die Ausstattung ist professionell mit diversen Scheibenauflagen auf leicht ziehbaren Dämpfern.
Bereits hier gibt es reichlich Sitzmöglichkeiten für eine Jause/Rast, sehr gefällig im Schatten alter Bäume.

Mit Parcours-Einstieg bewegt man sich auf leicht steigendem Terrain langsam durch einen moosigen offenen Hochwald. Es geht nun  6 Kilometer in welligem Gelände mit wechselnder Vegetation und meist natürlichem Backstop an Hangkanten entlang. Das Gelände gibt viele Gegenhangschüsse her und es gibt ganz wenige Sackgassen.
Grundsätzlich wirkt der Wald zu dieser Jahreszeit sehr klar übersichtlich - und erlaubt daher ein Stellen auch spannender weiterer Schußentfernungen bei höchster Sicherheit.
Man bekommt hier richtig Luft, die Konzentration auf den Schuß fällt eigenartig leicht. Vielleicht weil die Aufgabe so zeitlupenartig auf einen zukommt, die gestellten Situationen so klar zu erkennen und verstehen sind.  Die Gruppen - starker Überhang auf Gruppe 1 - stehen wie auf dem Präsentierteller ohne aber überwiegend diese berühmte “Autobahn” abzugeben.  Da ist schon ein wenig Erfahrung im Spiel um solche Kombinationen für die unterschiedlichsten Ansprüche herzustellen. Hier schießen viele Bogenjäger Ihr Gerät ein, mehrheitlich wahrscheinlich Compound. So steht auch der weite Pflock. Die Tiere stehen “natürlich”.

Nur - und das ist für mich spannend - ich erwisch von dort mit leichtem Tradi-outfit auch ziemlich alles.
Die etwas aufgeräumt wirkenden  Pfeilflugräume erlauben fast durchwegs auch eine steilere Ballistik.
Klar, man muss auch mal auf die Knie, aber…bis auf ein Caribou welches sich als Ekel entpuppte - ich konnte mit etwa #35 und 12gpp alles schön abräumen.

Zur Labe bei Pflock 13 wäre noch zu sagen daß ich an beiden Tagen in Folge ausgesprochen nette Kollegen und Kolleginen angetroffen habe welche auch sehr freundschaftlich interagiert haben, es ist einfach eine tolle Lokation mit viel Sitzplatz, unter Dach wie im Freien, mit etwas Fernblick. Ausser an der Labe war ich immer allein und hab auch weitere Gruppen eher nur unterschwelligst wahrgenommen. Kein Auflaufen und kein Druck von hinten, sind eben 6 km.

Vieles hat bei den Schußbildern Ähnlichkeit mit Guteneck, die Beisteller sind aber reduzierter und die Ästhetik fokusiert deutlich auf Bogenjagd.  Märchendarstellungen und “Liebe Tiere - Erzählungen” sind weitgehendst weggespart.
Nichtsdestotrotz war das Publikum an diesen beiden Tagen auch sehr jung und die von Eltern begleiteten Kinder waren mehr als ich ansonsten bei meiner Reise wahrnahm ( bereinigt um die Tatsache daß natürlich nur vergleichbare Wochentage zu bewerten sind, hier Freitag nachmittag und Samstag vormittag).
Das Geschehen im hauseigenen Bogenverleih war rege, es ist massiv Vorrat da und was mir ganz neu war - Langbögen auch im Tagesverleih!
Es wird auch eine Quariersuchhilfe geboten! (Website Adressen)

Nachtragen möchte ich auch noch die gute Wegmarkierung und Pflockbeschilderung.
Ingos liebe Frau Silvia hat hier die roten Pfeilschilder noch mit Sinnsprüchen beschrieben, und in diesem weiträumigen Wandern durch den Wald freut man sich direkt schon auf den nächsten….

Zur Freundlichkeit und Leistungsbereitschaft des Betreibers werde ich noch gesondert meine persönlichen Eindrücke schildern.


Offline Roland

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
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  • Club 48" - ich liebe kurze Bögen
….. da habe ich von unserem gestrigen Besuch auch noch etwas:

Sonnige Grüße aus der Steiermark
Roland                             Bögen:  30+


Offline WernerF

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<nachtrag zur Parcoursbeschreibung Christes - Shop vor Ort / Outfitter

Ein außergewöhnlicher Service, der nicht selbstverständlich ist

Bezüglich meiner letzten Erfahrung mit dem Service von Redneckpoint möchte ich ein paar Worte loswerden – weil es einfach erwähnenswert ist.

Auf einer mehrtägigen Tour war mein Pfeilvorrat schon zu Beginn deutlich geschrumpft. Der Easton Traditional 5mm war im Handel nicht mehr zu bekommen, und mit nur vier verbliebenen Pfeilen für sechs Parcoursrunden war die Lage angespannt. Kurzentschlossen kontaktierte ich Redneckpoint in Christes, meinen nächsten potenziellen Anlaufpunkt. Ingo meldete sich zurück – der Tag sei zwar voll, aber ich solle ruhig vorbeikommen.

Vor Ort herrschte reger Betrieb, Ingo selbst war zunächst nicht zu sehen. Telefonnummer und Klingel gut sichtbar – aber mit vier Pfeilen in der Köcher entschied ich mich, nicht zu drängen und erstmal eine Runde zu drehen. Auf dem Parcours: frisch gemähte Abschnitte, punktgenau dort, wo nötig – ein stiller Hinweis, dass hier jemandem daran liegt daß man uneingeschränkten Spaß hat.

Gegen Ende der Runde tauchte Ingo mit dem E-Moped auf, sprach mich unaufgefordert auf meinen Anruf an – und kündigte an, sich gleich Zeit zu nehmen. Zuvor sichtete er noch spät gestartete Gruppen – der Überblick blieb gewahrt.

Im Shop angekommen, ging es direkt zur Sache: Meinen einfachen Schulbogen technisch aufwerten – mit neuer Sehne, Dämpfern, Pfeilauflage und passenden Pfeilen. Ohne große Worte verstand Ingo sofort, worum es mir ging. Seine erste Wahl bei den Pfeilen war eher preislich orientiert – passend zur Ausrüstung. Dass ich dann doch auf das höherwertige Modell drängte, hat er ansatzlos mitgetragen. Man spürte deutlich: Hier steht Beratung vor Verkauf.

Was viele nicht wissen: Ingo ist nicht nur Händler, sondern auch Ausbilder im Deutschen Bogenjagdverband. Diese Qualifikation trägt er nicht demonstrativ vor sich her – aber sie ist in jeder Geste, jedem Handgriff und jeder Empfehlung erkennbar. Es ist weniger das Auftreten eines klassischen Verkäufers – sondern eher das eines Outfitters: jemand, der mit Praxisnähe, Fachwissen und Blick fürs Wesentliche genau das möglich macht, was der Schütze wirklich braucht.

Trotz voller Auslastung stellte er mir binnen kürzester Zeit zwölf Easton Tradis 6,2 perfekt abgestimmt zusammen. Befiederung, Dämpfer, Nockpunkt, Weatherrest – alles präzise, robust und durchdacht gefertigt. Wahrscheinlich spät abends, an einem ohnehin langen, heißen Tag. Selbst zum Erstflug kam er mit raus – und erkannte vor mir, dass das Setup passt.

Solch ein Service ist sicherlich nicht jederzeit und überall abrufbar – aber genau deshalb sollte man ihn erwähnen. Es ist nicht selbstverständlich, dass jemand mit dieser Erfahrung und unter dieser Belastung so selbstverständlich und freundlich agiert – ohne sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen.

Als ich später an der Leihbogenausgabe vorbeikam, stattete Ingo gerade eine Jugendgruppe aus. Sein Engagement war greifbar – konzentriert, begeistert, ansteckend. Leuchtende Gesichter, gespannte Aufmerksamkeit – wieder ein paar „natural born killers“ mehr.

Sein trockener Kommentar in solchen Momenten: „Dafür kann ich sonst nichts.“
Doch, Ingo. Genau dafür schon.

Danke.

Die Bank beim Teich lädt dazu ein die Wartezeit für eventuell Mitreisende zu verschönern.